Aktuelle Entwicklungen im Zusammenhang mit Covid-19

  • Bei den privaten Krankenhäusern gibt es zwei Probleme, die sich aus der Finanzierung unseres Gesundheitssystems über Fallpauschalen ergeben.


    Erstens, es lohnen sich potenziell nur Patienten, bei denen Interventionen (OPs, Herzkatheter etc.) durchgeführt werden können. Das führt dazu, dass die privaten ihren Case-Mix optimieren und weniger lukrative Patienten bei den staatlichen Häusern hängenbleiben. Außerdem werden unrentable Abteilungen (z.B. allgemein internistische Stationen) gnadenlos geschlossen. Der Bedarf besteht aber natürlich weiterhin. Also landen die Patienten da, wo sie noch versorgt werden können. In öffentlichen Kliniken, wodurch sich dort dann finanziell nicht lukrative Fälle sammeln. Das führt zu einer finanziellen Schieflage dieser Kliniken. Und wie sieht jetzt die Reaktion auf diese Schieflage aus? Logisch, Privatisierung :klopp:


    Das andere Problem ist, die Fallpauschalen sollen die Kosten decken, mehr nicht. Gewinne sind im System eigentlich nicht vorgesehen und Investitionen sollen von den Ländern getragen werden. Wie kann man jetzt also noch Gewinn erzielen? Neben dem Fokus auf lukrative Fälle, durch Kostensenkung. Klingt ja nicht schlecht, wir wollen ja ein effizientes System. Aber wie sollen die Kosten denn gesenkt werden?
    Ärztliches Personal ist eh an der Untergrenze des erträglichen. Und auch wenn der Marburger Bund die Bedingungen etwas verbessert hat, sind regelmäßige unbezahlte Überstunden eher die Regel als die Ausnahme. Medikamente und Medizinprodukte haben eben ihren Preis. Strom und Energie auch. Sicherlich kann man ein paar Abläufe in der Verwaltung optimieren oder in gute Codierfachkräfte investieren (die Krankenhäuser und die Kassen beschäftigen Heerscharren von Menschen, deren einziger Job es ist die Diagnosen möglichst gewinnbringend zu codieren, bzw. die Angaben der KH zu überprüfen und so viele Auszahlungen wie möglich zu stoppen).
    Lange Zeit war der beste Weg zur Gewinnerzielung daher die Ausdünnung des Pflegepersonals und die Einführung von billigen Hilfskräften (ich arbeite selbst neben dem Studium als Aushilfe in der Pflege und bin damit wohl Teil des Problems). Außerdem wird alles was geht (Essen, Reinigung, Patiententransport, Sterilisation etc.) in externe Gesellschaften ausgelagert, um bloß nicht irgendwen nach Tarif bezahlen zu müssen.


    Und was ist der Lohn der ganzen Geschichte? Die Höhe der Fallpauschalen wird anhand von Referenzkliniken ermittelt. Wenn man es also schafft die Kosten in einigen Häusern zu senken, dann führt das dazu, dass auch die Pauschale abgesenkt wird. Womit die Häuser dann noch mehr unter Druck gesetzt werden und neue Wege zum sparen finden müssen.


    Glaubt hier ernsthaft jemand, ein solches System würde der Gesundheit der Patienten dienen?
    Davon abgesehen funktioniert es nicht mal. Die Kosten steigen seit Einführung der Fallpauschalen stärker als vorher. Davon abgesehen ist die angebliche "Explosion" der Kosten im Gesundheitswesen ein Mythos. Die absoluten Zahlen sind über die Jahrzehnte extrem angestiegen, der relative Anteil an der gesamten Wirtschaftsleitung ist aber nahezu konstant geblieben.


