Der Geist von Olympia noch wach?

  • Die olympische Spiele stehen ja für etwas - sportliche Fairness, Eherlichkeit, Völkerverständigung - und allerhand weitere positive Eigenschaften und Tugenden. Zumindest werden die gern mit Olympia in Verbindung gebracht.


    Aber ist das heute noch so, oder war es überhaupt jemals so?


    In dem Tibet-Thread wurde diese Diskussion ja bereits schon teilweise begonnen. Das IOC - International Olympic Commitee (vermutlich :grübel: ) - ist wenigstens zum Teil ein korrupter überalterter Haufen von Funktionären.


    Was mich besonders stört ist die totale Kommerzialisierung der Spiele. Die Sommerspiele in Atlanta (USA, von wem auch sonst :rolleyes: ) waren ja eine einzige Marketingveranstaltung gewesen bei der der Sport schon fast in den Hintergrund gedrückt wurden war.


    Es fängt bereits bei der Vergabe des Austragungsortes an. Wieviele Schmiergelder in Millionenhöhe fließen da, damit man das prestige-und vor allem gewinnträchtige Go seitens des IOC bekommt. Dann werden meist sündhaftteure Sportstätten gebaut von denen viele nach den Spielen nie wieder benutzt werden. Von den Dopingaffären der Sportler mal erst gar nicht zu reden.


    Muss dieses Drumherum wirklich sein. Reicht den der Sport nicht mehr aus und wäre es nicht besser einen festen neutralen Ort zu wählen an dem man immer die Olympischen Spiele austrägt und sich die Welt versammeln kann.

  • Es ist zwar hart sowas zu sagen, aber ich glaube nicht, dass der Geist von Olympia bei den meisten nicht mehr wach ist.


    Es ekelt mich einfach an, wenn so ein mit Anabolika vollgestopftes "Tier" unglaubliche Kilozahlen stemmt oder jedes Rennen einen neuen Weltrekord im 100meter-Lauf aufstellt. Da frag ich mich immer wieder: Wie ist das möglich? Wie kann es sein, dass die Rekorde ständig übertroffen werden? Ist diese Generation einfach schneller oder stärker als die Sportler vor z.B. 50 Jahren? Genau das ist nicht der Fall, sondern die Dopingmethoden sind einfach besser geworden und schlechter zu verfolgen. Es ist nicht mehr so, dass das Dabeisein zählt. Für viele Sportler zählt nur noch das Gewinnen und das um jeden Preis. Sie sterben zwar dann mit 35 Jahren aber man hat ja Gold bei Olympia geholt. Und wenn man nicht stirbt, dann spielt der Körper als gedopter Sportler total verrückt. Ehemaligen Sprinterinnen wachsen Bärte und das in rapider Zeit. Da kommt man als Durchschnittsmann nicht mit. Und das finde ich einfach schade(nich das mit dem Bart, sondern das mit dem Dabeisein). Auch das ganze Drumherum ist ein einziges Medienspektakel, dass man schon kotzen muss.


    So, das musste einfach mal raus.

  • Die olympische Spiele stehen ja für etwas - sportliche Fairness, Eherlichkeit, Völkerverständigung - und allerhand weitere positive Eigenschaften und Tugenden. Zumindest werden die gern mit Olympia in Verbindung gebracht.



    Ja,allerdings werden diese Tugenden meistens von Coca-Cola™,Mars™,MacDonalds™ und Mercedes™(etc.™) mit den olympischen Spielen™ in Verbindung gebracht.Davor waren es die Kalten Krieger und Nazis.


    Heißt nicht, dass die OS nicht auch Spaß machen können, wie etwa 2000 in Sydney, zu ernst sollte man sie dennoch nicht nehmen.

  • Als Zuschauer werden sie wahrscheinlich genauso ernst genommen wie die Tour de France oder die Fußball WM, wer sich für diese Sportart(en) interessiert, schaltet den Fernseher ein, der andere geht in`s Freibad oder die Kneipe. Kommerzialisiert sind diese Riesenereignisse alle, nur wird bei den Spielen dieser Einheitsgedanke künstlich thematisiert, der gar nicht existiert. Viele Spitzensportler wohnen schon lange nicht mehr mit 5.000 anderen aus fremden Kulturkreisen im olympischen Dorf, die haben auch schon ihre Suiten im Hilton oder Sheraton gebucht und Geld verdienen kann man mit den Leichtathletik-Meetings, die danach in Europa stattfinden, um Längen mehr. Darum "bremsen" doch alle 100 m Läufer bei Olympia, die Medaille bekommen sie ohnehin, aber nicht die 1.000.000 Dollar für den Weltrekord, die gibt`s nur bei den großen Meetings in Zürich, Stockholm oder Paris. Verlogen würde ich sagen, wie mein Vorposter schon meinte: zuerst das NS Regime, dann im Kalten Krieg instrumentalisiert und jetzt die Kommerzspiele, kann eigentlich nicht mehr schlimmer werden.

