Altersversorge

  • Ich greife den Vorschlag von Hades mal auf und lege mal dar, wie ich für das Alter vorsorge.


    Zuerst muss ich sagen, dass ich keinen bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Plan habe.

    Man kennt die Produkte auf dem Markt ein wenig, informiert sich und holt sich hier und da Rat. Auch das Bauchgefühl spielt eine Rolle.


    Erster Baustein ist immer noch die gesetzliche Rente. Ich bin mit meinem Gehalt zufrieden und erhoffe mir da in Zukunft eine solide Rente (bei allen politischen und gesellschaftlichen Problemen).


    Natürlich sorge ich auch noch privat vor, was ich jetzt mal als zweiten Baustein bezeichnen möchte.

    Meine Eltern haben eine kleine private Rente für mich abgeschlossen. Damals über 50 DM, jetzt knapp 25 Euro.

    Mit dem ersten richtigen Job habe ich die Entgeltumwandlung in Form einer betrieblichen Altersversorgung begonnen.


    Vor einigen Jahren haben wir ein Haus gekauft (dritter Baustein). War nie unser Ziel, aber zum Haus gehört eine weitere Wohnung, die wir vermieten.

    Unsere Immobilie betrachte ich als Altersversorgung.


    Über die Jahre hat sich der Verdienst verbessert und ich habe noch einen Riestervertrag abgeschlossen. Hierfür habe ich auf die Expertise von einem Versicherungsmakler zurückgegriffen. Im Rahmen unseres Hauskaufs und über den alten Job meiner Frau haben wir Kontakt zu einem Versicherungsmakler bekommen. Mit diesem sind wir alle Versicherungen (Wohngebäude, Rechtsschutz usw., aber auch Finanzen) durchgegangen. Mit dem Riestervertrag habe ich mir schwer getan und habe Jahre gebraucht, bis ich diesen dann abgeschlossen habe. Es gibt ja hunderte verschiedene Modelle, wie man riestern kann. Riestern hat ja auch nicht den besten Ruf. Da fällt es schwer den Überblick zu behalten und ich vertraue da unserem Makler, das richtige Produkt für mich identifiziert zu haben. Das zähle ich ebenfalls zum zweiten Baustein.


    Ebenfalls zum zweiten Baustein zählt eine weitere Entgeltumwandlung (betriebliche Altersversorgung bAV). Über eine Kooperation meines Arbeitgebers mit einem großen Versicherungskonzern habe ich hier eine weitere, kleinere bAV, abgeschlossen.


    Zum Schluss haben wir auch noch zwei ETFs, die wir mit einem kleinen Betrag füllen. Der eine ist so 12% im plus, der andere 4-5%. Zähle ich auch zur Altersversorgung.


    Darüber hinaus hat meine Frau ebenfalls eine private Rentenversicherung, Riester und bAV.


    Ich denke mal, dass wir gut und breit aufgestellt sind, um im Rentenalter ein gutes Leben führen zu können.

  • Ich muss gestehen das ich beim Thema Rente zwischen Opportunismus und Gleichgültigkeit schwanke.

    Denn leider habe ich zu viele Fälle in der Familie und im Bekanntenkreis erlebt wo Menschen das Rentenalter gar nicht erst erlebt haben bzw. kurz danach starben. Gerade gestern erst, völlig unerwartet die nächste Tante ;( .

    Von daher sehe ich das getreu dem Motto, wer weiß ob ich die Rente überhaupt erleben werde, und sollte ich sie doch erleben freue ich mich einfach und werde auch mit wenig Geld zurecht kommen.

    Deshalb habe ich außer der gesetzlichen Rente auch keine zusätzliche Privatvorsorge. Ich hatte mir vor vielen Jahren mal eine Riesterrente aufschwatzen lassen, welche sich bei genauem nachrechnen aber als reines drauflege Geschäft entpuppte, weshalb ich sie auch umgehend wieder gekündigt hatte.

    Das einzige was ich/wir noch habe ist das kleine Eigenheim, welches lange vor Renteneintritt abbezahlt und durch renoviert sein wird. Also zumindest wohnen wir dann schon mal weitestgehend kostenfrei.


