Fleischskandale und Lebensmittelkonsum in der heutigen Gesellschaft

  • Weiß nicht ob es hier schon Thema war, aber in manchen Ländern ist es Pflicht den Kilopreis groß auszuzeichnen, statt dem eigentlichen Preis. Wenn ich dann dreimal dasselbe Produkt, aber von unterschiedlichen Marken, im Regal sehe, weiß ich sofort welches am günstigsten ist.

  • Oder den Kilopreis vereinheitlichen für die gleiche Produktgruppe. Es ist ja oft so, dass die eine Marke mit €/100gr angegeben wird, das gleiche in gelb dann aber in €/1kg. Und auch die kleine Packung wird dann anders angegeben, als die große. Das nervt einfach.


    Loben möchte ich übrigens den DM. Die haben da an allen(oder fast allen) auf dem Preisschild stehen, wann das letzte mal der Preis erhöht wurde. War echt fröhlich, als ich das letztens gesehen habe und gemerkt habe, dass das Produkt doch nicht teurer wurde wie gedacht.

  • Wir haben seit einigen Monaten einen neuen Bäcker; der gibt den Brotpreis in € / 100 gr an. Hab ich vorher noch nie gesehen.

    Ich kenne noch das 2 kg Bauernbrot für 7,99 €, dann bitte die Hälfte davon, aber geschnitten. Man wusste, da kommen jetzt Kosten von 4 € auf mich zu.


    Jetzt liegt da ein Reifen im Regal, bitte ein Viertel ( Pi mal Daumen ), geschnitten, 100 gr / 0,98 €. Das scheiss Ding wiegt 900 gr und kostet schlappe 10,- €.

    Was weiss ich denn, welche mittlere physikalische Dichte ein Roggenbrot im Vergleich zu einem Weissbrot / Baguette hat? :D

    Hätte ich das komplette Brot gekauft, hätte ich 40,- € gelatzt.

  • Weiß nicht ob es hier schon Thema war, aber in manchen Ländern ist es Pflicht den Kilopreis groß auszuzeichnen, statt dem eigentlichen Preis. Wenn ich dann dreimal dasselbe Produkt, aber von unterschiedlichen Marken, im Regal sehe, weiß ich sofort welches am günstigsten ist.

    Also ich schaue beim Einkaufen inzwischen tatsächlich primär auf den Preis /100g oder 1kg, wie es halt eben auf dem Preisschild angegeben ist. Das ist der ehrliche Preis und ermöglicht einem viel besser zu vergleichen.


    Dementsprechend halte ich auch nicht viel davon gesetzlich bei den Mogelpackungen anzusetzen, diesen "Trick" zu lesen, kann ja jeder anwenden.

    Da wäre es mir lieber, wenn man bei der Art wie die Supermärkte die Preise anzeigen dürfen/müssen nachsteuer. Dann gibt sich auch das schummeln der Hersteller.

  • Dementsprechend halte ich auch nicht viel davon gesetzlich bei den Mogelpackungen anzusetzen, diesen "Trick" zu lesen, kann ja jeder anwenden.

    Hier geht es doch nicht um den kurzfristigen Vergleich. Es geht darum, dass gefühlt alle Hersteller ihre Preise erhöhen. Wie willst du dann vergleichen? Wenn die Hersteller für das gleiche Produkt im selben Regal die Preise hochgezogen haben, was bringt mir dann der Preis pro Kg? Noch einmal, eigentlich müsste jeder Buch führen.

  • Aber du vergleichst doch die aktuellen Angebote. Und triffst basierend darauf die Entscheidung, welches Produkt du eben kaufst oder auch nicht. Für die Frage, ob mir 1kg Nuss-Nugat Creme 4€ wert ist, ist es doch unerheblich, wie viel die letztes Jahr oder gestern gekostet hat.


    Natürlich kannst du sagen, die ist mir zu teuer und ich Kauf die nicht. Oder du sagst, ich finde die Preiserhöhung überzogen und will das boykottieren. Das ist aber ehrlich gesagt glaube ich nicht die Denkweise des durchschnittlichen Konsumenten.

