Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Es folgt ja durchaus einer Logik (hier steht ein bisschen was zu: tagesschau.de/wirtschaft/us-oelpreis-absturz-101.html ).

    Hattest du den Artikel eigentlich gelesen? Da steht es im Grunde doch auch so drin. Vielleicht nicht ganz so umfangreich, aber durchaus mit dem Verweis darauf warum das so ist und das es eben kein Dauerzustand ist/sein kann.

    Die geschredderten Produkte sind immer noch nicht Minus wert, sie sind nur so wenig wert, dass es sich nicht lohnt was anderes mit ihnen zu machen.


    Wäre der Wert Null oder geringer könnte sich irgendeine Hilfsorganisation (beispielsweise) den ganzen Tag an den Retoureneingang eines Amazonlagers stellen und alles entgegennehmen. Das wäre dann sogar für den Konzern günstiger als schreddern.

    Naja, welchen Wert würdest du denn einem Artikel zuordnen für den du lieber die Entsorgung zahlst, als ihn zu behalten. Natürlich hängt da kein Preisschild mit -0,18 Euro dran, aber selbst wenn du den Einkaufswert abziehst hat der Artikel dann faktisch einen negativen Wert (für dich).


    Im Übrigen macht das ja nicht nur Amazon so, ich lehne mich vielleicht nicht mal weit aus dem Fenster wenn ich behaupte, dass Amazon in Relation zur Warenmenge sogar zu den weniger schlimmen gehört. Ich hab selbst erlebt wie bei einem anderen Anbieter ein Dutzend voll funktionsfähige Kühlschränke verschrottet wurde, weil sie niemand gekauft hat, einfach so, das waren noch nicht mal Retouren. Es gab auch Gründe dafür, aber im Grunde ziemlich krank, hätte man die Mitarbeiter gefragt hätten die vielleicht welche genommen.


    Redcoon hatte mal eine recht charmante Art mit (einem Teil der) Retouren umzugehen, also vor allem größere Geräte, Weiße oder Braune Ware. Man hat sie Online gestellt mit Beschreibung Fotos etc. und der Preis ist kontinuierlich gefallen, solange bis es eben jemand gekauft hat. Da konnte man echt gute Schnäppchen machen oder sich tierisch ärgern weil man zu lange gewartet hat. Also so ein bisschen ebay.
    Hat sich dann aber scheinbar nicht oder nicht mehr gelohnt. Man musste ja jedes Produkt neu aufbereiten, in die Warenwirtschaft einpflegen, Beschreibungen anpassen etc., kostet alles Geld. Und auch nicht zu unterschätzen, solche Produkte haben in der Regel keine oder nur noch eingeschränkte Herstellergarantie und Gewährleistung bleibt dann beim Händler kleben, da ist Gebrauchtware einfach das höhere Risiko für Folgekosten.


    Naja, kleiner Artikel dazu warum so was passiert und in der Regel eben keine Hilfsorganisation rund um die Uhr im Lager rumhängt: https://t3n.de/news/amazon-ver…etouren-neuwaren-1086628/


    Was nicht heißt, dass immer alles gut ist, wie gesagt, Kühlschränke verschrotten die super funktioniert hätten oder Kleidung abfackeln weil sie aus der Mode ist, fühlt sich zurecht nicht richtig an. Will nur zeigen, dass es auch Gründe gibt nicht in jedem Fall gleich auf den Empörungs-Zug aufzuspringen.

  • Um alle Briefkastenfirmen "grob" zu überprüfen die deutsche Unternehmen im Ausland haben, bräuchten die Finanzbehörden mit dem derzeitigen Personalstand rund 300 Jahre.


    Quelle: Heute Show


    :thumbup:

  • Wirtschaftlich ist es eine Vollkatastrophe. Ich hoffe bloß es endet politisch nicht wie 1929-33 in Deutschland. Sehr beunruhigend sind auch die multikausalen Probleme, die jetzt alle gleichzeitig auflaufen. Klimawandel. Corona-Krise. Weltwirtschaftskrise. Schuldenkrise. Flüchtlingskrise. Demokratiekrise. Und alle bedingen und bestärken sich gegenseitig. Das kann zivilisatorisch ein tödlicher Cocktail werden, wenn die Menschen nicht vernünftig und hilfsbereit bleiben.

  • Während Corona schmiert die Wirtschaft ab? Haha nein, nur das mit der Umverteilung läuft noch schlechter als sonst.


    Während es in den USA seit Beginn der Pandemie fast 40 Millionen neue Arbeitslose gibt, ist das Vermögen der 600 reichsten Amerikaner in diesem Zeitraum um über 400 Mrd. Dollar gestiegen.


    https://www.forbes.com/sites/t…he-pandemic/#25a255564a61

  • Das wird in Deutschland nicht anders sein, ab einem gewissen Betrag vermehrt sich Geld nun mal problemlos.


