Kinofilme

Zitat von SnaxeX

Ich fand den Film noch als Kind furchtbar lustig

Der Film ist lustig? Ist schon was her hatte den aber eher als sogenannten Antikriegsfilm in Erinnerung.

Full Metal Jacket furchtbar lustig? Reden wir vom gleichen Film wo „Paula“ sich auf dem Klo ein Schuss in den Kopf Jagd nachdem er den Ausbilder erschossen hat weil er durchdreht? Und danach gehts ab nach Vietnam. Ich fand an dem Film nichts lustiges, der ist bei mir auf einem Level mit Platoon.

Zitat von Fairas

Der Film ist lustig? Ist schon was her hatte den aber eher als sogenannten Antikriegsfilm in Erinnerung.

Wahrscheinlich meint er die Sprüche, die Erney als Ausbilder im ersten Teil des Films zum besten gegeben hat. Der zweite Teil des Films, als sich die Handlung nach Vietnam verlagert hat, sieht da natürlich schon ganz anders aus.

Habe mir mal ein paar Folgen Lock ´n Load auf Youtube mit ihm angeschaut. Boah, bei soviel Waffengeilheit hatte ich das Gefühl, dass Erney ne Dauererektion während der Drehs der Folgen gehabt haben muss. Aber das war wohl auch das, was das eigentliche Zielpublikum, die NRA und seine Jünger, sehen wollte. Eine Lobpreisung jeder Waffe bis zum Erbrechen!

Eventuell verwechselt er den Film mit einem anderen? Je nach alter würde ich meinem Kind den Film sicher nicht vorsetzen.

Also die Ausbildungszeit empfand ich auch als sehr amüsant. Sätze wie "Seit wann kann man Scheiße so hoch stapeln? Da bescheißen Sie mich doch um einen Zentimeter..."

Aber generell ist FMJ ähnlich wie Apocalypse Now etwas überbewertet, der Film "Der schmale Grat" hat mich absolut umgehauen und gehört für mich zum besten Anti-Kriegsfilm aller Zeiten. Selten einen Film gesehen der mich so beschäftigt hat.

Zitat von Hades85

Also die Ausbildungszeit empfand ich auch als sehr amüsant. Sätze wie "Seit wann kann man Scheiße so hoch stapeln? Da bescheißen Sie mich doch um einen Zentimeter..."

Aber generell ist FMJ ähnlich wie Apocalypse Now etwas überbewertet, der Film "Der schmale Grat" hat mich absolut umgehauen und gehört für mich zum besten Anti-Kriegsfilm aller Zeiten. Selten einen Film gesehen der mich so beschäftigt hat.

Der schmale Grat war schon nahezu perfekt. Damals im Kino gesehen und man war einfach nur ergriffen und innerlich aufgewühlt.

Wobei das Ende von FMJ mit der jungen Vietnamesin war auch schon ziemlich heftig.

Seine privaten Äusserungen waren auch nicht ganz politisch korrekt.

Zitat von Ermy

Heutzutage sind die Faulen die neuen Krüppel

Hätte er nicht eine politische Karriere kategorisch abgelehnt, so wäre ihm der Posten des Trumpschen Ghosttwitterers sicher gewesen.

Der beste Antikriegsfilm ist meiner Meinung nach "Path of Glory' mit Kirk Douglas.

Zitat von MistyBronco

Full Metal Jacket furchtbar lustig? Reden wir vom gleichen Film wo „Paula“ sich auf dem Klo ein Schuss in den Kopf Jagd nachdem er den Ausbilder erschossen hat weil er durchdreht? Und danach gehts ab nach Vietnam. Ich fand an dem Film nichts lustiges, der ist bei mir auf einem Level mit Platoon.

Next Level wäre dann "Deer Hunter" (Dt: "Die durch die Hölle gehen"). Läuft übrigens jetzt gleich um zwölf auf dem HR. Für den hat DeNiro ja auch den Oscar kassiert (edit: Quark, war "nur" nominiert, ehalten natürlich für "Wie ein wilder Stier" und "Pate2" für die Nebenrolle). Keine reine Action und Geballere sondern Qual, Leid und Tod.
Apocalypse Now kann da mithalten ist aber poetischer und philosophischer. Auch mit ganz vorne dabei: Gallipoli. Mit dem jungen Mel Gibson. Zeigt die ganze Sinnlosigkeit des Krieges.

Und zu Full Metal Jacket: Als Teenager findet man die Sprüche vielleicht noch lustig. Aber wenn man darüber nachdenket, dass damit jemand bis zum Selbstmord gemobbt und diskriminiert wird...dann sieht man das etwas anders. Also ich finde mittlerweile den ganzen Film ohne Humor.

Zitat von MistyBronco

Was ich bisher nicht wusste: R.Lee Ermy war im richtigen Leben auch Ausbilder bei den Marines. Er kam nur zufällig an die Rolle weil er als Berater für den Film angestellt war und sich dann noch für die Rolle beworben hat.

