Journalismus und seine Zukunft

  • Das Original kann man nicht mehr lesen, aber beim Ukrainekrieg steht wenn irgendwas auf Angaben von Ukraine oder Russland basiert, immer der Vermerk, dass die Kriegsparteien die Quellen sind.


    Wenn das hier auch so war, wäre das in Ordnung. Das Krankenhaus wurde getroffen und die erste Info war eben, es wäre Israel gewesen.


    Was will man da jetzt recherchieren? Jede Seite behauptet irgendwas. Wenn Nachrichten nur Nachrichten veröffentlichen, die sauber zu Ende recherchiert sind, dann kann man Nachrichten auch sein lassen. Nachrichten sind einfach ein Bericht über tagesaktuelle Ereignisse, da liegen nicht immer schon alle Fakten vor.


    Insgesamt kann man den Öffentlichen (oder allgemein den Medien) aber schon den Vorwurf machen nicht immer ganz sauber zu arbeiten, wenn in einer Monate lang recherchierten Doku grobe Fehler drinnen sind, dann ist das peinlich.

  • Es gab mal Zeiten, in denen der Öffentlich Rechtliche Rundfunk seine Gebühren mit den

    verlässlichen und sauber recherchierten Fakten seiner Reportagen rechtfertigte.

    Waren das die gleichen Zeiten, wo es noch kein Twitter und andere subjektive Newsschleudern gab?

    Also die, wo wirklich jeder alles weiß........ aber hey, die kosten ja auch nix, vielleicht liegt´s daran?

  • Ich hätte ein paar Bemerkungen dazu:

    1) Ich würde argumentieren, dass der grund dafür, dass weitgehend negativ über Trump berichtet wurde, vor allem in der Wahlkampfzeit, wo er aktiv die Demokratie untergraben hat was in einem (kläglich gescheiterten) Versuch, sich über das Wahlergebnis hinwegzusetzen, endete. Trump und viele seiner Anhänger stehen nicht ohne grund in vielen Bundesstaaten vor Gericht oder wurden bereits verurteilt. Trump hat zudem in großem Maßstab Falschinformationen verbreitet, v.A. bei der Coronapandemie.


    Im Zusammenhang mit der NATO wurde er nicht primär wegen der Einforderung des 2% ziels kritisiert, sondern weil er ein engeres Verhältnis zu Putin gesucht hat und Andeutungen gemacht hat sich komplett aus der NATO auszuklinken.


    Zur US Wirtschaft, was er da positiv bewirkt hat war 2017 eine ganze Reihe an Steuersenkungen durchzudrücken, woraufhin der Aktienmarkt nach oben schoss, gleichzeitig schoss dadurch aber die Staatsverschuldung nach oben, ob man das jetzt als einen großen Sieg feiern kann weiß ich nicht.


    Im Vergleich zu Obamas späteren Jahren hat sich da sonst nicht groß was geändert.


    Dann wäre da noch seine Nähe zu christlichen Fundamentalisten und Nationalisten zu erwähnen, aber dafür hab ich grad ein Zeit.


    2) Hab da grad nichts zu zu sagen, wobei ich das etwas übertrieben dargestellt finde.


    3) Ich glaube da wirfst du etwas zu sehr die verschiedenen gruppen die die EU kritisiert haben und den Umgang mit dene zu sehr in einen Topf. So gibt es durchaus Differenzen ob man die EU reformieren oder gleich komplett abschaffen will. Die tatsache, dass berühmte EU-Gegner wie die pro Brexit Politiker gerne mal Falschinformationen über die EU verbeitet haben hat korrekterweise dazu geführt, dass darüber berichtet wurde.


    4) Eine Diskussion über das thema Religion an sich schießt etwas über das thema hinaus, wobei ich gerne wissen würde worauf du dich da genau beziehst, findest du es etwa falsch dass über Kindesmissbrauch in der Kirche berichtet wird oder wie soll ich das verstehen?


    5) Da würde ich gerne wissen, was genau du meinst? Dass die Existenz von Menschen die nicht hetero sind akzeptiert wird sollte doch vor allem dich eher freuen, als sich darüber aufzuregen? Ich versteh nicht ganz worauf du da hinaus willst und was genau du mit "(...)unkritisch als "gut" dargestellt" genau meinst. (Beispiel wäre nett und was dich daran stört).


