Schäm dich Bob, gerade Dich wollte ich doch davon überzeugen. Schließlich führen Städte wie Hannover oder verschiedene Universitäten diese Änderungen bereits als verpflichtende Schreibrichtlinien für ihre Mitarbeiter ein. Da gibt es ganze Broschüren als Hilfestellung für das angeordnete Neusprech.
Und nein, Twiggels macht es sich da etwas einfach, natürlich soll es nicht jedem selbst überlassen bleiben, wie er schreibt. Das Ganze wird als Regelsystem über den Duden usw. von oben versucht verpflichtend durchzudrücken. Sprich: Als Korrektor*in MUSST du es dann als Fehler anstreichen, wenn das generische Maskulinum verwendet wird. Wollen wir das wirklich? Das ist eigentlich die einzige Frage, die man sich auch hier mal stellen sollte. Man regt sich über Uploadfilter auf? Diese neuen Vorgaben sind nichts anderes. Sie gehen nur noch Weiter. Sie zielen auf euer Denken ab und vergewaltigen dabei jedes Sprachgefühl.
Bei dem Gendersternchen geht es übrigens gar nicht um Frauen. Das Gendersternchen wurde eingeführt, weil angeblich selbst die bloße Nennung BEIDER Geschlechter inzwischen bereits als diskriminierend betrachtet wird, schließlich werden Transsexuelle bzw. Diverse so nicht mitberücksichtigt. Für diese Gruppe ist das Sternchen verpflichtend vorgesehen. Bzw. wünschen sich das ganz bestimmte Frauenbeauftragte offensichtlich. Deswegen geht es natürlich aber auch nicht, was Twiggels da macht, dass er die weibliche Form einfach weglässt. Die Ironie ist, er setzt sich hier für eine sprachliche Veränderung ein, die er selbst gar nicht bereit ist umzusetzen. Trotzdem drückt er jemanden wie mich, der sich ablehnend dazu äußert, erstmal gepflegt in die rechte Ecke. Passt ja so schön ins Bild und macht die Diskussion so einfach abzuwürgen. Und ja, es ist natürlich eine im linken politischen Spektrum aufgeworfene Entwicklung. Deswegen ist es aber nicht automatisch schon weniger dämlich.
Demnach müsste man das „man“ in diesem Satz auch bereits ersetzen, obwohl es sprachlich rein gar nichts mit Geschlecht zu tun hat, wie man an dem fehlenden n auch deutlich erkennen kann.
Ich für meinen Teil setze bewusst auf das generische Maskulinum, weil ich nicht bereit bin, diese ideologisch eingefärbte Vergewaltigung von Sprache mitzumachen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass sich das ohnehin nicht durchsetzen wird, da es schlichtweg selbst den Befürwortern im Alltag zu kompliziert ist. Siehe Twiggels.
Und da können sie es zigmal verpflichtend als neue Schreibung anordnen. Hier übe ich ausnahmsweise mal zivilen Protest und Widerstand indem ich mich schlicht weigere diese neuen Regelungen zu befolgen.