    Es gibt jetzt die Leute, die sagen wir hätten zu viele Krankhäuser, und Überraschung, die haben völlig recht. Nur die Idee der Politik war, wir starten einen Vernichtungswettbewerb (über das Fallpauschalensystem) und am Ende überleben die effizientesten Häuser. Nur kämpft natürlich jeder einzelne Bürgermeister um "seine" Provinzklitsche, weswegen hier viel Geld verbrannt wird und wir trotzdem nicht so wirklich weiterkommen.
    Letztendlich müssen die Länder endlich wieder ihrer Verantwortung in der Krankenhausplanung gerecht werden. Es gibt z.B. in Köln ca. 25 Krankenhäuser, von denen fast 20 eine eigene Orthopädie haben. Das ist natürlich Schwachsinn, aber kein Haus verzichtet freiwillig auf eine lukrative Abteilung. Hier müsste man eingreifen, sinnvolle die Zentrenbildung forcieren, überschüssige Kliniken und Abteilungen dicht machen und gleichzeitig dafür sorgen, dass auch in nicht lukrativen Fachgebieten die Versorgung sichergestellt ist. Dafür wäre es unabdingbar, dass die Länder endlich wieder ihren Investitionsverpflichtungen nachkommen. Eigentlich ist es nämlich deren Aufgabe, notwendige Investitionen zu finanzieren, während die Kliniken nur ihre laufenden Kosten decken sollten...
    Nur hat natürlich kein Politiker die Eier sich hinzustellen und die Abschaffung bestimmter Krankenhäuser zu fordern, weswegen man weiter hofft, dass die unsichtbare Hand das schon irgendwie regeln wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Norkzlam () aus folgendem Grund: Spontaner Morgenrage, hoffe der Text ist jetzt in einem halbwegs verständlichen Zustand.

  • von denen fast 20 eine eigene Orthopädie haben.

    DAS Feindbild meines Hausarztes: "im nächsten Leben werde ich Orthopäde; dann mache ich von 10:00 - 12:00 2 Hüft-OPs und gehe dann für den Rest des Tages golfen".



    Wer soll denn stattdessen Träger der Krankenhäuser werden?

    Der gleiche, der die von Flo bereits erwähnte Polizei und (Berufs)Feuerwehr finanziert.

  • Der Eindruck es wäre genügend Geld da täuscht massiv. Wir haben gerade eine extreme Neuverschuldung. Schon jetzt kostet die Corona-Krise den Staat nahezu so viel, wie der gesamte Aufbau Ost. Darüber redet nur NOCH keiner. Das Geld oder die Schulden müssen aber irgendwann wieder rein. Da werden wir alle dran bezahlen. Wir leben zur Zeit schlichtweg über unsere Verhältnisse.

    Da hast du vollkommen recht nur passt das für mich eben nicht zusammen wenn wir einerseits das Geld im Gießkannenprinzip über die Wirtschaft verteilen und zB. den Kohlekraftwerkbetreibern und Fluggesellschaften die Milliarden hinterher werfen aber andererseits sobald es um das Gemeinwohl geht zB. bei Schulen oder die in der Pandemie mit Abstand wichtigsten Einrichtungen wie Krankenhäuser usw. es dann plötzlich heißt ne da ist kein Geld für da und mann solle sich doch mit ein bisschen Klatschen und Lüften begnügen.


    Das was hier in der Wirtschaft in vielen Fällen gerade läuft ist oft nichts anderes als Insolvenzverschleppung auf Kosten der Steuerzahler und ich prognostiziere das wird so noch genau bis zur Bundestagswahl im September weiter laufen und dann kommt der große Knall.


    Letztlich erwirtschaften Krankenhäuser Gewinne, um überhaupt Investoren zu bekommen. Irgendwo muss das Geld für die teuren Geräte und Betten ja anfänglich herkommen. Und Investoren finden sich nun einmal nur, wenn sie ihr Geld auch irgendwann mit Gewinn wiedersehen.

    Ach und woher bekommen Polizei und Feuerwehr das Geld für teure Investitionen wie zB. Einsatzfahrzeuge oder Löschfahrzeuge usw. her wo die doch so gar keine Gewinne erwirtschaften ?
    Sorry aber das sind wieder so typische Scheinargumente, denn alles was dem Gemeinwohl dient kostet nun mal Geld und dafür bezahlen wir ja schließlich auch jede Menge Steuern und Beiträge. Ich bezahle meine jedenfalls gerne für eine ordentliche Krankenversorgung und entsprechend bezahltes Personal aber bestimmt nicht für die Gewinnmaximierung irgend welcher Konzerne.


