John, es ist ganz einfach:
CO2 ist ein Treibhausgas, genau so wie Methan. Die Menschheit stößt Milliarden Tonnen an CO2 aus, die Menge an Treihausgas nimmt zu und die Temparatur steigt. Höhere Temperaturen führen dazu, daß als Eis gebundene CH4 freigesetzt wird, noch mehr Treibhausgas, noch höhere Temperaturen. Fertig ist die Sache, muß man nicht promovieren darüber.
Mag sein, dass das so ist. Es muss aber nicht der einzige Grund sein. Die Position der Erde, die Position des Sonnensystems, die Sonneneinstrahlung, das Erdmagnetfeld, Rückkoppelungseffekte, der Kontinentaldrift, die Veränderung der Flora und Fauna usw. usf. könnten/werden durchaus auch eine Rolle spielen, die uns so noch gar nicht in Gänze bewusst ist.
Das hat nichts, aber auch gar nichts mit einer natürlichen Erderwärmung zu tun, die sicherlich immer wieder vorkommt, vorgekommen ist und vorkommen wird. Schließlich war die Erde auch mal Millionen von Jahren lang ein vereister Schneeball, bis massive Vulkanausbrüche zu dermaßen viel CO2 Erruptionen geführt haben, daß tatatata! die Temperatur gestiegen ist und das Eis geschmolzen ist.
Müssten massive Vulkanausbrüche nicht eher eine Eiszeit herbeiführen, wegen der massiven Verdunkelung? Der Ausbruch des Krakatau hat doch bspw. das Klima damals spürbar abgekühlt.
Ist dir denn bewusst, dass es auf die Erdgeschichte gesehen eine absolute klimatische Ausnahme ist, dass die Polkappen vereist sind? Meistens waren sie nie vereist. Wir leben demnach gerade in einem der erdperiodisch gesehen kürzeren Eiszeitalter. Das heißt ganz ohne Zutun des Menschen, ist die Erde "normalerweise" ohne Gletscher und Polkappen. Warum ist das so?
In spätestens 10 Jahren wird uns die ganze Scheiße um die Ohren fliegen, aber hey: wir haben Arbeitsplätze und die Boni des VW Vorstandes gerettet.
Nun, soweit ich weiß ist die Rede von einem Zeitraum 2050-2100 in der es spürbar unangenehm werden soll. Und selbst das sind erstmal nur Prognosen. Zusätzlich darf man durchaus Zweifel haben, ob diese Prognosen wirklich alle so realistisch sind, weil sie meistens erstellt werden, um Ängste zu erzeugen, damit die Menschen ihr Handeln umgehend ändern.
Aber gehen wir mal für einen Moment davon aus, dass das alles richtig ist, was du schreibst. Und es sich um Fakten handelt. Was schlägst du denn dann vor? Was glaubst du ist realistisch umsetzbar?
Hier beginnt ja schon die nächste Debatte. Was könnten wir überhaupt tun? Die meisten Warner vor einem Klimawandel plädieren ja für ein radikales Umsteuern in allen Bereichen. Verzicht auf Technik. Verzicht auf Wachstum. Geburtenkontrollen. Massive Einschränkungen der bisherigen Lebensführung auf nahezu allen Gebieten. Keine Urlaubsreisen mehr. Kein Fleischkonsum mehr. Keine privaten Kraftfahrzeuge mehr. Keine Energie aus Kohle, Gas oder Öl mehr. Und am liebsten alles schon gestern.
Sind diese Forderungen realistisch? Ist realistisch davon auszugehen, dass die Menschheit das in sagen wir 50 Jahren umsetzt, weil sie damit VIELLEICHT den Klimawandel EIN BISSCHEN ausbremsen kann?
Wo wird denn die Klimadebatte bisher überhaupt in breiten Schichten der Bevölkerung geführt? In den USA? In China? In Indien? In Russland? In Brasilien? In Afrika? In Arabien? In welchen Ländern Europas macht man sich denn WIRKLICH Gedanken um den Klimawandel? Ist es nicht viel eher so, dass das gerade bei uns eine enorme Rolle spielt, viele andere Länder aber nicht ansatzweise beschäftigt? Klang Putins Rede zur Nation gestern so, als sei der Klimawandel seine größte Sorge? Glaubst du Xi Jinping interessiert sich zunächst vor allem für den Klimawandel? Oder Trump?
Schauen wir uns doch einmal an, wie es bei der Produktion von Strom aus Atomenergie aussieht. Dort hielte ICH es bspw. aufgrund der unkontrollierbaren Gefahren und den enormen Auswirkungen sowie der nach wie vor ungeklärten Frage der Endlagerung für dringend geboten, endlich mit diesem Unsinn aufzuhören. Wir sind aber leider bisher das einzige Land, dass den Austritt aus der Produktion von Atomstrom beschlossen hat. Länder wie die Ukraine, Russland oder Japan produzieren munter weiter, obwohl sich fürchterliche Katastrophen auf ihrem Staatsgebiet ereignet haben, die große Teile des Landes dauerhaft kontaminierten. Einsicht? Null. Und auch in Europa ist die Neigung auf Atomenergie verzichten zu wollen ja nun nicht wirklich ausgeprägt. Im Gegenteil.
