Sinn und Unsinn der Hartz-Reformen

  • Hallo Rainald von Dassel,


    deine politische Verblendung tut mir sehr Leid.
    Dank Agenda 2010 haben wir heute nur knapp 2,8 Millionen Arbeitslose und Deutschland steht in Europa blendet da.
    Armut und Verelendung???
    Wer lebt denn in Armut und Verelendung?


    2,8 Mio Arbeitslose, weil die ALGII Empfänger aus der Statistik gestrichen wurden. Das verbessert natürlich die Situation. :ironie: Dürften so um die 5-6 Millionen sein. Ist ja aber auch wurscht, weil Arbeitslose ja weniger Geld haben als Hartz4-Empfänger, gell? :pfeif:


    Mittlerweile ist es so, das nicht mehr die Arbeitslosenzahlen ein Index für Beschäftigung in D. sind sondern die Zahlen der ALGII Empfänger...sind ja wesentlich mehr und auch die Meisten ohne Job. Die 1-Euro-Jobber gibts dort auch nur um auch diese Statistik noch zu fälschen.


    Wenn man schon die härtere Wortwahl "Verblendung" für eine andere Meinung in den Mund nimmt...frage ich mich doch, wer hier verblendet ist, wenn man eine andere Meinung so bezeichnet und nicht akzeptiert.

  • Dank Agenda 2010 haben wir heute nur knapp 2,8 Millionen Arbeitslose und Deutschland steht in Europa blendet da.

    #
    Die Zahlen sind geschönigt. Anders als vor der Agenda 2010 werden Leute in Maßnahmen und Schulungen z. Bsp. nicht mehr in die Statistik gezählt. Dazu kommen noch kurzfristige Zeitarbeiter, welche vom Amt teilweise unterstützt werden müssen etc.pp.
    Wenn man das alle zusammennehmen würde, währe die Zahl nicht weit von der 5 Millionengrenze entfernt. Dahingegend hat sich nicht viel geändert.


    Wer lebt denn in Armut und Verelendung?
    Bestimmt nicht die Leute, die einen Schulabschluss haben und mindestens eine Ausbildung abgschlossen haben. Die mag es auch geben, gehören aber bestimmt nicht zur Mehrheit der von dir angesprochenen Gruppe.


    Stimmt, 1/3 aller jungen Menschen ist nicht die Mehrheit, welche derzeit arbeitend am Existenzminimum leben.


    Her mit dem Mindestlohn, damit jeder der arbeitet von seinem Lohn auch leben kann und unseriöse Firmen nicht mit Billglöhnen den Markt kaputtmachen.


    Dem kann man wohl zustimmen.


  • 2,8 Mio Arbeitslose, weil die ALGII Empfänger aus der Statistik gestrichen wurden. Das verbessert natürlich die Situation. :ironie: Dürften so um die 5-6 Millionen sein. Ist ja aber auch wurscht, weil Arbeitslose ja weniger Geld haben als Hartz4-Empfänger, gell? :pfeif:


    Mittlerweile ist es so, das nicht mehr die Arbeitslosenzahlen ein Index für Beschäftigung in D. sind sondern die Zahlen der ALGII Empfänger...sind ja wesentlich mehr und auch die Meisten ohne Job. Die 1-Euro-Jobber gibts dort auch nur um auch diese Statistik noch zu fälschen.


    Wenn man schon die härtere Wortwahl "Verblendung" für eine andere Meinung in den Mund nimmt...frage ich mich doch, wer hier verblendet ist, wenn man eine andere Meinung so bezeichnet und nicht akzeptiert.

    Das die 2,8 Millionen nicht die Wahrheit sind, darüber brauchen wir nicht streiten. Die Zahlen von heute und vor Harzt4 lassen sich auch nur schwer vergleichen. Dennoch behaupte ich, dass alles in allem die Zahlen Dank Hrtz4 heute besser sind als vor Harzt4.
    Ich schrieb ja schon weiter oben, dass es arbeitsmarkpolitisch noch genug Stellschrauben gibt, die verbessert und korrigiert werden müssen. Dazu gehören für mich u.a. Mindestlohn und das Thema Leiharbeit.