    6) Da ich zu dem thema aus den ÖR Medien die ich konsumiere nicht so viel mitbekommen habe, kann ich das grad nicht beurteilen, da müsste ich mich einlesen.


    7) Bei der Debatte geht es in der regel nicht darum, dass Frauen keine Hausfrauen sein sollen, sondern es wird gefordert, dass ihnen die Option gegeben wird was anderes zu werden und Hindernisse zu beseitigen. Wenn eine Frau Hausfrau sein will (und die finanziellen Mittel dazu hat) ist das jedem Wurst. Das was kritisiert ist, wenn man versucht frauen in diese Rolle zu drücken und Frauen die damit nicht konform sind dafür verbal angegriffen werden.


    8) Das war nicht nur im ÖRR ein Problem sondern in der Gesellschaft allgemein, daher würde ich das nicht dem ÖRR spezifisch vor die Füße werfen. Die CDU hat auch gerne mit Putin geliebäugelt und die bundeswehr runtergewirtschaftet, bis 2022 gab es da aus so ziemlich keinem Lager große bestrebungen dass zu bessern.


    9) Großkonzerne werden mit zweifelhaften Geschäftspraktiken in Verbindung gebracht weil sie in diese gerne mal verwickelt sind, ich verstehe nicht was so schlimm daran sein soll wenn Medien über sowas aufklären.


    10) Da diese Organisationen sich dem gemeinwohl verpflichtet haben oder allgemein versuchen die Welt zu verbessern ist es durchaus logisch, dass sie in der öffentlichen Darstellung besser wegkommen als Unternehmen wie Shell, welche wiederholt für massive Schäden an der Umwelt und Menschen verantwortlich sind. (Bei Shell wäre die Katastrophe in ich meine Nigeria zu erwähnen).


    Wobei Amnesty International z.B. im zuge des ukrainekriegs durchaus Kritik abbekommen hat, weil sie prorussische Narrative verbreitet haben.


    11) Da rechte Parteien i.d.R. versuchen Gerichte gleichzuschalten (siehe Israel, Polen, Ungarn), die Presse unter ihre Kontrolle zu bringen (Ungarn wäre hier wieder ein Beispiel) und somit aktiv die Gewaltenteilung untergraben und die Demokratie demontieren sollte es niemand überraschen wenn sowas kritisch gesehen wird. Dazu kommt dann noch der hang zum Glaube an Verschwörungstheorien (Ein amüsantes Beispiel aus den USA war die Idee einens jüdischen Weltraumlasers der für Waldbrände in den USA verantwortlich ist)


    Das wars erstmal für heute, für mehr bin ich zu müde.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Es wurde nicht nur über Trump schlecht geredet. Auch Reagan, Bush, Bush W. und nahezu sämtliche republikanischen Präsidentschaftskandidaten wurden geradezu dämonisiert.


    Natürlich habe ich kein Problem damit, dass über Kindesmissbrauch berichtet wird. Nur findet der nicht nur in Kirchen statt, sondern viel regelmäßiger in der eigenen Familie. Davon hört man wenig. Und „Kirche“ besteht nicht nur aus Missbrauch. Es gäbe deutlich mehr zu berichten. Es wird aber immer nur bei Skandalen berichtet und kaum bei positiven Leistungen der Kirchen. Und das hat etwas mit der politischen Einstellung der Journalisten zu tun.


    Selbiges zum Thema Großkonzerne usw.. Ich bleibe dabei, dass die Berichterstattung diesbezüglich im ÖRR einseitig negativ ist.


