Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • Zu den Erfolgen der ukrainischen Armee, da frage ich mich inzwischen auch inwieweit die NATO da womöglich auch Satelitendaten usw. an die Ukraine weitergibt. Werden die bestimmt machen. Das erleichtert dann vermutlich wesentlich das Errichten von Hinterhalten, wenn man die Marschrouten kennt. Wobei ich das Engagement der Zivilisten vor Ort in Sachen Truppenmeldungen nicht schmälern möchte.

    Die werden 100%ig mit Geheimdienst Informationen, Satellitendaten und allem unterstützt. Die angrenzden Natoländer sind ja auch voll mit Aufklärungsflugzeugen, die da ihre Kreise drehen. Und wenn der BND Chef noch evakuiert werden muss, dann wird da irgendwas eingerichtet wurden sein, wofür er persönlich vor Ort sein musste.


    Heute hatte man echt das Gefühl, dass die EU als schlafender Riese in Sachen Militär geweckt wurde. Ich glaube, man hat gemerkt, wozu die EU in Stande ist, wenn sie geschlossen auftritt.

  • Nach anfänglichem Zögern überschlagen sich die EU Staaten jetzt mit Ankündigungen.

    - Dänemark und Schweden wollen massiv Panzerabwehrwaffen liefern

    - die EU stellt 500 Millionen Militärhilfe bereit

    - selbst die neutrale Schweiz überlegt sich den Sanktionen anzuschließen und russische Konten einzufrieren


    Russland-Ukraine-News am Sonntag: Dänemark und Schweden liefern Panzerabwehrwaffen - DER SPIEGEL


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Zu den Erfolgen der ukrainischen Armee, da frage ich mich inzwischen auch inwieweit die NATO da womöglich auch Satelitendaten usw. an die Ukraine weitergibt. Werden die bestimmt machen. Das erleichtert dann vermutlich wesentlich das Errichten von Hinterhalten, wenn man die Marschrouten kennt. Wobei ich das Engagement der Zivilisten vor Ort in Sachen Truppenmeldungen nicht schmälern möchte.

    Die werden 100%ig mit Geheimdienst Informationen, Satellitendaten und allem unterstützt. Die angrenzden Natoländer sind ja auch voll mit Aufklärungsflugzeugen, die da ihre Kreise drehen. Und wenn der BND Chef noch evakuiert werden muss, dann wird da irgendwas eingerichtet wurden sein, wofür er persönlich vor Ort sein musste.

    Man konnte direkt von Beginn der Invasion an sehen wie NATO Erkundungsflugzeuge/ Drohnen bis heute an den Grenzen zur Ukraine und Belarus sowie im schwarzen Meer patroullieren, das lässt sich z.B. auf FlightRadar sehen. Wenn die Informationen die die sammeln an die Ukraine weitergegeben wird, würde das ihnen z.B. Vorwarnungen über die Bewegungen der russischen Luftwaffe geben, was sehr wertvoll ist, insbesondere da die Kapazitäten der Ukraine in dem Bereich derzeit stark eingeschränkt sind.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

    Einmal editiert, zuletzt von Black Templar95 ()

  • Kenne keinen zigen Wehrdienstleistenden der nach der Grundausbildung noch großartig was gemacht hatte in der restlichen Zeit, außer sie haben sich für andere Dienste freiwillig gemeldet.

    Das habe ich auch häufiger gehört, sogar der Spiegel hatte einmal darüber geschrieben, allerdings habe ich dann auch das Gegenteil. Vllt. kam das darauf an, wer wo eingesetzt wurde. Möglicherweise waren da auch die Stützpunktschließungen und Auflösung von Einheiten ausschlaggebend.

    Allerdings: Eine Dienstpflicht, bei der eh schon die Hälfte nicht betroffen ist und vom Rest dann auch mehr als die Hälfte ausgemustert wird, lässt sich mit meinem Gerechtigkeitsempfinden sowieso nicht in Einklang bringen. - Ist vermutlich aber besser in einem anderen Thread aufgehoben. ;)


    Zum Krieg in der Ukraine wollte ich eigentlich nichts schreiben. Bei aller Symphathie für die Ukraine ist mir immer noch befremdlich, wie sehr mitunter die Waffenlieferungen und die Erfolge gefeiert werden...die Bilder von Militärfahrzeugen inkl. der verbrannten Leichen sollten da eigentlich zu Zurückhaltung führen.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Zum Thema Wehrpflicht.