    Und wer meine Meinung in das Reich der Märchen steckt, muss mit Verblendung leben müssen. :) Das ist dann meine Meinung und bedeutet nicht, dass ich andere Meinung nicht respektiere.

  • Zitat

    Wenn man schon die härtere Wortwahl "Verblendung" für eine andere Meinung in den Mund nimmt...frage ich mich doch, wer hier verblendet ist, wenn man eine andere Meinung so bezeichnet und nicht akzeptiert.


    Lieber Flavius,
    du weißt, daß mich so en Geschreibe nicht verletzt.
    Nun, wie sagt de Sade, "nichts verletzt mehr, als die Wahrheit"! Ich habe offenbar in ein Wespennest gestochen. Jemand der so seine verlorene Sache vertritt, wie die assozialen Hartz4 Schand u. Verelendungsgestze, will ja nicht andere, sondern nur sich selbst überzeugen, oder mir fällt gerade der Vergleich ein, jemand der im März 45 noch an den Endsieg glaubt! :lol3:


    Zitat

    Das die 2,8 Millionen nicht die Wahrheit sind, darüber brauchen wir nicht streiten. Die Zahlen von heute und vor Harzt4 lassen sich auch nur schwer vergleichen. Dennoch behaupte ich, dass alles in allem die Zahlen Dank Hrtz4 heute besser sind als vor Harzt4.


    Nun, Andragoras,
    die geschönten Arbeitslosenzahlen verdanken wir ja deiner SPD und deinem Krötenkanzler, der hat ja ukm besser den Menschen Sand in die Augen zu streuen diese Art von Statistik eingführt!
    Immer, wenn deine SPD nicht an der Macht war, habe sie aber enerigisch den Mindestlohn gefordert. Was bitte ist an 8,50 sozial? Wir brauchen mindestens 10 € Mindestlohn!...bei 8,50 sind das in einer 40 Std.Woche im Moinat rund 1462 € bei 10 E Mindestlohn 1720 € Brutto...davon kann man wirklich keine großen Sprünge machen. Die Hartz4 Schand und VErelendungsgesetze haben nur die Arbeitslosigkeit zementiert, die betroffenen Menschen mehr Schikanen durch sadistische Mitarbeiter des Arbeitsamtes ausgesetzt, das ist der große Fortschritt deiner Hartz4 Schand u. Verelendungsgesetze! Mit der Aussage "der Stellschrauben anziehen, die man verbessern muß" hat doch nur die Wahlkampfmanschaft des Pleitenpeer die Misstände beschönigt. Die heute die Macht in der "S"pd haben , wissen doch genau was für schreckliche Gesetze das sind!
    Das ist nur eine Umschreibung, die SPD wll nicht zugeben, wie sehr sie die Menschen belogen und betrogen haben!

    Zitat

    Stimmt, 1/3 aller jungen Menschen ist nicht die Mehrheit, welche derzeit arbeitend am Existenzminimum leben.


    Das ist genau die Denke der FDP, 1/3 der jungen Menschen sind ca 7 Mill.
    es sind 7 Mill. zuviel. Es ist auch kein Trost, daß in Spanien die zahl bei ca 18 Mill. liegt!


    Aber vielleicht kann ich dich besser verstehen, wenn ich mehr von dir weiß. Darf ich mal Fragen was du machst? Bist du in der FPD? Welcher Jahrgang du bist? Ich bin 1952 geboren. Also, mein Werdegang kannst du leicht aus meinen Beiträgen entnehmen, ich bin Wutrentner, war früher in einem großen Versandhaus das in Bayern seinen Sitz hatte im Agenturenaußendienst einer der Bösen :klopp: , die kontrilliert haben. Das Unternehmen wurde von Esch, Middelhoff , Graf Krocko u.a.und durch die Dummheit von Madleine kaputt gemacht! :jaeger: :klopp:


    Zitat

    Es stehen heute 42 Millionen in Lohn und Brot, die Löhne sind in den letzten Jahren stark angestiegen, die Sozialkassen sind voll.


    Ja, aber ca 20% können nicht von ihrem Lohn leben und müssen aufstocken....tolle soziale Fortschritte.


