Demokratie in Deutschland und seine Parteien

  • Warum sollte ich das Buch lesen, weder die Inhaltsangabe noch deine Rezession legen nahe, dass darin die Frage ernsthaft beantwortet wird.


    Außerdem ist Konservatismus ja älter als dieses Buch, muss also auch davor sich schon mal jemand Gedanken zu gemacht haben.


    Oder es ist halt einfach nichts gut an Konservatismus. Nenn doch einfach mal selbst paar Punkte die gut daran sind.

  • Also was ist jetzt aber das Gute am konservativ sein?

    War ja die eigentliche Frage und hat bisher niemand beantworten können oder wollen.

    In der Theorie ist das Ziel des Konservatismus den Status quo zu erhalten.

    Das ist erst einmal ein neutrales Ziel. Im Falle der BRD ist es zum Beispiel ein Ziel des Konservatismus die freiheitlich demokratische Grundordnung zu erhalten, was m.M.n. ein gutes Ziel ist.

    Wobei viele Leute, welche sich als konservativ bezeichnen, eher als Reaktionär zu bezeichnen sind, da sie nicht den Ist- Zustand von heute haben wollen sondern von vor hundert Jahren.


    Eines der Probleme mit Begriffen wie konservativ oder liberal ist, dass man in einem Themenbereich konservative Ansichten verfolgen kann und in anderen Themenbereichen liberale Ansichten haben kann. Ich persönlich bin zum Beispiel gegen Vorschriften was Gendern in der Sprache angeht, was man z.B. an Hochschulen immer mehr sieht oder auch für den Erhalt von deutschem Kulturgut wie z.B. Volksliedern, was beides konservative Standpunkte sind.


    Gleichzeitig bin ich dafür, den Sonderstatus der evangelischen und katholischen Kirche in Deutschland abzuschaffen und einen schärfere Trennung von Staat und Kirche zu vollziehen, was eine eher progressive Ansicht ist.


    Konservatismus kann eine positive Kraft sein wenn es darum geht Erhaltenswertes zu schützen, oder eine negative Kraft sein wenn es darum geht positive Änderungen zu blockieren. Die Frage, was in welche Kategorie fällt, ist dann halt der Punkt um den man sich streiten kann und tut.


    So können Reformen welche an sich gute Intentionen haben unterm Strich die Situation verschlechtern, nur weil eine Idee neu ist heißt das nicht das sie automatisch besser ist, das ließ sich bei z.B. bei manchen Bildungsreformen beobachten.


    Wie so alles in der Welt ist das Thema recht komplex und es gibt nicht ohne Grund Unmengen an Büchern zu dem Themenkomplex.

    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit,
    aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
    - Albert Einstein


    "Kirche und Naturwissenschaften haben soviel miteinander zu tun wie Gruppensex und Bratkartofflen"
    -Werner Gruber

    Einmal editiert, zuletzt von Black Templar95 ()

  • Wie so alles in der Welt ist das Thema recht komplex und es gibt nicht ohne Grund Unmengen an Büchern zu dem Themenkomplex.

    Eben. Und es macht herzlich wenig Sinn, den Konservatismus verstehen zu wollen, wenn man nicht einmal die Bereitschaft zeigt, sich in die Bücher seiner Vordenker einzulesen.


    Das von mir empfohlene Buch liefert einen guten Einstieg in konservative Denkweisen (i.d.F. des angelsächsischen Konservatismus britischer Prägung) und bietet zudem zahlreiche „Namen“ von Vordenkern (bspw. Edmund Burke), bei denen man weiterlesen könnte.


    Zuerst einmal müsste man überhaupt verstehen, dass Konservatismus je nach Land etwas völlig unterschiedliches sein kann. Angelsächsischer Konservatismus unterscheidet sich sehr von französischem und dieser wiederum von deutschem Konservatismus. Es gibt die unterschiedlichsten Denkschulen im Konservatismus. Interventionalistisch vs. Isolationistisch. Autoritär vs. Liberal. Idealistisch vs. Ökonomisch usw. usf.. Unmöglich, das hier alles sachgerecht auszubreiten.

  • wenn man nicht einmal die Bereitschaft zeigt, sich in die Bücher seiner Vordenker einzulesen.

    Dir ist aber schon bewusst, dass das in erster Linie mal nix anderes ist als eine politische Richtung / Denkweise und keine Lebensphilosophie oder Religion.

    Vordenker........klingt nach Guru.

