Im Westen nichts Neues.
Bin gerade dabei den Streifen zu schauen. Schaffe es aber nicht an einem Stück, da mir der Film sehr auf den Magen schlägt. Jetzt ist mir gerade wieder schlecht nach ca. 40 Minuten Film.
Wenn man den Film als "Neuverfilmung" und nicht als "Romanverfilmung" sieht, dann ist das ein großartiger Streifen. Anders, als eher ohne das detailierte Grauen, an die mehr an den Roman gehaltenen Filmversionen von 1930 und -glaub- 1979. Aber deutlich besser durch die Details der Westfront und den Grad an Realismus.
Eigentlich überfällig gewesen den Roman aus deutscher Sicht oder als deutsche Produktion zu verfilmen. Eine 1:1 Romanverfilmung ist es halt nicht, wie wir feststellten.
Von mir aus wertet es als "künstlerische Freiheit" des Regisseurs Berger. Dann gibts auch wenig zu mäkeln. Kamera, Musik und -vor allem- der Realismus des Schützengrabens und der matschigen Schlachtenszenen (Z.B. als die St. Chamonds anrollen und die Flammenwerfer kommen) wurden selten so beklemmend eingefangen. Erzberger's eingefügter Handlungsstrang gibt zusätzlich Spannung und bereinigt Längen.
Klaro, wir hier sind womöglich nicht das beste Zielpublikum. Wir kennen den Roman, den Schrecken, die Sinnlosigkeit und wissen auch was mit Erzberger vor, während, in und nach Compiègne passiert. Aber gerade in Zeiten von neuauflammendem Nationalismus und Krieg in Europa, halte ich den Film für sehr wertvoll um einem jüngeren Publikum zu zeigen.
Ich drücke jedenfalls die Daumen für die Oscarverleihung. Wichtig um von einer noch breiteren Masse gesehen zu werden. 
Nie wieder Krieg!