Das Superwahljahr 2021

  • Nach erfolgter Lieferung begannen dann alle ihre Pizza mit Messer und Gabel zu essen.


    Menschen die Pizza mit Messer und Gabel essen, das erklärt wahrscheinlich so einige Missstände in unserem Land :w00t:


    Aber dann beim Chinesen mit Stäbchen essen....


    -


    Ist jetzt nicht zu 100% On Topic. Allerdings geht es auch nicht wirklich um Essen, sondern um Menschen die (in meinen Augen) komisch sind. Damit wäre dann ja der Bogen zum Thema gespannt, Menschen die CDU, FDP oder AfD wählen, finde ich irgendwie komisch... (ich kann mir allerdings gut vorstellen, dass auch bei neureichen Grünen irgendjemand Pizza mit Besteck isst).

  • Eine Arbeitskollegin von mir ist in die FDP eingetreten, weil sie Lindner so scharf fand und mal auf einem Parteitag sehen wollte.

    Das hat sie dann getan und ist dann wieder raus aus der Partei.


    Eigentlich ist die eher so in der Bombenleger / Schanzenviertelfraktion / St. Pauli Hool :P

    Okay. Die hat aber auch nen Schuss weg oder? Lindner attraktiv?! :blink:

    Geile Pics vom geilen Lindner


    Kam auf, während dem letzten Wahlkampf. Da gab es ja die tollen schwarz/weiß Bilder von ihm.

  • Rezo und Tilo Jung wollten ein Kanzlerduell mit Scholz, Baerbock und Laschet veranstalten. SPD und Grüne hatten zugesagt, die CDU unter Laschet hat abgesagt.


    Ich fasse das mal wie folgt zusammen.


    CDU: Junge Generation :thefinger:

  • CDU: Junge Generation

    Fairerweise würde ich das an deren Stelle genauso machen.

    Gerade einmal 28% der Wahlberechtigten sind unter 40 Jahre, bei den unter 30 jährigen sind es sogar nur 14,4%


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    Die jungen Wähler, welche eh bei der Union das Kreuz machen, interessiert es nicht, ob Laschi bei Rezo und Tilo Jung auftritt, sind ja keine richtigen "Journalisten" mit Integretität wie die bei der Hass und Hetze propagierende Springer Presse.

    Wenn man die Wahl hat, zwischen keine Konsequenzen und sich möglicherweise unbequemen Fragen der jüngeren Generationen zu stellen, ist diese einfach.

    Finds halt nur schade, dass es jetzt gar nicht stattfindet. Man hätte es auch nur mit Scholz und Baerbock machen können.

  • Ist schon irgendwie erschreckend und gruselig zugleich, wie sich die politische Ausrichtung mit dem Alter ändert.

    50-60 jährige, die einen sehr großen Anteil an der Gesamtwählerschaft der Union haben, kommen aus den 60´ern, wo man entweder völlig unpolitisch war oder doch eher links. Dann wird man älter, gründet Familien und stellt dann in der Mitte seines Lebens fest, daß die Union doch am besten zu den politischen Vorstellungen paßt; die sich dann im Laufe der Zeit um 180° geändert haben müßten.

    Und ab diesem Zeitpunkt ab ca. 50 wählt man dann bis zum Lebensende die Union, warum? Wo liegt da der Break? Ich denke, man wird einfach träge und wählt das, wo man am wenigsten denken muß. 16 jahre lang war das Parteiprogramm Angela Merkel und auch jetzt gibt´s keines. Gut 70,- € für nen Familientrip nach Malle.....

    Aber man muß ja nur zusammen mit der Springerpresse mit genug Dreck auf die anderen werfen, dann klappt das auch. Hat man sich vom amerikanischen Wahlkampf abgeguckt; hab da letztens in der SZ einer sehr guten Artikel drüber gelesen.

    Die Union tut für jemanden in meinem Alter genausowenig wie für Rentner, die Jahr um Jahr Rentenkürzungen oder Nullrunden erfahren und die nachfolgenden Generation nur noch 48% des Rentenniveaus erreichen mit der Tendenz zu noch weniger.