Abgesehen davon ist Full Metal Jacket einer der besten Kriegsfilme den ich kenne.

Er kam deshalb an die Rolle weil kein Schauspieler in der Lage war einen echten Drillsergant darzubieten so wie er von R.Lee Ermy verkörpert wurde, deshalb hat Stanley Kubrick direkt das Original verpflichtet. Das habe ich jedenfalls in irgend einem Interview im Making of oder so gehört.

Ansonsten würde ich deinem besten Kriegsfilm noch ein ANTI voranstellen, obwohl für mich da Filme wie Platoon, der schmale Grat oder Apocalypse Now (ein episches Werk das eigentlich mit nichts vergleichbar ist) ganz oben auf der Skala stehen würden.

Zitat von Flo78

Er kam deshalb an die Rolle weil kein Schauspieler in der Lage war einen echten Drillsergant darzubieten so wie er von R.Lee Ermy verkörpert wurde, deshalb hat Stanley Kubrick direkt das Original verpflichtet. Das habe ich jedenfalls in irgend einem Interview im Making of oder so gehört.

Ich hab das nur gestern gelesen. Auf jeden Fall weiß ich jetzt warum der Ausbilder so glaubhaft für mich rüberkam, kein Wunder bei der Vergangenheit. In Apocalypse Now hat er übrigens auch mitgespielt, als Hubschrauberpilot.

Den Teil mit der Ausbildung seh ich so wie Flavius. Ich finde es heftig wie „Paula“ gemobbt wird, erst vom Ausbilder und dann von Trupp weil die kameraden es immer mit ausbaden dürfen wenn er versagt hat. Wenn man sich da in die Rolle von „Paula“ rein versetzt ist mir nicht mehr zum Lachen.

An den schmalen Grat kann ich mich nicht erinnern, nichtmal ob ich den überhaupt gesehen hab. Werd ihn mir mal bei Gelegenheit ansehen. Das Boot darf man bei den ganzen Antikriegsfilmen auf keinen Fall vergessen.

Was mich bei Antikriegsfilmen oft stört ist der Zusatz Anti. Ein Krimi ist auch kein Antiverbrechensfilm, sondern dient in erster Linie der Unterhaltung. Die meisten Antikriegsfilme sind in meinen Augen einfach Kriegsfilme.

Im Prinzip ja. Aber es gibt Kriegsfilme die eher glorifizieren und dann Filme wie z.b. Platoon, Das Boot etc. die für mich eher den richtigen Krieg zeigen und die Schrecken wiederspiegeln und daher eher Anti sind. Die „Schinken“ aus den 50er und 60er sind teilweise ganz schlimm was glorifizierung angeht.

Aber das alles ist sicher auch eine persönliche Ansichtssache.

Zitat von Fairas

Was mich bei Antikriegsfilmen oft stört ist der Zusatz Anti. Ein Krimi ist auch kein Antiverbrechensfilm, sondern dient in erster Linie der Unterhaltung. Die meisten Antikriegsfilme sind in meinen Augen einfach Kriegsfilme.

Dann schau dir "Wir waren Helden" an, dann hast du einen übertriebenen Action Film in Vietnam. Danach schau dir "Der schmale Grat" an, dann kämpfst du spätestens mit den Tränen wenn der Kompanieführer den Befehl von Nick Nolte nahezu verweigert eine Stellung auf einem Hügel einzunehmen. Allein dieses Gespräch per Telefon war für mich Oscarverdächtig. Oder dieser krasse Kontrast, zwischen Himmel und Hölle, auf der einen Seite der Insel werden blutige Gefechte ausgetragen und der anderen, herrscht Idylle und Frieden, bei einem Naturvolk im Einklang mit der Natur. Dieses Gleichnis zeigt so einfach und so immens die Perversion des Menschen.

Ich glaube "Der schmale Grat" habe ich noch nie gesehen.

Zitat von Fairas

Was mich bei Antikriegsfilmen oft stört ist der Zusatz Anti. Ein Krimi ist auch kein Antiverbrechensfilm, sondern dient in erster Linie der Unterhaltung. Die meisten Antikriegsfilme sind in meinen Augen einfach Kriegsfilme.

Es gibt beides, Filme in denen Militär und Krieg vorbehaltlos glorifiziert werden und solche die versuchen dem Zuschauer möglichst die Realität mit all der Grausamkeit, Leid, Elend und Absurdität vor Augen zu führen. Leider sind erstere in der Mehrheit, häufig (überraschung) irgend welche teuren Hollywood Produktionen. Aber gerade auch die Streifen die zu zeiten des Kalten Krieges gedreht wurden sind oft nur unterirdisch schlechte Propagandaschinken (in jeder Hinsicht).

@Mystibronco

KETZER!

Brenne!

KEtzer!