    Und nochmal meine Frage:

    Man nenne mir bitte eine einzige rechtskonservative Regierung/Partei im Ausland, die im deutschen ÖRR von ARD/ZDF positiv dargestellt wird. Ich kenne keine. Wirklich ALLE ausländischen rechtskonservativen Kräfte werden im ÖRR regelmäßig negativ bis „als Gefahr“ dargestellt. Und das schon seit mindestens zehn Jahren. Dabei stehen sie durchschnittlich für mindestens die Hälfte der Bevölkerung ihrer Länder. Und vermutlich steckt dahinter die politische Wahrnehmung der vor allem linken Journalisten im ÖRR. Ganz egal, wen du da nimmst: Spanien, Frankreich, Italien, Polen, Österreich, Australien, Japan, Philippinen, die USA, die Schweiz, Polen, Ungarn, Slowenien, Griechenland, Israel, Schweden, Brasilien, Chile, Großbritannien. Es wird immer dezidiert negativ berichtet, sobald es um konservative/rechte Parteien und Regierungen und deren Politik geht. Während über linke Regierungen, wie bspw. die von Lula entweder deutlich weniger, dann aber deutlich positiver berichtet wird. Gleichzeitig fällt die Kritik an der menschenrechtssituation in Ländern wie Kuba, Nicaragua, Vietnam oder Venezuela außgesprochen mau bis leise aus. Davon hört man nahezu gar nichts bis extrem selten. Auch die Kritik an den chaotischen Regierungszuständen in Südafrika oder Palästina/Westjordanland ist im ÖRR so gut wie kein Thema. Es werden dort zwar immer Probleme im Alltag benannt, aber keine Verantwortlichkeiten der Regierung dafür zugeschrieben.

  • Über einen Aspekt habe ich mich die Tage gewundert, dass war die Annahme des ÖRR, Aussagen der Hamas zum Krankenhaus in Gaza wären eine glaubwürdige Quelle. Dazu habe ich einen Moderator auf Phönix gesehen, der mit dem Verweis auf die Hamas dem israelischen Botschafter in Deutschland widersprach. Der DLF verbreitete dann ebenso diese Propaganda der Terroristen. Wie gesagt, ich war verwundert über diese Naivität.

  • Reagan, Bush, Bush W.


    Für zwei von drei bin ich zu jung (hab wie anständige Kinder Lego gespielt) um die erlebt zu haben.


    Der erste hat den Neoliberalismus eingeführt (ich weiß du findest es nicht schlimm und glaubst es sei was gutes)

    Zwei haben einen Krieg angefangen

    Und beim letzten ist glaub bis heute nicht geklärt ob er die Wahl überhaupt gewonnen hat.

    Junior ist allerdings inzwischen rehabilitiert, weil er im Vergleich zu Trump wie ein Heiliger aussieht und diesen auch öffentlich kritisiert hat.


    Vielleicht berichten die Medien auch überwiegend sachlich, nur dein Weltbild passt halt nicht dazu? Meiner Beobachtung nach bist du über die Jahre deutlich konservativer geworden. Anfangs warst du noch SPD-Fanboy, jetzt bist du so ein typischer Unionsanhänger, der sich noch als Demokrat fühlt, aber tatsächlich ständig dasselbe sagt wie die AfD. Nicht böse gemeint, nur meine Wahrnehmung ;)

  • Es wurde nicht nur über Trump schlecht geredet. Auch Reagan, Bush, Bush W. und nahezu sämtliche republikanischen Präsidentschaftskandidaten wurden geradezu dämonisiert.

    Zu Bush II ist der Hauptkritikpunkt das ganze Irakdebakel, wo bekanntermaßen gelogen wurde um den Krieg loszutreten. Seine präsidentschaft begann zudem damit, dass er die Wahl gewann obwohl weniger Leute für ihn gestimmt hatten, was nicht gerade ein guter Start ist. Dazu dann noch Dinge wie, dass er die Trennung von Staat und Kirche aufgeweicht hat und die Finanzkrise am Ende seiner Regierungszeit geben durchaus einiges an Material für Kritik.


