Das mit der „ist harmloser als die Grippe“ ist wirklich ein großer Quatsch. Glaubt das nicht. Das ist leichtsinnig und naiv. Ich rate Euch dazu euch vorzubereiten und vorzusorgen. Was vor allem heißt, sorgt dafür, dass ihr und eure Familien notfalls einige Wochen alleine Zuhause klarkommt.
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Mit Panikmache hat das nichts zu tun. Ich denke Wolf verkennt ein bisschen den Unterschied zwischen den bisherigen Krankheiten und der aktuellen Situation in Afrika. Einen Seuchenausbruch in dieser Größe hat es meiner Kenntnis nach so schon seit langer Zeit nicht gegeben. Jedenfalls nicht bei einem derart gefährlichen Virus. Die Schweinegrippe war ja eine Kinderkrankheit dagegen.
Diese Zahlen sind vergleichsweise gering, zu dem was wir gerade in Afrika haben. Die Epidemie dort wird ja noch eine Weile andauern und wir haben schon jetzt (laut UNO) ein exponentielles Wachstum der offiziell gemeldeten Erkrankungen. Laut UNO aktuell noch eine Verdoppelung alle drei Wochen. Rechne mal ein paar Monate weiter, bei ca. 50% Todesrate. Da kommt man sehr schnell in ziemlich hohe Zahlenbereiche.
Ich halte es weiterhin für wahrscheinlich, dass die Regierungen es nicht sehr eilig damit haben, der Bevölkerung zu verklickern, dass Ebola früher oder später hier ankommen wird. Eine Panik und Hysterie ist das Letzte, was man momentan gebrauchen kann. Und der Weltwirtschaft würde das vermutlich auch ziemlich schaden. Zudem kann niemand Interesse daran haben, dass die Bevölkerung damit beginnt, Schutzkleidung, Medikamente und Desinfektionsmittel usw. in Panikkäufen zu horten. Denn dann würde deren Preis steigen und die Vorsorge für die bereits betroffenen Länder würde noch schwieriger. Außerdem würden sofort sehr viele, sehr konkrete Fragen zum Seuchenschutz gestellt werden. Auch daran kann keine Regierung ein Interesse haben, solange die Antworten dafür nicht schon gut ausgearbeitet und aktualisiert in der Schublade liegen.
Ebola wird aller Voraussicht nach bis Dezember wöchentliche Neuinfektionsraten von 100.000 Infizierten pro Woche erreichen. Und das mit ebenfalls weiter steigender Tendenz. Spätestens dann wird es faktisch unmöglich sein, diesen Ausbruch noch einzugrenzen. Das heißt wir haben laut dieser Berechnungen noch ein Zeitfenster von etwa 6 oder 7 Wochen um den Ausbruch einzudämmen. Man kann sich ungefähr ausmalen, wie diese Entwicklung dann 2015 weitergehen wird. Ich halte es für nahezu sicher, dass sich Ebola im Jahr 2015 dann auch über den afrikanischen Kontinent ausdehnen wird. Sehr wahrscheinlich wird es über verschiedene Wege dann auch vermehrt auf andere Kontinente überspringen. Vielleicht geschieht dies auch erst in den kommenden 2 oder 3 Jahren, je nach Ausbreitungsgeschwindigkeit. Alles wird dann davon abhängen, ob man bis dahin einen wirksamen Impfstoff entwickeln und herstellen konnte oder nicht.
Eins steht jedenfalls jetzt schon fest. Ebola wird nicht mehr von alleine verschwinden, solange es kein wirksames Gegenmittel gibt. Dafür ist der Ausbruch schon jetzt zu groß und zu unkontrolliert.
Bisher macht das medizinische Personal in Europa und den USA insgesamt keine gute Figur. Die Behörden wirken überfordert und ahnungslos, wenn es um die Vorkehrungen der Seuchenbekämpfung geht. Bisher läuft alles wesentlich schlechter ab, als in sämtlichen Prognosen oder bisherigen Szenarien. Ich sehe daher momentan keinen wirklichen Grund für Optimismus, es sei denn den, dass man niemanden beunruhigen will.
Alles anzeigenIch denke es gibt zwei Möglichkeiten:
1. Man versucht Zeit zu gewinnen, indem man das Thema möglichst kleinredet. Man könnte zur Zeit sowieso keine wirksamen Lösungen anbieten.