    Jeder mit deutschen Pass kommt nach Beendigung seines Studiums/Abiturs und/oder Lehre entweder zum Militär oder zum Freiwiligen Dienst, wie wir es schon hatten. Das erfasst alle, ist gerecht da alle erfasst werden und schadet meiner Meinung nach wirklich niemandem. Ein Pazifist kann jederzeit zum freiwiligen Dienst gehen, sei es Pflege oder sonst was.



    Thema Ukraine:


    Ich empfinde es schon so, das Rußland hier etwas gewaltig Unterschätzt hat. Und zwar das Sie es wirklich fertig bringen die EU wieder zu einen oder zumindest auf einen gemeinsamen Feind einzuschwören. Nichts eint mehr als der Feind vor der Tür.

    Jetzt darf man nur nicht den Fehler machen und diplomatisch alle Türe zuzuschlagen. Das würde den Putin nur noch mehr in die Enge treiben.

    Jetzt ein dauerhaftes Korsett für Europa schüren, das dann gemeinsam getragen wird, da jeder die Gefahr aus dem Osten erkannt hat. Das ist übrigens eine nette Friktion für Putins treiben und dürfte ganz sicher nicht im Interesse von ihm oder gar China sein, ein Europa das wirklich geschlossen Auftritt, zumindest Militärisch.


    Desweiteren hoffe ich das die Ukrainer wirklich noch durchhalten und bewundere jeden einzelnen Kämpfer für seinen Mut, ich hätte diesen nicht mehr.

  • Die EU wird wohl Jets an die Ukraine schicken, wahrscheinlich noch vorhandene Modelle aus sowjetischen Beständen in den östlichen Mitgliedsstaaten damit die ukrainischen Piloten nicht extra ausgebildet werden müssen.


  • Zum Krieg in der Ukraine wollte ich eigentlich nichts schreiben. Bei aller Symphathie für die Ukraine ist mir immer noch befremdlich, wie sehr mitunter die Waffenlieferungen und die Erfolge gefeiert werden...die Bilder von Militärfahrzeugen inkl. der verbrannten Leichen sollten da eigentlich zu Zurückhaltung führen

    Man kann halt noch nicht einschätzen, ob das wirklich alles gewesen ist. Die Bilder können sich leider auch ganz schnell umdrehen. Die richtig üblen Waffen haben die Russen noch nicht eingesetzt. Es gab bisher keine großen Städtebombardements, kein Giftgas, keine Brand- oder Benzinbomben, keine Clusterbomben. Natürlich liegt die Hemmschwelle, diese Mittel gegen die Ukraine einzusetzen höher als in irgendeiner abgelegenen Kaukasusrepublik, aber völlig ausgeschlossen ist das doch nicht.

  • Draconarius

    Macht Sinn, dass es an den Standorten unterschiedlich gehandhabt wird und auch die Zeit der Ableistung des Wehrdienstes eine wichtige Rolle spielt. Ich war ja, wenn ich mich recht erinnere, Teil des letzten Jahrganges, der sich damit beschäftigen durfte.

    keine Clusterbomben.

    Laut Amnesty International wurde der Kindergarten in einer Stadt nahe Sumy von einer Clusterbombe getroffen.

    Es ist auch kein Geheimnis das die schwere Artillerie durchaus im Land vorhanden ist, bislang aber weitesgehend nicht eingesetzt wird.

    Mit von der Partie ist da auch der TOS1 Burratino, welcher Aeorosolsprengköpfe verschießt, quasi Napalmbomben mit Vakuumeffekt die für kurze Zeit die Hölle auf Erden bringt. Mit fortlaufender Dauer und Frustration wird der Einsatz solcher Waffen wahrscheinlicher.


    Bzgl Betroffenheit und Reaktion im Westen, es ist ein schwieriges Thema.