    Reagan hat, wie auch Trump, durch starke Steuersenkungen zwar ein temporäres Wirtschaftswachstum zu verzeichnen gehabt, gleichzeitig ist dadurch die Verschuldung unter ihm durch die Decke gegangen und das Handelsdefizit ebenfalls gestiegen. Unter Reagan wurde auch die Environmental Protection Agency deutlich geschwächt und es gab einen Reihe von Korruptionsskandalen, in Folge derer mehrere Funktionäre seiner Regierung verurteilt wurden. Reagans "War on drugs" hat die Situation deutlich verschlimmert und die Zahl an Gefängnisinsassen ist unter seiner Präsidentschft explodiert, dass seine Maßnahmen überproportianal schwarze getroffen haben hat dem ganzen nicht geholfen. Arbeiterschutz wurde unter ihm abgebaut, Sozialhilfe wurde gekürzt und die Arbeitslosenquote ging nach oben. Er setzte sich gegen die Bürgerrechtsbewegung ein und nutzte sein veto um Gesetzgebung in dem bereich zu stoppen. Von Reagan profitiert hat die Oberschicht und Großkonzerne, der rest der Bevölkerung hat unter seiner Politik gelitten. Ob seine Außenpolitik mit der Sovietunion das aufwiegt ist diskussionswürdig, dass er in Folge des Vermächtnisses welches er hinterlassen hat nicht gut wegkommt sollte einen nicht überraschen.


    Natürlich habe ich kein Problem damit, dass über Kindesmissbrauch berichtet wird. Nur findet der nicht nur in Kirchen statt, sondern viel regelmäßiger in der eigenen Familie. Davon hört man wenig. Und „Kirche“ besteht nicht nur aus Missbrauch. Es gäbe deutlich mehr zu berichten. Es wird aber immer nur bei Skandalen berichtet und kaum bei positiven Leistungen der Kirchen. Und das hat etwas mit der politischen Einstellung der Journalisten zu tun.

    Das Problem bei den ganzen Missbrauchsgeschichten ist ja nicht nur der Missbrauch selber, sondern dass die Kirche als Instittution die Täter vor der Justiz schützt und den Schutz der Kirche über den Schutz der Opfer stellt. Dass die Kirche auch gutes tut leugnet niemand, aber das was sie macht könnte man auch ohne den ganzen magischen Hokuspokus haben. Ich brauche keine Institution, welche eine fast 1800 Jahre alte Sammlung von moralisch fragwürdigen Büchern vereht um Menschen zu helfen. Um mal ein aktuelles extrembeispiel zu nennen, würdest du sagen man sollte nicht immer über die ganzen bösen Sachen berichten die die Hamas macht und mehr über deren gemeinnützige Arbeit berichten?

    Mich würde an der Stelle mal interessieren wo du religiös dich einordenen würdest.


    Man nenne mir bitte eine einzige rechtskonservative Regierung/Partei im Ausland, die im deutschen ÖRR von ARD/ZDF positiv dargestellt wird. Ich kenne keine. Wirklich ALLE ausländischen rechtskonservativen Kräfte werden im ÖRR regelmäßig negativ bis „als Gefahr“ dargestellt.

    Der Grund dafür, dass rechtskonservative Parteien oft als Gefahr dargestellt werden ist schlicht und ergreifend weil sie häufig eine Gefahr darstellen. Was passiert wenn solche Parteien zu viel Macht bekommen konnten wir in Deutschland vor 80 Jahren gut beobachten. In Polen und Ungarn wird der Rechtsstaat demontiert, in den USA gab es einen Versuch die Abwahl Trumps gewaltsam zu verhindern, in Israel wurde versucht die Unabhängikeit der Justiz aufzuheben und der Konflikt mit den Palästinensern wurde angefeuert. Dass man es besorgniserregend findet wenn in Italien eine Faschistische Partei die Regierung übernimmt, welche unter ihren Mandatsträgern Mussolinis Enkel hat, halte ich für vollkommen logisch.


    Dazu kommt dann noch, dass rechtskonservative häufig Menschenrechte aufweichen wollen oder dies tun und oft gegen gewisse Personengruppen hetzen (Juden sind immer noch als Ziel beliebt, kann man aktuell in AFD Kreisen teilweise mitbekommen, dazu dann noch Schwule oder in den letzten Jahren vor allem Transsexuelle).

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

  • Zu Bush II ist der Hauptkritikpunkt das ganze Irakdebakel, wo bekanntermaßen gelogen wurde um den Krieg loszutreten. Seine präsidentschaft begann zudem damit, dass er die Wahl gewann obwohl weniger Leute für ihn gestimmt hatten, was nicht gerade ein guter Start ist. Dazu dann noch Dinge wie, dass er die Trennung von Staat und Kirche aufgeweicht hat und die Finanzkrise am Ende seiner Regierungszeit geben durchaus einiges an Material für Kritik.