    Ist jetzt nicht wirklich ein Wunder wenn mann sich als Unternehmen dicke Milliardenhilfen zahlen lässt und trotzdem weiter fleißig Dividenden auszahlt.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Und welche Unternehmen waren das jetzt genau die Coronahilfen beantrag haben und trotzdem Dividenden auszahlten?
    Das klingt jetzt einfach nach ner pauschalen Aussage.
    Auf die Schnelle hab ich jetzt nur Sachen gefunden wo Unternehmen ihre Angestellten in Kurzarbeit schicken und Dividenden auszahlen.
    Ist natürlich ne Schauerei aber und da sollte mal im Gesetz für Kurzarbeit mal nachgebessert werden, dass so etwas dann nicht geht.
    Ist jetzt aber nicht so, dass diese Unternehmen 500 Mio. Nothilfen bekommen haben und an ihre Aktionäre verteilten.

  • Und welche Unternehmen waren das jetzt genau die Coronahilfen beantrag haben und trotzdem Dividenden auszahlten?


    In Dänemark gar keine weil es unterbunden wurde.



    Ist jetzt aber nicht so, dass diese Unternehmen 500 Mio. Nothilfen bekommen haben und an ihre Aktionäre verteilten.


    Nee, aber zuvor an Steuern vermieden haben, z.B. Lufthansa.



    Ist natürlich ne Schauerei aber und da sollte mal im Gesetz für Kurzarbeit mal nachgebessert werden, dass so etwas dann nicht geht.


    Gute Idee, z.B. wer in Kurzarbeit ist muss entsprechend weniger Miete zahlen oder sowas in der Art.

  • Gute Idee, z.B. wer in Kurzarbeit ist muss entsprechend weniger Miete zahlen oder sowas in der Art.

    Soll das Sarkasmus sein?

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Bekommt man normal nicht 60% des Verdienstsausfalls? Wenn der Verdienstausfall 100% ist, wären das dann eben 60%.


    Manchmal stocken die Unternehmen noch auf, aber das ist ja nicht immer der Fall.


    Will dafür jetzt nicht meine Hand ins Feuer legen, aber so hab ich das aus den Nachrichten erfahren als das Thema aktuell war.


    Und dass viele ihre Miete nicht mehr bezahlen können war auch Teil des Themas.

  • Äh nein?


    Viele müssen rund die Hälfte ihres Einkommens für die Miete ausgeben, da bist du ziemlich pleite wenn du nur (z.B.) 60% deines Einkommens erhälst.

    Von Arbeitslosengeld kann man sich dann wohl mehr leisten?


    Wer soll das Defizit in der Miete dann zahlen?
    Möglichkeit A) Der Staat. Mal kurz zum Verständnis: Wenn die Belegschaft in Kurzarbeit geht bekommt sie 60% (oder mehr, je nach Tarifverträgen) des vom Arbeitgeber wegfallenden Gehalts vom Staat. Also erst mal, 60% des wegfallenden Gehalts, nicht 60% des kompletten Einkommens. Zweitens, hier unterstützt der Staat schon. Da kann er auch gleich mehr zahlen, anstatt für Mieten aufzukommen.
    Möglichkeit B) Der Vermieter zahlt. Klasse Idee. Unternehmen A kündigt Kurzarbeit an und Unternehmen/-r (die Vermieter) B, C, D, E usw. bekommen durch die Entscheidung von A einen wirtschaftlichen Schaden. Und was soll die Vermieter daran hindern - im Rahmen der ihnen schon vorher gesetzten Möglichkeiten - die Miete einfach zu erhöhen?
    Möglichkeit C) Kenne ich nicht, erleuchte mich.

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • Möglichkeit B) Der Vermieter zahlt. Klasse Idee.


    Ist nicht optimal. Aber zumindest die die es wirklich betrifft (also Niedriglohn und Mittelschicht, also die echte nicht die die Merz meint) stehen in der Regel wohl schlechter da als ihre Vermieter nehme ich einfach mal an.


    Unternehmen A kündigt Kurzarbeit an und Unternehmen/-r (die Vermieter) B, C, D, E usw. bekommen durch die Entscheidung von A einen wirtschaftlichen Schaden.