  • Ich kann den vorherigen Beiträgen nur zustimmen. Wie jeder weiß, scheint der Geist der Olympischen Spiele schon seit langer Zeit nicht mehr lebendig zu sein. Wie Mogges schon meinte, den "Favoriten" geht es in erster Linie um Selbstdarstellung und noch mehr um satte Preisgelder. Das andere ist natürlich die übermäßige Präsenz der ach so auf Gesundheit und sportlicher Ertüchtigung bedachten Sponsoren, jene ja bereits genannt wurden. Da fällt mir gerade ein, kennt jemand diese Fernsehwerbung von Erdinger Weißbier (alkoholfrei)? Diese Werbung bei der die Marathonläufer unter besagtem Lauf genüsslich Erdinger Weißbier trinken um dann wieder voller Tatendrang durchstarten zu können? Einfach nur lächerlich... Es ist schon schrecklich wenn man sich das Gesamtbild vor Augen führt, einerseits die Bestechungen, andererseits die Profilierung und die Gier mancher Sportler, sowie der Überschwang an Marketingmethoden. Wenn man daran denkt, dass bei den alten Olympischen Spielen in Griechenland Preise wie ein geölter Olivenzweig, oder zusätzlich dazu Nahrungsmittel verliehen wurden... Na ja, so läuft es doch überall, ob bei den Olympischen Spielen oder sonst wo.

    Dort wo man zu dumm und zu borniert ist euch zuzuhören - Haltet euch nicht auf, geht weiter.


    (Klaus Kinski) Jesus Christus Erlöser

  • Da fällt mir gerade ein, kennt jemand diese Fernsehwerbung von Erdinger Weißbier (alkoholfrei)? Diese Werbung bei der die Marathonläufer unter besagtem Lauf genüsslich Erdinger Weißbier trinken um dann wieder voller Tatendrang durchstarten zu können? Einfach nur lächerlich...

    Ja, ich kann mich erinnern. Die war wirklich schrecklich. Nach dem ganzen Bier wäre der vielleicht noch hundert Meter gelaufen und dann hätte der sich übergeben :spy: . Und dann diese knarrende, kommentierende Erdinger-Weißbier-Stimme dazu. :pffft:


    Bei der Disziplin Rudern(bei Olympia) ist es ja auch so: Sie sind zwar schnell aber man sieht von denen unglaublich schlechte Technik. Und dann wundern sie sich, warum sie mit 32 Rückenprobleme haben...

  • http://www.focus.de/sport/mehr…er-fackel_aid_298683.html


    Der Fake mit der Fackel, hehe ziemlich guter Kommentar zur beispielosen Kampagne der inszenierten Olympischen Spiele und dem Hidiho mit dem Politikum Fackel. Nach der inszenierten Mondlandung und dem 9-11 Kino, nun gefakte Filmaufnahmen von 2007 ( oder auch nicht ). Mittlerweile ist diese ganze Show an Lächerlichkeit nicht mehr zu überbieten: persönliche Bodyguards für die Fackel, politische Unstimmigkeiten ( Japan hat sich geweigert ) über die Spezialpolizei zur Bewachung der Fackel, halbseidene Zugeständnisse über ein Gespräch an Tibet, wieder mal den Rekord gebrochen bei den Hinrichtungen letztes Jahr in China, Polizei und Staatsschutz überall, von freier Berichterstattung der Medien bei den Spielen kann keine Rede sein, Dopingwächter werden ausgesperrt,........und vieles mehr. Diese Spiele sind die Witznummer schlechthin und das IOC macht sich vollends zum Affen und guckt zu.

  • Das Problem ist eher, dass die Medien aufgehört haben über die ganze Olympia Problematik zu berichten. Warum auch? Die Schlagzeilen wurden gemacht, nun stehen neue reißerische News an. So geht es dem Konsumenten aus den Augen und somit aus dem Sinn. Der IOC erhält damit auch nicht mehr den Druck, der vor 4 Wochen noch immens war, also wird die ganze Sache todgeschwiegen.