    Reagan hat, wie auch Trump, durch starke Steuersenkungen zwar ein temporäres Wirtschaftswachstum zu verzeichnen gehabt, gleichzeitig ist dadurch die Verschuldung unter ihm durch die Decke gegangen und das Handelsdefizit ebenfalls gestiegen. Unter Reagan wurde auch die Environmental Protection Agency deutlich geschwächt und es gab einen Reihe von Korruptionsskandalen, in Folge derer mehrere Funktionäre seiner Regierung verurteilt wurden. Reagans "War on drugs" hat die Situation deutlich verschlimmert und die Zahl an Gefängnisinsassen ist unter seiner Präsidentschft explodiert, dass seine Maßnahmen überproportianal schwarze getroffen haben hat dem ganzen nicht geholfen. Arbeiterschutz wurde unter ihm abgebaut, Sozialhilfe wurde gekürzt und die Arbeitslosenquote ging nach oben. Er setzte sich gegen die Bürgerrechtsbewegung ein und nutzte sein veto um Gesetzgebung in dem bereich zu stoppen. Von Reagan profitiert hat die Oberschicht und Großkonzerne, der rest der Bevölkerung hat unter seiner Politik gelitten. Ob seine Außenpolitik mit der Sovietunion das aufwiegt ist diskussionswürdig, dass er in Folge des Vermächtnisses welches er hinterlassen hat nicht gut wegkommt sollte einen nicht überraschen.

    Hey, ich kenne die übliche Berichterstattung. Die Wiederholung deinerseits ändert nichts daran, dass ich ihr nur eingeschränkt zustimme. Reagan war es bspw. der mit seiner Aufrüstungspolitik überhaupt erst den Zusammenbruch der Sowjetunion herbeigeführt hat. Und seine Wirtschaftspolitik war durchaus sehr erfolgreich. Auch wenn Linke das nicht zugestehen wollen bzw. es halt darauf ankommt, aus welcher Perspektive man es betrachtet.


    Mit Reagan bräuchten wir uns über den Kurs gegenüber Putin und der Hamas keine Gedanken machen…


    Mich würde an der Stelle mal interessieren wo du religiös dich einordenen würdest.

    Ich tendiere zum Atheismus mindestens aber zum Agnostizismus und bin vor über zwanzig Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten.

    Trotzdem finde ich die Berichterstattung über Kirchen und Religiösität und über die Legitimität von religiösen Sichtweisen und Standpunkten im ÖRR einseitig und unausgewogen.

    Der Grund dafür, dass rechtskonservative Parteien oft als Gefahr dargestellt werden ist schlicht und ergreifend weil sie häufig eine Gefahr darstellen. Was passiert wenn solche Parteien zu viel Macht bekommen konnten wir in Deutschland vor 80 Jahren gut beobachten. In Polen und Ungarn wird der Rechtsstaat demontiert, in den USA gab es einen Versuch die Abwahl Trumps gewaltsam zu verhindern, in Israel wurde versucht die Unabhängikeit der Justiz aufzuheben und der Konflikt mit den Palästinensern wurde angefeuert. Dass man es besorgniserregend findet wenn in Italien eine Faschistische Partei die Regierung übernimmt, welche unter ihren Mandatsträgern Mussolinis Enkel hat, halte ich für vollkommen logisch.


    Dazu kommt dann noch, dass rechtskonservative häufig Menschenrechte aufweichen wollen oder dies tun und oft gegen gewisse Personengruppen hetzen (Juden sind immer noch als Ziel beliebt, kann man aktuell in AFD Kreisen teilweise mitbekommen, dazu dann noch Schwule oder in den letzten Jahren vor allem Transsexuelle).

    Ja, das sind so die üblichen Diffamierungserzählungen, die man auch im ÖRR regelmäßig hört, bei denen einfach alles was irgendwie konservativ oder rechts ist munter in einen Topf geschmissen und verrührt wird, um es anschließend mit dem Label „rechts“-gefährlich/schlecht/ungerecht/böse und „links“- fortschrittlich/gut/gerecht zu versehen.