    Meine Frau hat neben ihrer Beamten Pension, die bis dahin hoffentlich nicht gnadenlos zusammengekürzt sein wird, noch eine ganz ordentliche private Rentenzusatzversicherung.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Danke für den Thread und insbesondere deine Antwort.


    Ich muss gestehen, mit der Riester-Rente kenne ich mich überhaupt nicht aus. Habe nur Negatives gelesen aber habe mich nie konkret damit auseinander gesetzt.


    Was mich tatsächlich noch interessieren würde, schaust du dir regelmäßig deinen Rentenbescheid an? Du sprichst von einem guten Gehalt aber selbst Personen mit gutem Gehalt, werden ohne private Vorsorge keine gute Rente beziehen können. Ein Rentenpunkt in Euro umgerechnet ist unverschämt wenig. Ich hatte das Thema in einem ganz anderen Kontext aufgegriffen aber die derzeitige Durchschnittsrente ist bei etwas weniger als 1400 Euro Netto.


    Zu meinem Plan:

    Ich hatte es auch mal erwähnt, dass ich mich selbst als Vorstufe des Frugalisten sehe. Daher ist es mein Ziel finanzielle Freiheit deutlich vor der Rente zu erreichen.


    Ich investiere sehr viel meines Netto-Gehalts in den MSCI World und einen kleineren Anteil noch in den MSCI Emerging Markets - Beides ETF. Der MSCI World performte im Schnitt mit mehr als 7% "Rendite" über Jahrzehnte hinweg. Dann halte ich noch ein paar Aktien einer deutschen Firma, die eigentlich darauf warten verkauft zu werden, sobald ich mehr als 10% Gewinn erhalte aus dem Verkauf. Und dann reinvestiere ich das in eine andere Aktie, die in meinen Augen innerhalb eines Jahres mehr als 10% Gewinn erzielen könnte.


    Das ganze Investieren hat das Ziel, mir meine Freiheit von Arbeit und Geld zu "erkaufen". Wenn alles so läuft wie geplant, werde ich entweder mit 55 Jahren in 50% Teilzeit gehen oder mit 45 nur noch 60% arbeiten gehen. Also ganz frei von der Arbeit werde ich nicht sein aber das ist auch abhängig ob wir vielleicht das nächste Jahrzehnt doch noch eine 32 Stundenwoche erhalten werden. Und ich habe noch keinen Überblick wie viele Jahre ich schon in die Rentenkasse bezahlt habe. Man muss mindestens 35 Jahre eingezahlt haben um überhaupt Rente beziehen zu dürfen und das würde ich noch gerne mitnehmen. Geplant ist dann auch, mit 5k Netto(Abzüglich Kapitalertragssteuer und Soli + gesetzliche Rente) im Monat ab 67 Jahren in die vollständige Rente zu gehen.

    Das ist mein konservativer Plan auf Basis meines derzeitigen Gehalts ohne Gehaltssteigerung oder andere Nebenverdienste. Also wenn ich meine Sparrate nie steigern würde, weil mein Gehalt sich nur der Inflation anpassen würde.

  • Was mich tatsächlich noch interessieren würde, schaust du dir regelmäßig deinen Rentenbescheid an? Du sprichst von einem guten Gehalt aber selbst Personen mit gutem Gehalt, werden ohne private Vorsorge keine gute Rente beziehen können. Ein Rentenpunkt in Euro umgerechnet ist unverschämt wenig. Ich hatte das Thema in einem ganz anderen Kontext aufgegriffen aber die derzeitige Durchschnittsrente ist bei etwas weniger als 1400 Euro Netto.

    Was ich empfehlen kann ist, sich einen Auszug mit den Zeiten mit Rentenaspruch zuschicken zu lassen. Also die Zeiten, in den man gearbeitet hat, in Elternzeit, Studium usw.

    Mein Lebenslauf ist eher langweilig, der von meiner Frau auch. Dennoch haben sich Fehler eingeschlichen, die ggf. Höhe auf die Rente haben. Zum Beispiel lagen der Rentenversicherung keine Zeiten von einer Elternzeit vor. Kleinvieh macht auch Mist.


