Das Frauenstatust ist ehrlich gesagt eine ziemlich dämliche Regelung, zumindest in der Umsetzung.
Gut gedacht, im täglichen Leben führt es immer und immer wieder zu Mißverständnissen und Diskussionen, die natürlich am Wähler nicht spurlos vorübergehen und bei parteifremden eventuellen Neuwählern zu Irritationen führen.
Letztes Jahr hatten wir hier in Bayern Regionalwahlen und aufgrund dessen auch viele Neubesetzungen in den Orts- und Kreisverbänden, Kandidaten für die Städträte etc.
Es kam recht häufig zu "Gegenbeweisforderungen bei Unschuldsvermutungen", um es mal wertfrei auszudrücken.
Auf Deutsch: ein Mann kandidiert für den 1. Listenplatz, Nachfrage, ob das denn mit rechten Dingen zugegangen ist, waren dann schon Automatismus. Man sollte also dann als Ortsverband erst einmal darlegen. daß a) eine Frau nicht zur Verfügung stand, b) nicht auf den 1. Platz wollte oder c) nicht geeignet war.
Verdächtigungen kamen recht häufig vor; nicht immer natürlich, doch manchmal hatte man schon das Gefühl, da müsse jetzt mit der Brechstange eine Frau auf Positionen gehievt werden, wo sie entweder selbst gar nicht hinwollte oder schlicht und ergreifend einfach fehl am Platz was.
Lieber eine schlechte Wahl, dafür weiblich, als einen guten männlichen Kandidaten. Das steht auch bei Baerbock und Habeck so im Raum, ein Verdacht, den man auch parteiintern nicht mehr los wird.
Es ist halt nur schade, daß eine grundsätzlich gute Idee nach Außen hin den Eindruck einer Mauschelei erweckt; Wähler sind da sehr sensibel und selbst die größten Machos nutzen das jetzt als Freifahrtschein zum Freiheitskampf für die Rechte der Frau.......
Ich hab das auch immer hinreichend oft kritisiert, doch leider ist das Frauenstatut mindestens so sakrosankt wie der Atomausstierg.
Theoretisch eine gute Regelung, praktisch hapert es noch enorm an der Umsetzung im Alltag.