    Irgendwie muß da ziemlich viel Gehirnwäsche beteiligt sein und die demographische Entwicklung läßt auch nichts Gutes erahnen.


    Gestern abend auch ein hoch emotionales Gespräch geführt mit einem betagteren Herrn Anfang 70. War knapp 50 Jahre SPD Mitglied, hat dann wie viele andere auch nach Schröder sein Parteibuch weggeworfen und ist seitdem auf dem "die da oben" Trip.

    Es kam natürlich zwangsläufig das Gespräch auf Baerbock und den getunten Lebenslauf: das ginge ja gar nicht, von wegen kein Vertrauen, Bundeskanzlerin......blabla.

    Laschet und die korrupte Unionstruppe samt bayerischer Amigo-Mafia und Schmiergelder für marode Masken etc. wurden mit einem lapidaren Helmut Schmidt Zitat aus den 80´ern weggewischt, von wegen das wäre schon immer so gewesen, Politik = schmutzig, machen ja alle, dann noch ne Herbert Wehner Story aus der Mottenkiste, der war genauso hahaha, aber Lebenslauf ginge aber gar nicht.


    Hab dann noch ein Bier getrunken und mich dann verzupft.

    Mich wundert gar nichts mehr und bei solchen dermaßen blödsinnigen Politikignoranten bin ich wirklich dafür, einen Führerschein für Wahlen einzuführen.


    An allen Stammtischen wird sich über die aktuelle Politik beklagt, auf Bundes-, aber auch auf Landesebene. Löhne zu niedrig, Renten viel zu niedrig, Einstiegsalter zu hoch, Rentenniveau, zu hohe Steuern, zu hohe Beiträge für die gesetzlichen Kassen, immer weniger Leistung, keine Kindergartenplätze, kaputte Schulen, Zockerei im Gesundheitssektor und den Krankenhäusern, Behandlungen nur aufgrund von Profitgier, Baugrund viel zu teuer, Börsenspekulanten und korrupte Banker machen alles kaputt, Zinsen im Eimer, EZB zerstört Erspartes, zu viel Geld für Rüstung, beschissene Infrastruktur, Stillstand bei Mobilfunk- oder Glasfaserausbau etc. etc. die Liste ist endlos.

    Nach all diesen Argumenten und einer Klagewelle gegen alles und jeden, was schief läuft bei uns, müßte ein Großteil die LInke wählen; gerade die, die sich über zu niedrige Löhne und Renten und deren desolate Entwicklung beklagen.

    Was machen die also: genau, Union wählen. Weil die Linke geht ja gar nicht, die Grünen sind indiskutabel, für die AfD reichts noch nicht und die FDP viel zu kompliziert. :wall:

  • Ja, aber das war von Anfang an zu befürchten.

    Der geniale Plot, den sich ein Geschichten-Genie wie Martin ausgedacht hat, kann der beste Drehbuchautor nicht toppen.

    Man war auch völlig größenwahnsinnig geworden aufgrund des weltweiten Erfolgs und dachte wohl, alles wäre von nun an ein Selbstläufer.


    Off topic Ende:


    Und interessant, auch bei Gesprächen im Bekanntenkreis: bei Regional- und Landtagswahl werden die Freien Wähler gewählt ( meines Erachtens nach in ihrer Spießigkeit noch schlimmer als die CSU ), weil Söder und die Amigotruppe aus München gingen ja gar nicht; Schwätzer, Söder guckt immer nur auf Umfragwerte blabla ( richtig erkannt ), doch leider wird dann im September wieder CSU gewählt, weil "die anderen" Deutschland in´s Verderben und die ultimative Katastrophe führen, v.a. finanziell [ Wirtschaftskompetenz und so....].

    Perfektioniertes Brainwashing, ich versteh´s nicht.

  • An allen Stammtischen wird sich über die aktuelle Politik beklagt, auf Bundes-, aber auch auf Landesebene. Löhne zu niedrig, Renten viel zu niedrig, Einstiegsalter zu hoch, Rentenniveau, zu hohe Steuern, zu hohe Beiträge für die gesetzlichen Kassen, immer weniger Leistung, keine Kindergartenplätze, kaputte Schulen, Zockerei im Gesundheitssektor und den Krankenhäusern, Behandlungen nur aufgrund von Profitgier, Baugrund viel zu teuer, Börsenspekulanten und korrupte Banker machen alles kaputt, Zinsen im Eimer, EZB zerstört Erspartes, zu viel Geld für Rüstung, beschissene Infrastruktur, Stillstand bei Mobilfunk- oder Glasfaserausbau etc. etc. die Liste ist endlos.