  • Dementsprechend halte ich auch nicht viel davon gesetzlich bei den Mogelpackungen anzusetzen, diesen "Trick" zu lesen, kann ja jeder anwenden.

    Hier geht es doch nicht um den kurzfristigen Vergleich. Es geht darum, dass gefühlt alle Hersteller ihre Preise erhöhen. Wie willst du dann vergleichen? Wenn die Hersteller für das gleiche Produkt im selben Regal die Preise hochgezogen haben, was bringt mir dann der Preis pro Kg? Noch einmal, eigentlich müsste jeder Buch führen.

    Und wenn der Gesetzgeber gegen Verpackungsänderung vorgeht, wie hilft das dann? Da musst du doch genauso Buch führen, wenn du nicht weißt, was Produkt A vorher gekostet hat und der Preis 20 Cent hochgeht, ohne dass sich was an der Verpackung ändert, dann hilft es dir auch nichts. Überlegungen gesetzlich was an Verpackungsänderungen zu regeln, war ja das ursprüngliche Thema.


    Wenn es dir um Preiserhöhungen im allgemeinen geht: Es gab da vor einiger Zeit ein interessantes Interview vom Rewe Chef. Ja es gab massive Gewinnmitnahmen gerade der großen Markenhersteller. Die haben nämlich in Deutschland vergleichsweise "kleine" Margen (also meinetwegen 20% statt 40% in anderen Märkten, die Händler selbst verdienen daran vielleicht 1-2%) und haben die Inflation genutzt, um gegenüber dem Handel höhere Preise durchzudrücken. Daran ändern aber auch Gesetze zu den Verpackungen nichts, sondern das Verhalten der Verbraucher. Wenn die Marke dann plötzlich wie Blei in den Regalen liegt und die Nachfrage so gering ist, dass z.B. Netto Marke X gefahrlos ganz rausschmeißen und durch eine Eigenmarke ersetzen kann, dann werden die Hersteller über kurz oder lang doch lieber die niedrigere Marge hinnehmen.


    Eigentlich kann da nur der Verbraucher was machen. Man könnte jetzt argumentieren, dass der Gesetzgeber da auch eine Übergewinnsteuer abschöpfen könnte, aber macht in meinen Augen wenig Sinn, immerhin gibt es bei den meisten Produkten Alternativen.


    Und bei den nicht-Marken-Produkten und ganz bestimmten Produkten wie Öl, dürfte der allergrößte Teil von Erhöhungen tatsächlich durch erhöhte Kosten zustande gekommen sein. Da hat der Staat mit diversen Einmalzahlungen versucht kurzfristige Spitzen auszugleichen und insgesamt dürften die Gehälter auch ganz gut gestiegen sein, was für viele auch Erleichterungen gebracht hat.


    Sind damit alle Probleme geregelt? Nein, natürlich nicht, Leute mit geringen Einkommen sind wesentlich stärker von Preisschwankungen bei Lebensmitteln betroffen und anders als die FDP behauptet, regelt der Markt auch nicht alles selbst. Man kann aber auch nicht alles mit noch mehr Regeln und Bürokratie besser machen. Tatsache ist nun mal, dass Krieg, Sanktionen, Corona und gestörte Lieferketten eben auch langfristige Auswirkungen auf unseren Geldbeutel haben und hatten, ob und das passt oder nicht.

  • Und wenn der Gesetzgeber gegen Verpackungsänderung vorgeht, wie hilft das dann? Da musst du doch genauso Buch führen, wenn du nicht weißt, was Produkt A vorher gekostet hat und der Preis 20 Cent hochgeht, ohne dass sich was an der Verpackung ändert, dann hilft es dir auch nichts. Überlegungen gesetzlich was an Verpackungsänderungen zu regeln, war ja das ursprüngliche Thema.

    Es ist aber schon ein Unterschied, wenn ich zumindest erahnen kann wenn die Verpackung sichtlich kleiner geworden ist, weil weniger Inhalt vorhanden ist für den selben Preis.


    So läuft das komplett unter dem Radar.


