Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • IWST, danke für deine Antwort. Auf diesem Gebiet freut man sich immer über deine Antworten oder Posts.


    Wagner/Prigoshin ist für mich ein moderner Wallenstein, nur längst nicht so erfolgreich. Wie es mit Wallenstein ausging weiß man.

    Entweder muss Putin sich seiner am Ende entledigen oder es könnte passieren, dass sich Prigoshin von Putin entledigt.


    Ich glaube nicht, dass Prigoshin mächtig genug ist um Putin über die Klinge springen zu lassen. Aber dass es Prigoshin kostet, sobald er für Putin keinen nutzen mehr hat, würde ich in jedem Fall mitgehen.

  • dass Russland nicht irgendwann derartig verzweifelt ist, dass es tatsächlich Luft- oder U-Bootangriffe gegen diese Ziele auf NATO-Gebiet führt

    Da stehe Gott vor!


    Laut britischen Medien wird die Lieferung einer symbolischen Mengen von Challenger 2 Panzern erwogen.

    Selbst wenn Deutschland wolle, so könnten wir über Rheinmetall erst 2024 Panzer liefern.
    Ukraine – Waffenliferungen: Rheinmetall kann Leopard-Kampfpanzer erst 2024 liefern - DER SPIEGEL

    Zudem wären Leo1 auch nicht mehr zeitgemäß. Das sind in der Gemengelage eher rollende Särge.

    Aus der Truppe wird es keine Panzer geben. Da bin ich mir sicher.

    Die Saudis und Co, bekommen aber weiterhin fabrikneue Leos fristgerecht, ja?

  • Selbst wenn Deutschland wolle, so könnten wir über Rheinmetall erst 2024 Panzer liefern.

    Deutschland kann also keine 12 Leos abgeben? Wäre zwar nur ne symbolische Zahl, aber ein Anfang.


    Wie viele hat die BW denn noch?


    Übrigens hat die Türkei in Nordsyrien schon einige Leos verloren. Wird quasi totgeschwiegen. Wäre aber sicher keine gute Werbung, wenn das in der Ukraine auch passieren würde.


    Sondertribunal vorgeschlagen: Wer kann russische Kriegsverbrecher verurteilen?


    Diese Initiative verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Das ist doch wirklich eine Illusion. Putin wird niemals vor irgendeinem Gericht sitzen. Niemals. Die Russen zum Rückzug aus der Ukraine zu bringen, womöglich, sofern man die Ukraine zu Russlands Vietnam macht, was es in einigen Jahren durchaus sein könnte, wenn der Westen durchhält. Aber so zu tun, als würde Putin jemals vor dem Internationalen Gerichtshof sitzen ist grotesk. Das schafft man ja noch nicht einmal bei Nordkorea oder 95% aller anderen Kleinstdiktatoren.


    Ich frage mich, was Baerbock da bezweckt. Für mich ist das tatsächlich mal Augenwischerei. Die Ukraine muss überleben. Darum geht es. Assad nicht belangen können, aber davon träumen Putin vor Gericht zu stellen? Wo bleibt der Realismus?

    3 Mal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Übrigens hat die Türkei in Nordsyrien schon einige Leos verloren. Wird quasi totgeschwiegen. Wäre aber sicher keine gute Werbung, wenn das in der Ukraine auch passieren würde.

    Daß man in einem Krieg Soldaten und Material verliert, liegt in der Natur der Sache. Die Frage ist nur warum?

    Ist es ein einzukalkulierender Verlust oder, wie im Falle Russlands, in mangelhafter Planung und Umsetzung einer Operation begründet, der schlechte Wartungszustand des Materials oder doch ein grundsätzlicher Mangel des Geräts. Ich sehe da noch keine "Nagativwerbung" des Leos.

  • Panzerschlachten sind in der Ukraine eher die Ausnahme. Und ein Leo 1 als Feuerunterstützung für die Infanterie ist sicherlich effektiver, und für die Besatzung sicherer, als die Selbstbaulösungen der Ukrainer. full.png

    Abgesehen davon, wir haben per Ringtausch BMP1 geliefert, das sind rollende Särge. Aber immer noch besser, als kein gepanzertes Fahrzeug.

