Politik der USA

  • Naja das was du hier aufgezählt hast ist innerhalb der letzten 15 Jahre geschehen, in den USA bekommst du das in zwei drei Wochen zusammen. Das ist dann doch nochmal ein gewaltiger Unterschied.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Der Mörder der die 10 Leute erschossen hat (und dabei seine Schwester und ihren Freund) war wohl ein Demokrat. Schussenwaffengewalt zieht sich in den USA durch alle Schichten. Kann man gut im massshootingtracker verfolgen.
    Was ich hier nicht nachvollziehen kann ist das dieser Mist nun von einigen hier (und in den Medien) Trump angelastet wird. Dann hätte ich eine Frage, ist die Schießerei vom 31.05. bei dennen 13 Menschen getötet und 5 verletzt wurden und von einem Schwarzen begangen wurde nun Obamas Schuld oder auch Trumps? Und warum habe ich davon nichts in den (deutschen) Medien (sehr wohl in der Times) gelesen?


    Aber die für eurpäische Verhältnisse absurd hohe Mord- und Amokrate der USA ist kein Problem was die USA allein betrifft. Betrachtet man Nord- und Südamerika ist die USA das Land mit der drittniedrigsten Mordrate, nach Kanada und Chile. Der ganze Kontinent hat ein massives Gewaltproblem. Die USA ist bei uns im Focus, klar. Aber was zum Teufel sorgt dafür das im Vergleich zu Amerika der Irak aussieht wie ein Paradies? Sind die lateinamerikanischen Länder eigentlich sichere Drittstaaten?
    Für mich liegt hier ein Mentalitätsproblem vor. Wie das behoben werden kann? Keine Ahnung. Wir werden solche Nachrichten wohl auch in den kommenden Jahren lesen.


    Damit mich hier nicht einige mal wieder (mit Absicht) falsch verstehen, ich fände es gut wenn die Waffenkontrolle in den USA und in der ganzen Welt, strenger werden würde. Vollautomatikwaffen (oder Modelle die jeder 10 Jährige mit einer Anleitung dazu umbauen kann) an jeden der/die sie haben will zu verkaufen ist absoluter Irrsinn. Ich glaube nur (mitlerweile) nicht mehr das es das Problem löst. Diese Leute gehen dann mit selbstgebastelten Handgranaten in die Schulen oder zünden vollbesetzte Kirchen an.


    Beste Grüße


    TauPandur

  • Was ich hier nicht nachvollziehen kann ist das dieser Mist nun von einigen hier (und in den Medien) Trump angelastet wird.

    So wie ich es mitbekommen habe, wird Trump eher das Massaker in Texas mit 20 Toten angelastet wo ein "White Supremacist" Heini gezielt auf Hispanics beziehungsweise Mexikaner gefeuert hat und vorher ein Manifest veröffentlicht hat in der er sagt er wird die "Invasion" aus Lateinamerika bekämpfen.


    Den Fall haben ja auch die US-Behörden bereits als nationalen Terrorangriff gewertet.

  • Ja, Trump wird das Geschehen in Texas angelastet und die Demokraten versuchen es politisch gegen ihn zu verwenden. Umgekehrt würde Trump das natürlich genauso machen, wenn es bspw. ein islamistischer Anschlag gewesen wäre. Unzweifelhaft ist aber, dass Trump rassistische Klischees derart bedient, dass er damit Hass und Vorurteile deutlich verstärkt. Das kann man den Demokraten bisher wirklich nicht vorwerfen.

  • Trump wird eigentlich nichts weniger als die Spaltung der Gesellschaft angelastet; womit man gar nicht mal so falsch liegt.
    Wenn man das Beispiel vom rattenverseuchten Baltimore nimmt; da wohnen fast überwiegend Schwarze, bei den nächsten Wahlen wird er dort nicht eine Stimme bekommen, ist aber egal: die wichtigen Staaten sind woanders, auf Maryland kann man verzichten.
    Er beleidigt also mit vollem Einsatz und aufrichtig die Bewohner und den Bürgermeister einer amerikanischen Großstadt, deren Präsident er ist, nur um seinen Rednecks zu gefallen.
    Das muß man sich mal vorstellen: der Präsident eines demokratischen Staates benutzt die eine Hälfte der Bevölkerung und spielt sie bewußt gegen die andere aus. DAS ist Donald Trump.....


