Sinn und Zweck von Nationalstaaten und Nationalgefühl

  • Zitat von Flavius Jolius

    Ich hoffe mal das du das dann -wenigstens- alleine für dich machst (vorm Spiegel oder unter der Dusche) und nicht zusammen mit "Kameraden" der örtlichen Wehrsportgruppe oder des NPD-Ortsverbandes.


    Keine Sorge, solche Stellen frequentiere ich nicht. Ich bin Old-School-Nationalist und SPD-Wähler, kein Nazi. Ne, und singen auch nur wenn alle anderen das auch tun, also meistens beim Fußball ^^

  • Du stellt Dich zuhause vor den Fernseher und singst mit Deinen Kumpels "Von der Etsch bis an die Memel"?


    Was ist denn ein Old-School-Nationalist?
    V.a. was macht der im Vergleich zu einem New-School-Nationalist ( im Volksmund: Neonazi genannt ).

    Eher draußen beim Public Viewing (welch dämliches Wort), sonst schau ich eigentlich keinen Fußball.


    Und Old School bzw. sagen wir klassisch heißt, dass ich eben großdeutsch eingestellt bin und die Vereinigung aller deutschen Gebiete ("So weit die deutsche Zunge klingt!") unter einem Nationalstaat anstrebe; also ja, Österreich, Elsass-Lothringen (bzw. die 1918 deutschsprachigen Gebiete), Luxemburg und Liechtenstein (gerne als sub-nationale Monarchien), die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens und Altbelgien-Nord. Die Schweiz lasse ich größtenteils außen vor, aber sollte irgendwann der Wunsch von deren Seite aus bestehen (was ich kaum glaube) würde ich sie in diesen neuen Deutschen Bund auch aufnehmen, ebenso wie die Niederländer und Flamen. Das ganze natürlich mit und innerhalb demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien und Methoden. Andere Punkte gibt es auch noch, aber das war's erstmal grob.

  • Und Old School bzw. sagen wir klassisch heißt, dass ich eben großdeutsch eingestellt bin und die Vereinigung aller deutschen Gebiete ("So weit die deutsche Zunge klingt!") unter einem Nationalstaat anstrebe;

    Aha, und warum strebst Du das an? Und noch viel wichtiger: WIE strebst Du das an?
    Wissen das die Österreicher, Niederländer und Luxemburger auch?


    Britannien war mal römisch / italienisch und Afghanistan griechisch / makedonisch.
    Es entschliesst sich mir der Sinn nicht so richtig, da völlig irrational, sorry.

  • Und Old School bzw. sagen wir klassisch heißt, dass ich eben großdeutsch eingestellt bin und die Vereinigung aller deutschen Gebiete ("So weit die deutsche Zunge klingt!") unter einem Nationalstaat anstrebe; also ja, Österreich, Elsass-Lothringen (bzw. die 1918 deutschsprachigen Gebiete), Luxemburg und Liechtenstein (gerne als sub-nationale Monarchien), die deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens und Altbelgien-Nord. Die Schweiz lasse ich größtenteils außen vor, aber sollte irgendwann der Wunsch von deren Seite aus bestehen (was ich kaum glaube) würde ich sie in diesen neuen Deutschen Bund auch aufnehmen, ebenso wie die Niederländer und Flamen. Das ganze natürlich mit und innerhalb demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien und Methoden. Andere Punkte gibt es auch noch, aber das war's erstmal grob.

    So etwas gibt es schon, also diese "Art moderner Deutscher Bund". Nennt sich heute: Europäische Union.


    Hat unglaubliche Vorteile. Und ist sogar noch viel größer als der großdeutsche Sprachraum. ;)

  • Britannien war mal römisch / italienisch und Afghanistan griechisch / makedonisch.
    Es entschliesst sich mir der Sinn nicht so richtig, da völlig irrational, sorry.

    Hey, danke Mogges für einen komplett unqualifizierten Kommentar, große Klasse. Ne im Ernst, da hätte ich was konstruktiveres erwartet...