    Ansonsten fahre ich folgenden Ansatz. Mit meinem Einkommen gehöre ich zum oberen Drittel, sehr wahrscheinlich sogar mehr. Wenn ich ein Problem mit der gesetzlichen Rentenhöhe habe, dann haben ich und Deutschland ganz andere Probleme. Ist vielleicht naiv, aber 1. kann ich hier nicht viel machen (außer mehr zu verdienen und mehr in die Rentenversicherung einzuzahlen) und 2. habe ich wie oben geschildert weitere Bausteine und sind des Weiteren insgesamt breit aufgestellt.

    Meine Frau arbeitet fast Vollzeit und verdient ebenfalls gut.

    Das sollte also funktionieren.

    Welche Sprünge man sich im Alter dann erlauben kann, kann ich nicht beurteilen. Ich kann aber behaupten, dass beste aus meiner Situation gemacht zu haben.

    Das ganze Investieren hat das Ziel, mir meine Freiheit von Arbeit und Geld zu "erkaufen". Wenn alles so läuft wie geplant, werde ich entweder mit 55 Jahren in 50% Teilzeit gehen oder mit 45 nur noch 60% arbeiten gehen. Also ganz frei von der Arbeit werde ich nicht sein aber das ist auch abhängig ob wir vielleicht das nächste Jahrzehnt doch noch eine 32 Stundenwoche erhalten werden. Und ich habe noch keinen Überblick wie viele Jahre ich schon in die Rentenkasse bezahlt habe. Man muss mindestens 35 Jahre eingezahlt haben um überhaupt Rente beziehen zu dürfen und das würde ich noch gerne mitnehmen. Geplant ist dann auch, mit 5k Netto(Abzüglich Kapitalertragssteuer und Soli + gesetzliche Rente) im Monat ab 67 Jahren in die vollständige Rente zu gehen.

    Das ist mein konservativer Plan auf Basis meines derzeitigen Gehalts ohne Gehaltssteigerung oder andere Nebenverdienste. Also wenn ich meine Sparrate nie steigern würde, weil mein Gehalt sich nur der Inflation anpassen würde.

    Interessant.

    Darf man fragen wie alt du bist und wie deine familiäre Situation (Frau, Kinder?) ist?

    Finde ich auf jeden Fall spannend, aber mit drei Kindern bin ich in einer anderen Situation.

  • Wie bereits erwähnt: eine der letzten kapitalgebundenen / steuerfreien Lebensversicherungen ergattert, bevor die Barauszahlung versteuert weden musste. Müsste knapp 23 Jahre her sein?

    Dynamisch angelegt, also 5% Beitagssteigerung pro Jahr; mittlerweile bei knapp 300,- € / Monat, dafür aber noch satte 4,5 % Zinsen.


    Gibt dann entweder 145.000 € in cash oder incl. Überschussbeteiligung, die auch immer ein wenig varriert, knapp 1.400 € / Monat. Zusammen mit der gesetzlichen RV sollte das dann reichen.


    P.S.: man bekommt auch Rentenpunkte angerechnet, wenn man nicht arbeitet. Solange man als arbeitssuchend gemeldet ist, übernimmt das AA einen Teil der Punkte.

  • Gibt dann entweder 145.000 € in cash oder incl. Überschussbeteiligung, die auch immer ein wenig varriert, knapp 1.400 € / Monat. Zusammen mit der gesetzlichen RV sollte das dann reichen.

    Ist auf jeden Fall ein schönes Sümmchen und sollte hoffentlich später reichen.

    Die Zinsen sind natürlich auch ein Traum.


    P.S.: man bekommt auch Rentenpunkte angerechnet, wenn man nicht arbeitet. Solange man als arbeitssuchend gemeldet ist, übernimmt das AA einen Teil der Punkte.

    Deswegen ist es wichtig, dass der Lebenslauf bei der Rentenversicherung sauber ist. Jeder Punkt zählt.

  • Was ich empfehlen kann ist, sich einen Auszug mit den Zeiten mit Rentenaspruch zuschicken zu lassen.

