Subsahara-Afrika

  • Da hast du Recht, wir könnten Afrika Atombomben geben, das nächste mal wenn dann eine Regierung oder ein Konzern ein unseriöses Angebot unterbreitet, können sie im Gegenzug damit drohen uns mit Atombomben zu bewerfen :happy clapping:


    Es gibt einen Wandel in der Moral. Früher hat man die anderen unterworfen, seinen eigenen Wohlstand vergrößert und es war einem egal wie es den anderen ging. Heute wollen wir immer noch den selben Wohlstand aber wir wollen dass es den anderen auch gut geht. Vielleicht geht das gar nicht.


    Mal als ganz einfache Textaufgabe: Du hast 4 glückliche Leben zu vergeben aber 10 Menschen. Wie schaffst du es dass alle 10 Menschen glücklich werden?


    Das war Grundschule, nun noch fürs Gymnasium:


    Die Zahl der glücklichen Leben sinkt auf 2 (wegen Ressourcenverbrauch, Umweltverschmutzung etc.) die Zahl der Menschen ist aber auf 15 gestiegen. Wie schaffst du es zukünftig alle 15 Menschen glücklich zu bekommen?


    Noch ein EDIT zu China:


    Die alte Schriftbildung hat den Chinesen was genau gebracht als sie von Mongolen oder Japanern überrannt wurden?


    EDIT ZWEI (eigentlich 10+):


    Warte mal, wo wurde die erste Schrift erfunden? Ah ungefähr da wo heute der IS regiert. Läuft bei denen mit ihrer Bildung :thumbsup:

  • Das ist noch eine recht positive Sichtweise. Ich denke eher es ist so:


    Früher hatten die Europäer die Überzeugung Afrika "die Zivilisation" zu bringen (Bildung, Infrastruktur, Ordnung). Im Gegenzug dafür wollte man Rohstoffe, Absatzmärkte und Herrschaft.


    Heute überlässt man die Verantwortung für "zivilisatorische Fragen" den Afrikanern selbst und nutzt schlichtweg die Marktmacht, um sich Rohstoff- und Absatzmärkte zu "erkaufen". Das ist im Endeffekt sogar billiger. Was dabei am Ende rauskommt, liegt defacto nicht mehr im primären Interessengebiet der Europäer, solange die Lieferprozesse funktionieren.


    Die Verteilungsprobleme kommen dann noch hinzu. Da haben Europa, China usw. die besseren Karten, weil das interessantere Angebot an "Tauschmitteln".

  • Früher hatten die Europäer die Überzeugung Afrika "die Zivilisation" zu bringen (Bildung, Infrastruktur, Ordnung). Im Gegenzug dafür wollte man Rohstoffe, Absatzmärkte und Herrschaft.


    Wann genau war dieses Früher? Eisenbahnen hat man primär für sich selbst gebaut um Waren oder Soldaten zu transportieren. Oder schlicht Nachschub für die Kolonisten. Die erste Schule war sicher nicht für die Ureinwohner gedacht, sondern damit die Kinder der Offiziere, Ärzte und Kaufleute vor Ort auch wieder Offiziere, Ärzte und Kaufleute werden können.


    Ansonsten hat mach noch das Christentum gebracht, welches einem verbietet sich gegen Aids zu schützen. Ich stelle mir gerade vor wie sich die Ureinwohner darauf einen abgefeiert haben :rolleyes:

  • Paul Kagame, der (ehemalige) Hoffnungsträger von Ruanda, hat sich nach einer Verfassungsänderung zum dritten Mal zum Präsidenten wählen lassen. Angeblich mit 99% Zustimmung im Wahlergebnis. Ein neuer Despot für Afrika... Traurig. Damit ist der nächste Bürgerkrieg, die nächste Rebellenbewegung ja quasi schon angelegt.