    Es war deine (?)SPD, die die neuen Arbeitssklaverei eingeführte durch die sog. Arbeistzeitfirmen....und meine Familie weiß, was das heißt...auch wie die modernen Sklavenhändler (Ranstadt) sich benehmen, wenn einer aufgrund der Arbeit mit 25Jahren an der Arbeit einen Bandscheibenvorfall bekommt!
    Die SPD war mal eine Arbeitnehmer und Gewerkschaftspartei, aber das ist ca 40 Jahre her! Leider!


    Ich muss leider dabei bleiben, entweder erzählst du Märchen oder du bist völlig politisch verblendet??? :pfeif: :grübel: :stimmt: :ironie:

  • Das ist genau dioe Denke der FDP, 1/3 der jungen Menschen sind ca 7 Mill.
    es sind 7 Mill. zuviel. Es ist auch kein Trost, daß in Spanien die zahl bei ca 18 Mill. liegt!


    Aber vielleicht kann ich dich besser verstehen, wenn ich mehr von dir weiß. Darf ich mal Fragen was du machst? Bist du in der FPD? Welcher Jahrgang du bist?


    Mmmh, entweder verwechselst du mich gerade mit den guten Andragoras oder ich hätte hinter den Satzn nen :ironie: Smiley setzen sollen :rolleyes:
    Aber wenn du es wissen willst, ich bin Jahrgang 90, arbeitstechnisch derzeit als Aushilfe unterwegs und bin eher beim kompletten Gegenteil der FDP politisch aktiv ;)

  • du weißt, daß mich so en Geschreibe nicht verletzt.
    Nun, wie sagt de Sade, "nichts verletzt mehr, als die Wahrheit"! Ich habe offenbar in ein Wespennest gestochen. Jemand der so seine verlorene Sache vertritt, wie die assozialen Hartz4 Schand u. Verelendungsgestze, will ja nicht andere, sondern nur sich selbst überzeugen, oder mir fällt gerade der Vergleich ein, jemand der im März 45 noch an den Endsieg glaubt!

    Und du wunderst dich, dass man mit dir nicht wirklich gerne diskutiert? Verfasse mal einen Beitrag über Hartz4, in dem du keine polemischen Bezeichnungen verwendest wie "Verelendungsgesetz" oder "Gerhard die Kröte".
    Ich kann also durchaus verstehen, wenn Andragoras, der dich noch nicht kennt und noch nicht mit dir diskutiert hat, ziemlich schnell wieder aufhört dir zu antworten.
    Ist ja auch nicht das erste Mal, dass das passiert.

  • Rainald, deine Meinung in allen ehren, aber achte mal bitte etwas mehr auf deine Wortwahl, man kann auch Unmut äußern ohne das jedes zweite Wort eine Beleidigung gegen einen ehemaligen Kanzler ist. Ich mag ihn auch nicht, genau so wenig die meisten seiner Reformen, aber bei deinem Schreibstil forderst du ja geradezu dazu auf ihn und die SPD zu verteidigen :rolleyes:


    (Und da war der Wolfi schneller, hätte ich mal nicht 10 Tabs auf gehabt^^)

  • @ Rainald von Dassel


    Mit "Verblendung" habe ich dich wohl falsch eingeschätzt, "politisch verbittert" trifft wohl den Kern.


    Ich und die FDF??? :laugh: Ich bin vor Freude vom Sofa aufgeprungen, als die FDP aus dem Bundestag flog. Ob man eine liberale Partei braucht oder nicht, kann gerne diskutiert werden. Die FDP war es die letzten Jahre nicht: Zuviel Klientelpolitik, mal schauen ob sie sich neu aufstellen kann, aber unter dem Lindner... (anderes Thema).
    Ich selbst bin Wechselwähler von den Grünen, SPD und CDU. Ich habe einige konservative Ansichten, aber auch einige sozialdemokratische oder ökoligische, weswegen ich mit keiner der drei Parteien zu 70% übereinstimme.
    Ich bin in den 30igern und arbeite im Bereich der sozialen Versicherung.