    Nach all diesen Argumenten und einer Klagewelle gegen alles und jeden, was schief läuft bei uns, müßte ein Großteil die LInke wählen; gerade die, die sich über zu niedrige Löhne und Renten und deren desolate Entwicklung beklagen.

    Was machen die also: genau, Union wählen. Weil die Linke geht ja gar nicht, die Grünen sind indiskutabel, für die AfD reichts noch nicht und die FDP viel zu kompliziert. :wall:

    Exakt diese Erfahrung mache ich seit Jahren, ach was Jahrzehnten, im Verwandten und Bekanntenkreis. Es wird sich beschwert, gejammert und aufs heftigste gewettert man ist inhaltlich meist sogar mit mir einer Meinung was schief läuft und geändert werden müsste aber dennoch ist das Kreuzchen bei der CSU am Ende immer alternativlos. In ganz seltenen Fällen wird dann mal aus "Protest" die Stimme den Freien Wählern gegeben welche bis auf marginale Detailfragen ja eine exakte Kopie der CSU sind. Den Vogel endgültig abgeschossen in einer Diskussion hatte mal eine Tante von mir, ebenfalls treue CSU Wählerin, die ernsthaft meinte das die Probleme im Land und die Politik die gemacht würde ja überhaupt nichts damit zu tun hätten welche Partei man wählt. Da fällt dir dann echt nichts mehr ein. :blink: :facepalm:

    Seit dem haben sich politische Diskussionen in diesen Kreisen für mich weitestgehend erledigt weil es einfach verschwendete Energie und Lebenszeit ist. Man hat manchmal das Gefühl die Leute wählen vorsätzlich immer wieder die selben Blender und Versager um sicher zu gehen das sie die nächsten vier Jahre wieder was zum motzen und beschweren haben. Es ist echt hoffnungslos.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


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    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ich kann gedanklich nachvollziehen, warum ein Nationalsozialist, der von den Grenzen von 1937 träumt und die Grenzen für Migranten schließen möchte, die NPD wählt.

    Ich kann nachvollziehen, warum ein Hotelbesitzer oder niedergelassener Orthopäde aus Steueroptimierungsgründen die FDP wählt.

    Ich kann auch verstehen, warum jemand, der völlig frustriert ist vom Politgeschehen der letzten Jahre, seine Stimme aber nicht wegwerfen möchte, Die Partei wählt.


    Ich kann absolut nicht nachvollziehen, warum man sich über die oben von Dir und mir genannten Punkte energisch aufgregt und sie auf´s Heftigste kritisiert und dann immer und immer wieder das gleiche tut.

    Es ist in der Tat hoffnungslos, weil ich in den allerwenigsten Fällen auch mal eine sinnvolle Argumentationskette gehört habe.

    Wenn mir jemand sagt, er wähle Union, weil er gegen anerkannte Partnerschaften von Homosexuellen und dem Recht auf Adoption etc. ist, ist das zwar moralisch scheiße in meinen Augen, ich kann´s aber nachvollziehen.

    Wenn jemand sagt, der Rüstungsektor müsse enorm ausgebaut und Milliarden inverstiert werden, weil wir demnächst den Bündnisfall haben werden, weil Rußland Litauen annektiert, verstehe ich die Beweggründe.

    Das hört man nur leider nie.


    Doch seit Jahren gibt es keinen Reallohnzuwachs, die Renten werden weiter und weiter sinken, die Alterarmut hat enorm zugenommen, die Zinsen sind seit Jahren bei Null, Erspartes schmilzt in der Sonne, die Finanzwelt ist mehr am zocken als noch vor 5 Jahren und in 10 Jahren sind die Wähler dann auch in der Situation, wo sie am Minimum leben müssen und dennoch wird nichts dagegen getan.