    Klar, es passiert in unserer unmittelbaren Nähe, viele Menschen haben auf die eine oder andere Art Verbindungen in die Ukraine und natürlich ist das Ganze für die meisten ein leicht erkennbarer imperialistischer Angriffskrieg einer reaktionären Autokratie auf eine mehr oder weniger liberale Demokratie und damit indirekt auch auf uns, wodurch das "Seite wählen" relativ einfach fällt.

    Stellenweise nimmt das Ganze aber auch absurde Ausmaße an, wenn ein Reporter auf CNN meint: "das ist ja nicht Irak oder Afghanistan, sondern ein zivilisiertes Land",


    der bulgarische Premierminister raushaut, dass sie "selbstverständlich Flüchtlinge aufnehmen, schließlich sind das Menschen wie wir und gebildet" und die griechische Regierung doch die Flüchtlings NGOs bittet liebers den Menschen in der Ukraine zu helfen, als denen die auf dem Mittelmeer rumtreiben.

    Polen, dass noch vor ein paar Monate Soldaten an seiner Grenze zu Belarus stationierte und dort einen modernen, millionenschweren Grenzzaun errichtet, damit ja keine Flüchtenden aus den Nahen und Mittleren Osten es ins Land schaffen und in den Wäldern erfroren, wird nun für seine Solidarität und Menschlichkeit gefeiert bei der Aufnahme der ukrainischen Flüchtlinge.

    Zeitgleich werden POCs aus den Zügen nach Polen gezerrt um Platz zu machen für ukrainische Flüchtenden.

    Egal ob sie ukrainische Staatsbürger*innen sind, Auslandsstudierende oder Asylsuchende, da geht es nach Hautfarbe. Berichte darüber gibt es aber kaum.


    Hundreds of Africans trapped in Ukraine warzone - Voice Online


    Es tun sich, mal wieder, einige Schattenseiten auf in einen Moment wo die EU und NATO so geeint und stark nach all den Krisenjahren wie nie wirken, Russland von Außen und auch sich selbst maßlos überschätzte und überschätzt wurde und Deutschland binnen einen Tages plötzlich nach den USA und China das drittgrößte Militärbudget der Welt hat.


    Jeder Tag dieses Krieges ist einer zuviel, jeder Verlust von Menschenleben egal auf welcher Seite ist einer zuviel, nüchtern betrachtet ist aber jede Waffenlieferung und Sanktion hilfreich diesen Konflikt zu beenden und zeitgleich die Souveränität der Ukraine zu wahren, dessen Bevölkerung sich entschlossen hat gegen diesen Angriff zu wehren, sowie den Menschen, die sich nicht daran beteiligen möchten eine Chance zur Flucht gegeben.

  • Cluster gabs afaik schon.


    Die Ukraine hat bisher nur den Krieg der Bilder gewonnen. Russland hat seine letzten vier Kriege (Tschetschenien, Georgien, Syrien, Krim/Donbass) gewonnen.


    Die bewaffnung der Zivilisten ist auch so eine Sache. Wenn jeder Zivilist eine potenzielle Bedrohung ist, dann sind alle Maßnahmen gerechtfertigt diese Bedrohung auszuschalten. Mit anderen Worten: Das wird in einem Massaker enden.

    Je länger und intensiver der Widerstand, umso stärker wird Russland mit seiner Luftwaffe und Artillerie darauf reagieren. Kiew wird schon bald so aussehen wie Aleppo oder Grosny.

    Die Stadt ist schon eingekreist, sodass niemand mehr rein oder raus kann und es gibt erste Meldungen über Lebensmittelmangel.


    Wir können noch so viele Waffen in die Region schicken, die Russen werden halt einfach mehr Soldaten schicken und alle töten die eine Waffe tragen können.

    Es kursieren Bilder von Ukrainern, die sich Panzern in den Weg stellen und diese verlangsamen. Nicht mehr lange, und die werden erschossen, bevor sie auch nur in die nähe kommen.



    Schon nächste Woche werden mehr als 1 Millionen Flüchtlinge über die Grenzen zu uns gekommen sein, und die Zahl wird sich beschleunigen, sobald die Bombardierung der Städte richtig los geht.