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    -Ricky Gervais-


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  • Prinzipiell bin ich niemand der Privatisierung prinzipiell negativ gegenübersteht, oder dem Staatsschulden egal sind. Wenn es ums Gesundheitswesen angeht, bin ich dann allerdings doch der Meinung, dass es hier sinnvoller ist, wenn der Staat/eine staatliche Krankenversicherung den Großteil der Versorgung übernimmt. Klar gibt es Reformbedarf, aber dann soll man bitte das reformieren was nicht funktioniert und nicht gleich mit einer Privatisierung reagieren. Da kann man dann auch durchaus mehr Geld in die Hand nehmen, es ist ja nicht so, dass die Gehälter des Pflegepersonals sich in Luft auflösen, nein, damit wird konsumiert, und gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise ist es nicht nur nötig, Schlüsselbetriebe vor dem Konkurs zu retten, man sollte gleichzeitig dafür sorgen, dass diesen Kunden nach Ende der Pandemie Kunden vorfinden, die sich ihre Leistungen leisten können.

  • Wie kann es eigentlich sein, daß in katastrophalen Zeiten wie diesen, viele Gesundheitsämter schließen und sich verhalten, als wäre dieses Weihnachten ein Weihnachten wie immer?
    Wäre nicht gerade jetzt Zeit, die über Wochen aufgestaute Arbeit abzuarbeiten, während privat geführte Labore deutlich weniger Tests fahren?



    , nein, damit wird konsumiert, und gerade in Zeiten einer Wirtschaftskrise ist es nicht nur nötig, Schlüsselbetriebe vor dem Konkurs zu retten, man sollte gleichzeitig dafür sorgen, dass diesen Kunden nach Ende der Pandemie Kunden vorfinden, die sich ihre Leistungen leisten können.

    Ist wahrscheinlich der Spagat zwischen "Patienten helfen, damit diese weiterhin die Wirtschaft unterstützen" und "jetzt mal nur nicht übertreiben mit den Älteren, unsere Rentenkassen sind eh schon am Limit".

  • Laut jüngster Meldungen verbreitet sich die „britische“ Corona Mutation auch in Deutschland schon seit mindestens November unerkannt. So wurden im Nachhinein bei einem im November verstorbenen Mann aus Niedersachsen anhand von Proben positive Tests auf die neue Corona-Variante durchgeführt.


    In Südafrika verbreitet sich die dortige neue Mutationsvariante wohl ebenfalls rasend schnell und führt inzwischen zu über einer Million registrierten Infizierten. Man befürchtet allerdings, dass die neue Variante schon in anderen Teilen Afrikas unerkannt verbreitet ist. Zur Gefährlichkeit dieser Variante jenseits der höheren Ansteckungsrate kann man bisher noch keine zuverlässigen Angaben machen. Selbst in Südafrika ist die Erfassung der neuen Mutationsvariante nur unter größten Schwierigkeiten zu leisten. Von einer hohen Dunkelziffer muss auch dort ausgegangen werden.


    Großbritannien hat inzwischen so viele Corona-Patienten in den Kliniken liegen, wie noch nie.


    P.S. An einer Hamburger Schule hat eine Person fast 40 andere angesteckt, und die Schulbehörde scheint, dem Verdacht nach, die Untersuchungsergebnisse dazu unter Verschluss gehalten zu haben.


    https://www.welt.de/vermischte…chule-in-Hamburg-aus.html

  • P.S. An einer Hamburger Schule hat eine Person fast 40 andere angesteckt, und die Schulbehörde scheint, dem Verdacht nach, die Untersuchungsergebnisse dazu unter Verschluss gehalten zu haben.

    Sollten die Untersuchungsergebnisse tatsächlich bereits vor dieser dubiosen Pressekonferenz bekannt gewesen sein, sind sie bewusst unterschlagen worden, um die Bevölkerung zu täuschen. Wahrscheinlich aus Propagandazwecken, denn die Schulbehörde soll den Ausbruch öffentlich sogar als "gute Nachricht" bezeichnet haben.

  • Was die Ausbreitung solcher Mutationen angeht ist der Drops in Europa eh gelutscht. Die Chinesen bekommen so etwas wahrscheinlich in den Griff, weil die bei ein paar Fällen auch gerne mal eine ganze Stadt abriegeln, einen Bezirk mit Fällen unter Kriegsrecht stellen und alle Bewohner dort zwangs-testen. Hier bekommt man es nicht mal hin ein paar Engländer in einem Hotel in Quarantäne zu behalten ohne das die in der Nacht einfach alle sonst wo hin verschwinden. In vielen Ländern, unter anderem auch Deutschland, wohl nicht einmal systematisch nach neuen Varianten Gesucht um diese zu erfassen und zu melden. Passiert eher sporadisch.