    So langsam verstehe ich auch deine Vorstellungen: Jeder bekommt mindestens 10 Euro die Stunde, Höhe von Harzt4 wird mindestens verdoppelt und wir alle leben dann im Paradies. :ironie: Die Höhe der Staatsschulden ist egal, irgendein ein zukünftiger Bewohner Deutschlands soll sich mit dem Problem rumschlagen. Das Betriebe Leute rausschmeißen, weil 10 Euro in manchen Regionen viel zu hoch ist? Auch egal! Harzt4 ist doch jetzt doppelt so hoch. Wer das bezahlen soll? Haben doch schon andere über ihre Verhältnisse gelebt, sollen sich doch unsere Kinder und Enkel damit rumschlagen. :ironie:
    Und ich lebe natürlich in der Märchenwelt. :grübel:

  • 8,50 Mindestlohn kannste dir aber auch gleich sparen, da man so mit einer normalen Arbeitszeit gerade soviel zusammenbekommt , dass das Arbeitsamt nicht aufstocken muss. Da wird nur letztendlich nur die Last vom Amt auf die Arbeitgeber umgewälzt. MIt 10 Euro werden zunächst erstmal die Arbeitgeber augenscheinlich schwerer belastet, aber hier muss der Staat halt die Unternehmen dahingegend entlasten dass es bezahlbar wird und der Staat wiederum bezieht einen Teil der benötigten Finanzen aus den erhöhten Steuereinnahmen und den stärkeren Umsatz den ein solcher Mindetslohn bringt. Das hat nichts mit einer Märchenwelt zu tun, man muss sich nur mal das größere Bild vor Augen halten.

  • Naja lieber Bob, lieber Wolf,
    du weißt doch, daß ich mir erlaube gut gut, bös bös, schlecht schlecht zu nennen. Für mich war Schröder der schlimmste, assozialste Kanzler den wir je hatten, und das schlimme ist ja, daß er von der SPD kommt und immer noch diese Partei besudelt! Aber Wolf, ich kanbn nicht feststellen, daß Andragoras nicht mit mir diskutieren mag, im Gegenteil.
    Ja es macht mich wütend, wenn man so tut, als hätte er sich für Deutschland verdient gemacht! Es gab mal eine SPD die eine Wirtsachaftspolitik betrieben hatte, in der wir Vollbeschäftigung hatten, da waren 280 000 Menschen arbeitslos, das war die normale Wechselrate, das war in den 70er. Da waren die meisten der Mitglieder noch nicht geboren hier Forum.
    Wie ihr wißt, kann ich keine Partei mehr wählen, die im Bundestag sitzt und das hat auch nichts mit Verbitterung zutun Andragoras, sondern mit der Wahrheit!
    Eben Twilight hat recht, wenn er fordert, daß der Staat die Unternehmen so entlasten muss, daß sie lebensfähige Löhne bezahlt. Ich frage mich die ganze Zeit z.B. warum werden Unternehmen bestraft, wenn sie Arbeitsplätze schaffen durch die Erhebung der Gewerbesteuer?
    Wie ihr älteren wisst fordere ich schon lange, daß Unternehmer die Arbeitsplätze schaffen absolut gefördert werden müssen durch eine freundliche Unternehmerpolitik, auch durch die Wiedereinführung der "nützlichen Aufwendungen", aber die, die ausbeuten und Arbeitsplätze aus Habgier vernichten, müssen hier die Hölle in Europa bekommen...ich denke jetzt mal an die Fleischindustrie mit Hungerwerksverträgen von 3 € für rumänische und bulgarische Arbeitskräfte. Offengestanden ich habe mich geschämt als Deutscher und das will was heißen.


    Andragoras


    sollte ich dich verletzt haben, tut mir das leid, aber vielleicht sieh mich hier im Forum mal als Till Eulenspiegel, der den Spiegel vorhält! Wie schon geschrieben, nichts verletzt tiefer als die Wahrheit! Mal zu deiner information, ich stand der SPD sehr nahe, habe 5 Jahre gehofft, daß die Linke in Hessen besser ist, die ehrlichere SPD und musste die Wahrheit feststellen. Jetzt bin ich Mitglied bei der Rentnerpartei...
    weil Rentenpolitik ist Sozialpolitik.
    Zusätzlich arbeite ich daran, eine neue kämpferische Sozialbewegung aufzubauen. :grübel:

  • und Twilight gehören da eher ins Hardcore-Linken-Lager. ;) Das hast du schon ganz richtig erkannt.