    Das passiert eigentlich automatisch jedes Jahr.
    Irgendwann in grauer Vorzeit, kam auch ein Schreiben der Behörde, wo man den Lebenslauf nach unklaren Zeiten durchforsten sollte.
    Da war bei mir Schule bis 16 Jahre, die Bundeswehrzeit und die sozialversicherungspflichtige (teils inkorrekt) Zeit hinterlegt.

    Abi-Zeit (16J+) sowie Studienzeit fehlten komplett. Das konnte ich mit entsprechenden Bescheinigungen nachreichen und hat den Rentenanspruch um n paar Mark fuffzig angehoben.

  • Das passiert eigentlich automatisch jedes Jahr.

    Das ist etwas anderes.

    Du meinst wahrscheinlich die Übersicht über deine mutmaßliche Rentenhöhe. Die kommt automatisch einmal im Jahr.

    Da steht aber nicht drauf, wann du wo gearbeitet hast oder wann du in Elternzeit warst. Diese Übersicht musst du jedesmal separat beantragen.


    So habe ich es zumindest abgespeichert.

  • So habe ich es zumindest abgespeichert.

    Mhm, ja. Kannst Du recht haben.

    Jedoch dies Kontrollblatt, wo eben die Zeiten komplett aufgelistet sind und die Korrektheit der Angaben geprüft und zurückgemeldet werden sollten, wo ich die Fehlzeiten entdeckt hatte, kam zumindest bei mir mindestens 1x ebenfalls automatisch. So mit 30 /35Jahren.

    Das stand auch drin, daß, wenn es keinen Widerspruch bis zum Datum X gibt, die Zeit so dann auch final der Rentenkasse gemeldet werden. Ein nachträglicher Widerspruch oder Korrektur sei dann nicht mehr möglich.

  • Ich habe in meinen 20er auch nicht frugalistisch gelebt, bzw. kannte diese Perspektive nicht. Ich habe zwar immer sparsam gelebt aber habe keine großen Beiträge zurückgelegt pro Monat. Aktiv einen ETF zu besparen mach ich auch erst seit 6-7 Jahren. Und die Kinder sind auch gerade erst auf der Welt.

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass meine nächsten Gehaltsteigerungen, nicht mehr wie derzeit 50% in den ETF fließen und die anderen 50% in Freizeit. Wie beispielsweise besseren Urlaub. Ich denke eher, dass 100% in die Kinder investiert werden. Ich überlegen sogar tatsächlich meine Kinder ab der 5. Klasse auf eine private Schule zu schicken, dann müsste ich aber definitiv meinen Sparplan anders gestalten.


    Der bekannteste deutsche Frugalist den ich kenne, der hat selber Kinder und ist auch Softwareentwickler:


    Wie gesagt, ich sehe mich nicht als 100% Frugalisten. Auch wenn der gute im Video behauptet nicht an Lebensqualität zu sparen, behaupte ich mal, er wird sich keine teuren Urlaube im Ausland gönnen, wie ich es halt mache. Ein Urlaub mit Kinder kostet locker mal 4k. Das ist eine Menge Geld.

  • Meine Freundin und ich stehen da sehr am Anfang. Da wir aber in 5 Jahren planen, genug Geld für eine Anzahlung auf der Seite zu haben, kommt als bisherige Anlage nur Tagesgeld für uns in Frage.

    Das "Eigenheim" dient auch mehr dazu, dann einer niedrigen Pension vorzubeugen. Sprich immer genug auf der Seite weglegen für etwaige Reperaturen und ansosnten im Alter mietfrei leben.


    Ich bin nach wie vor unschlüssig, was ich mit den übrigen Geld machen soll, was mir am Konto übrig bleibt. Alles wegsparen damit ich am Ende des Monats immer auf "0" bin? Alles in den ETF einfach reinklatschen? (mache auch nur Core MSCI World und FTSE All World). Oder verprassen? So viel mehr bleibt ja auch nicht immer übrig, aber kleinvieh macht auch Mist.