    Als ob das irgendeiner Weise vergleichbare Situationen sind. Erstmal waren Britannien und Afghanistan nicht römisch oder makedonisch, sie wurden beherrscht von Rom und Makedonien. Bis auf eine kleine herrschende Elite lebten da nicht auf einmal Römer und Griechen en mass, sondern weiterhin Kelten und Pashtunen (und was noch so in Afghanistan alles wohnt an Völkern). Zweitens gibt es die betreffenden Staaten in keinster Weise mehr, niemand sieht eine direkte Rechtsnachfolge vom Römischen Reich zur Republik Italien, außer vielleicht du heißt Mussolini. Und auch kein Grieche ist an Afganistan interessiert. An den ehemals griechischen Gebieten in Anatolien, wo die Griechen Vertreibung und ethnischen Säuberungen durch die Türken ausgesetzt waren, vielleicht, aber doch nicht Afghanistan. Drittens sind dein Beispiele buchstäblich tausende Jahre her, unsere Situation ist aktuell. Du hast beispielsweise weiterhin Deutsche im Elsass, die sich systematischer Unterdrückung in Sprache und Kultur ausgesetzt sehen (zB keine deutschen Schulen erlaubt etc.). Die sind da, jetzt, einfach auf der anderen Seite des Rheins und das ist weder zweitausend Jahre her, noch irgendwo auf einem anderen Kontinent.

    Beim Public Viewing singst du mit deinen Kumpels die erste Strophe? Da müsst ihr euch bestimmt einige Sprüche gefallen lassen.

    Meine Kumpels nicht, nur ich. Und meistens geht das in der Menge eh unter.

    So etwas gibt es schon, also diese "Art moderner Deutscher Bund". Nennt sich heute: Europäische Union.Hat unglaubliche Vorteile. Und ist sogar noch viel größer als der großdeutsche Sprachraum. ;)

    Meh. Die EU ist Mittel zum Zweck, damit wir Europäer nicht ganz hinter den anderen großen Playern (also USA, China, Russland) hinterherhinken, mehr nicht. Drin bleiben sollte man aber auch jeden Fall. Aber hey, vielleicht bietet der Brexit für uns auch Chancen...

  • Als ob das irgendeiner Weise vergleichbare Situationen sind.

    Natürlich sind sie das; weil Du in Deinem Postulat nach einem großdeutschen Reich ( deutscher Zunge oder so ähnlich ) völlig außenvorläßt, daß dazu immer zwei gehören.
    Ich habe noch nie von Österreichern gehört, daß man "nach einem Comeback der K&K Monarchie strebe".
    Oder daß es in Großbritannien Bestrebungen gebe, Kanada und Australien wieder anzudingens.....nach dem Brexit wichtiger denn je.
    Portugal hat null Interesse an Brasilien und Spanien keines an Mexiko.


    Wie weit gehst Du denn zurück in der Zeit, wenn es um "Gebiet" geht: 100 Jahre, 500 Jahre, bis 1937?
    Das ist wieder so typisch deutsch; auch die ganze Diskussion darüber.

  • Ich habe noch nie von Österreichern gehört, daß man "nach einem Comeback der K&K Monarchie strebe".

    Das ist auch nicht etwas, was wir öffentlich zugeben. Insgeheim warten wir Österreicher aber nur auf den passenden Zeitpunkt das glorreichste Kapitel unserer Geschichte wieder aufleben zu lassen :teufel2:

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."


  • Oder daß es in Großbritannien Bestrebungen gebe, Kanada und Australien wieder anzudingens.....nach dem Brexit wichtiger denn je.
    Portugal hat null Interesse an Brasilien und Spanien keines an Mexiko.


    Wie weit gehst Du denn zurück in der Zeit, wenn es um "Gebiet" geht: 100 Jahre, 500 Jahre, bis 1937?

    Da nicht, wohl aber z.B. gibt es Vereinigungsbestrebungen in Rumänien und Moldawien (nach künstlicher Trennung durch die Sowjets und ja, auch von moldawischer Seite aus), Irland und Nordirland (dürfte bekannt sein), in Ungarn gibt es weiter Interesse an den ungarischsprachigen Gebieten der Slowakei und Rumäniens (auch abgetrennt nach dem Ersten Weltkrieg, ich erkenne ein Muster), du hast die Katalanen und Basken, die nach nationaler Selbstbestimmung streben (gut, die Basken haben zumindest den gewalttätigen Teil mittlerweile sein gelassen), du hast Pakistan was Kashmir fordert (muslimische Mehrheit), du hast Israel und selbst das von dir genannte Afghanistan, das schon immer gewisse Ansprüche auf die pashtunischen Gebiete Pakistans erhebt. So ungewöhnlich ist das also gar nicht.