    Nur weil ich der Meinung bin, dass der 8,40€ Mindestohn eine sinnlose Scheinforderung der SPD ist, der keiner Seite was bringt? :lol:
    Wenn selbst Vertreter der Arbeitgeber sagen, dass alles unter 9 Euro Schwachsinn ist, sollte man sich so langsam Fragen was die Intention der SPD ist. Ich kritisere nichteinmal, dass die Rot Grüne Regierung diese Sozialreformen durchgeführt haben, denn sie waren bitter notwendig. Bitter notwendig sind aber auch Anpassungen an diese und der aktuellen Situation, nur scheint die SPD da nur das notwendigste zu tun, um wenigstens etwas ihr nicht mehr vorhandenes linkes, sozials Image aufrechtzuerhalten, beor sie sich in der nächsten Groko eine weitere Gliedmaße selbst amputiert.
    Hardcore-Linke-Lager... Lächerlich. Das Linke Lager fängt erst Links der SPD an, die dazu gar nicht mehr gehört.

  • Zitat

    Hardcore-Linke-Lager... Lächerlich. Das Linke Lager fängt erst Links der SPD an, die dazu gar nicht mehr gehört.


    Nein John,
    ich sehe mich auch nicht im Extrem linken Lager!
    Nun, die SPD ist deutlich nach rechts gerückt und nimmt seit Harz4 sehr reaktionäre CDSU Haltungen ein. ein.. Ich sehe mich links von der SPD und rechts von der Westlinken u. DKP. Wenn im Westen mehr Gisy, Bartsch, Pau, Ramelow, Liebich vorhanden gewesen wäre, wäre ich sicher heute noch in der Linken! Die Ostlinke ist heute die bessere SPD und setzt sich neben der Rentnerpartei für die soziale Gerechtigkeit in Deutschland ein! :respect:

  • Wenn ein Arbeitnehmer 4,50 € - 6,00 € verdient, muss der Monatsverdienst noch vom Amt aufgebessert werden, weil er deutlich unter der Bemessungsgrenze liegt. Es fallen so gut wie keine staatlichen Abgaben an und der Steuerzahler subventioniert quasi die Differenz. Das Netto in der Tasche ist stellenweise so niedrig, dass es für mehr als den Standardkonsum ( z.B. Lebensmittel ) kaum reicht.
    Bezahlt man jetzt einen Mindestlohn von 8,50 € oder sogar mehr, fallen die Arbeitnehmer durch das höhere Brutto dann in die Sozialversicherungs- und Steuerpflicht. Der Steuerzahler verdient also direkt an einer Erhöhung des Lohnes, auch seitens der Arbeitgeberanteile.
    Ein Teil dieser Einnahmen kann jetzt zur Erleichterung an den Arbeitgeber wieder zurückerstattet werden.


    Fazit: der Arbeitnehmer hat mehr Netto am Monatsende, der Arbeitgeber keine exorbitanten Zusatzbelastungen und der Staat noch zusätzliche Steuereinnahmen, die möglicherweise durch einen höheren Konsum des Arbeitnehmers in Form von MwSt gesteigert werden.
    Sehe überhaupt keine Nachteile an einem ordentlichen Mindestlohn und wie Twilight schon bemerkt hat, ist sogar ein Großteil der Arbeitgebervertretungen dafür.


    Das Schändliche an Hartz IV ist der finanzielle Offenbarungseid, in den der Bezieher rutscht. Nahezu völlig Kontrolle der Arbeitsagenturen über das Privatkonto der Bezieher, Zuweisungen von "Stellenangeboten", die entweder gar nicht zum Berufsprofil der Betroffenen passen, Zumutbarkeit von Pendelaktivitäten, wo alleine schon das Bahnticket die Hälfte des Monatslohnes verschlingt, Heranziehen von Verwandten und deren Vermögen, Kündigungszwang von Versicherungen, die eigentlich für die Altervorsorge gedacht waren, eine administrative und moralische Gleichsetzung von Nixtuern, die sich in der sozialen Hängematte ausruhen und dem überwiegenden Großteil der unverschuldet Betroffenen. Hartz IV Bezieher ist mittlerweile dermaßen zu einem Schimpfwort verkommen, dass es eine Brechreiz auslöst und die arbeitende Bevölkerung kaum noch die Menschen dahinter sieht, sondern asoziales Pack, das auf Kosten anderer lebt.
    Und das ganze wird dann mit der toll brummenden deutschen Wirtschaft begründet, die ohne die Hartz IV Reformen zusammenbrechen würde.