    Ich habe derzeit eine Sparrate von 36% bereits, von daher bin ich schon über die 50/30/20 Regel drüber, schaut bei der Freundin ähnlich aus.


    Sind halt beide noch 26, keine Kinder (nur 2 Katzen xD)

  • Einen echten Plan habe ich noch nicht. Ich bin 25 und habe im Frühjahr meinen ersten "richtigen" Job angefangen. Über meinen Nebenjob während es Studiums habe ich immerhin einen Anspruch von 8€ pro Monat über die Katholische Zusatzversorgungskasse angesammelt, welchen ich in die neue betriebliche Pflichtvorsorge überführen konnte. :thumbsup:

    DRV ist kein Thema, die Beiträge von Arbeitgeber und Arbeitnehmer gehen ans Versorgungswerk. Das investiert die Beiträge gewinnbringed. Prognostisch kommt etwas mehr bei rum als in der gesetztlichen Rente, aber es ist ein vergleichbares Niveau. In die betriebliche Vorsorge zahle ich nur das mindestmaß ein. Es wird absehbar noch zu mehren Arbeitgeberwechseln kommen, und auch Niederlassung ist natürlich immer eine Option.


    Der Berater, der gegen Ende des Studium meine Versicherungen mit mir druchgegeangen ist (BU, Berufshaftpflicht [gesetzlich vorgeschrieben], Rechtsschutz mit erweitertem Strafrecht und freier Honorarvereinbarung) hat mich auch bezüglich Altersvorsorge beraten. Riester ist bei Ärzten nicht möglich. Seine Empfehlung war, Girokonto wirklich nur als "Gehaltskonto", ca. 10.000€ auf einem Tagesgeldkonto als Reserve. Alles darüber hinaus ins Portfolio. Ansonsten so schnell wie möglich eine private Rentenversicherung. Mit Verweis auf den Zinseszins Effekt wird hier auch etwas Druck gemacht. Mindestens 450 besser 500€ im Monat zu Beginn und dann jährlich 5% mehr. Sollte jemand Hobby Versicherungsmathematiker sein, ich habe das Angebot mal in den Anhang gepackt. Mich irritieren die aktiv gemanagten Fonds, und die Kostenstruktur habe ich generell nicht so ganz durchblickt. Ich habe mich noch zweimal woanders beraten lassen. Einmal wurde mir ein sehr ähnliches Produkt empfohlen, das andere mal hieß es, ich solle jetzt erstmal arbeiten und mich in ein, zwei Jahren um das Thema kümmern.

  • Sollte jemand Hobby Versicherungsmathematiker sein, ich habe das Angebot mal in den Anhang gepackt. Mich irritieren die aktiv gemanagten Fonds, und die Kostenstruktur habe ich genrell nicht so ganz durchblickt.

    Ohne das Angebot jetzt gesehen zu haben aber wenn ein studierter Mensch, der trotz der Prüfung des Angebots nicht durchblickt, dann würde ich an deiner Stelle dem Angebot ganz massiv misstrauen. Ich hatte mal ein Angebot eines unabhängigen Beraters auf dem Tisch liegen, der mir auch eine undurchsichtig verpackte Lebensversicherung aufschwatzen wollen. Und die lohnen sich sehr selten, wahrscheinlich nur dann wenn du als einziger weißt, dass du bald abkratzt.


    Generell, aktiv geführte Fonds sind immer teurer und lohnen sich eigentlich nie. Die performen meist nicht besser als irgend ein MSCi World ETF und kosten bedeutend mehr.

  • Ich bin 10 Jahre jünger als Hades, ca. in der gleichen Berufung tätig. Ich habe vor über drei Jahren ein Broker-Konto eröffnet. Ich investiere aber bisher nur passiv. Habe Sparpläne in 10 ETFs, neben MSCI World und MSCI World ESG (was man quasi als einen betrachten könnte, aber der ESG hat sich leicht besser entwickelt...hat mich auch einfach mal interessiert, der Vergleich :D) habe ich mein Portfolio etwas nach Branchen- und Fondgesellschaften aufgeteilt. Geographisch bin ich jetzt nicht sonderlich breit aufgestellt.