  • Die Türkei verlor ihre Leos gegen die Kurden, soweit ich mich erinnere haben die Türken ihre Panzer ohne Infaterieabsicherung als stationäre Artillerie für direkten Feuerkampf benutzt.

    Dadurch konnten Sie flankiert werden, nur durch Infanterie, und wurden von hinten durch Panzerfäuste ausgeschaltet.

    Also alles falsch gemacht was man falsch machen kann, da ist das Material unschuldig.

  • Ich denke, dass wir tatsächlich dieses Jahr, vermutlich eher früher als später, eine Offensive von Weißrussland aus auf Kiew erleben werden. Putin möchte immer noch Kiew erobern oder zumindest belagern und abschneiden, weil er darauf hofft, wenn er die Regierung in Kiew ausschaltet, den Krieg zu gewinnen. Womit er gar nicht mal so falsch liegen könnte. Wenn er aber Kiew erobern will, dann müssen die Russen zunächst einmal über den Dnjepr übersetzen.

    In der Ukraine dürfte das nur noch unter extrem hohen Verlusten möglich sein. In Weißrussland hingegen kann man ohne Probleme massenhaft Truppen auf das Westufer des Dnjepr übersetzen, um dann mit dieser Streitmacht von Norden und Nordwesten auf Kiew vorzustoßen und die Stadt zumindest einzukesseln und von der Versorgung abzuschneiden. Wenn den vereinten russischen und weißrussischen Streitkräften das gelänge, wäre auch der gesamte Nachschub aus Europa wohl davon betroffen, weil die Russen dann quasi im Rücken der Ukrainer, zwischen ihnen und Europa stünden und vermutlich auch die meisten Bahnverbindungen zentral über Kiew laufen. Ich denke das die Russen das auf jeden Fall versuchen werden. Vielleicht noch bevor die Böden auftauen oder aber erst im Frühjahr, nach der Schlammperiode. Der Aufmarsch läuft ja bereits.


    Dnieper_Basin_River_Town_German.png

  • Genau an diesem Punkt beginnen meine Fragen. Kann das so überhaupt funktionieren, eine eigene Armee, die in der regulären Armee agiert? Haben die Wagner Söldner Zugriff auf schwere Artillerie, Kampfpanzer und Luftunterstützung? Das ganze Gefüge scheint derartig undurchsichtig, dass ich mich frage, wann es den Russen um die Ohren fliegt. Nicht nur, dass hier wohl als erstes Interessen eines Privatmannes verfolgt werden, sondern auch, dass die Truppe nicht der Militärführung untersteht, kann doch nur eine gewisse Zeit gut gehen.

    Ich finde Wagner hätte man von Anfang an in den Medien nicht als Söldner bezeichnen dürfen. Das suggeriert das Bild eines Privatunternehmens, was unabhängig vom Staat agiert. Aber das sind sie nicht, sie machen schon seit Jahren die Drecksarbeit für die Russen. Helfen dabei in Konflikten wie in Syrien die eigenen Verluste zu verschleiern oder in anderen Ländern militärisch einzugreifen, ohne das offiziell zu machen. Ohne Putins Förderung würden die aber nicht existieren. Alleine schon von Gesetz wegen, Söldner sind in Russland offiziell verboten.


    Aber Diktatoren schaffen nun mal gerne parallele Strukturen, insbesondere in den Streitkräften. Am besten auch gleich mehrfach. Historisch gesehen hat das eigentlich nie einen positiven Effekt auf die Kampffähigkeit, wenn da eine dauerhafte Konkurrenz bis aufs Blut herrscht. Politisch hingegen macht es viel Sinn, teilen und herrschen. Hoffe aber, das fällt denen im Krieg noch schön auf die Füße.

  • Naja, wobei ich mich frage, wie kampfstark diese Einheiten überhaupt sind. Letztens hatten sie im russischen TV einen 80 ! fachen Frauenmörder, der sich für die Wagner-Truppe zwecks Begnadigung bewerben wollte. Die Russen entsorgen/verheizen da doch momentan ihre Langzeit-Gulag-Insassen. Anders kann man es ja nicht bezeichnen. Und vermutlich denken sie sich im Kreml, dass sie damit sogar zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würden. Unfassbar alles.