  • Es ging mir in meinem Beitrag nicht um die Radikalisierung.


    Selbst ohne den Hass passieren in den USA regelmässig Amokläufe mit hohen Opferzahlen gibt, und zwar deutlich häufiger und deutlich tödlicher als in allen anderen entwickelten Industrienationen.


    Die vermeintlichen oder echten Ursachen, psychschische Probleme, Konsum Gewaltverherrlichende Filme und Videospiele (der Amokschütze von El Paso kommt aus der Gamer Gate Szene ...) usw. sind überall auf der Welt gleich.
    Trotzdem führen die USA mit Abstand. Das einzige was die USA unterscheidet ist die Verbreitung von Schusswaffe, insbesondere von Schnellfeuerwaffe und high capacity Magazinen.


    In allen anderen Länder (Deutschland, Australien, Neuseeland) folgte auf einen Amoklauf eine Verschärfung des Waffenrechts, was eine Wiederholung im selben Ausmaß nicht komplett verhindert, aber zumindest das Risiko minimiert. Die USA haben selbst nach dem Amoklauf an einer Grundschule, nichts an ihren Waffengesetzen geändert. Auch nicht unter Obama, die Republikaner unter Mitch McConnel haben damals alle vorhaben blockiert.


    Darauf wollte ich in in meinem vorherigen Posts eigentlich hinaus.


    Die von dir angesprochene Radikalisierung im öffentlichen Diskurs kommt da jetzt noch dazu.
    Das läuft überall mehr oder weniger ähnlich ab, und hat reale Auswirkungen im echten Leben. Im Zuge der Brexit Abstimmung hat sich in England der Ton in der öffentlichen Debatte gegen Menschen mit tatsächlichem oder Aufgrund der Hautfarbe gefühlten Migrationshintergrund verschärft. Direkt nach dem Brexit gab es eine drastische Zunahme der Gewaltkriminalität gegen genau diese Bevölkerungsgruppen. Die Abstimmung wurde als Bestätigung genommen, dass es jetzt erlaubt ist gegen die Migranten loszuschlagen.


    In den USA ist das dann noch einmal brisanter. Zuletzt hat der Präsident dort, Aufgrund der Hautfarbe und des Namens, gegen 4 demokratische Senatorinnen gehetzt, diese sollten doch erstmal zurück in ihre Heimatländer und politik machen.
    Von den Senatorinnen ist genau eine erst als kleines Kind in die USA gekommen, die anderen sind keine Einwanderer. Das ist auch nur ein Beispiel von vielen, die sich wie ein roter Faden durch seine Präsidentschaft ziehen.


    Mit diesen und ähnlichen Aussagen legitimiert der Präsident letzten Endes Gewalt, bzw. er sorgt für die Illusion einer staatlichen Legitimation, die von Extremisten dazu aufgefasst wird jetzt endlich Worten Taten folgen zu lassen.
    Das ist in Zusammenhang mit den Waffengesetzen eine sehr gefährliche Gemengelage.


    Edit:
    @TauPandur
    Die restlichen Länder sind 3te Welt und Schwellenländer. Das bedeutet Armut -> Kriminalität -> Gewalt
    - Drogenhandel / Krieg
    - massiver Export von Amerikanische Waffen in diese Länder (die Verfügbarkeit von Waffen ist ein enabler für tödliche Gewalt)
    - autoritäre Regime, Todeskommandos, Rebellen, Bürgerkrieg


  • Na da würde ich jetzt nochmal klar eine Trennlinie ziehen. Winnenden, das Olympia-Zentrum in München, Frankfurt und Co. würde ich eher als "normale" Amokläufe/Verbrechen sehen, bei denen eine psychische Erkrankung der Auslöser war.
    Bei den Anschlägen auf den Weihnachtsmarkt in Berlin, den Anschlag in Ansbach, den NSU-Morden, den Mord an Lübke, Reichsbürgern und co. ist doch eindeutig ein ideologischer und terroristischer Auslöser geben (zumindest ist der meiner Meinung nach stäker als der psychische Hau der Täter).