    Ich bleibe dabei und werde die Spiele nicht verfolgen, das ganze Affentheater kann gut und gerne ohne mich stattfinden. Tibet wird doch nur so lange gehalten, wie die Spiele gehen, danach können die Han Chinesen dort wieder ihr Unwesen treiben.

  • Also ich sehe nicht, daß die Probleamtik aus den Medien verschwindet, im Gegenteil. Zwar hat die Berichterstattung über die Unruhen in Tibet und anderen Landesteilen Chinas abgenommen, aber wann immer man in den Sportseiten der Zeitungen Berichte lesen kann über beispielsweise Vorbereitungen diverser Athleten, kommt immer ein Seitenhieb auf die Politik.


    Ich werde mir dieses Speaktakel mit Sicherheit auch nicht antun, da geh ich lieber in den Biergarten oder in´s Schwimmbad in der Zwischenzeit.

  • Die Olympischen Spiele sollten erstmal das sein, als das sie auch geplant waren: Eine unpolitische Sportveranstaltung.


    Das aber sind sie schon lange nicht mehr. Oder glaubt ihr, dass der Iran sie bekommen würde? Genauso geht es um die wirtschafliche Komponente. Es geht einfach um enorme Summen! Erstmal die, die investiert werden - Nutzniesser sind ja unter anderem die komplette Unternehmensstruktur einer Region, dann die Summen, die dadurch eingenommen werden. Werbegelder, wenn Sportler vor der Kamera Dinge essen, die sie nie freiwillig anfassen würden.


    Und natürlich Doping - was früher für Hipokrates der Krieg war - ist der Leistungssport nun für die Pharmaindustrie. Mir fallen da die sehr sexy anzuschauenden chinesischen Schwimmerinnen ein. Die werfen einen größeren Schatten als ich, und ich bin schon nicht klein. Die haben halt morgens auch einen größeren Schatten im Gesicht. Aber nach der Ganzkörperrasur gehts wieder. Der Sport bleibt langsam auf der Strecke. Den Radsport hats schon hingerichtet und andere Kraft- und Ausdauersportarten sind auch verseucht.


    Es geht eben nur ums Geld. Die Zeiten, wos um die Ehre ging, sind seit Asterix schon rum.


    Sacrum Romanum Imperium - für Kaiser und Reich


    "Wer sich seiner Vergangenheit nicht erinnert, ist gezwungen sie zu wiederholen."
    Jorge Augustín Nicolás Ruiz de Santayana


    "Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." Friedrich Nietzsche

  • Kommerz war Olympia schon immer, spätestens seit Atlanta wissen wir das alle und haben irgendwie auch gelernt damit zu leben. Doch als ich die Nummer mit der bewachten Fackel in London, Paris, Buenos Aires und wo sonst noch gesehen habe und v.a. die Ausschreitungen dazu, spätestens da dachte ich mir, das kann es ja wohl wirklich nicht mehr sein. Der sogenannte Geist von Olympia hat ja in der Neuzeit nie so richtig existiert, aber jetzt wurde wohl das letzte Fünkchen, das noch übrig war, auch zerstört. Wenn man es mal ganz genau nimmt, dann wurde der Friedensgedanke durch die Fackelwächter, die Zäsur der Journalisten und dem Auftreten von Polizei und Militär an allen Ecken in sich komplett pervertiert, noch falscher kann es gar nicht laufen, da sind die Millionen an Werbeeinnahmen durch Coca-Cola ja noch ein Witz dagegen.

  • http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,569315,00.html


    Also nach dieser Meldung sollten wohl den letzten Zweiflern die Augen aufgehen. Das IOC knickt ein und läßt sich vor den chinesischen Karren spannen und zensieren.


    Zitat

    Das Überwachungs- und Kontrollsystem der chinesischen Regierung funktioniert üblicherweise aber nicht wie ein einfacher Webfilter, der bestimmte Domains blockiert. Vielmehr ist es ein mehrschichtiges Modell, das an vielen Stellen angreift und auf eine Reihe unterschiedlicher Maßnahmen aufbaut - nämlich Filterung, Überwachung, Warnungen, Druck und Repression. Die Journalisten in Peking machen Bekanntschaft mit einem winzigen Ausschnitt dieses Unterdrückungsapparates.