    Die Gastfreundschaft der Polen hört übrigens bei der Hautfarbe auf. Menschen mit dunkler Hautfarbe, wie z.B. die 10.000 Studenten aus verschiedenen Länder Afrikas, werden häufig nicht über die Grenze gelassen. Das läuft nach gutdünken der Grenzer.

    Zeigt mal wieder sehr schön unsere christlichen Werte.

  • Auch wenn der Vergleich hinkt.

    1870/71 hat der deutsch-französische Krieg auch diesen Effekt gehabt, freiwillige und schlecht ausgebildete Zivilisten wurden als Masse eingesetzt und auch genauso verheizt. So war es doch in fast allen Kriegen der letzten Zeit.


    Ein unerfahrener Kämpfer mit einer Panzerfaust kann ein Fahrzeug ausschalten, und dann? Der Gegenschlag wird verheerend.

    So wie ich es gelesen habe in den Nachtichtenseiten sind anscheinend auf russischer Seite viel unerfahrene Rekruten unterwegs.

    Berufssoldaten zögern nicht lange bei Bedrohngsszenarien.


    Christliche Werte und Flüchtlingspolitik in einem Satz ist doch schon ein Oxomoron.

    Einerseits finde ich es super das die Menschen soviel Hilfe erhalten, warum hilft man aber nicht allen? Werde ich niemals verstehen können.

    Das man Vorbehalte hat ist menschlich, aber ich darf doch niemanden im Stich lasse .

  • Einen liebes Hallo an die Community,

    war ja länger nicht mehr selber aktiv, habe aber immer schön fleißig mitgelesen, da mich die Situation, wie viele andere Menschen auch beunruhigt und man hier neben Reddit/Phoenix/Tagesschau gut auf dem Laufenden gehalten wird. Momentan ist es ein Auf und Ab der Gefühle und Nachrichten. Erst hat man sich für die gewählte Regierung geschämt um dann wieder recht stolz zu sein nachdem es hier zu einer 180 Grad Wende kam.


    Ich glaube hier sind viele Altersgruppen vertreten und mit verschiedensten Wurzeln, was ich so spannend finde, daher vielleicht mal ein Blick von einer doch recht jungen Sicht.


    Ich kannte den Krieg nur aus der Schule und den Geschichtsbüchern, den Dokus, Mr. Wissen2Go und natürlich dem Computer. Ich konnte mir leider vorstellen, dass es irgendwann mal wieder knallen wird, da dies wohl offensichtlich in unserer Art liegt aber ich dachte nicht, dass es uns so früh betrifft und so gegenwärtig ist. Dadurch hing man die letzte Zeit eigentlich nur noch vor dem Netz und hat jede Nachricht verfolgt, wo es nur ging. Ich habe so etwas ehrlich gesagt noch nie erlebt, dass einem etwas so mitnimmt und beschäftigt. Ich hatte selber nie das Bedürfnis auf Demos zu gehen, doch dieses Wochenende habe ich es gemacht und es fühlte sich richtig und wichtig an. Ich hatte in meinen ganzen Leben auch noch nie so etwas wie Nationalstolz oder Zugehörigkeit empfunden. Für mich gab es nur Europa, die Welt und ich habe mich einfach als Person definiert. Nie war ich „Deutscher“ und muss ehrlich sagen, ich war nie so richtig zufrieden hier und wollte so schnell es geht ins Ausland gehen, doch das hat sich überraschend geändert und das hat mich selber extrem verwundert. Die Möglichkeit dass unser Land und viele unschuldige Menschen in Gefahr sind und man so extrem hilflos ist, hat einem einen Ruck gegeben und man sieht Dinge plötzlich komplett anders und möchte helfen wo es nur geht.