    Nicht direkt. Das Ergebnis ist zwar eine Farce, er hat aber tatsächlich eine sehr hohe Zustimmung in der Bevölkerung. Die Lebenserwartung stieg seit seinem Amtsantritt um ein Jahr jährlich, die Müttersterblichkeit sank um 80% das Wirtschaftswachstum ist hoch und Koruption kaum mehr vorhanden, zudem gilt die Hauptstadt als die sauberste und sicherste Afrikas.


    Er mag zwar ein Despot mit Killerkommandos sein, aber die Bilanz seiner Wirtschafts- und Gesundheitspolitik führt dazu dass er eine hohe Beliebtheit genießt, und im Ausland als Vorbild gesehen wird.

    Ansonsten hat mach noch das Christentum gebracht, welches einem verbietet sich gegen Aids zu schützen. Ich stelle mir gerade vor wie sich die Ureinwohner darauf einen abgefeiert haben

    Das Christentum ist hier nicht das Problem, die Kirche verteilt dort sogar Kondome. Das Problem ist die Mentalität vieler afrikanischer Männer.
    Besonders krass ist hier Südafrika wo 25% der Männer zugeben schon einmal eine Frau vergewaltigt zu haben.
    Dazu kommen dann noch diverse Vorstellungen aus der traditionellen Religion, z.B. das man AIDS durch Geschlechtsverkehr mit einer Jungfrau heilen könnte....

  • Ich zitiere einfach mal Wikipedia:


    Da die katholische Kirche während der Ausbreitungsphase von AIDS in Afrika erheblichen gesellschaftlichen Einfluss hatte, sind durch die jahrelange Behinderung von Aufklärung und Vorbeugung (etwa von Sexualaufklärung an den Schulen und der Verteilung von Kondomen) zahlreiche Neuansteckungen in Kauf genommen worden.

  • Ne tut mir Leid.
    Die Rechnungen waren alle in ihrer Simplizität noch Krippe.



    Und nach wird weiterhin Kuturimperialismus betrieben + Ausbeutung und Warlordsubvention

    Ich empfehle hierzu "Darwin's Nightmare". Die Doku zeigt ganz gut Missstände auf. Kennt evtl. schon der Ein oder Andere von euch.
    Inhalt: Russische Flugzeuge holen den Fisch von den Fabriken rund um den Victoriasee, glaub aus Tansania (bei Ruanda um die Ecke). Auf dem Hinflug bringen sie Waffen. Das Volk das am See wohnt darf den eigenen Fisch nicht essen da er für den Export nach Russland/Europa/USA bestimmt ist. DIe Fabriken sind wie Festungen bewacht und es gibt immer mal wieder tödliche Schüsse. Viele hungern und essen die Reste und den Abfall wie Fischköpfe oder sogar Kekse aus Schlamm gebacken. Nebenbei baut sich Prostitution und andere Kriminalität auf.


  • Nicht direkt. Das Ergebnis ist zwar eine Farce, er hat aber tatsächlich eine sehr hohe Zustimmung in der Bevölkerung. Die Lebenserwartung stieg seit seinem Amtsantritt um ein Jahr jährlich, die Müttersterblichkeit sank um 80% das Wirtschaftswachstum ist hoch und Koruption kaum mehr vorhanden, zudem gilt die Hauptstadt als die sauberste und sicherste Afrikas.


    Er mag zwar ein Despot mit Killerkommandos sein, aber die Bilanz seiner Wirtschafts- und Gesundheitspolitik führt dazu dass er eine hohe Beliebtheit genießt, und im Ausland als Vorbild gesehen wird.


    Mit Uganda und Kagame kenne ich mich jetzt nicht so aus, aber wenn das stimmt, was du sagst, braucht Afrika solche Leute, so Leid es mir tut. Demokratie ist schön und gut, aber Demokratie ist auch ein Luxus, den sich manche Länder möglicherweise (noch) nicht leisten können. Mir ist ein echter, wohlmeinender Diktator, ein Paternalist wenn man so will, der daran arbeitet, dass sein Land weiterkommt, der Ordnung und Sicherheit, Bildung und Infrastruktur schafft lieber, als eine korrupte, von Warlords und Unruhen beherrschte Demokratie, zumindest bis diese Ordnung und Sicherheit erreicht ist, die eine funktionierende Demokratie überhaupt erst möglich machen.