    Wie das Gesetz dann am Ende aussieht, keine Ahnung. Aber ich bin definitiv dafür, dass die Hersteller klar anzeigen müssen, dass der Inhalt sich geändert hat.

  • wie soll ich denn als Verbraucher feststellen können, daß ein nicht unerheblicher Teil meines Brotes mit Wasser gestreckt ist

    Wenn es dir in der Hand zerfließt. :P In einen Brotteig gehört nun einmal eine bestimme Menge Wasser. Und je industrieller das Brot hergestellt wird, desto mehr Wasser ist nun mal drinnen - vermutlich wie bei Fleisch und Wurst.


    Was ist das denn für ein Bäcker bei dir? - In der zentralen Oberpfalz kriege ich 1 kg Bauernbrot aus dem Holzofen noch für 4,50 bis 6,00. Dein Preis erinnert an den Biobäcker in Regensburg, bei dem ich für ein Pfund Roggenbrot, an dem alles Bio und ohne Zusatzstoffe ist, für ca. 6 Euro bekomme.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • wie soll ich denn als Verbraucher feststellen können, daß ein nicht unerheblicher Teil meines Brotes mit Wasser gestreckt ist

    Wenn es dir in der Hand zerfließt. :P In einen Brotteig gehört nun einmal eine bestimme Menge Wasser. Und je industrieller das Brot hergestellt wird, desto mehr Wasser ist nun mal drinnen - vermutlich wie bei Fleisch und Wurst.


    Was ist das denn für ein Bäcker bei dir? - In der zentralen Oberpfalz kriege ich 1 kg Bauernbrot aus dem Holzofen noch für 4,50 bis 6,00. Dein Preis erinnert an den Biobäcker in Regensburg, bei dem ich für ein Pfund Roggenbrot, an dem alles Bio und ohne Zusatzstoffe ist, für ca. 6 Euro bekomme.

    Man merkt das am Gewicht des Brotes und an der Brotstruktur. Feuchtes Brot ist schwerer und weniger elastisch. (Fingerdruck in der Krume bildet sich nicht zurück.)


  • Sach ma Jungs; es geht nicht um meinen Bäcker oder den in der zentralen Oberpfalz, es geht darum, daß Lebensmittel derart hergestellt werden, daß der Verbraucher kaum noch Möglichkeiten zur Kontrolle hat und der Hersteller jede Möglichkeit nutzt, seinen Gewinn grenzwertig am Rande der Legalität zu maximieren.


    Feuchtes Brot ist schwerer und weniger elastisch. (Fingerdruck in der Krume bildet sich nicht zurück.)

    Ich weiß ja nicht wie Du einkaufst, aber ich springe nicht über die Theke beim Bäcker und drück auf den Broten im Regal rum, um zu überprüfen, ob sich die Krume zurückbildet.......

  • Sach ma Jungs; es geht nicht um meinen Bäcker oder den in der zentralen Oberpfalz

    Doch, tatsächlich schon, weil gerade in dem Gebiet einiges von der Größe und der Verbreitung der Bäckereibetriebe abhängt, auch in Sachen Preisbildung und so. Da ist mein Eindruck, dass da - gerade wegen der höheren Preise bei den großen Bäckereiketten - einige gezwungen werden, zu den Discounter Broten und Backwaren zu greifen, wo die Qualität durch Produktion und Aufbereitung eine angere, möglicherweise geringere ist.

    es geht darum, daß Lebensmittel derart hergestellt werden, daß der Verbraucher kaum noch Möglichkeiten zur Kontrolle hat und der Hersteller jede Möglichkeit nutzt, seinen Gewinn grenzwertig am Rande der Legalität zu maximieren

    Aber dann ist - auch in Deutschland - Brot eines der schlechten Beispiele, weil die "Deutsche Brotkultur" auch als immaterielles Kulturerbe gilt und dort gerade die Innungsbetriebe ihre Waren immer wieder kontrollieren lassen, ob da die "Standards" erfüllt werden.

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    Einmal editiert, zuletzt von Draconarius ()

  • Ihr habt doch verstanden, worum es geht, oder nicht?