  • Habe letztens von 50.000 Söldnern aus der Truppe gelesen; wobei knapp 10.000 auf trainierte und ausgebildete Soldaten entfallen und die restlichen 40.000 wohl wirklich nur Gefängnisinsassen und andere gestrandete Existenzen.

    IWST kennt die Historie jedes einzelnen mit Sicherheit bis in´s Detail. :)


    Aber der Pool ist ja nahezu endlos, solange man gut bezahlt. Wenn die Kriegskasse stimmt, spricht ja nichts dagegen, in afrikanischen Ländern oder den umgebenden Ex-Republiken der SU zu rekrutieren.

    Die französische Fremdenlegion setzt sich auch aus dutzenden Volksgruppen und Gestrandeten zusammen.

    Wie ist das eigentlich bei Blackwater, weiß da jemand etwas drüber? Aus welchem Pool rekrutieren sich die denn, wie arbeiten die mit der regulären US-Armee zusammen?

    Werden die ausschließlich für Sonderoperationen, unabhängig von den Marines oder US-Army genutzt oder im Verband unter amerikanischen Befehlshabern?

  • Die französische Fremdenlegion setzt sich auch aus dutzenden Volksgruppen und Gestrandeten zusammen.

    Wie ist das eigentlich bei Blackwater, weiß da jemand etwas drüber? Aus welchem Pool rekrutieren sich die denn, wie arbeiten die mit der regulären US-Armee zusammen?

    Der Vergleich hinkt etwas da in der Fremdenlegion und auch bei Blackwater ausschließlich ehemalige Militärs rekrutiert werden. Diese haben alle schon eine entsprechende Ausbildung und werden außerdem zumindest bei der Fremdenlegion auch entsprechend weitertrainiert. Irgend welchen Knastbrüdern ne Waffe in die Hand drücken und an die Front schicken ist da doch ne andere Nummer.


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  • Klar, weiß ich.

    Waren aber die einzigen Söldnertruppen, die mir im Moment eingefallen sind.

    Aber gerade die Fremdenlegion ist berüchtigt dafür, nicht so genau hinzusehen bei Rekrutierungen. Ein Führungszeugnis wird da eher nicht verlangt und eigentlich widerspricht es auch meinem Verständnis von Söldnertum.

    Im Indochinakrieg war die Fremdenlegion noch offizieller Bestandteil der französischen Armee, Blackwater maßgeblich an den Folterungen in Abu Ghraib verantwortlich ( zumindest offiziell; vielleicht um den Druck von den offiziellen Truppen zu nehmen ?).


    Und neben der russischen Doktrin Krieg zu führen ( Masse statt Klasse und schlechte Equipment ) eben der Grund, in Gefängnissen zu rekruieren, weil auf dem Markt eben kaum nennenswert gut ausgebildete Soldaten zu finden sind.

  • Die Fremdenlegion ist Teil des französischen Militärs. Militärische Vorerfahrung wird nicht benötigt, du wirst da ausgebildet. Die Zeiten, wo die jeden nehmen sind aber vorbei. Wenn du ein paar Steuerschulden in der Heimat hast, oder sonst irgendwie ein Kleingauner bist, ist denen das egal. Aber bei Kapitalverbrechen, Drogengeschichten oder alles, was irgendwie Richtung Terrosimus geht ist Schluss.


    Die französische Fremdenlegion | La Légion Étrangère


    Ein bisschen Off-Topic, aber weiß zufällig wer, ob es eine öffentlich zugängliche Datenbank gibt, aus der man weitere Informationen zu bestimmten Legionären entnehmen könnte? Ein Verwandter von mir soll in der Legion gewesen sein, ich weiß darüber aber eigentlich nicht mehr, als das er wohl in Indochina gekämpft hat.

  • In der Ukraine dürfte das nur noch unter extrem hohen Verlusten möglich sein. In Weißrussland hingegen kann man ohne Probleme massenhaft Truppen auf das Westufer des Dnjepr übersetzen, um dann mit dieser Streitmacht von Norden und Nordwesten auf Kiew vorzustoßen und die Stadt zumindest einzukesseln und von der Versorgung abzuschneiden. Wenn den vereinten russischen und weißrussischen Streitkräften das gelänge, wäre auch der gesamte Nachschub aus Europa wohl davon betroffen, weil die Russen dann quasi im Rücken der Ukrainer, zwischen ihnen und Europa stünden und vermutlich auch die meisten Bahnverbindungen zentral über Kiew laufen. Ich denke das die Russen das auf jeden Fall versuchen werden. Vielleicht noch bevor die Böden auftauen oder aber erst im Frühjahr, nach der Schlammperiode. Der Aufmarsch läuft ja bereits.