    Ja, Diskussionen sind hoffnungslos, in der Tat,

    Gegen Dummheit anreden ist auch nicht sonderlich pragmatisch.

  • Ist halt Tradition und irgendetwas mit wErTe. Gruppenzwang von Toten.


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    Angst scheint halt über die eigenen kernpolitischen Interessen zu triumphieren.

    Die Angst davor, man müsse von seinem Erreichten etwas an Andere abgeben.

    Andere bekommen etwas, was ich nicht kriege? Unerhöhrt! Wenn es diese Anderen nicht gegeben hätte, würde ich zwar trotzdem nicht davon profitieren, aber so kann ich mich darüber aufregen!

    Die Angst davor, dass meine Mobilität in schwachen infrastrukturellen Gegenden eingeschränkt wird, anstatt sich mal liebers damit zu beschäftigen, warum Ich Stunden meines Tages im Auto verbringen muss, wenn ich zur Arbeit, oder zum Arzt will, ja selbst für die banalsten Beschaffungen.

    Die Angst davor, sich keinen Urlaub leisten zu können, obwohl viele dafür noch nie einen Flieger bestiegen haben. Hey, könnte ja mal sein, dass ich Bock drauf habe.

    Die Angst davor, als Armer besonders betroffen zu sein von den Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel, obwohl der Staat bereits seit Jahrzehnten sich nicht für mein Wohlergehen interessiert.

    Die Angst davor Nachts alleine unterwegs zu sein und dabei werden fast alle schweren körperliche Gewalttaten von sog. "Bio-Deutschen" begannen.

    Die Angst um die Sicherheit der eigenen Kinder, obwohl fast alle Straftaten gegen Kinder von der eigenen Familie und Vertrauenspersonen ausgehen.

    Die Angst davor, für seine regelmäßigen diskriminierenden Aussagen plötzlich Konsequenzen zu spüren, um dann am Ende auf der Titelseite der "Bild" zu landen und ein Buch darüber zu schreiben, wie man nichts mehr sagen darf.

    Die Angst davor, bei einer Bluttransfusion eine Spende von einer homsexuellen Person bekommen zu können. Könnte ja ansteckend sein.


    Und dann kommt eine Partei, die diese Ängste hegt und pflegt wie ein zartes Pflänzchen und sagt "Hey, ich verstehe dich und deine Ängste sind berechtigt. Wenn du mich wählst, musst du keine Angst mehr haben und alles bleibt so wie es ist. Aber wenn du etwas anderes wählst, dann werden deine Ängste zu einen realen Alptraum. Das wollen wir doch nicht, oder?

    PS: Um die deutsche Wirtschaft zu retten, sollten wir allen eine Woche Urlaub streichen. Ein kleines Opfer für die Sicherheit deines Arbeitzplatzes, findest du nicht?"

    Psychologische Manipulation auf der simplesten Ebene gestützt von Halbfakten, aber sie funktioniert.


    Den Rest macht dann noch die Gleichgültigkeit gegenüber gewisse Themen.

    Der Klimawandel zerstört unser ökologisches System wie wir es kennen und nimmt in 50 Jahren die Lebensgrundlage von Milliarden von Menschen? Puh, das ist doof, aber es klingt anstrengend jetzt was dagegen zu unternehmen und eigentlich will ich jetzt mein Leben sorgenfrei genießen.

    Das Rentensystem ist am kollabieren und wäre mit ein paar simplen Maßnahmen zu retten? Mein Rentenbescheid und die private Altersvorsorge, die ich in einer völlig anderen wirtschaftlichen Situation abgeschlossen habe, sagen mir das meine Rente sicher ist.

    Minderheiten werden in unserem Land diskriminiert? Ich als Teil der Mehrheit, die noch nie mit Diskriminierung zu tun hat, empfinde das nicht so. Aber in diesen anderen Ländern ist das echt schlimm. Daher machen wir jetzt vor jedem Fußballspiel einen Kniefall und erleuchten ein Stadion in Regenbogenfarben.

    Huzzah! Denen haben es jetzt gezeigt. Kannst dich jetzt weniger diskriminiert fühlen und die Fliege machen.

  • Irgendwas mit Werte, das wird´s sein.