    Das Ziel sollte es sein den wirtschaftlichen Schaden gleichmäßig zu verteilen. Die Unternehmen die ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen sind ja nicht alles Großkonzerne die die Löhne einfach aus der Portokasse weiterzahlen könnten wenn sie wollten. Mit Kurzarbeit haben dann erstmal nur die Arbeitnehmer den Schaden. Also die die häufig eh schon zum schwächsten Glied in der Kette gehören. Und für Oma Emma die nur eine kleine Wohnung vermietet und sich damit ihre Rente aufbessert kann es ja Ausnahmen geben. Aber da wo die Mieten hoch sind (Städte), wohnen viele bei großen Unternehmen, die gehen ja nicht direkt pleite wenn sie von einem Teil ihrer Mieter mal 40% weniger Miete bekommen.


    Und was soll die Vermieter daran hindern - im Rahmen der ihnen schon vorher gesetzten Möglichkeiten - die Miete einfach zu erhöhen?


    Gesetze?

  • Mit Kurzarbeit haben dann erstmal nur die Arbeitnehmer den Schaden. Also die die häufig eh schon zum schwächsten Glied in der Kette gehören.

    Mit Kurzarbeit erleidet man Schaden? Schon mal was von Entlassung gehört?



    Gesetze?

    Ja, ich sagte


    im Rahmen der ihnen schon vorher gesetzten Möglichkeiten

    ...wenn du gegen zu hohe Mieten vorgehen willst, ist das ein allgemeines Problem und hat nichts mit Kurzarbeit und deren Gesetzgebung zu tun.

    Steam-Profil


    "When the world rots, we set it afire. For the sake of the next world. It's the one thing we do right, unlike those fools on the outside." - Corvian Settler (Dark Souls 3)

    "People are paying me to rob them." - Spiffing Brit playing M&B2

  • ...wenn du gegen zu hohe Mieten vorgehen willst, ist das ein allgemeines Problem und hat nichts mit Kurzarbeit und deren Gesetzgebung zu tun.


    Man könnte Mieterhöhungen im Rahmen von Krisen generell verbieten.


    -


    Das wichtigste mMn ist es (unabhängig jetzt nur von Kurzarbeit und Mieten), die Lasten einer solchen Krise gleichmäßig auf die Gesellschaft zu verteilen.

  • Aber da wo die Mieten hoch sind (Städte), wohnen viele bei großen Unternehmen, die gehen ja nicht direkt pleite wenn sie von einem Teil ihrer Mieter mal 40% weniger Miete bekommen.

    Wieder mal ein typischer Faires.
    Unternehmen sind grundsätzlich böse und horten ihr Geld sonst wo. Zahlen keine Steuern und beuten noch die armen Mitarbeiter aus.
    Nach der Logik dürfte Deutschland eigentlich keine Steuereinnahmen mehr haben.


    Schon mal darüber nachgedacht, dass 40% weniger Miete zahlen bedeutet, dass das Unternehmen auch 40% weniger einnimmt?
    Das dies eine Jobgefahr für die Mitarbeiter bedeuten kann? Das das Unternehmen Pleite gehen kann? Das Deutschland dann gar keine Steuern mehr bekommt?


    Mal völlig losgelöst von der Frage wie dies juristisch zu werten ist, wenn bestimmte Einzelpersonen keine Einbußen haben (Oma Emma), andere aber schon und Unternehmen sowieso.

  • Das Ziel sollte es sein den wirtschaftlichen Schaden gleichmäßig zu verteilen. Die Unternehmen die ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen sind ja nicht alles Großkonzerne die die Löhne einfach aus der Portokasse weiterzahlen könnten wenn sie wollten. Mit Kurzarbeit haben dann erstmal nur die Arbeitnehmer den Schaden. Also die die häufig eh schon zum schwächsten Glied in der Kette gehören. Und für Oma Emma die nur eine kleine Wohnung vermietet und sich damit ihre Rente aufbessert kann es ja Ausnahmen geben. Aber da wo die Mieten hoch sind (Städte), wohnen viele bei großen Unternehmen, die gehen ja nicht direkt pleite wenn sie von einem Teil ihrer Mieter mal 40% weniger Miete bekommen.

    Nach kurzer Recherche: Rund 60% der Mietwohnungen sind privat vermietet. Also müssten schonmal 60% rausgenommen werden aus der Rechnung.


    Und du willst einem Unternehmen bis zu 40% der Einnahmen streichen? Das kann kaum ein Unternehmen der Welt abfangen. Sparpotential ist eigentlich nicht vorhanden(Hausverwaltung muss weiter arbeiten, Hausmeister müssen weiter arbeiten) und Banken wollen auch ihr Geld haben. Wenn wir das aussetzen, ist die Möglichkeit einer Bankenkrise groß.


    Du überschätzt auch, wie viel man mit vermieten verdient. Da bleibt eigentlich nicht viel über, wenn man es richtig macht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!