Bete und entschuldige dich bei dem heiligen Stanley Kubrick!

Zitat von Flavius Jolius

dann sieht man das etwas anders. Also ich finde mittlerweile den ganzen Film ohne Humor.

Ganz klar hat der Film Humor.
Gerade am Anfang.
Das ist ja gerade das perfide.
Er soll auch lustig sein. Stelllenweise... immer stärker dann gerade nach hinten heraus im Wechsel mit sehr verstörenden Szenen,bis dann teilweise das Lustige und das VErstörende verschmilzt (der irre lachende Gunner im Huey/oder der tote VC und der wichsende Animal Mother...etc.) zu einer sehr bitten Melange.

Du hast ja Buchstäblich den "Joker"
Man soll sich über Private Paula amüsieren und den Ausbilder feiern.
Er soll lustig sein.... bis einem das Lachen im Hals stecken bleibt als sich Private Paul, über den man sich gerade noch amüsiert und ihn so irgendwie mitgemobbt hat, die Full Metal Ladung gibt und dann vollends verklingen als das junge Mädchen röchelnd um den Gnadenschuss bettelt.

Spätestens da ist dann nichts mehr lustig und es bleibt, bei all der lustigen und glorifizierenden Propganda, Männlichkeitsposen, Autokratiehurra, und cooler Waffengeilheit(z.b: "Surfin Bird" vor ballernden Panzern), mit der man so (auch im Film) bombardiert wird eigentlich nur noch Hass auf diese ganze KRiegsindustrie zurück.

Zumindest bei mir...

DAmit entlarvt Kubrick hier imo hervorragend die Mechanismen der Anziehungskraft des Krieges und legt diesen Wahnsinn bloß, bis nichts als ein röchelndes sterbendes Mädchen zurückbleibt.

Für mich daher einer der besten Filme aller ZEiten, der mich nachhaltig geprägt hat.

Zitat von Twiggels

Nochmal markiert. Dann halt so: Ich kann darüber mittlerweile nicht mehr lachen.

Ich habe zuletzt eine Netflix Produktion gesehen, wo ich ebenfalls nicht so recht wusste, wie ich mit all dem umgehen soll.
Konnte meine Gefühle nicht zuordnen und kann es auch jetzt noch nicht, zudem er irgendwie fast wie eine Doku wirkte und trotzdem ein Film war.
Ohne jegliche typischen filmwirksamen Mechanismen, die den Zuschauer "abholen" sollen. Ganz anders, komisch und weit weg von unterhaltsam, aber ich bereue die Zeit gewiss nicht.

Zitat von Twiggels

Für mich daher einer der besten Filme aller ZEiten, der mich nachhaltig geprägt hat.

Ja klar war Full Metal Jacket teilweise "abgedreht" bzw nicht "Bierernst" aber trotzdem war mir nicht zum lachen zumute. Aber vielleicht muss ich mal mit einer anderen Sichtweise an den Film rangehn. Aber zumindest sind wir einer Meinung das der Film einer der besseren ist.

Bei Full Metal Jacket ist damals mein Bruder in mein Zimmer gestürmt und hat mich nach nebenan vor die Glotze gezogen. Wir wussten beide nicht, was für ein Film das war und haben uns Krämpfe in den Bauch gelacht. Als es dann zu dieser Seifenstücke in Handtücher-Szene kam, war ich schon etwas verstört und herausgerissen. Dann noch die Endszene im Ausbildungslager und ab nach Vietnam war als Fernsehender so zehrend. Ich denke mal, die Message ist irgendwie angekommen.
Deer Hunter hatte ich auch mal gesehen, aber weiß nicht, mich hat das jetzt weder als Unterhaltungsprogramm noch Anti-Kriegsfilm wirklich (persönlich) gefallen (das ist aber auch schon eine Weile her, die Augen und Ohren verändern sich...).
Zu meiner Schande, muss ich gestehen, dass ich Apocalypse Now und Platoon zwar schon seit Ewigkeiten auf meiner To-Watch-List, aber noch nicht gesehen habe.
Der schmale Grat hatte ich damals wohl unter einer anderen Erwartungshaltung angeschaut und kann mich auch nur noch wage dran erinnern. Hatte aber das Gefühl, eine geschnittene Version zu schauen, dass ein paar Szenen einen komischen Cut hatten und mich etwas raus gerissen haben. Muss ich mal wieder schauen.

Wenn ich einen persönlichen Favoriten unter (Anti-)Kriegsfilmen ausmachen müsste, wäre es der Director's Cut von Das Boot.

Ich habe generell erst mal nichts dagegen, wenn ein Film mit Kriegsszenario etwas den Bogen überspannt, sei es im philosophischen Portrait oder der Action.

@Filusi: Danke für die Empfehlung. Der Trailer macht einen starken Eindruck. Der kommt auch auf meine To-Watch-List...neben AN und Platoon...*seufz*, mal sehen, wann ich den schaue.