    Wer es in dieser Einseitigkeit glauben möchte, der glaubt’s.

  • Ja, was ist denn gut an konservativ?


    Soll wohl irgendwie so sein wie früher.


    Also das man von seinem Gehalt wieder leben kann und die Rente sicher ist :thumbup:


    Und weil wir 2023 sind, erwarte ich noch bisschen weniger Kinder schlagen etc. und etwas mehr Gleichberechtigung etc.


    Allerdings ist genau andersrum, die Lebensbedingungen werden schlechter und klassische konservative Themen (alles unterdrücken was nicht weiß, männlich, christlich und hetro ist) werden verstärkt nachgefragt.


    Kann nichts Gutes daran erkennen.

  • Ja, was ist denn gut an konservativ?

    Lesen. Horizont erweitern.

  • Bereits der dritte Satz in der Inhaltsangabe schreckt mich massiv ab:


    Zitat

    Die Bannerträger des Zeitgeistes verstehen unter Freiheit die Zerstörung aller in der Geschichte gewachsenen Gemeinschaften, aller kulturellen und institutionellen Bindungen.


    Da wird einfach random irgendwas behauptet: "Die Bannerträger des Zeitgeistes", vermutlich sind "nicht-konservative" gemeint, wollen einfach alles zerstören.


    Ah ja :grübel:


    Aber wahrscheinlich gibt es eben Leute die so einem Satz voll zustimmen und denken dabei dann an Grüne, Gendern, LGBTQ, und finden alles in die Richtung bedrohlich.


    Und weil generell viel der IST-Zustand angesprochen wird, kann ich mich eigentlich nur zum Xten mal wiederholen: Egal ob Deutschland oder Europa um uns herum, da regieren aktuell oder in den letzten Jahrzehnten überwiegend konservative Parteien.


    Beispiel:


    Zitat

    Vor allem hierin gründet seine Kritik an der derzeitigen Verfassung der Europäischen Union, die sich mit ihrer Brüsseler Bürokratie derart weit von den Menschen vor Ort entfernt habe, dass man bei der Brüsseler Gesetzgebung nicht mehr wirklich von einer demokratisch legitimierten Institution sprechen könne.


    Die selbe Kritik haben Linke auch an der EU. Und wer hat die EU aufgebaut? Richtig, das waren wieder vor allem die Konservativen. Also macht Null Sinn die Kritik in diese Richtung.


    Grob kann man sagen: Konservative (mit freundlicher Unterstützung des Neoliberalismus) haben ein Haufen Scheiße fabriziert und Schuld daran sind jetzt Grüne und Linke :blöd:

  • Merke, die Linken, die Grünen, Baerbock und Habeck sind IMMER schuld.

    Und zwar genau in dieser Reihenfolge. :D

    Nein, Mogges. Du musst mal deine Brille putzen. Fairas hat uns das ja gerade alles erklärt. Es sind immer die Rechten und Konservativen, die es so völlig vermasseln. :)

    Grob kann man sagen: Konservative (mit freundlicher Unterstützung des Neoliberalismus) haben ein Haufen Scheiße fabriziert

    Und weil das niemand verstehen will, außer Leute wie Fairas, sieht’s dann halt wieder so aus:


  • John

    Reagean ist von mir zu weit entfernt. Aber Trump, Fidezs und die PiS haben jeweils aktiv daraufhin gearbeitet die Demokratie abzuschaffen. Damit haben sich meiner Meinung nach auch Diskussionen über sonstige Verdienste erledigt.

    Davon abgesehen, die Trump Jahre waren schon vor der Abwahl eine einzige Achterbahnfahrt des Wahnsinns. Schau dir die Gestalten an, die jetzt in der US-Politik aktiv sind gegen Major Taylor Greene sind die Antisemiten vom Squad harmlos.

    Und welchen konservativen "Wert" lebt Donald Trump eigentlich in seinem Privatleben?