    Wenn die Variante von der Insel effizienter ist, dann haben wir sie bald hier und in Amerika überall. Muss man sich wohl mit abfinden.

  • Dein letzter Beitrag ist vor den heutigen Meldungen interssant @Imperator Bob.
    Heute in den Nachrichten:
    - Höchste Infektions- und Todeszahlen an einem Tag. Exakt 14 Tage nach Heiligabend/Weihnachten.
    - In London Katastrophenfall als Großereignis. 1000 Neuinfektionen auf 100.000 in 7 Tagen. Noch etwa eine Woche dann ist dort Triage angesagt, wenn das so weiter geht.
    - China riegelt zwei Millionenstädte komplett ab, da es in der Provinz Hebei, nahe Peking, wohl über 300 neue Corona-Fälle gibt. (Hat man kürzlich in China nicht so großspurig Neujahr gefeiert? Von wegen, China habe die Pandemie besiegt?)
    - Interessant fand ich, dass Putin persönlich bei Merkel angefragt haben soll, ob es innerhalb der EU eine Möglichkeit für Kapazitäten zur Herstellung von Sputnik V geben würde. Hintergrund ist offenbar, dass Russland nicht genügend eigene Produktionskapazitäten habe.
    Zudem soll geprüft werden, ob Sputnik V und der Impfstoff von Astra Zeneca auch kombiniert werden könnten, um so noch besser Ergebnisse zu erzielen.

  • Wird echt Zeit, dass der Impfstoff bzw. die Impfstoffe möglichst bald überall in ausreichender Zahl verfügbar sind und bleibt zu hoffen, dass der trotz der Mutationen wirkt. So langsam hab ich echt keinen Bock mehr.


    Übrigens hier nochmal wegen der Mutation: https://www.tagesschau.de/inve…ung-corona-spahn-101.html
    Demnach findet in Großbritannien bei jedem 15. positiven Corona-Test eine Genom-Sequenzierung statt. In Deutschland bei jedem 900. Und ist dann auch etwas was die Uni-Labore dann eher auf eigene Kappe machen, weil der Staat für so etwas nicht ausreichend Mittel bereit stellt.



    Mit der Mutation können in Deutschland also schon hunderte oder tausende angesteckt sein und nicht nur die paar bekannten Fälle.


    Bezüglich China: Da wurde jetzt z.B. in Shijiazhuang der Kriegszustand ausgerufen, alles Dicht gemacht, Straße gesperrt und alle 11 Millionen Einwohner werden durchgetestet. Wegen knapp 200 Fällen. Dazu dürfte es in kaum einem Land eine derart Enge Überwachung von Bewegungen der eigenen Bürger geben, wer sich da nicht an Verordnungen hält wird sich wünschen er würde in der bösen Deutschen Corona-Diktatur leben. Ich würde mit keinem Chinesen tauschen wollen, aber die Maßnahmen sind effizient, gerade weil sie so rücksichtslos und ohne zögern durchgesetzt werden. Für die Chinesische Wirtschaft scheint es sich auf jeden Fall gelohnt zu haben.

  • In Brandenburg geht nun richtig die Post ab. Bisher war es pandemisch gesehen eher ruhig. Aber man konnte zusehen, wie sich das Virus aus Sachsen nach Norden hocharbeitete.


    Ganz viele Landkreise haben nun eine Inzidenz von über 200. In meiner recht kleinen Heimatstadt werden inzwischen die Patienten ausgeflogen. Ganz schlimm sieht es in den Altenheimen aus. Dutzende Infizierte und Tote. Interessanterweise liest man davon kaum in der Zeitung, so als hielte jemand den Deckel darauf. Ich kriege es unter anderem über die Quarantäne-Meldungen der Eltern und Schüler mit. Die Liste wird immer länger.