    Köln? - Meinst du die Silvesternacht oder HogeSa, oder beides? Oder den Karneval :confused:


    Und auch bei uns gibt es mit der AfD, NPD und Pegida immer wieder genügend Politiker die das genüsslich ausschlachten und weiter die Stimmung für solche Taten anheizen.
    Das Problem der Radikalisierung ist eher ein zivilisatorisches und grundsätzliches Problem. Das beschränkt sich leider nicht nur auf die USA, auch wenn es dort aufgrund der Waffengesetze deutlich spürbarere Auswirkungen hat. Die Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung ist bei uns aber inzwischen genauso spürbar, wie in den USA. Da mit dem Finger nur auf die USA zu zeigen ist ein wenig wohlfeil.

    Auch da würde ich wieder zunächst feststellen, dass Politiker im Nachhall solcher taten immer recht schnell möglichst öffentlichkeitswirksame Reaktionen fordern ohne davor das Hirn eingeschaltet zu haben. Bei AfD und Dunstkreis weist das aber häufig ziemlich krude Züge auf, die dann mit Mausrutschern oder persönlichen Meinungen erklärt werden.
    Ich befürchte dabei aber immer wieder, dass sich da die extremen rechten Punke und die extremen Reaktionen von Linksaußen sich immer stärker hochputschen und eine gemäßigte Mitte erodiert. Sieht man ja in den USA, wo bei den Präsidentschaftsbewerbern der Demokraten auch diejenigen das Oberwasser zu haben scheinen, die den stärksten Kontrast zu Trumpf bilden.

    ___ ___ ___ ___ ___

    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • So einfach kann man es sich nicht machen.Zum einen ist Waffenbesitz tief in der amerikanischen Seele verwurzelt, das rührt noch aus der Zeit der Besiedlung und hält noch heute an. Zudem gibt's auch heute da immer noch Gegenden wo im Umkreis von 50 Meilen nichts ist außer Panpa und allerhand gefährliches Getier.
    Der zweite Punkt ist das Sozialsystem,was quasi nicht vorhanden ist.Wer abstürzt kommt nicht wieder hoch,beides zusammen ergibt ne Kombination was einfach Pulverfässer sind.
    Man spricht dann von psychisch gestörten Tätern, ob das immer so ist weiß ich auch nicht. Vielleicht suchen die sich auch einfach nur leichte Opfer wo sie ihren eigentlichen Hass auf das System loswerden können.Der Politiker sagt der Hispanic nimmt deinen Arbeitsplatz weg deshalb geht es dir schlecht,und schon hat man das Ventil wo man sich entladen kann,ne Knarre gibt's ja an jeder Ecke.
    Ich hoffe das wir nicht auch irgendwann die gleichen sozialen Probleme bekommen,es zeichnet sich ja irgendwie, zumindest sind zum Glück Waffen bei uns nicht so leicht zugänglich.

    Barbarism is the natural state of mankind. Civilization is unnatural. It is a whim of circumstance. And barbarism must always ultimately triumph.


    Robert E. Howard

  • Deswegen braucht man keine Schnellfeuerwaffen, ein Jagdgewehr reicht dafür völlig aus.

    Alles richtig, ich bin ja auch kein Befürworter,wollte nur darstellen das die meisten Amerikaner nen völlig anderen Bezug bzw. Denke zu dem Thema haben als wir Europäer und sich da auch nix vorschreiben lassen wollen.

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  • Alles richtig, ich bin ja auch kein Befürworter,wollte nur darstellen das die meisten Amerikaner nen völlig anderen Bezug bzw. Denke zu dem Thema haben als wir Europäer und sich da auch nix vorschreiben lassen wollen.

    Genau so ist es und deshalb müssen sie eben mit diesen regelmäßigen "Kollateralschäden" ihres laxen Waffenrechts leben, mein Mitleid hält sich da stark in Grenzen.