    Die Mentalität in Afrika ist, auch teilweise bedingt durch die Umstände, echt einfach eine andere als hier. Sowas wie "versuchen, seine Land voran zu bringen" - da fängt's schon an. Welches Land? Solche Witzstaaten wie Gambia oder die Zentralafrikanische Republik (als Beispiel)? Dafür sollst du dir den Arsch aufreißen anstatt z.B. nur für deine Familie oder deinen Clan oder deine Volksgruppe oder was auch immer? Kann ich irgendwo verstehen. Ist keinesfalls überall so, aber die post-koloniale Grenzziehung ist immernoch ein Problem. Da haste dann wie gesagt sowas wie Gambia, was einfach ein Flusstal ist, das mal den Briten gehörte, oder, am schlimmsten von allen der Kongo, der einfach nur ein riesengroßer Blob ist, der mal belgisch und den sich so viele Gruppen teilen müssen, dass es zwangsläufig zu Konflikten kommt. Zum Vergleich, auf Europa projiziert reicht der Kongo von Dänemark nach Kreta und von Andorra nach Weißrussland. Hätte man so ein Land in Europa installiert hätte es da auch nicht viel weniger Probleme gegeben. Nur ist ne Neuziehung der Grenzen in Afrika denke ich ein Kraftakt, den der Kontinent einfach nicht packen würde, ganz abgesehen vom fehlenden Willen.



    EDIT: Ich mach mich mal daran, eine Karte zu zeichnen, mit neu gezogenen Grenzen anhand von Sprachen, Völkern und Religionen. Natürlich geht das nur annähernd, da es tausende von Sprachen, Dialekten und ethnischen Gruppen in Afrika gibt und keinesfalls alle einen Staat bekommen können.

  • Das nicht, aber es beugt möglichweise ethnischen oder religiösen Konflikten vor. Man könnte zum Beispiel spekulieren, dass die Lage um Boko Haram in Nigeria nie so ausgeartet wäre, wenn sich die Muslime im Norden nicht von den Christen im Süden unterdrückt gefühlt hätten, solche Probleme eben. Die zu vermeiden wäre schonmal ein Schritt in Richtung Stabilität.

  • Wie stellst du dir das in der Praxis vor?


    Ich könnte mir sowas nur als Abschluss eines langwierigen Prozesses vorstellen. Also erstmal Ausbeutung und Waffenlieferungen einstellen. Danach die Sicherheit wiederherstellen und den Lebenstandard auf ein vernünftiges Maß steigern. Und dann irgendwann wäre sowas vielleicht möglich...

  • Nur ist ne Neuziehung der Grenzen in Afrika denke ich ein Kraftakt, den der Kontinent einfach nicht packen würde, ganz abgesehen vom fehlenden Willen.


    Das fasst es im Prinzip zusammen. Ich glaube, dass eine neue Grenzziehung der richtige Schritt wäre, aber ich halte es momentan nicht für durchführbar, schon garnicht alles auf einmal.

  • Das ist utopisch. Daraus erwachsen nur neue Konflikte. Wer hat welches Gebiet mit welchen Rohstoffen, Küstenzugängen usw.