    Wie wär´s mit eigener Meinung ohne sich auf eine Richtung festzulegen?

    Dann muss man auch nicht stundenlang bei Twitter abhängen und anderer Menschen Meinung kopieren.

  • Edit: John, ich bitte Dich. Willst Du jetzt Staatsdenker und Philosophen aus der Altvorderen Aufklärung ausgraben, 16. Jhd?

    Sooo konservativ wirste dann nicht sein, oder?


    Ich brauche doch kein Buch, um mir eine politische Meinung bilden zu können.

    Hey, in manchen Dingen wäre ich auch konservativ, für ein Kreuz bei der CSU oder den FW reicht´s halt dann doch nicht.

    Ich bin auch relativ links, für Die Linke reicht´s halt dann doch nicht.

    Ich kann auch mit einigen Gedankengängen der FDP was anfangen, aber so liberal bin ich dann doch nicht.


    Und jetzt? Kauf ich mir nen Buch, damit ich weiß, wen ich wählen soll?


    Ich hab seit 5 Jahren oder mehr bei Dir das Gefühl, dass Du permanent auf der Sinnsuche bist. Du hattest auch mal ne Zeit, da hast Du das Forum mit Beiträgen, Links und Videos zum Calvinismus geflutet, weil Du gerade eine religiöse Phase hattest.

    Also erklär´s mir: warum soll ich das Buch eines stocksteifen Engländers lesen? Ich hab jahrelang in Oxford gearbeitet, ich kenne das.

  • Wobei viele Leute, welche sich als konservativ bezeichnen, eher als Reaktionär zu bezeichnen sind, da sie nicht den Ist- Zustand von heute haben wollen sondern von vor hundert Jahren.


    Soweit bin ich auch schon, aber wollen die ja nicht hören.


    Und gibt ja Punkte die ich mitgehen würde, habe die im anderen Thread sogar als Beispiel genannt. Gehälter von denen man eine Familie ernähren kann, eine sichere Rente etc. alles Dinge aus der "Guten alten Zeit" die gerne wiederkommen dürfen.


    Das andere Beispiel war EU, man kann sich mMn nicht konservativ nennen und die EU kritisieren. Die EU wurde von Konservativen aufgebaut, ist konservativ und hat derzeit konservative Anführer. WTF


    Eines der Probleme mit Begriffen wie konservativ oder liberal ist, dass man in einem Themenbereich konservative Ansichten verfolgen kann und in anderen Themenbereichen liberale Ansichten haben kann.


    Sehe ich überhaupt kein Problem, bin für Videoüberwachung im öffentlichen Raum, kriegen andere Linke Schnappatmung von.


    Trotzdem kann man diese Begriffe definieren. Ich kann auch nachlesen was Konservativ ist. Ist aber überhaupt nicht meine Frage, aber nur darauf bekomme ich eine Antwort. Meine Frage ist, was gut daran sein soll.


    Habe bei den anderen Strömungen weniger Probleme:


    Liberalismus ist irgendwie für Freiheit

    Sozialismus ist irgendwie für Gerechtigkeit


    Beides Werte denen ich Grundsätzlich zustimmen kann.


    Konservatismus ist bewahren von Altem/Gutem


    Würden die jetzt z.B. die Natur bewahren wollen und sich an die Spitze der Klimabewegung stellen, würde ich voll mit einsteigen. Aber...

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Gerade auf N-TV was spannendes gelesen.


    In Berlin wir anscheinend in der SPD Fraktion über die so genannte Deutschland Pakt Regierung überlegt, gemunkelt/ geredet.

    Würde bedeuten, der Kanzler wechselt Grüne und FDP gegen CDU aus und regiert weiter, in der Koalition mit der CDU.

    Würde er, laut dem Bericht, auch machen sollten sich die Grünen nicht elementar in der Migrationspolitik bewegen und falls die Streitereien zwischen den Parteien nicht endlich aufhören.

    Von Seiten der Union ist klar, da machen die sicher mit.

    Das Zeitfenster für diese Aktion soll am 6.11 losgehen, da ist die Sitzung mit den Länderchefs und sollte es da keine Einigung oder Blockaden der Grünen geben, will man es aus Selbsterhaltungstrieb auch durchziehen/angehen. Da man härte in der Migration will, um der AFD das Wasser abzugraben für die Europawahl und die Landtagswahlen im Osten der Republik.