    Weiß zwar niemand, was es ist, klingt aber irgendwie einzigartig; hat nicht jede Partei.


    Guter Beitrag! :thumbup:


    Ansonsten.....vielleicht traut sich ja der eine oder andere Unionwähler aus der Deckung ( außer John ) und schildert uns, welche Werte ihn / sie denn so besonders zur Union hinziehen.

  • Angst scheint halt über die eigenen kernpolitischen Interessen zu triumphieren.

    Schwierige Aussage meiner Meinung nach. Die Gruppe, die du mit deinem Beispiel umreißt, sind meiner Meinung nach nicht unbedingt die Unions-Wähler, sondern eher die früher klassischen Wechselwähler, die sich nach der politischen Wetterlage gerichtet hatten oder von den Parteien mit populären Forderungen abegriffen wurden. Vielleicht - meine Meinung - hat die Union derzeit noch das größte Potential, um diese Gruppen zu erreichen, vielleicht ist das aber auch die Gruppe, die grundsätzlich in Richtung Nicht-Wählen tendiert. Haben die eigene kernpolitische Interessen oder besser: Sind sie sich ihrer politischen Interessen bewusst? - Warum sonst sind sie nur über die von dir genannten Ängste - oder teilweise besser: Aufreger - zu erreichen?

    Die Angst davor, dass meine Mobilität in schwachen infrastrukturellen Gegenden eingeschränkt wird, anstatt sich mal liebers damit zu beschäftigen, warum Ich Stunden meines Tages im Auto verbringen muss, wenn ich zur Arbeit, oder zum Arzt will, ja selbst für die banalsten Beschaffungen.

    Zu welcher Erkenntnis sollte denn die Beschäftigung führen? - Das ist keine rhetorische Frage, die meine ich wirklich ernst. Das ist ja nämlich ein Thema, das sämtliche kommunalen Ebenen von den Kommunen bis hin zum Bund betrifft.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Schwierige Aussage meiner Meinung nach.

    Ist es in der Tat.

    Letztendlich ist mein Post ein nebenher geschriebener Eindruck der bei mir in letzter Zeit entstanden ist, ohne empirische Beweise.

    Ähnlich wie du hätte ich das von mir beschriebene Klientel noch vor ein paar Jahren als typischen Wechsel-, oder Protestwähler*in eingeordnet. Ein kleiner, aber nicht unerheblicher Teil der Wahlberechtigten, den zum Einen die AfD zu mobilisieren vermag, aber zum Anderen auch die Union.

    Ich habe halt die Vermutung, dass da noch etwas mehr dahintersteckt, den Denkanstoß gab mir halt der Spiegel Artikel, welchen John für die Jungwähler gepostet hatte. Die dortige Diskrepanz zwischen den angegebenen Kernthemen gegenüber Wahlverhalten und dem Faktor des Konsums politischer Inhalte animierte mich etwas zum grübeln.

    Eine umfassende sozio-politische Studie zu dem Thema wäre sicherlich interessant und aufschlussreich.

    Zu welcher Erkenntnis sollte denn die Beschäftigung führen? - Das ist keine rhetorische Frage, die meine ich wirklich ernst. Das ist ja nämlich ein Thema, das sämtliche kommunalen Ebenen von den Kommunen bis hin zum Bund betrifft.

    Mir ging es bei dem Punkt um die Notwendigkeit eines eigenen Pkws und den damit verbundenen steigenden Kosten, insbesondere hier der Spritpreis.

    Da gibt es natürlich einen Konflikt zwischen Klimaschutzpolitik und den Interessen der Bürger*innen, die auf ein Auto angewiesen sind.

    Da spielen sehr viele Faktoren mit rein.

    Das pendeln zum Arbeitsplatz ist für viele notwendig, weil Wohnraum in der nähe zum Arbeitsplatz oft nicht verfügbar, oder zu teuer ist. Sicherlich gibt es auch Menschen, die sich bewusst für einen abgelegenen Wohnort entscheiden und das pendeln in Kauf nehmen. dies steht jedem frei.