    Nicht utopischer als aus den aktuellen Staaten irgend etwas funktionierendes auf die Beine zu stellen.
    Das hat Wolfsgeist ja geschrieben so lange jeder nur an sich, seine Familie, seinen Clan, seine Ethnie und seine Religion denkt kannst du da keinen funktionierenden demokratischen Staat draus formen sondern es bestenfalls per Diktatur zusammen halten. Ähnlich ist es ja auch in Afghanistan und anderen failed States.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Nicht utopischer als aus den aktuellen Staaten irgend etwas funktionierendes auf die Beine zu stellen.
    Das hat Wolfsgeist ja geschrieben so lange jeder nur an sich, seine Familie, seinen Clan, seine Ethnie und seine Religion denkt kannst du da keinen funktionierenden demokratischen Staat draus formen sondern es bestenfalls per Diktatur zusammen halten. Ähnlich ist es ja auch in Afghanistan und anderen failed States.

    Doch, utopischer ist das schon. Erstmal sind ja nicht alle Staaten in Afrika gescheiterte Staaten, bei manchen klappt es sogar mit der Demokratie, zweitens müsste man erstmal so Figuren wie Kabila davon überzeugen, große Teile "seines" Landes nach ethnischen Grenzen abzuspalten und dann den Rest mit den kongo-sprachigen Resten der (anderen) Republik Kongo zu vereinen und dann eine neue Regierung zu wählen. Ne du, bis das klappt haben alle keinen Bock mehr zu kämpfen und man arrangiert sich eben so wie es ist. Was eher funktionieren würde (wobei, funktionieren ist das falsche Wort), ist sowas wie in Syrien und Irak, wo sich ja im Prinzip gerade kurdische Staaten herausbilden. Also dass sich nach und nach durch Bürgerkrieg, Föderalisierung und lokale Autonomie neue Regime bilden, die sich in etwa an ethnischen Grenzen orientieren.

  • Naja, sind wir mal realistisch, selbst wenn sich Lösungen finden lassen, Europa hat zwar kein direktes Interesse am tot von Menschen oder das dort Länder komplett kollabieren, aber eben auch nicht an funktionierenden Staaten auf westlichem Niveau, welche sich vielleicht sogar zu einem funktionierenden Wirtschaftsbündnis zusammenfinden. Dann müsste man nämlich auf Augenhöhe verhandeln und könnte weniger Wohlstand in unsere Richtung umleiten.


    Und das ist nicht nur so weil die Bösen Konzerne es so handhaben und unsere Politiker alle von denen geschmiert werden, sondern weil der einfache deutsche Michel zwar gerne an Weihnachten 10 Euro für hungernde afrikanische Kinder spendet, aber nicht das ganze Jahr über 1/3 mehr für sein [hier Produkt einfügen] zahlen möchte. Klar, man könnte die Ressourcen besser verteilen, sodass jeder gut davon leben kann, aber wir wollen ja nicht nur gut leben, sondern sehr gut und wenn es dadurch anderen schlechter geht, dann macht es uns mal 5 Minuten etwas traurig, aber dann packen wir das neue iphone aus und freuen uns wieder. Und so funktioniert es halt die letzten paar Jahrtausende auf die ein oder andere Art, nur dass man sich früher halt über seinen neuen öh Stein oder was man früher so hatte gefreut hat :grübel:

  • Eine föderale Demokratie eignet sich so gut wie keine andere Staatsform wiederstreitende Partukularinteressen innerhalb eines Gebietes friedlich aufzulösen.


    Damit diese nicht durch eine Autokratie einer Gruppe bei erster Gelegenheit abgelöst wird, sind verfestigre demokratische Strukturen freilich empfehlenswert wie auch eine gebildete Mittelschicht...etc.

  • Soo, ich hab dann mal die Karte angefertigt. Hat ne Heidenarbeit gemacht und mich viel Zeit für Recherche gekostet, aber ich denke es hat sich gelohnt. Ist natürlich nicht perfekt und mit einigen Ecken bin ich auch nicht so zufrieden, aber man muss eben Abstriche machen.


    Diese Karte soll natürlich ein großes "Könnte" darstellen, ich schlage nicht vor, dass man das jetzt so in Angriff nimmt, noch dass das unbedingt eine gute Idee wäre.
    Afrika - Neue Länder.png

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