Die Zukunft- das ungewisse Etwas

  • Willst du im Alter von einer sympathischen jungen Pflegerin gepflegt werden oder von einem Roboter?


    Ob mein Auto von einem Roboter oder einem Menschen hergestellt wird ist mir egal, ob ich in einem Krieg von einer Drohne oder einem Jungen mit einer Ak47 getötet werde ist mir egal.


    Doch bei "Berufen mit Menschen" wie Medizin, Pflege, Erziehung, Bildung, Soziale Arbeit etc. bevorzuge ich Menschen.

  • Die sympathische junge Pflegerin könnte von einem Tag auf den anderen am Druck zerbrechen und dich versuchen mit dem Kissen zu ersticken weil Sie keine Lust mehr hat, die sympathische junge Pflegerin könnte hin und wieder mal nen Teil des Familienschmucks mitgehen lassen weil Ihre Bezahlung ohnehin nicht ausreicht um Ihre eigene Familie zu versorgen, ein "lebensechter" Roboter mit menschlichen Gesichtszügen kann dir genauso gut das Gefühl geben dass er dir zuhört, vermutlich kann er sogar so programmiert werden, dass er auf Dauer mehr mit dir redet, als die slowakische Pflegerin die sowieso nur drittes Wort von dir versteht.

  • Solche Roboter gibt es bisher noch nicht und können daher nicht den anstehenden Pflegenotstand der nächsten 20 Jahre beseitigen.


    Und wenn man Bezahlung erhöht und Belastung verringert, sinkt auch die Wahrscheinlichkeit dass mein Schmuck gestohlen oder ich mit einem Kissen erstickt werde.


    Der Unterschied ist, mein Punkt lässt sich deutlich zeitnaher umsetzen als deiner.

  • Die Pflege ist so individuell, da zweifele ich mal stark an ob das mit Robotern abzuleisten ist. Das geht bei Magensonden o.ä. schon los. Gefahr für Leib und Leben? Wer würde da im Moment die Verantwortung übernehmen?


    Klar gibt es jetzt schon technische Hilfen (fängt beim Pflegebett an)...aber es ist immer noch ein Mensch notwendig. Wenn dann frühestens in 50 Jahren oder so. Wenn den Pflegebedürftigen die eigene Verantwortung durch die Kassen aufgezwungen wurde und/oder die Steuerung über Sprache oder Gedanken perfektioniert wurde.

  • Selbst wenn dein Plan funktioniert, fehlt immer noch ein Gesellschaftsmodell für die ganzen Menschen ohne Arbeit.
    Wie das in anderen Teilen der Welt funktioniert sehen wir, da werden kontinuierlich Menschen durch Krieg und Hunger getötet. Menschen für die es keine Arbeit und keine vernünftige Lebensperspektive gäbe wenn sie nicht getötet werden würden.

  • Wenn man nicht will, dass die Leute die von den Robotern ersetzt wurden zu einem langfristigen gesellschaftlichen Problem werden, wird man wohl um ein bedingungsloses Grundeinkommen sowieso nicht herumkommen. Aber das wars auch von meiner Seite aus zu diesem Thema, weil es ansonsten auch etwas offtopic wird.

  • Welche Menschen willst du in der Pflege durch Roboter ersetzen? Da sind doch jetzt schon viel zu wenig. Wenn überhaupt könntest du sie durch Roboter ergänzen.

    Ach man kann immer kürzen.
    Viele Altenheime gehören privaten Investoren/großen Investmentgesellschaften.


    Da wird eh jeder Vowand zum Sparen benutzt.

  • Also, dass die Robotik unsere Gesellschaft langfristig bereichern wird, sehe ich genauso wie Drache.
    Dennoch muss ich sagen, dass Fairas grundsätzlich recht hat. Die Pflege ist ein sehr intimer und wichtiger Bereich, der dringend reformiert werden muss. Die Pflegekräfte arbeiten ja schon wie Roboter. Reinster Automatismus!
    Die Menschenwürde bleibt da auf der Strecke. Frage ist natürlich, inwiefern die Robotik eine menschenwürdige Bereicherung in der Pflege sein kann?

  • Dass Roboter in der Pflege in einer Kapazität verwendet werden können ist zumindest für mich klar. Allein was in der Pflege an Verwaltungsaufwand/Putzaufwand von Menschen betrieben wird könnte ohne einen Verlust der Qualität optimiert werden.


    Historisch gesehen hat Drache ja recht, die Automatisierung hat nicht nur die Arbeitszeit des Menschen beträchtlich verkürzt, sie hat auch einen gesellschaftlichen Wandel erzeugt. Früher haben die Menschen die Eisenbahn mit argwöhnischen Augen angesehen und gemeint "von sowas mechanischem lasse ich mich nicht transportieren, da vertraue ich lieber auf mein Pferd".


    Nichtsdestotrotz denke ich, dass mit der momentanen Technologie und wohl auch der Technologie der nächsten 10 - 20 Jahre Roboter primär unterstützende Aufgaben wahrnehmen werden. Ob mir eine mies gelaunte Pflegerin mein Essen bringt und kommentarlos verschwindet, oder ein Roboter ist mir im Krankenhaus im übrigen herzlich egal.

    „The Wheel of Time turns, and Ages come and pass, leaving memories that become legend. Legend fades to myth, and even myth is long forgotten when the Age that gave it birth comes again."

  • Allein was in der Pflege an Verwaltungsaufwand/Putzaufwand von Menschen betrieben wird könnte ohne einen Verlust der Qualität optimiert werden.


    Das sind ja nicht direkt die Arbeitsbereiche die ich vor Auge hatte als ich von der Pflege sprach. Mag zwar in der Realität anders sein aber ließe sich, den nötigen Willen vorausgesetzt, ändern.

  • Ganz witzig eine Doku von 1972 über das leben im Jahre 2000:



    Ist bis auf den Augenkrebs den man von der Bildqualität bekommt ganz witzig zu sehen. Nicht nur weil am Anfang der Doku konkrete Vorhersagen gemacht werden, sondern weil danach auch ein (recht pessimistischer) Ist-Zustand mit den vorhandenen Problemen angegeben wird und der Frage wie man das in Zukunft wohl lösen wird.


    Bin mal gespannt wie es aussieht wenn ich mir in 40 Jahren ne Doku darüber anschaue wie man sich heute die Zukunft vorgestellt hat ^^



    PS: UHD-Fernseher hat man offensichtlich nicht vorhergesehen :pfeif:

  • Hab mal bisschen reingeschaut, viele der aufgeführten Punkte wären technisch möglich, scheitern aber am Willen von Politik und Wirtschaft. Insgesamt hatten die 1972 wohl ein zu optimistisches Bild von der Zukunft.

  • Der gute Precht beschreibt eine Entwicklung am Schluss die er selber durchgemacht hat, wenn man sich seine Reden aus der Vergangenheit zu Gemüte geführt hat. Anfangs hat er das BGE sehr skeptisch betrachtet, dann sprach er von einer Robotersteuer um das Ganze zu finanzieren und jetzt lehnt er sie ab aber sieht schon die nächste große Partei damit werben.


    So sehr ich die Idee toll finde, ich glaube das wird noch in 50 Jahren eine Illusion sein.

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