    Mangelnde Alternative zum Auto in Form vön ÖPNVs. In der Kleinstadt wo ich aufgewachsen bin, fährt inzwischen bspws. nur noch jede Stunde ein Bus oder Zug in die nächstgrößere Stadt. Wer da kein Auto hat fürs pendeln ist da 10-11 Stunden am Tag unterwegs, um 8 Stunden Arbeiten zu gehen.

    Mangelnde HomeOffice Möglichkeit. Dank der Pandemie haben wir hier vergleichsweise Riesensprünge getätigt. Nichtsdestotrotz ist das Thema HomeOffice bei vielen Unternehmen und Chefs ein, sagen wir mal schwieriges Thema. Dazu kommt die schlechte Netzinfrastruktur auf dem Land, welche die Möglichkeiten des HomeOffice weiter einschränken.

    Durch die Ärzteflucht auf dem Land sind immer Menschen, insbesondere ältere, angewiesen für einen Arztbesucht zu reisen. Es gibt zwar Initiativen, um Ärzte die Niederlassung auf dem Land schmackhaft zu machen, aber diese greift halt kaum. Auch hier wieder als Beispiel meine Heimatstadt, die mal für fast alle wichtigen Bereiche eine Praxis hatte, inzwischen sind nur noch zwei Allgemeinmedizinerinnen und ein Zahnarzt übrig. Einen Antrag auf Förderungsgelder wollte die amtierende Bürgermeisterin (CDU) nicht stellen, schließlich gibt es ja 25km weiter entsprechende Praxen.

    Ähnlich sieht es dann halt bei Läden des täglichen Bedarfs aus. Klar hat man hier und da noch Supermärkte, aber für Kleidung, Schuhe, Fachgeschäfte und alle möglichen Einrichtung des öffentlichen Lebens, inkl. Polizei muss man inzwischen in die nächste Sadt fahren.


    Worauf ich hinaus will ist halt, anstatt die infrastrukturelle Verelendung im ländlichen Raum etwas entgegenzusetzen, wurde die Abhängigkeit vom Pkw als Notlösung normalisiert.

    Wenn Menschen für jede Kleinigkeit in ein Auto steigen müssen und dann für eine Abhängigkeit, für die sie nichts können, zur Kasse gebeten werden, ist es mehr als nur verständlich, dass sie in diesem Falle Klimaschutzpolitik kritisieren und die Grünen als eine Partei für Großstadtbewohner*innen sehen.


    PS: Ich hatte ja Freitag noch eher ironisch zum Kanzlerduell bei Jung und Rezo kommentiert, dass es sich dabei ja um keine "richtigen Journalisten" handelt und schwupps ist Heute in der Welt eine Kolummne dazu erschienen. Es ist inwzischen zu vorhersehbar :D


    Kanzler-Triell mit Rezo: Laschets Absage wundert mich nicht - WELT

    Zitat

    „Rezo“ und Jung sind Journalistendarsteller auf YouTube, die geschickt ausnutzen, dass es vor allem für jüngere Generationen zunehmend schwerer wird, professionell recherchierte Informationen von Aktivismus und unterhaltsamem Quatsch zu unterscheiden.

  • PS: Ich hatte ja Freitag noch eher ironisch zum Kanzlerduell bei Jung und Rezo kommentiert, dass es sich dabei ja um keine "richtigen Journalisten" handelt und schwupps ist Heute in der Welt eine Kolummne dazu erschienen. Es ist inwzischen zu vorhersehbar :D


    Kanzler-Triell mit Rezo: Laschets Absage wundert mich nicht - WELT

    Zitat

    „Rezo“ und Jung sind Journalistendarsteller auf YouTube, die geschickt ausnutzen, dass es vor allem für jüngere Generationen zunehmend schwerer wird, professionell recherchierte Informationen von Aktivismus und unterhaltsamem Quatsch zu unterscheiden.

    Leider schon hinter Paywall.


    Aber hier muss man Laschet in Schutz nehmen. Rezo ist wahrscheinlich nicht der beste Kandiat um so ein Triell(gott, ist das ein hässliches Wort) zu moderieren, da ihm halt die Objektivität fehlen könnte und es so in einem 4vs1 enden könnte. Ich meine, wer ein Video über die Zerstörung der CDU hochlädt, ist der Gedanke nicht abwegig.

