John
Mein Fokus war in letzter Zeit privater Natur, dies hatte seine Gründe...
Ehrlicherweise habe ich das Forum bisher auch nicht groß vermisst.
Zwischendurch habe ich zwar reingeschaut, doch wurde relativ wenig geschrieben und das was geschrieben würde hat mich nicht motiviert selbst einen Beitrag zu verfassen.
Dies war für mich keine neue Erkenntnis, sondern hat meine Wahrnehmung der letzten Monate bestätigt.
Bis auf Zwischenphasen habe ich immer weniger inhaltliche Beiträge verfasst, mein Fokus war eher, wie geht es mit dem Forum weiter? Mein Posting-Verhalten von 2020-2022 habe ich seitdem nie mehr erreicht, hängt wahrscheinlich unter anderem mit der damaligen Corona-Situation zusammen.
Ich bin dir dankbar, dass du das Forum übernommen hast. Hier hatte ich für mich hohe Erwartungen, dass es zu tiefgreifenden Veränderungen kommt. Zum Beispiel eine richtige Umstrukturierung zu einer "virtuellen Kneipe" mit allem was dazu gehört (weg von TotalWar, neuer Name, neues Design, Umbau der Forenstruktur usw.).
Aus meiner erhofften Revolution wurde bisher leider nichts.
Ein wesentlicher Punkt ist, dass man irgendwie an neue Mitglieder kommen muss. Ich habe auch kein Patentrezept, aber ohne neue User kann sich jeder ausmalen, was nächstes Jahr hier mit dem Forum passieren wird.
Aus meiner Sicht gibt es hier endlich wieder einen Admin, der auch anwesend und hier ansprechbar ist, auf der anderen Seite sind die Veränderungen hier doch überschaubar.
Dies soll keine Kritik sein, sondern mein Feedback zu einem Punkt, warum ich seit einiger Zeit hier nicht mehr motiviert bin.
Wahrscheinlich bin ich auch ein wenig nachtragend, manches kann ich nicht so leicht vergessen. Zum Beispiel die Situation mit Nonsensification , der sich im letzten Jahr als Retter des Forums angeboten und bis auf 2-3 kurze Besuche nichts mehr gemacht hat (seit diesem Jahr gar kein Besuch). Vom "Retter des Forums" bis "völlige Inaktivität" gibt es eigentlich viele Zwischenstufen. Ich gehe davon aus, dass es ihm gut geht, eine kurze Rückmeldung wäre geboten gewesen. Stattdessen wurde das Forum im Stich gelassen und mindestens Zeit verschenkt.
Habe ich zu hohe Erwartungen an virtuelle Kontakte? Ich beantworte die Frage mit "nein". Auch im Zeitalter von Digitalisierung, Homeoffice usw. ist Verbindlichkeit ein zentraler Punkt, nicht nur im richtigen Leben. Verbindlichkeit verbindet!
Sonst macht das hier alles keinen Sinn mehr.
Auch wenn ich harte Diskussion zum Beispiel mit Mogges hatte, vermisse ich seine Anwesenheit zu einem gewissen Teil, einfach, weil er einen anderen Blick auf viele Themen mit gebracht hat. Was ich nicht vermisse, schreibe ich mal nicht, dies können sich die meisten denken.
Einen Punkt muss ich aber aufgreifen: Mir fehlt es eine harte Diskussion zu führen, die vielleicht an der Grenze ist, aber nie persönlich wird. Eine Diskussion zu führen mit unterschiedlichen Standpunkten, bei der man sich am Ende immer noch in die Augen sehen kann, auch wenn jeder bei seinem Standpunkt bleibt.
Diese Eigenschaft ist uns als Gesellschaft verloren gegangen.
So eine Diskussion hatte ich hier das letzte Mal mit Twilight zum Thema gendern.
Edit:
Noch ein paar Sätze zum Thema Diskussionskultur:
Ich empfinde Diskussionen seit einiger nicht immer als sachlich, nicht nur hier im Forum.
Als zwei Beispiele möchte ich Banker und Muslime in den Raum stellen.
Es ist ermüdend Diskussionen über das Finanzsystem zu führen, wenn für einige klar ist, dass ALLE Banker selbstverständlich überflüssig sind. Auf Gegenargumente wird nicht eingegangen, der pauschale Populismus stumpf wiederholt.
Alle Banker in einen Topf werfen und schön umrühren...
Ähnliches beim Thema Muslime. Ich bin dem Islam gegenüber auch kritisch eingestellt, ich bekomme mit, was bestimmte Kulturkreise auf der Domplatte, im Schwimmbad, Demonstration oder sonst wo veranstalten.
Ich verurteile den Angriff der Hamas auf Israel auf das Schärfste. Dennoch leben wir in einer Demokratie und haben bei aller Solidarität die Pflicht auch die andere Seite sachlich und nüchtern zu bewerten. Und da gibt es genügend Punkte, die man kritisch gegenüber Israel sehen muss.
Der Angriff der Hamas gibt Israel keinen Freifahrtsschein. Das darf und muss man ansprechen dürfen, ohne dass seine Solidarität für Israel in Frage gestellt wird.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass es bei vielen, gerade emotionalen Themen nur noch schwarz - weiß gibt und es schnell ins persönliche geht.