    Ich für meinen Teil, habe letztes Jahr das Verfahren der Bundeswehr zum Piloten (Transport) bestanden gehabt und wollte es nicht annehmen, da ich nach wie vor meine Pilotenlizenz für Passagiere nutzen wollte und Boeing/Airbus durch die Gegend fliegen wollte, aber ich habe nun entschieden es doch zu machen und das zu durchlaufen, auch wenn ich sehr viel meiner Ausbildung komplett neu machen muss. Der Grund für mich persönlich ist, dass ich gerne meinen Beitrag dazu leisten möchte, dass Länder wie Russland eingeschüchtert sind und im Schach gehalten werden, damit kein globaler Krieg entstehen wird oder zumindest so gut es geht verhindert wird. An der Ukraine sieht man wie schwer es die unschuldige Bevölkerung trifft und meine Geschwister haben alle viele kleine Kinder und ich möchte, dass die Generation auch weiterhin das genießen kann, was wir und ich genießen kann. Das hat mir die Situation klar gemacht, denn Freiheit und Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und sollte so gut es geht bewahrt werden und geschützt werden, denn wir haben so ein tolle Welt mit vielen guten Menschen, wie man in der Situation sieht. Ein Kollege von mir hat sich jetzt nachträglich für neue Kurse auch beworben. Mit Gebäuden bestrahlen und dem Finger zeigen kann man leider nicht viel erreichen , auch wenn es schade ist.


    Ich hätte nie gedacht, dass so eine Situation so viel Emotionen bei Menschen auslösen kann und dass sich so viele Menschen so solidarisch zeigen und Regierung so nötig gegen dieses Verbrechen vorgehen. Ich finde die Anteilnahme extrem beeindruckend und gibt ein wenig Vertrauen in die Menschheit wieder, nach dem ganzen Coronadebakel, wo sich gefühlt jeder selbst der Nächste war (Demos, Verweigerer etc.)


    So viel mal zur Sicht aus einer sehr jungen Generation, wovon ich heute bei uns in Berlin sehr viele Menschen gesehen habe.


    Ps. Tippfehler bitte ich zu entschuldigen, denn das wurde am Handy geschrieben und manchmal übersieht man trotz mehrfachen Lesen immer mal wieder was.

  • Ein Kandidat für das Wort des Jahres "Zeitenwende".


    Grundsätzlich finde ich die beschlossen Maßnahmen (Erhöhung Verteidigungsetat, Waffenlieferungen, Aufnahme Flüchtlinge usw.) gut.


    In Jubelstürme möchte ich aber nicht ausbrechen, dafür ist praktisch noch nichts umgesetzt, also noch keine Ergebnisse sichtbar, die man bewerten kann. Der Weg ist noch weit.


    Exemplarisch:

    - Obwohl Deutschland bisher das 2% Ziel nicht erreicht hat, werden schon jetzt viele Milliarden für Verteidigung ausgegeben. Mehr Geld heißt nicht automatisch, dass ich eine top Armee habe. Wie ist der Plan mit der Bundeswehr? Welche Strategie soll verfolgt werden? Welche Projekte angegangen werden? Wo kommen die ganzen Experten her, wo das benötigte qualifizierte Personal? Usw.

    Verdammt viel Arbeit und mehr Geld löst diese Fragen nicht per Zauberhand.


    - "Sondervermögen" ist auf einmal möglich, wieso ging sowas nie für Bildung oder Infrastruktur? Da wird um jeden Euro gekämpft.

    Noch stehen die meisten Deutschen dahinter, aber irgendwann werden die kritischen Fragen kommen.


    - Die EU stellt viele Millionen für Waffenkäufe bereit. Viele Länder liefern Waffen: Wo werden die Waffen gekauft, wie kommen diese zielgerichtet in die Ukraine? Und vor allem "Wann" kommen die Waffen dort an und ist es ggf. nicht zu spät?


    - Flüchtlinge aus der Ukraine werden aufgenommen, dies ist richtig. Andere Flüchtlinge mit der falschen Hautfarbe werden abgelehnt. Twilight und Bonny haben schon was dazu geschrieben.


    - Aktuelle Politik:

    Was ist mit den Kosten auf Grund Corona und den jetzt zusätzlichen Schulden?

    Was ist mit der Energieversorgung und den Kosten?

    Welche Rolle spielt der Klimaschutz? Putin ist irgendwann Geschichte, der Klimawandel hört aber nicht auf.


    Aus den genannten möchte ich nicht in Jubelstürme ausbrechen. Jetzt steht die westliche Welt zusammen, die Zeiten werden wieder anders werden.

  • Genau.

    "Erleichterung" trifft es ganz gut.