    Tilo Jung ist glaube ich auch nicht unbedingt politisch ungefärbt und eher angenehmer für Scholz und Baerbock. Vielleicht kann man ja einen konservativeren Influencer wählen.


    Das ist auf jeden Fall eine sehr gute Idee und hätte Potential gehabt. Leider das falsche Personal genommen, hier wären andere Youtuber vielleicht besser. Und ein eins gegen eins Interview ist auch gefährlich. Da hat Merkel ja vor ein paar Jahren schonmal gezeigt, wie schwierig es ist, als nicht Journalist gestandene Politiker zu interviewen und wie man sie dann gezielt für sich ausnutzen kann.(Zitat Merkel zu Influencerin:" Und sonst machen sie nur selbstdarstellung und halten Produkte in die Kamera?)

  • PS: Ich hatte ja Freitag noch eher ironisch zum Kanzlerduell bei Jung und Rezo kommentiert, dass es sich dabei ja um keine "richtigen Journalisten" handelt und schwupps ist Heute in der Welt eine Kolummne dazu erschienen. Es ist inwzischen zu vorhersehbar :D


    Kanzler-Triell mit Rezo: Laschets Absage wundert mich nicht - WELT

    Zitat

    „Rezo“ und Jung sind Journalistendarsteller auf YouTube, die geschickt ausnutzen, dass es vor allem für jüngere Generationen zunehmend schwerer wird, professionell recherchierte Informationen von Aktivismus und unterhaltsamem Quatsch zu unterscheiden.

    So lange die richtigen (ernsthaften) Fragen gestellt werden und auch eine konkrete Antwort eingefordert wird ist es mir erst mal egal wer der Fragesteller ist. Vor allem da mir unsere "seriösen" Journalisten über die Jahre viel zu oft mit gefälligkeits und harmlosen "wir ham uns alle lieb" Interviews negativ aufgefallen sind. Ein Interview in dem der Journalist praktisch nur als Stichwortgeber fungiert worauf der Politiker dann seine üblichen hohlen (Wahlkampfs)Phrasen vom Stapel lässt ohne ein kritisches Nachhaken seitens des "Fragestellers" bringt jedenfalls keinerlei Erkentnissgewinn und ist damit wertlos/überflüssig. Da ist es dann auch völlig egal auf welche super tollen Journalistenschule der Interviewer vielleicht war.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Ist schon irgendwie erschreckend und gruselig zugleich, wie sich die politische Ausrichtung mit dem Alter ändert.

    Das kann ich in meiner (recht großen) Familie so nicht bestätigen, alles rote Socken. Früher hat man SPD gewählt, mittlerweile wird das Original gewählt und hier mehren sich nun auch die Zweifel. Für die CDU zu stimmen, könnte eine starke Kommentierung durch die Familie nach sich ziehen und ggf. die Enterbung drohen. :D


    Für den Herbst wird es wohl erstmals Grüne-Wähler in der Familie geben, besonders unter den älteren Jahrgängen, weil die Meinung vorherrscht, es muss sich etwas ändern.

  • Ich habe die Wahlprogramme von Grünen und Linken mit Interesse verfolgt und bin von beiden enttäuscht, da man die wichtigsten Punkte heraus gekürzt hat.


    Die Grünen haben sich gegen eine strengere Messung der Arbeitszeit entschieden und auch gegen die Erhöhung des Mindestlohnes auf 13 EUR.


    Ähnliches ist bei der Linkspartei der Fall. Hatte man vorher noch angekündigt, die sittenwidrige Befristung von Arbeitsverträgen zu verbieten, hat man sich jedoch schließlich nur für sachgrundlose Arbeitsverträge entschieden, die lediglich einen sehr kleinen Anteil von Arbeitsverträgen ausmachen und nach einem Verbot natürlich ohne Probleme von Arbeitgeberseite in Verträge mit Sachgrund umgewandelt werden können. Mittlerweile zählt ja wirklich fast alles als Sachgrund. Das bedeutet im Klartext, die grenzenlose Ausbeutung des Volkes würde weitergehen wie bisher.


    So sehe ich da keine Gründe für eine Wahl dieser beiden Parteien.

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