    Komplett staatlich gelenkte und zensierte Berichterstattung. Welcher Sportler daran noch Spaß haben kann, verstehe wer will, ich nicht. Es tur mit irgendwie leid für die Sportler, die jahrelang auf diesen Moment hin trainiert haben, aber ich hoffe inständig, daß man aus diesem Debakel, was jetzt nun leider nicht mehr rückgängig zu machen ist, lernt und beim nächsten Mal die Spiele dahin vergibt, wo sie eindeutig besser aufgehoben sind. Ich weiß mit Gewißheit, daß ich mir das nicht antun werden, könnte kotzen. :spy:

  • Mal ehrlich, die Journalisten sollen über Olympia berichten und nicht auf den Seiten von Amnesty International surfen.
    Andauernd wird auf China rumgehackt, nur weil es eine andere Staatsform hat als unsere? Das ist nicht gerade die Toleranz, von der unsere Politiker predigen.


    Zu einer soliden Berichterstattung gehören aber nicht nur Weiten von Diskuswerfern oder die Badekappe von Michael Phelps, sondern auch ein wenig mehr. Ich persönlich denke, daß man auf einer Staatsform, die die Pressefreiheit massiv beschneidet, Regimegegner mit Panzern plattwalzt, pro Jahr ca. 1800 Hinrichtungen praktiziert, auf Deutsch gesagt gegen alle Menschenrechte verstößt, sehr wohl rumhacken darf.


    Zitat

    Schätzungen zufolge sind in China 30.000 Zensoren damit befasst, Webseiten, Chatrooms und Internet-Foren Tag für Tag nach subversivem Material zu durchkämmen und bei Bedarf auf den Zensurknopf zu drücken. Aktuelle Software fischt zudem verbotene Schlüsselwörter aus dem Datenverkehr.


    Das ist Brainwashing in höchster Vollendung.

  • Andauernd wird auf China rumgehackt, nur weil es eine andere Staatsform hat als unsere? Das ist nicht gerade die Toleranz, von der unsere Politiker predigen.


    China ist ja auch nicht gerade tolerant gegenüber seinen andersdenkenenden Staatsbürgern. Sorry, aber deine Aussage finde ich schon ziemlich heftig und einfältig. China ist ein totalitärer Staat der seine Einwohner unterdrückt und andersdenkende bekämpft, wegsperrt und mit Berufsverbot belegt. So ein Staat verdient keine Toleranz.

  • Och, armes China, jeder hackt auf der armen Diktatur rum...ich weis nicht, aber bei Massenhinrichtungen, Massiver Gewaltanwendung gegen Kritiker und duzenden Gefangenenlagern in denen die Menschen bis zum umfallen schuften müssen und einem KZ nicht unähnlich sind, hört bei mir jede Tolleranz auf.


    Das ist Brainwashing in höchster Vollendung.

    Das mit den 30.000 Zensoren ist inzwischen auch schon wieder überholt, im Vorfeld der Spiele wurde die Zahl stark erhöht, man schätzt es sind zwischen 60.000 und 100.000, man muss sich erstmal vor Augen halten was das für ein Aufwand ist den die da betreiben und wie viel Geld sie investieren, nur damit ihre Bürger sich nicht informieren können und erstrecht keine kritischen Worte im Internet loslassen.

  • Na Geld scheint ja genug vorhanden zu sein, sorgen ja schließlich die Sponsoren für, die sich einen Dreck darum kümmern, was hinter den Kulissen passiert. Die Spiele in Peking toppen sogar noch die von Sydney um etliche Milliarden. Gut Geld ist das eine, ohne enorme Geldmengen geht scheinbar im Spitzensport gar nichts mehr, wer da noch an die hehren Ziele von Olympia geglaubt hat ist spätestens seit Atlanta von Gegenteil überzeugt. Aber was da in Peking im Vorfeld für eine Witznummer abläuft, übertrifft wirklich alles. Das IOC läßt sich zensieren, die großen Unternehmen beugen und prostituieren sich, um den großen Reibach zu machen und die Politik fährt in den Urlaub. Bin heifroh, daß ich das Spektakel nicht mitbekommen werde, wenn ich in Urlaub bin, man kann sich ja heutzutage leider nicht mehr retten vor Werbespots.


    60.000 - 100.000 Freaks, die den ganzen Tag nix anders machen wie e-Mails checken, krass. :spy:

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