Vor diesem Hintergrund halte ich es für nahezu ausgeschlossen, dass sich die Menschheit als Ganzes soweit anpassen könnte, dass man damit einen Klimawandel (auch noch gradzahlgenau) in den Griff kriegen könnte.
Ich gehe daher davon aus, dass wir uns eher darauf konzentrieren müssen, wie wir mit den sich anstehenden globalen Veränderungen vernünftig umgehen. Dabei geht es ganz konkret um technologische, gesellschaftliche und sicherheitspolitische Aspekte. Das wird ein riesiger Umbau- und Anpassungsprozess für die Menschheit werden. Und ja, es wird viele Leidtragende geben. Es wird auch viele Nachteile geben. Aber ich bin zuversichtlich, dass der Mensch sich wird anpassen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass das technologisch machbar und lösbar ist, wenn man denn den Willen hat. Das Leben wird nicht mehr sein wie heute. Aber es wird trotzdem lebenswert sein. Und von den ganzen Schreckensszenarien, dass wir hier dann die Hölle auf Erden erleben werden, halte ich auch nichts. Denn auch die Vegetation usw. wird sich natürlich anpassen. Mehr CO2 bedeutet z.B. auch vermehrtes Pflanzenwachstum, weil CO2 wie "Dünger" auf Pflanzen wirkt, die dann wiederum das CO2 nach und nach binden. Auch wenn sich dieser Effekt aufgrund der steigenden Trockenheit, trotzdem wieder umkehren könnte.
Und wenn es so ist, wie du sagst, dass der Mensch mit seinem CO2 Ausstoß dafür alleine verantwortlich ist, dann wird er auch in den nächsten 100-200 Jahren seine Konsequenzen aus den Folgen gezogen haben und er wird nach technologischen Lösungen suchen, um seine verlorene Lebensqualität wieder zu verbessern, sofern ihn nicht Seuchen oder seine Neigung zu gewaltsamen Auseinandersetzungen ihn schon vorher Schach matt gesetzt haben. Mir bereiten da ehrlich gesagt die allgemeine Neigung zur atomaren und biologischen Aufrüstung eigentlich noch größere Bauchschmerzen als der Klimawandel. Aber so hat eben jeder seine ganz eigenen Ängste.
Was ich aber nun einmal für wenig sinnvoll halte ist, jetzt innerhalb weniger Jahre die Gesellschaften komplett auf Verzicht und Umbau einzustimmen. Das halte ich politisch auch gar nicht für umsetzbar. Das heißt aber NICHT, dass ich jetzt einfach so weitermachen möchte wie bisher. Auch ich halte das Risiko des CO2 Ausstoßes für plausibel und halte es für vernünftig, auf regenerierbare Energie-Erzeugung umzustellen und nachhaltig Energie zu erzeugen, ohne fossile Brennstoffe, die aus meiner Sicht ohnehin viel zu kostbar sind, um sie einfach zu verbrennen. Kunststoff wäre ohne Erdöl bspw. gar nicht denkbar. Das Einzige was ich möchte ist, dass nicht überall Panik verbreitet wird. Dass man sachlich und ruhig nach Lösungen sucht, die auch gesellschaftlich verkraftbar sind. Ich möchte evolutionäre Veränderungen und keine von heute auf morgen "Ruderrumreiß-Aktionen". Wo das bspw. in Deutschland schon super geklappt hat, ist z.B. die Windenergie. Ich finde die Dinger super, wenn auch nicht schön. Funktioniert doch und war bisher eigentlich eine vernünftige Win-Win-Situation für alle. So stelle ich mir gelungene Veränderungsprozesse vor. Mehr Lebensqualität und Einfallsreichtum und nicht Beschränkungen und Panikmache.
Durch diese (Entschuldigung) dämliche Argumentationsweise geht es auf einmal nur noch um die Personen, und nicht mehr um das Problem. Nämlich dass es auf der Erde immer wärmer wird, und wir dadurch im schlimmsten Fall echt im Arsch sind.
Was meinst du denn mit "im Arsch sind"? Glaubst du tatsächlich, dass die Lebensbedingungen sich zu einem "Backofen" entwickeln, indem Menschen nicht mehr überleben können? Ich gehe mit, dass sich die Klimabedingungen massiv ändern werden. Aber selbst wenn dieses absolute Horrorszenario aus "Die Anstalt" sich bewahrheiten würde, gäbe es immer noch viele Regionen in denen Menschen gut leben können. Und die Menschheit wird sich dann den veränderten Bedingungen anpassen. Haben wir doch immer gemacht. Wir sind also nicht generell "am Arsch". Wir werden nur etwas fleißiger und flexibler werden müssen.