    Und heute wurde das mutierte Virus aus GB auch bei mehreren Personen in Berlin festgestellt. Kann man sich ausmalen, was das für Ostdeutschland bedeuten wird.


    https://www.rbb24.de/panorama/…na-virus-erster-fall.html

  • Ganz viele Landkreise haben nun eine Inzidenz von über 200. In meiner recht kleinen Heimatstadt werden inzwischen die Patienten ausgeflogen. Ganz schlimm sieht es in den Altenheimen aus. Dutzende Infizierte und Tote. Interessanterweise liest man davon kaum in der Zeitung, so als hielte jemand den Deckel darauf. Ich kriege es unter anderem über die Quarantäne-Meldungen der Eltern und Schüler mit. Die Liste wird immer länger.

    In NRW ist das auf jeden Fall so. Der WDR hatte schon vor zwei Monaten Behördenmails veröffentlicht, in denen die führenden Personen verschiedener Ämter zur Zensur und Vertuschung der Fakten aufforderten. Ich vermute, das wird in anderen Bundesländern ähnlich ablaufen. Es ist wohl auch so, dass der durchschnittliche Journalist regionaler Tageszeitungen intellektuell nicht in der Lage ist, zwischen Fakten und politischer Propaganda zu unterscheiden. Da werden heute immer noch täglich irgendwelche Studienergebnisse zitiert, die veraltet oder von Politikern gefälscht worden sind. Ist sowas einmal falsch in der Welt, können die beteiligten Wissenschaflter auch hundertmal auf die Fälschung hinweisen, Zeitungen zitieren es trotzdem immer wieder falsch.

  • In Brandenburg geht nun richtig die Post ab. Bisher war es pandemisch gesehen eher ruhig. Aber man konnte zusehen, wie sich das Virus aus Sachsen nach Norden hocharbeitete.


    Ganz viele Landkreise haben nun eine Inzidenz von über 200. In meiner recht kleinen Heimatstadt werden inzwischen die Patienten ausgeflogen. Ganz schlimm sieht es in den Altenheimen aus. Dutzende Infizierte und Tote. Interessanterweise liest man davon kaum in der Zeitung, so als hielte jemand den Deckel darauf. Ich kriege es unter anderem über die Quarantäne-Meldungen der Eltern und Schüler mit. Die Liste wird immer länger.

    Diese Absätze sind falsch. Ich beobachte Brandenburg seit Oktober und weiß daher, dass bereits seit November mehr als nur eine Welle durch die Pflege- und Sanitätseinrichtungen schwappt. Des Weiteren berichten die Medien sehr wohl über diese Probleme, nicht zuletzt auch weil die Staatanwaltschaften inzwischen mehrere Ermittlungsverfahren gegen die betroffenen Einrichtungen eingeleitet haben. Meine Mutter schickt mir gefühlt alle 3 Tage ein Foto der Zeitungsartikel, in denen die betroffenen Einrichtungen aufgelistet sind, zusammen mit den amtlich ermittelten Verlusten.


    Als Speerspitze der Berichterstattung ist im übrigen die MOZ zu nennen, und auch der RBB mit der Regionalsektion "Brandenburg" berichtet in seinen Magazinen täglich. Ich vermute daher, dass Du in Berlin lediglich die falsche TV-Frequenz überwachst und die falschen Zeitungen liest.

  • Zufällig lebe ich in Brandenburg und verfolge die Entwicklung tagtäglich. Und die aktuellen Inzidenzwerte hat es hier so nie gegeben. Es gibt nur noch 4 Landkreise in BB die nicht über den kritischen Wert von 200 auf 100.000 kommen. Aber klar, wenn deine Mutti dich täglich informiert... Abgesehen davon kriege ich es in der Lokalpresse meiner Heimatstadt mit. Dort wird zwar über Infektionen in Altenheimen berichtet, aber nicht, dass es in einem einzelnen Heim über 20 Tote gab. Und auch vom Ausbruch im örtlichen Krankenhaus war in der Lokalpresse nichts zu lesen. Keine Zahlen. Ich vermute, dass man damit Panikreaktionen vermeiden möchte. Anders kann ich es mir nicht erklären. Führt bei Corona-Gegnern allerdings dann dazu, dass die sich noch mehr bestätigt fühlen.