  • A) Daß es noch andere Staaten gibt, die ähnlich denken, heißt ja nicht, daß es davon richtig und erstrebenswert wird.
    Nordirland, Ungarn oder Moldawien sollte man sich wirklich nicht zum Vorbild nehmen, Pakistan auch nicht.


    B) Baskische und katalonische Unabhängigkeitsbestrebungen sind eigentlich genau das Gegenteil vom "friedlichen Einverleiben anderer Regionen und dem Streben nach irgendeinem Wesen, an dem die Welt genesen soll".


    Wenn die Mehrheit Moldawiens zu Rumänien gehören möchte, bitte sehr, kein Problem damit.
    Habe jedoch gewisse Zweifel, daß sich Luxemburg oder Österreich Deiner großdeutschen Version oder Vision anschliessen werden. Von Flandern, das sich erst mal von Belgien trennen sollte, mal ganz zu schweigen.


    P.S.: Israel siedelt heimlich und hin und wieder auch mit Zwangsenteignungen und Gewalt jüdische Siedler in palästinensischen Gebieten an, teilweise über Nacht. Nach einem stetigen Zustrom an neuen Siedlern ist der prozentuale Anteil so hoch, daß man das Gebiet / den Stadtteil ( z.b. Silwan in Jerusalem oder Hebron ) dann für israelisch erklärt.

  • Das Ganze braucht man nicht diskutieren. Wird nicht passieren. Und wäre auch nicht im Interesse der Deutschen, weil sich alle Nachbarvölker dann bedroht fühlen würden. Deutschland hat schon heute eine wirtschaftliche und politische Vormachtstellung in Europa, die viele kleinere Länder nervös macht. So eine revanchistische Idee, wie eine großdeutsche Lösung erinnert viel zu sehr an die Ziele der Nazis und würde wohl breitesten Widerstand weltweit hervorrufen. Und was würde es überhaupt ändern, außer, dass die Deutschen als noch großspuriger empfunden würden?

  • Natürlich, haste Recht.
    Mich würde dennoch interessieren, wie Wolfsgeist das "Streben danach" so im täglichen Leben umsetzt und / oder was das konkret bedeutet.

    Ganz subtil,


    so wie ich, wenn ich mich auf heiligem dänischen Boden bewege, also quasi täglich.


    Ich platziere überall kleine dänische Wimpel, z.B. in Blumenkästen oder an Ampeln. Sollte ich einen Fahnenmast mit dem Adenauer antreffen, so wird die Flaggenleine gekappt. Sehe ich ein Auto mit deutsch beflaggten Spiegeln, so werden die abgetreten und auf die Windschutzscheibe der Danebrog gesprüht.

  • In den Niederlanden ist eine neue rechte Partei zur stärksten Kraft bei den landesweiten Regionalwahlen geworden. Es ist die erst seit 2016 existierende Partei "Forum für Demokratie" des sogenannten Rechtspopulisten Thierry Baudet. Baudet ist dabei wohl deutlich smarter im Auftreten als z.B. Geert Wilders. Baudet tritt u.a. für einen Nexit ein und hält laut Medien Kontakt zu amerikanischen Rassisten der Alt-Right-Bewegung und zur Bewegung der Identitären. Baudet wandte sich im Wahlkampf ausdrücklich gegen höhere Steuern zur Bekämpfung des Klimawandels (Treibstoffbesteuerung usw.) und nutzte die Schießerei in der Utrechter Straßenbahn aktiv im Wahlkampf, während alle anderen Parteien den Wahlkampf aussetzten. Zweiter Gewinner bei den Regionalwahlen waren die niederländischen Grünen, während Konservative und vor allem linke Parteien stark an Stimmen verloren. Quelle u.a.: FAZ.de

  • Zitat

    Vor allem junge Wähler, um die das Forum mit intensiven Kampagnen in den sozialen Medien wirbt, fühlen sich davon angezogen.

    Interessant, dass sich besonders die jungen Menschen angesprochen fühlen. Beim Brexit soll das ja genau ungekehrt gewesen sein. Wie setzt sich eigentlich die AfD Wählerschaft zusammen? Hat darüber jemand Informationen parat?

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