    Die PiS in Polen hat massiv Schulden gemacht. Allein für ein kürzlich noch ausgeweitetes Kindergeld wird ein zweistetelliger Anteil des Staatsbudgets ausgegeben. Klar, Familienförderung ist wichtig, aber seriöses Wirtschaften ist das nicht.

    Über LGBTQ Rechte brauchen wir gar nicht zu reden.

    Und auch wenn wir beide uns glaube ich einig sind, dass das Trans-Thema im Westen etwas zu unkritisch diskutiert wird, ist die Lage in Polen sich für das Jahr 2023 unangemessen.


    Fidesz ist erstmal korrupt. Dann Putin treu. Und opportunistisch. Orban war mal ein liberaler.


    Also, welche grandioses Segnungen rechter Regierungen werden denn derzeit nicht korrekt gewürdigt?

  • Grob kann man sagen: Konservative (mit freundlicher Unterstützung des Neoliberalismus) haben ein Haufen Scheiße fabriziert

    Und weil das niemand verstehen will, außer Leute wie Fairas, sieht’s dann halt wieder so aus:


    Moment, wenn FDP und Linke es knapp nicht schaffen, wären 20% der abgegebenen Stimmen nicht im Bundestag. Dad ist schlecht für die Demokratie.

  • In der ganzen Diskussion hier gibt es ein wesentlich Problem.

    Wieso wird angenommen, dass die noch regierenden Parteien in Polen, Ungarn oder damals Trump "konservativ" sind?

    Das aushöhlen der Demokratie oder der Pressefreiheit ist nicht konservativ!

    Die oben genannten sind Populisten.


    Das ist auch ein wesentlich Problem der heutigen Zeit. Zwar finden sich bei den oben genannten Akteuren konservative Werte, Aspekte usw., "konservativ" nach klassischer Definition sind die höchstens zum Teil, da das Aushöhlen der Demokratie definitiv nicht konservativ ist.


    In Deutschland fehlt eine klar erkennbare konservative Partei. Die CDU ist in vielem zuweit links, die CSU zu populistisch und AfD ist halt die AfD. Das ändert auch nichts daran, wenn diese sich selbst "konservativ" nennen (gleiches gilt für Polen, Ungarn, Trump).

  • In der ganzen Diskussion hier gibt es ein wesentlich Problem.

    Wieso wird angenommen, dass die noch regierenden Parteien in Polen, Ungarn oder damals Trump "konservativ" sind?

    Das aushöhlen der Demokratie oder der Pressefreiheit ist nicht konservativ!

    Die oben genannten sind Populisten.


    Das ist auch ein wesentlich Problem der heutigen Zeit. Zwar finden sich bei den oben genannten Akteuren konservative Werte, Aspekte usw., "konservativ" nach klassischer Definition sind die höchstens zum Teil, da das Aushöhlen der Demokratie definitiv nicht konservativ ist.

    Danke. War mir gestern zu blöde, darauf noch zu antworten. Das ist halt in etwa so, als wenn du Kuba, Venezuela und Nordkorea heranziehst, um damit die hiesige SPD zu kritisieren. Einigermaßen lächerlich. Aber gut, man ist es inzwischen gewöhnt. Das meinte ich mit „alles in einen Topf und einmal umrühren.“ Differenzierung ist offensichtlich nicht mehr en vogue in bestimmten Kreisen.


    —————————



    Schreibt die SUEDDEUTSCHE. Respekt. :thumbup:


    Dafür hier mal wieder der ÖRR…



    Wer kennt sie nicht, die vielen hamaskritischen Palästina-Demos…

  • Ein Artikel der mich leider erschaudern lässt.


    Desinformation: Gutgläubige Trottel sind immer die anderen – Kolumne - DER SPIEGEL


    Der Anteil komplett verblödeter Menschen in diesem Land hat in zwischen eine besorgniserregende Größe erreicht.

    So sehen laut Umfrage zwar 82% Desinformationen im Internet als großes Problem, gleichzeitig sehen aber gut ein Drittel der Bürger Fake News und co. die hauptsächlich in den asozialen Medien verbreitet werden als die Wahrheit und seriöse Informationen als Fake an.

    Und die Union macht bei diesem Unsinn teilweise auch noch mit. :blöd:


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

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