    Hab hier nur kurz den Bericht zusammengefasst, kann totaler bullshit sein oder korrekt, finde das man alleine schon an den Gedankengängen sieht wie verzweifelt diese Regierung ist.

  • Mir fehlt es da an Phantasie für so ein 180 Grad Manöver....

    Irgendwie glaube ich da an ein Erpressungsmanöver der SPD die ihre Felle davonschwimmen sieht, was auch schon sehr derb wäre in einer Koalition.

    Passen würde zu diesem Bild des Wechsels allerdings, das sich die CDU sehr scharf auf die Grünen einschließt und den Kanzler momentan sehr schont.


    Bin jedenfalls sehr gespannt wie es weitergeht.


    Als Anmerkung: Sollte das wirklich so kommen, was ich nicht glaube, dann wäre dich die SPD und die Grünen für sehr lange Zeit unkoalierbar und vollkommen spinnefeind, oder?

  • Ich wüsste auch ehrlich gesagt nicht, was die Union für einen Grund haben sollte, Scholz länger als nötig im Amt zu halten. Da würde ich an deren Stelle eher Neuwahlen anstreben.


    Und für die SPD wäre es auch Selbstmord. Würde man ihr als Wortbruch auslegen. Die Hälfte der noch vorhandenen Sozis würden dann vermutlich zu den Grünen oder zu Wagenknecht wechseln. Ne, irgendwie glaube ich das doch nicht.

  • Direkt 5% von der AfD weg ist wohl die beste Nachricht. Wenn das wieder so eine Partei ist mit der niemand koaliert, wird sich groß nichts ändern, Schwarz, Rot, Grün und Gelb machen einfach weiter wie bisher.

    Und ich habe irgendwo gelesen, dass das BSW formal noch gar keine richtige Partei ist, sondern nur ein Verein, womit sie zwar bei der Europawahl nächstes Jahr antreten können, nicht aber bei wichtigen Landtagswahlen z.B. in Thüringen. Weiß aber nicht ob das noch aktuell ist...

  • Direkt 5% von der AfD weg ist wohl die beste Nachricht. Wenn das wieder so eine Partei ist mit der niemand koaliert, wird sich groß nichts ändern, Schwarz, Rot, Grün und Gelb machen einfach weiter wie bisher.

    Und ich habe irgendwo gelesen, dass das BSW formal noch gar keine richtige Partei ist, sondern nur ein Verein, womit sie zwar bei der Europawahl nächstes Jahr antreten können, nicht aber bei wichtigen Landtagswahlen z.B. in Thüringen. Weiß aber nicht ob das noch aktuell ist...

    Na ja, du hast es gestern treffend formuliert, wenn auch als Witz. Die "gute" Frau hat eine Schwurbler-Partei gegründet, die oberflächlich betrachtet, tatsächlich wie eine NSDAP auf mich wirkt. Soziale Themen werden jetzt von keiner ernst zu nehmenden Partei mehr abgebildet.


    Interessant ist, wenn ich nichts übersehen habe, nur Schwarz-Rot-Grün wäre mehrheitsfähig, wenn man die AFD und BSW ausblendet.

  • Moin,


    -5% bei der AfD ist zunächst gut, aber BSW ist nun nicht wirklich soo viel besser. 30% gehen an Spalterparteien.

    nteressant ist, wenn ich nichts übersehen habe, nur Schwarz-Rot-Grün wäre mehrheitsfähig,

    Ja, mega. Keine der 3 mit Stimmanteilen über 30%. SPD und Grüne im mittleren/unteren 10%-Bereich. Die wären eine tolle Repräsentantengruppe für unser Land.

    Die Zahlen zeigen auf, wie schlecht diese und die letzte Regierung regiert haben oder eben nicht regiert haben.
    Nur noch Wir-Schaffen-Das-Dummschwätzer und Doppelwumms-Aussitzer.


    Wenn bei den "Etablierten" nicht endlich mal der Groschen fällt, daß auch mal Tacheles geredet und schnell gehandelt werden muß, man die Bedürfnisse und Ängste der Menschen hierzulande ernst nimmt und nicht "seine" Bürger in Talkshows auslacht,

    oder weiterhin so vor Ahnungslosigkeit und Arroganz "glänzt", sehe ich für unser Land echt schwarz.

    Als erstes muß mal die Nancy weg, bwz. kann gleich auf Malle bleiben, wo sie gerade Urlaub macht. Hat sie da eigentlich Alice getroffen oder ist die inzwischen wieder in Deutschland oder der Schweiz?

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