    Meine Intention ist nur, dass mit den Entscheidungen gestern nicht auf einmal alles gut wird.

    Es sind noch viele Fragen offen und verdammt viel Arbeit. Das wird kein Selbstläufer.


    Dennoch muss man das Tempo hoch halten. In zwei Jahren könnte der US-Präsident einen anderen Namen tragen und/oder einer anderen Partei angehören. Ggf. steht dieser nicht so klar hinter der Nato und Putin legt das als Schwäche aus und greift doch z.B. nach dem Baltikum.


    Bezüglich diesem Problem sollte man zweigleisig fahren:

    1. Putin muss weg und mindestens gemäßigte Kräfte in Russland an die Macht.

    2. Europa muss auch ohne die USA stark genug sein.


    Dabei aber längerfristige Fragen wie Schulden, Klima und soziale Gerechtigkeit nicht aus den Augen verlieren.

  • Wie sieht das mit den Jets eigentlich völkerrechtlich aus? Kann man da irgendwo in Polen ukrainische Hoheitszeichen draufmalen, das Teil auftanken, munitionieren und dann vom ukrainischen Piloten "rüberfliegen" lassen? Und müsste man ersteinmal in der Ukraine landen, oder könnte direkt ein Einsatz geflogen werden?

    Also zusammengefasst, in welchem Moment wird aus der polnischen MiG eine ukrainische?

  • Die bewaffnung der Zivilisten ist auch so eine Sache. Wenn jeder Zivilist eine potenzielle Bedrohung ist, dann sind alle Maßnahmen gerechtfertigt diese Bedrohung auszuschalten. Mit anderen Worten: Das wird in einem Massaker enden.

    Je länger und intensiver der Widerstand, umso stärker wird Russland mit seiner Luftwaffe und Artillerie darauf reagieren. Kiew wird schon bald so aussehen wie Aleppo oder Grosny.

    Die Stadt ist schon eingekreist, sodass niemand mehr rein oder raus kann und es gibt erste Meldungen über Lebensmittelmangel.

    Das ist gut ausgedrückt die Situation und das Risiko, welches von einer Bewaffnung der Bevölkerung ausgeht. Sollte es zu Schusswechseln zwischen Zivilisten und Soldaten kommen, werden diese natürlich auch zurück feuern.


    Der Schaden an Menschen und Einrichtungen wird schrecklich sein, der militärische Nutzen aber doch wohl eher gering. 25000 verteilte Waffen an Zivilisten kann vieles bedeuten. Wir wissen nicht, ob die Menschen brauchbares Kriegsgerät bekommen haben oder lediglich irgendwelche Jagdbüchsen oder sogar Flinten.


    Vielleicht ist der Krieg in zwei Tagen vorbei, Verhandlungen sollen heute stattfinden. Es kann sich jedoch genau so gut um eine Finte von russischer Seite handeln. Die Wahrheit wird damit zusammenhängen, was tatsächlich gerade vor Kiew abgeht. Die Berichte sind widersprüchlich. Viele Agenturen berichten davon, dass die Russen aufgehalten worden sind und keinen Nachschub mehr bekommen, andere sehen dagegen große Truppenbewegungen auf die Stadt zumarschieren.


    Im ZDF Spezial erklärte vorhin ein „Militärexperte“ (habe leider nicht mitbekommen, was den Typen jetzt zum Experten qualifiziert) ziemlich überzeugt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis Kiew fallen wird. Alles andere sei völlig ausgeschlossen. Darauf reagierte der Nachrichtensprecher sichtlich verdutzt, so als hätte er mit einer anderen Einschätzung gerechnet.

  • Die Ukraine ruft zu internationalen Geldspenden auf.




    Der ungefähre Frontverlauf von gestern.


    Einmal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Gerade ein Bericht gelesen in Kiev erhalten auch Ausländer Waffen und dürfen helfen gegen Russland zu kämpfen. Mir kommt die Ukraine wie Purge vor man darf einreisen und paar Russen töten einfach nur lächerlich und heuchlerisch von der Ukraine und Europa.

    Ich finde es absolut inakzeptabel von Russland mit dem einmarsch aber was Ukraine abzieht find ich noch schlimmer...

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