    Dann habe ich noch eine Shell-Aktie, bei der ich 2020 in zwei Schritten gekauft hatte. Die liegt einfach rum, wegen den steigenden Dividenten. Ihr Wert hat sich aber mehr als verdoppelt. Dann habe ich noch daneben ein paar einmalig gekaufte Stücke von einem ETF liegen, der stark im Minus ist. Aber mal schauen, vielleicht wird das noch.

    Im Allgemeinen waren die ganzen Sparpläne eine Weile im Minus, aber vor ein paar Monaten war dann doch alles grün. In letzter Zeit gab es wieder einen kleinen Rückgang. Die Sparpläne haben bisher ca. einen 5% Gewinn.


    Natürlich ist alles mit Risiken verbunden, ETFs haben sie ebenfalls, aber die sind doch sehr gering. Geld auf dem Konto liegen lassen hat auch Risiko.

    Ich könnte noch mehr investieren, andere Produkte kaufen und mich mit mehr Aspekten der Altersvorsorge beschäftigen. Ebenso wäre Aktivhandel mal was, wo ich mir einen gewissen Betrag dafür zur Seite nehme. Aber all das braucht ja Zeit, außer man fängt an zu zocken. :D

    Solang ich noch nicht in einer ernsten Lebenssituation angekommen bin, mache ich mir da noch keinen Stress. Ich sag mir teils auch: Wenn mir es schlecht gehen sollte, dann bin ich entweder wortwörtlich (nochmal) auf den Kopf gefallen oder gesamtgesellschaftlich ist es sehr im Argen.


    Bei meinem Arbeitgeber gibt es auch eine hauseigene Altersvorsorge, die sich automatisch zusammensetzt. Da kann sich über die Zeit auch etwas aufbauen, zumal ich nicht vorhabe, den zu wechseln.

    Mal schauen, was sich hier so ansammelt. Vielleicht lasse ich mich ja inspirieren.

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • So erstmal Expertise auspacken: ich bin seit vier Jahren bei r/finanzen unterwegs. *Werbungaus*


    Einen Rentenanspruch erwirkt man wenn man fünf Jahre eingezahlt hat.

    Bei weniger, kann man sich die geleisteten Arbeitnehmeranteile auszahlen lassen.


    Nach 35 Jahren, kann man mit 63 Jahre Rente gehen, aber mit großen Abschlägen.

    Dies wurde hier durcheinander geworfen.


    In den 35 Jahre kann man Schulzeiten, ab dem 17 Lebenjahr, und Studiumszeiten anrechnen lassen. Für diese Zeit bekommt man keine Rentenpunkte!


    Aber Gesetze können sich ändern.


    Zu dem Glauben, dass die Rente schon reichen wird im Alter, wenn man nun schon gut verdient...Nein wird Sie nicht.

    Die Lücke ist nominell einfach noch größer.


    Bei der gesetzlichen Rente ist man auf etwas über 2 Rentenpunkte pro Jahr gedeckelt. Die man dazugekommen kann. Nach 45 Jahren hat man dann 90 Rentenpunkte und dies macht bei einem aktuellen Punktwert von 37,60 € x 90 = 3.303 €.


    3.303 € Bruttorente. Netto werdet ihr um einiges weniger aufs Konto bekommen und die Steuer am Ende des Jahres nicht vergesse.


    Die Lücke wird also groß.

  • Ladegos

    Vielen Dank für die Informationen.


    Falls du auch mich gemeint hast:

    Ich denke auch, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichend sein wird, selbst wenn man sehr gut verdient hat.

    Privat vorzusorgen ist ein wichtiger Baustein, dies liest und hört man überall.


    Ich brauche keinen Luxus, im Alter hätte ich aber dennoch gerne ein angenehmes Leben und möchte mir auch was leisten können.

    Bin aber relativ entspannt dabei. Ich weiß nicht, was in 25 Jahren ist, was die Politik gemacht hat, wie unsere Welt aussieht oder wie meine Gesundheit ist. Ich kann nur versuchen mit meinem Kenntnisstand von heute das beste aus der Situation rauszuholen.

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