Die AfD Wählerschaft ist nach meinem Empfinden ein extrem heterogenes Gebilde. Ein Sammelbecken der Enttäuschten. Das trägt teilweise wirklich groteske Früchte. Der örtliche Fraktionsführer der hiesigen AfD ist z.B. der Leiter der örtlichen Förderschule. Das ist kein Rechtsextremer, aber da die AfD die einzige Partei ist, die sich offen für den Erhalt der Förderschule einsetzt und keine Sparmaßnahmen auf den Rücken der Kinder durchführen möchte, hat sich da eine Zweckgemeinschaft gebildet.
Und die Bürger der Stadt sind dabei ganz klar auf seiner Seite, denn niemand möchte, dass die Schule geschlossen wird, weil das Bildungspolitisch eine Katastrophe wäre. Trotzdem sind das in der Masse keine Nazis. Die anderen Parteien im Stadtrat möchten die Schule natürlich unbedingt schließen, um Geld zu sparen. So macht man sich halt keine Freunde.
Ich gehe mal davon aus, Sie wissen für was diese Partei steht und wer da sonst noch so ein- und ausgeht. Dann sinds halt Nazi-Sympathisanten, Nazi-Wähler oder Nazi-Freunde. Egal wie man die nennt, es ist die Frage, wo fängt braun an? Wenn man nur ein "bißchen braun" ist, ist man dann schon Faschist? Ekelhaft! Da ists wohl mit der freiheitlich demokratischen Grundordnung nicht so weit her, bzw. scheißegal, wenn man sich denen an den Hals schmeißt. Und mit Werten und Anstand wohl auch nicht...aber hey, sind das nicht immer Dinge, die die Braunen fordern? "Heimat" fehlt noch.
Förderschule? Wird dort im Grunde keinen der AfD interessieren (Leute die genau deswegen in der Partei sind mal ausgenommen, wie der Schulleiter, nehme ich mal an), aber ich wette die setzen sich nur für den Erhalt ein, weils sonst keiner macht und somit eben diese Wähler gefischt werden konnten. Wie Faschisten mit Randgruppen, Kranken und Behinderten umgehen wenn sie können wie sie wollen, sollte eigentlich bekannt sein. Mir unbegreiflich wie man denen so auf den Leim gehen kann.
Natürlich ist dein Beispiel die Folge der Untätigkeit oder fehlenden Unterstützung der anderen Parteien, Behörden & Co. - aber sich deswegen den Faschisten anzuschließen oder sie zu wählen? Na anscheinend ist es der "Masse" egal. Finde das auch sehr egoistisch: Um die Förderschule zu erhalten, nimmt man es in Kauf den restlichen Alltag auch beeinflußen zu lassen - im Falle die AfD hat (irgenwann) dort was zu melden. Über die Folgen und Auswirkungen macht man sich wohl auch keinen Kopf.
Wir brauchen viel mehr Aufklärung. Diese hohe Toleranzstufe bzw. das "salonfähig" der AfD als Minimum der Anerkennung geht gar nicht! Die meisten AfD-Gegner schweigen halt lieber und überlassen das Feld, denjenigen die am lautesten brüllen.
Man kann da gar nicht zu früh ansetzen seine Meinung für die Demokratie zu äußern. Jetzt! Immer und überall!