    Möchte immer noch bezweifeln dass die Truppen aus Belarus in den Krieg mit einsteigen. Haben es am Anfang nicht gemacht wo man noch glauben konnte die Sache wäre nach ein paar Tagen vorbei, da werden sie es jetzt auch wohl auch nicht machen, zumal Belarus einiges an Material, Panzer Munition, ect. an Russland abgeben durfte. Sehr wahrscheinlich wird ein weiterer Angriff auf Kiew versucht werden, die Straße des Siegen verläuft nun mal über Kiew. Aber das wären von Belarus aus 100 km die russsiche Truppen vorstoßen müssten. Das ist ihnen schon zu Beginn des Kriegs nicht gelungen und endete in einem schmachvollen Rückzug und diesmal gegen vorbereitete Ukrainer? Sehe da zwar die Möglichkeit dass es gelingen kann, aber nur unter schweren Verlusten und immer stärkerem Widerstand der Ukrainer je weiter sie vorrücken. Dazu macht man sich mit jedem Kilometer angreifbarer für Flankenangriffe. Der Vorstoß müsste also auch auf entsprechender Breite erfolgen um nicht schnell angeschnitten zu werden.

    Das andere Szenario was immer wieder rumgeistert ist der Vorstoß nach Lemberg. Das wären aber über 200 km die man von Belarus aus vorrücken müsste. Dazu ist das Gebiet absolut beschissen für so etwas, das es dort riesige Sümpfe gibt welche einen Vormarsch auf wenige Straßen und Wege beschränken würden. 200 km die man absichern müsste, dazu mit der Grenze zu Polen denen es sicherlich nicht gefallen wird wenn Zehntausende russische Soldaten an ihrer Grenze stehen.


    Ein Abschneiden des Nachschubs aus dem Westen per Bahn dürfte nur gelingen wenn Russland eine massive Luftkampagne gegen die ukrainische Eisenbahn fährt und dabei z.B sämtliche Brücken platt macht. Dafür sind ihre Raketen und Marschflugkörper aber viel zu ungenau. Sie müssten also mit Fliegern ran. Selbst bei einem Erfolg dürfte allerdings die russische Luftwaffe danach massiv reduziert sein bei der ganzen Flugabwehr die in die Ukraine steht und noch geliefert wird.

    Wenn man sich die Hauptbahnlinien ansieht könnte selbst bei einem Abschneiden der Linien bei Kiew auch über andere Strecken gelifert werden. Dazu gibt es auch noch kleinere Strecken. Südlich von Odessa gibt es z.B. eine Eisenbahnstrecke nach Rumänien die Eisenbahnbrücke nahe der Grenze von den Russen im Sommer immer wieder bombardiert und mehr als einmal wurde behauptet sie hätten dabei sogar einen Nachschubzug erwischt. Natürlich ohne Beweise.


    Rail_Map_Ukraine.png



    Und selbst wenn alle Bahnlinien unterbrochen wären, könnte man Nachschub immer noch über Autobahnen liefern. Macht es natürlich aufwendiger, teuerer und langsamer. Aber das kann dem Westen eigentlich egal sein, werden halt ein paar hundert LKW udn Tieflader geschickt.

  • ob es eine öffentlich zugängliche Datenbank gibt, aus der man weitere Informationen zu bestimmten Legionären entnehmen könnte?

    Nee, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Das würde ja dem Status eines "Geheimbundes" entgegensprechen.


    Man bekommt direkt bei Eintritt in die FL eine neue Identität und später unter bestimmten Voraussetzungen die französische Staatsbürgerschaft.

    Anders ist es, wenn Du desertierst. Dann kannst Du das Land theoretisch nie wieder betreten, weil Du in komplett Frankreich und Überseegebieten, auf Lebenszeit, zur Fahndung ausgeschrieben bist. Das ist heutzutage aber eher theoretischer Natur, seit es die offenen Grenzen gibt.


    Was ist eigentlich mit der spanischen Fremdenlegion. Gibt es die noch?