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  • deshalb müssen sie eben mit diesen regelmäßigen "Kollateralschäden" ihres laxen Waffenrechts leben

    Das in etwa genauso zynisch, wie wenn man die tausende an Verkehrstoten bei uns mit den Worten abtut, ohne Tempolimit müsse man eben damit leben.....
    Der Großteil der Amerikaner ist für eine stärkere Reglementierung der Waffengesetze, doch scheinbar werden in den USA Wahlen immer noch auf dem Land gewonnen und dann auch nur dort, wo das Geld und die Lobby sitzen.

  • Ich möchte noch einmal @John zitieren:



    Zitat von John

    Die Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung ist bei uns aber inzwischen genauso spürbar, wie in den USA.

    In der NZZ sieht man exemplarisch, wie diese Radikalisierung angestrebt bzw. befeuert wird:


    https://twitter.com/niggi/status/1158482825097699328/photo/1


    Das ist Framing der aller härtesten Gangart. Natürlich wird es das auch in den USA geben. Diese Bestärkung der "rechten Sprachwelt" ist nicht zu vernachlässigen.

  • Das in etwa genauso zynisch, wie wenn man die tausende an Verkehrstoten bei uns mit den Worten abtut, ohne Tempolimit müsse man eben damit leben.....

    Das ist überhaupt nicht zynisch sondern schlicht die Sichtweise die auch von den meisten US-Amerikanern geteilt wird, und der Vergleich von Waffen mit fehlendem Tempolimit auf der Autobahn (die meisten Verkehrstoten gibt es auf Landstraßen und in Städten) nach wie vor völlig absurd. Aber das hatten wir ja schon an anderer Stelle diskutiert.


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  • Diese Sichtweise wird eben NICHT von den meisten Amerikanern geteilt. Mehrt als 60% sind FÜR strengere Gesetze.
    Mag ja sein, daß Du Gegenteiliges schon mal woanders geschrieben hast, richtig wird es davon aber nicht.


    Deine Aussage oben verstehe ich einfach so: wer sich nicht durch die Wahl einer alternativen Partei für das einsetzt, was er durchgesetzt haben möchte, muß mit den Folgen leben, ganz einfach.
    Im Falle des Tempolimits sind das eben die Union, die SPD und die FDP.


    Und selbst wenn es auf Landtrassen die meisten Toten gibt, ist das auch kein Argument gegen ein Limit auf Autobahnen; gestorben wird ja auch dort und bestimmt nicht bei Geschwindigkeiten, wie man sie in den Ortschaften oder Landstraßen vorfindet, oder?

  • Diese Sichtweise wird eben NICHT von den meisten Amerikanern geteilt. Mehrt als 60% sind FÜR strengere Gesetze.

    Ja dann müssen diese 60% halt auch entsprechend wählen, tun sie aber offensichtlich nicht.

    Deine Aussage oben verstehe ich einfach so: wer sich nicht durch die Wahl einer alternativen Partei für das einsetzt, was er durchgesetzt haben möchte, muß mit den Folgen leben, ganz einfach.

    Ja so funktioniert Demokratie nun mal, ich ärgere mich zwar auch regelmäßig über unsere Regierung aber da die Mehrheit sie (indirekt) gewählt hat muss ich leider damit leben.


    Und selbst wenn es auf Landtrassen die meisten Toten gibt, ist das auch kein Argument gegen ein Limit auf Autobahnen; gestorben wird ja auch dort und bestimmt nicht bei Geschwindigkeiten, wie man sie in den Ortschaften oder Landstraßen vorfindet, oder?

    Stimmt die meisten sterben wenn mal wieder ein schlafender/am Handy daddelnder Brummifahrer ungebremst in ein Stauende rast oder ein fahruntüchtiger Oppa als Geisterfahrer unterwegs ist. ;)
    Gemessen an den gefahrenen Kilometern ist die Zahl der Toten auf der Autobahn äußerst gering. Es ist wie ich eben schon mal schrieb eine Frage der Abwägung.


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