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  • John, höre auf dich wie ein kleines Kind zu benehmen und dich abfällig zu äußern. Meine "Mutti", wie du sagst, ist eine respektlose Formulierung, die ich nicht nochmal von dir lesen will. Du stehst hier nicht über den anderen, verstehe das endlich. Deine Angst und Dein PTBS kannst du gern zum Ausdruck bringen, aber nicht auf so respektlose Weise. Ich kritisiere dich nicht als Mensch, sondern deine Inhalte.


    Meine Eltern leben in Brandenburg, so wie ich es 20 Jahre lang getan habe. Das ist der Grund warum ich das beobachte, denn man erinnere sich, mein Vater hatte diese Krankheit als Geschenk in einem Krankenhaus bekommen. Daher weiß ich auch, dass die Inzidenzwerte schon im November stellenweise über 200! lagen, was nicht einmal dem RKI bekannt war - denn: Die Landkreise östlich von Berlin haben ihre Fälle nicht mehr an das RKI gemeldet, sondern nur noch an die Meldestelle des Landes ( Mitteilung des LOS ). Das was du hier beschreibst ist daher keine neue Entwicklung, sondern schon seit 2! Monaten Realität. Ich bitte Dich das zu akzeptieren. Nur weil Du da wohnst hast Du keine Deutungshoheit, und Du hast auch ganz gewiss kein Monopol auf Informationen.


    P.S.: Vergleiche mal den Inzidenzwert des LOS mit dem des RKI. Die Differenz beträgt mehr als 100! Ich denke das sollte belegen, dass das RKI nicht mal im Ansatz weiß, was da in Brandenburg los ist. Und das ist schon seit Wochen so, daher ist es auch nur verständlich, dass erst jetzt der Eindruck entsteht, in Brandenburg käme eine Welle zum rollen.

  • Daher weiß ich auch, dass die Inzidenzwerte schon im November stellenweise über 200! lagen, was nicht einmal dem RKI bekannt war - denn:
    Die Differenz beträgt mehr als 100! Ich denke das sollte belegen, dass das RKI nicht mal im Ansatz weiß, was da in Brandenburg los ist.

    200! = 788*10345 Das würde bedeuten, dass jeder Bewohner Brandenburgs 321*10339 mal Corona gleichzeitig hat. Auf der einen Seite erstaunlich und Respekt, das zu schaffen, auf der anderen Seite erschreckend und führend. Sperrt die weg!


    100! = 933*10154 Meldedifferenz. Kann man bei den Zahlen natürlich verstehen, dass man da mit den Meldungen nicht hinterherkommt. Die armen Leute in der Datenbank IT Infrastruktur. Ich habe Mitleid mit denen.


    :ironie:

  • @Nappi
    Bis Du Dir sicher, dass Du weißt, was Du da berechnest? Die beiden von Dir zitierten Zeilen haben keinen mathematischen Zusammenhang. Um das mal richtig zu stellen: Die Werte des RKI lagen über Wochen deutlich unter den Infektionszahlen der Landkreise. Im LOS waren das manchmal 80 Infektionen Unterschied - pro Tag. Damit ergab sich eine Differenz bei der 7-Tage-Inzidenz, die sogar weiter als 100 von einander abwich, das kann man in der Historie der beiden Internetseiten nachvollziehen. Unterstelle mir hier also bitte nicht, ich hätte keine Ahnung, ich habe lediglich mathematische Fakten benannt, sonst nichts.


    P.S.: Die benannte Differenz der zweiten zitierten Zeile bezieht sich auf die Differenz von heute, das RKI führt eine 7-Tage-Inzidenz von 187 auf, der Landkreis meldet eine Inzidenz von 297. Die Differenz ist 110.

  • @Brax Ziemlich sicher. Du hast den mathematischen Operator der Fakultät benutzt(zahl! wird so genannt). 3! = 1*2*3 und 4! = !*2*3*4 und so weiter, ich glaube du erkennst, wo die Reise hingeht.
    ich mache mir dann immer gerne einen Spaß daraus, wenn man das in einem Text verwendet, die Fakultät dann auszurechnen und zu gucken, was für ein Unsinn dann da raus kommt. Daher ist mein Beitrag kein sinnvoller Beitrag zur Diskussion, ich wollte nur ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Mit einem schlechten Witz. :pfeif:

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