  • Wie ist das eigentlich bei Blackwater, weiß da jemand etwas drüber? Aus welchem Pool rekrutieren sich die denn, wie arbeiten die mit der regulären US-Armee zusammen?

    Werden die ausschließlich für Sonderoperationen, unabhängig von den Marines oder US-Army genutzt oder im Verband unter amerikanischen Befehlshabern?

    Rekrutierungspool sind/waren Ex-Soldaten und Ex-Polizisten aus aller Herren Länder. Gab z.B. auch einen ehemaligen österreichischen Jagdkommando-Soldaten, der im Irak getötet wurde.


    Die Zusammenarbeit zwischen Blackwater und dem US-Militär stand unter deutlich anderen Voraussetzungen als die zwischen Wagner und den russischen Streitkräften.

    Blackwater wurde von Verteidigungsministerium und anderen Institutionen nicht für den klassischen "Fronteinsatz" angeheuert, sondern für den Personen- und Objektschutz. Also z.B. als Leibwächter für Diplomaten, als Wachpersonal für einen Flughafen etc., Aufgaben, die in Deutschland Polizei und private Wachdienste erfüllen.

    Was ist eigentlich mit der spanischen Fremdenlegion. Gibt es die noch?

    Nicht mehr in der ursprünglichen Form. Die Einheit gibt es noch, aber die Regelungen zur Rekrutierung von Ausländern sind dieselben wie im restlichen Militär.


    Bezüglich eines erneuten russischen Vorstoßes auf Kiew:
    Ich würde der russischen Führung zutrauen, ein derart gewagtes Manöver zu probieren, sonderlich große Erfolgschancen würde ich allerdings nicht erwarten.


    Die Gegend nördlich von Kiew besteht nämlich zu einem großen Teil aus den sogenannten Prypjatsümpfen. Nicht komplett unpassierbar, aber ein Gebiet, das für eine große mechanisierte Offensive ziemlich schlecht geeignet ist, vor allem jetzt, da die Bevölkerung die Biberdämme in Ruhe lässt, was zu deutlich mehr überflutetem Gebiet führt, und mutmaßlich Hunderttausende ukrainische Infanteristen, die nicht genügend schwere Ausrüstung haben, um im Osten sinnvoll eingesetzt zu werden, 9 Monate Zeit hatten, um das Gebiet zu befestigen zu verminen, und sämtliche verbliebenen Brücken und Dämme zur Sprengung vorzubereiten.

  • Ist aber vermutlich noch immer erfolgversprechender, als den Dnjepr unter HIMARS Beschuss überqueren zu wollen. Oder?


    Putin, ist heute zu lesen, scheint ohnehin nun Russland auf einen langen, viele Jahre dauernden Krieg vorzubereiten. Ist auch logisch. Er traut dem Westen nur ein kurzfristiges Engagement zu und setzt darauf, dass der Westen letzten Endes das Interesse verliert, wie in Afghanistan und Syrien.

  • Da wirkliche Erfolge aus bleiben hat Putin schlicht keine andere Option als den Krieg endlos in die Länge zu ziehen, zumindest wenn er nicht weggeputscht oder umgelegt werden möchte.

    Oder was glaubt ihr wie das russische Volk reagiert wenn Putin jetzt den Krieg ohne Sieg beendet und nach und nach rauskommt das der ganze Wahnsinn absolut nichts außer hunderttausende Tote und Verletzte Russen, gigantische Kosten, eine ruinierte Wirtschaft sowie die komplette internationale Isolation gebracht hat ?


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ja, könnte was dran sein.

    Andererseits werden auch das russische MIlitär, Prigoschin und Kadyrow ( auf die Putin immer noch stark angewiesen ist ) das Spiel ohne nennenswerte Erfolge nicht weiter mitmachen.

    Im Grunde hat Putin nur die Wahl zwischen einem internen Machtputsch um die Nachfolge oder einem wütendenden Volk, dem die Kontrolle entglitten ist. Und das wird sie irgendwann, da bin ich mir sicher.

    Der nach Norwegen geflüchtete Wagner Kommandeur könnte ein Anfang sein.

    Aber gut: alles steht und fällt mir der Unterstützung durch den Westen. Sobald die nachläßt, wird die Ukraine binnen weniger Wochen überrannt.

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