2. Man unterschätzt das Problem und die Bedrohung noch immer massiv. (2 kann übrigens auch ein Resultat von 1 sein.)
Die bisherige Entwicklung zeigt, dass Ebola am wahrscheinlichsten durch eingeflogene Patienten und deren Pflegepersonal (Was immer als sicher bezeichnet wurde.) oder durch Flugreisende übertragen wird.
Krisenmanagement: Probleme die nicht lösbar sind, werden kleingeredet und möglichst verschwiegen. Gefahren über die nicht geredet und berichtet wird, werden auch nicht wahrgenommen, insbesondere wenn viele Menschen die Gefahren aus Angst nicht sehen wollen. Beispiel: Der Umgang mit der Fukushima-Katastrophe, einem wesentlich schlimmeren Vorfall, als Tschernobyl. Dennoch nicht so präsent, da es hier kein Interesse gibt, das Thema zu beleuchten. Tschernobyl diente dem Westen hingegen auch als Propaganda gegenüber dem Kommunismus und seinem Versagen.
Seuchenbekämpfung findet vielfach eben auch durch mediale Lenkung statt, nämlich immer dann, wenn die anderen Mittel nicht greifen und die Seuche bedrohlich bleibt.
Es bleibt jedoch zu berücksichtigen, dass Seuchen in der Regel in Erkrankungswellen auftreten. Das heißt es gibt auch immer wieder relativ ruhige Phasen, in denen es so scheint, als gehe die Krankheit zurück. Anschließend bricht sie dann um so heftiger in einer erneuten Erkrankungswelle aus. Das wurde bei der Pest und auch bei der Spanischen Grippe schon mehrfach beobachtet. Auch bei normalen Grippe-Erkrankungen ist das so.
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Bei jedem Ausbruch einer neuen Krankheit muss ich mir vorstellen wie du umgeben von Konserven und Wasserflaschen, mit einem Stahlhelm auf dem Kopf zuhause sitzt und mit dem Oberkörper nervös hin und her wippst
Ist auch gar nicht böse gemeint, aber du springst bei solchen News immer direkt an und gehst erstmal vom schlimmsten aus. Ein bisschen Vorsicht schadet ja sicher nicht, aber ob die Krankheit wirklich mehr Schaden anrichtet als die Grippe die jährlich viele tausende tötet? Bisher noch nicht so wirklich klar. Zur Erinnerung: Weltweit jährlich 650 000 Todesfälle in Verbindung mit Grippe sind normal.
Die Frage ist, warum es in dieser Auswahlgruppe zu so deutlich schwereren Verläufen kam, als die sonstigen Zahlen bisher zu zeigen scheinen.
Was mir da spontan in den Sinn kam: Wenn es sich bei dieser Auswahlgruppe fast ausschließlich um Leute handelt die in der Markthalle waren, dann haben sie sich möglicherweise mit einer anderen Variante infiziert, nämlich mit der, welcher von Tier zu Mensch übertragen wurde. Soweit ich gelesen habe, verlieren Viren die so mutieren, dass Sie auch von Mensch zu Mensch übertragen werden können häufig (natürlich nicht immer) an Tödlichkeit zugunsten größerer Verbreitungsmöglichkeiten. Bei tausenden Menschen die in dieser Markthalle unterwegs waren, wäre das auch eine Erklärung dafür, warum in Wuhan von den infizierten prozentual mehr Menschen gestorben sind als anderswo.
Hinzu kommt wahrscheinlich noch der Faktor, dass anfangs keine korrekte Diagnose gestellt werden konnte und man erst ausprobieren musste wie man die Leute korrekt behandelt. Dazu gibt es dann auch noch massive Engpässe an Mensch und Material vor Ort und gerade am Anfang werden auch nicht alle Leute sofort behandelt worden sein, wenn man erst eingeliefert wird nachdem man schon am zusammenbrechen ist, sind die Chancen sicher weniger gut als wenn man beim ersten Husten unter Quarantäne kommt.
Er geht allerdings nach wie vor davon aus, dass es aufgrund der sehr hohen Ansteckungsrate (die man sich bisher nur ungenügend erklären kann)
Zum einen ist die Ansteckung wohl schon ohne Symptome wahrscheinlich möglich, wie du ja selbst geschrieben hattest und heute haben chinesische Forscher scheinbar festgestellt, dass einige Patienten kein Fieber, aber dafür Durchfall entwickelt haben und der Virus dann auch bei rektalen Abstrichen feststellbar war. Sprich nicht jeder hat die üblichen Symptome = höhere Dunkelziffer + bisher unbekannter Übertragungsweg.