Berufserfahrung: weiß nicht, warum man die unbedingt benötigt. Gibt ja genug andere, die das mitbringen. Und ob jetzt 225 Unionsabgeordnete mit nem Dr. jur. und eingefahreren Routinen im Bereich der Lobbyarbeit der deutschen Politik mehr bringen als unbedarfte 25-jährige mit frischen Ideen, bezweifle ich auch.
Weil man für die politischen Auseinandersetzungen eben auch ein paar populistische Argumentationshilfen braucht und da ist der Beruf - neben Gewicht, Aussehen (der Altmeier wird auch einiges geerntet haben) eben eine ungeschlagene Argumentationshilfe. Was denkst du, wie viel Beifall der/die JU-Vorsitzende bei der Versammlung des zugehörigen Kreis- oder Ortsverbandes bekommt, wenn er sagt: Man braucht keine studierten Soziologen, sondern Handwerker? Einiges. Danach setzt er oder sie dann sein Studium fort und zieht als Bürgermeister/in in das Rathaus ein. Berufserfahrung ahoi.
Und wie du das an meinen Beitrag siehst: Die Berufserfahrung ist eine sehr zweischneidige Sache.
Was sich mir da eher stellt: Kann man von Personen, die in den Jugendorganisationen ihrer Parteien und den Kaderschmieden der parteinahen Stiftungen auf Linie gebracht und zu Politikerdarstellern ausgebildet werden, frischen Wind erwarten? Bezweifle das.