    Wenn sogar kaum noch Polen zur Spargelernte zu uns kommen, weil die Löhne hier dermaßen beschissen sind, dann spricht das auf keinen Fall für den ach so reichen Sozialstaat Deutschland. Wir haben uns mit den 1,- € Jobbern und dem Niedriglohnsektor mittlerweile eine Arbeiterklasse herangezüchtet, auf die die Arbeitgeber verständlicherweise nicht verzichten möchten. Mittlerweile haben sich ganze Berufsbranchen darauf spezialisiert, hauptsächlich auf den Fundus der Arbeitsämter und Jobcenter zuzugreifen, zu absoluten Dumpingpreisen. Das grenzt schon fast an modernen Menschenhandel, wenn Stadtverwaltungen damit prahlen, zum Schneeschippen und Laubkehren nur noch ALG II Bezieher zu "nutzen" und damit prahlen, sie würden ja über den üblichen Sätzen bezahlen ( ja: in machen Großstädten bekommt man 1,50 € / Stunde. Wurde speziell mit den ansässigen Ämtern ausgedealt. Dafür möchte man doch glatt mal einen Orden verteilen für so viel Milde und sozialem Engagement ). Solche Arbeitgeber haben überhaupt keine Veranlassung, ordentliche und sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze zu schaffen. Der Nachschub an Material aus den Jobcentern ist nahezu unerschöpflich. Und daran wird sich auch nichts ändern. Warum sollte die Stadtverwaltung einer Kleinstadt 3,000 € für eine Position bei der Müllentsorgung bezahlen, wenn ich mit das mit ALG II Beziehern nahezu umsonst bekomme? Und genau diese ewig wiederkehrende Litanei der Politik und der betroffenen Unternehmen über explodierende Kosten führt dazu, dass der Billigstlohnsektor Bestand haben wird.
    Unter oben genannten Gesichtspunkten wäre ich sogar für ein Verbot von 1,- € Jobs.
    Alleine die Verwaltung der Hartz IV Bezieher durch die Jobcenter und Arbeitsagenturen verschlingt dermaßen viel Geld. Dort sitzen auch keine Jobvermittler, sondern reine Verwalter, die alles mögliche tun ( Briefe schreiben, Kopien erstellen, Druckerpatronen wechseln, Bleistifte spitzen ), nur nicht den Betroffenen einen Job zu vermitteln, von dem man auch leben kann. In den meisten Fällen jedenfalls.


    Sicherlich waren Reformen nötig, doch die Entwicklung und Umsetzung der Hartz IV Gesetze ist weit über´s Ziel hinausgeschossen und gehören dahingehend grundlegend reformiert, dass man in Beziehern der Leistungen keine schmarotzenden Asozialen mehr sieht. Doch das ist eher eine gesellschaftlich-moralische Diskussion.
    Die Krone wird dem Ganzen dadurch aufgesetzt, dass die Gesetze nach einem vorbestraften Steuerhinterzieher benannt sind.

  • Sehe ich ähnlich wie Mogges. Die Hartz-IV-Reformen sind nichts, worauf man in seiner jetzigen Form besonders stolz sein kann. Reformen irgendwelcher Art waren sicher notwendig, aber so?


    Hartz-IV hat es geschafft, dass eine ganze Gruppe von Menschen zu Niedriglöhnern geworden ist, die kaum genug verdient, um den eigenen Lebensunterhalt stemmen zu können. Hartz-IV hat es geschafft, dass viele Arbeitgeber es für eine gute Idee halten, die Löhne absichtlich niedrig zu halten, damit der Staat draufzahlt. Wieviele Milliarden Euro zahlt der deutsche Staat den Aufstockern, damit ihre Arbeitgeber sich die Hände reiben können, weil so toll sparen können. Das Geld, was der Staat auf der einen Seite spart oder einnimmt, wirft er auf der anderen wieder raus.