    Es geht um Verbraucherschutz, nicht mehr und nicht weniger. Und nicht jeder Kunde eines Supermarktes ist der hippe Mitdreissiger, der mit nem Smartphone und QR-Code Reader Preise vergleichen und als Mathe- und Gedächtnisgenie sämtliche Verpackungsgrössen errechen kann.

    Mehr und mehr Kunden sind ältere Menschen, die mit einem Vertrauen zum Händler gehen, dass die Ware dem entspricht, was man letzte Woche noch gekauft hat. Nur weil irgendetwas nicht verboten ist, muß das die Industrie doch nicht zur Gewinnmaximierung ausnutzen; genau darum geht es.

    Und da ist völlig rille, ob es um das Kleingedruckte in einem Versicherungsvertrag geht, um den Preis / 100 gr in einer grösseren Verpackung, um die kontinuierlichen Preissteigerungen bei Langzeitkunden der Energiewirtschaft ( im Vergleich zu Neukunden ) oder Benzinpreisanpassungen über das Wochenende oder die Feiertage. Es ist Ausnutzen legaler Mittel, um dem Kunden, der nicht aufmerksam genug ist, das maximale aus der Tasche zu ziehen, frei nach dem Motto: "wenn Du die Tricks nicht kennst, bist Du nicht geeignet für die Marktwirtschaft und hast eben Pech gehabt".

    Das kann´s ja wohl nicht sein.

  • Versicherungsvertrag geht, um den Preis / 100 gr in einer grösseren Verpackung,

    Ich finde, das hier ist auch ein gutes Argument, warum das Streben nach maximaler Transparenz für den VERBRAUCHER das erklärtr Ziel sein sollte.

    Gerade nach der Wirtschaftskrise 2008/09 wurden hier einige Änderungen vorgenommen, weil etliche (werdende) Rentner durch die Banken "ausgetrickst" wurden. Da könnte man auch mit dem Argument kommen, man muss sich nur die 1000 Seiten der AGB durchlesen und das Bürokratendeutsch einwandfrei verstehen.

    Wer sich wirklich mal die Mühe gemacht hat, sich durch solche AGB durchzuackern, der hat ein paar Tage zu tun.


    Eigentlich müsste jeder Verbraucher so gut geschult sein, dass jeder Vertrag mit Argus Augen zu misstrauen ist. In etlichen Verträgen stehen auch sagen drin, die nicht einmal rechtsgültig sind. Mir fallen da Mietverträge ein oder Kaufverträge für Produkte aus dem Einzelhandel.


    Man müsste schon Jurist sein, um da durch alles durchzusteigen. Und da kann es nur von Vorteil sein, wenn Verbraucher entlastet werden, egal an welchem "Kauffront".

  • Ihr habt doch verstanden, worum es geht, oder nicht?

    Mir geht es um das Thema "Brot", das sich aus eueren Beiträgen ergeben hatte, das mich interessiert hat und über das ich etwas im Einklang mit dem Thementitel "Lebensmittelkonsum" geschrieben hatte. Also was ist das Problem?

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  • NIx, mach nen Brotthread auf, wenn Du darüber reden willst. :keks

    Ich denke, die Message war klar, auch ohne Ausflüge in die Oberpfälzer Brothistorie.


    Mit geht es eigentlich erst einmal um Johnboy der nahezu jeden Post, der als Erwiderung auf einen von mir kommt, mit nem Haken oder Emoji abnickt. Völlig egal ob er eine Seite vorher genau das gleiche geschrieben hat, z.B. gestrecktes Brot und Wasser.

  • Mit geht es eigentlich erst einmal um Johnboy der nahezu jeden Post, der als Erwiderung auf einen von mir kommt, mit nem Haken oder Emoji abnickt. Völlig egal ob er eine Seite vorher genau das gleiche geschrieben hat, z.B. gestrecktes Brot und Wasser.

    und weil dich Johns verhalten anpisst, kriegen das auch andere ab? Schenk dir ein Weizen ein und setz dich in die Sonne. Mach ich jetzt auch, aber mit anderem Bier :prost:

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