    Nicht zu vergessen die Leihbuden, die dank Hartz-IV und Clement (Bei dem Typen verspüre ich regelmäßig einen enormen Brechreiz, sobald sein Name fällt, alter Adecco-Klüngel) über ein nahezu unendliches Reservoir an Zwangrekrutierten verfügen, die ihnen dank der Bürokraten im Amt zugeschoben werden können. Die ALG-IIer können sich dagegen auch noch kaum wehren, und müssen mit Sanktionen rechnen. Eine "schöne" Reform, da kann die SPD wirklich richtig stolz auf sich sein. Gut gemacht. Die Grünen haben diesen Mist auch noch mit durchgewunken. Wenn die heute sagen, das da noch ein paar Nachjustierungen notwendig sind, dann ist das äußerst beschönigend ausgedrückt.


    Das einzig gute an der Reform war wohl nur, dass man die Sozialhilfe-Empfänger nun zu den Arbeitslosen zählt, was vorher eigentlich auch schon so war.


    Die Reform spielt unschön mit der Würde der betroffenen Menschen und fördert in unerhörter Art und Weise den Niedriglohnsektor sowie die Altersarmut. Eine super Sache also.

  • Durch die nahezu vollständige Kontrolle der ALG II Verwalter auf den Arbeitsämtern, den fast schon gottgleichen Befugnissen der Fallmanager, hat sich Hartz IV zu einem Drohinstrumentarium gegenüber den Arbeitnehmern entwickelt, das nach Beliebigkeit und individuellen, subjektiven Entscheidungsmodalitäten einem ALG II Empfänger nahezu alles zumuten kann. Funktioniert man nicht nach vorgegebenen Regeln, hat man Instrumente zur Hand, die schon dafür sorgen. Das kann´s einfach nicht sein. So wird eine gesamte Bevölkerungsschicht von Beginn an als Schmarotzer diskreditiert. Und wie ich bereits oben geschrieben habe, die Gesellschaft sorgt dann mit der dementsprechenden Verurteilung für den Rest.
    Nicht umsonst steigen die Klagen vor den Sozialgerichtshöfen gegenüber der Willkür der Fallmanager jedes Jahr auf´s Neue. Entweder sind die einzelnen Personen völlig überfordert ( der berühmte Excel-Kurs für Dachdecker und Friseusen ), dann gehören sie aber auch nicht auf den Posten, oder das Ganze hat System. Wenn dann noch Fangprämien auf Missbrauchsfälle und Belohnungen zur Kostenreduzierung für Angestellte der Arbeitsämter ausgelobt werden und keine für eine erfolgreiche Vermittlung eines Suchenden, dann setzt das dem Ganzen die Krone auf. Es gibt genug Sachbearbeiter bei den Ämtern, die gekündigt und darüber geredet haben.
    Das geht an den Unternehmen natürlich nicht spurlos vorüber. Lieber einen 4,- € Job haben als Hartz IV Empfänger zu sein und gesellschaftlich geächtet. So kommt es mir auf jeden Fall vor. Jemand der 25 Jahre gearbeitet hat und dann in die Arbeitslosigkeit gerutscht ist, ist in erster Linie erst mal jemand, der den einjährigen Bezug von ALG I nicht genutzt hat, etwas an seiner Situation zu ändern, sondern eine faule Sau, die noch Ansprüche stellt, weil man ja unbedingt wieder in seinem gelernten Beruf arbeiten möchte und nicht flexibel genug ist, mal eben von Köln nach Hannover zu ziehen und als Kellner für 4,50 € zu jobben.


    Die Hartz IV Gesetze und deren Umsetzung in der heutigen Zeit sind ein Armutszeugnis für eines der reichsten Länder der Erde und dienen in großen Teilen dazu, den Wirtschaftsstandort mit einem großen Billiglohnsektor zu erhalten, die Statistik für die Politik zu tunen und das Ganze dann noch als Erfolg zu verkaufen.
    Oute mich hiermit als Hardcore-Linker. :P

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