Konflikte in Fernost

  • Daß er gewählt wurde, glaube ich ja.
    Ich werde bei solchen totalitären und korrupten Staaten und deren Alleinherrscher nur das Gefühl nicht los, daß irgendwie immer nachgeholfen wird, "just in case", ne? ;)
    Russland, Türkei, Venezuela......es gibt immer in irgendeinem Bezirk eine Wahlbeteiligung von 145%, der Strom fällt mal zufällig aus, man wählt mit ner Kalaschnikow im Rücken oder die Wahlurnen sind mal eben aus Glas....

  • Das es ich hoch-korrupten Staaten auch Wahlfälschung gibt, davon gehe ich mal aus ;)


    Nur, wenn man jetzt z.B. von den Philippinen ausgeht, dann hätte diese eigentlich vor allem zu Duertes Ungunsten ausfallen müssen, immerhin war er keiner der etablierten die vor allem die Möglichkeit dazu gehabt hätten. Ich denke also nicht, dass hier das Gesamtergebnis wirklich beeinflusst wurde. Viel interessanter wäre es bei Ihm mal zu untersuchen wie in seinen 22 Jahren als Bürgermeister die Wahlen auf kommunaler Ebene abgelaufen sind, denn da hatte er wiederum mehr Möglichkeiten. Aber vielleicht hat es auch einfach gereicht kritische Journalisten umbringen zu lassen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann werden Ihm Verwicklungen in den Mord an über 20 Journalisten nachgesagt.

  • Möglichkeiten. Aber vielleicht hat es auch einfach gereicht kritische Journalisten umbringen zu lassen, wenn ich es richtig in Erinnerung habe, dann werden Ihm Verwicklungen in den Mord an über 20 Journalisten nachgesagt.

    Genau DAS meinte ich.
    Demokratie hin oder her; wenn mit solchen Mitteln gearbeitet wird, kann der Kerl gar nicht rechtmäßig auf dem Thron sitzen.
    Weil hier im Thread bemerkt wurde, das Volk hätte ihn demokratisch gewählt und es wären Menschenrechte nicht zwingend nötig.


    Es gibt wahrscheinlich dutzende von Arten, jemanden mit einem Kreuzchen in´s Amt zu bringen. Aber demokratisch kann man es nicht nennen, wenn noch nicht mal das politische Umfeld, in dem die Wahlen stattfinden, ansatzweise fair, geheim, ohne Repression und Trickserei, eben demokratisch ist.

  • Geil, also der Zweck heiligt also die Mittel, sagen dieselben Leute, die sich sonst vehement selbst gegen Kameraüberwachung öffentlicher Plätze aussprechen. Muss ich das verstehen? Lynchjustiz ist illegal. Fertig. So langsam können wir uns echt von der Demokratie verabschieden. Pinochet hat schließlich auch für Ruhe und Wirtschaftswachstum gesorgt. Und übrigens, Trumps Rezrpte würden natürlich auch funktionieren. Ne Mauer klappt und nen Einreiseverbot klappt auch. Ist es deswegen schon richtig?

  • Ich glaube keiner hier findet die Lynchjustiz gut. Nur es kritisiert sich eben so leicht aus der Ferne.
    Selbst wer als Tourist oder Austauschschüler (oder Soziale Projekte nach dem Abitur) in so einem Land war, der braucht sich nicht mal annähernd einzubilden, dieses Land auch zu kennen.
    Ich kenne zwar niemanden der auf den Philippinen war, kenne aber Leute die in Indien, Bangladesch, Südafrika und Nicaragua waren und die haben alle in einer Art behütetem rosa Palast dort gelebt, man bekommt nur zu sehen, was man sehen soll.


    Wisst ihr was eigentlich paradox daran ist? Bei uns wird gemeckert, dass Politiker ihre Wahlversprechen nicht halten. Hier hält sie mal jemand. ;(

  • Ich finde es ist deutlich spürbar, auch hier im Forum, wie sich die Gesellschaft immer mehr radikalisiert. Wir brechen Stückchen für Stückchen mit unseren ursprünglichen Wertmaßstäben und Idealen, die plötzlich hinderlich und unbequem erscheinen. Wir merken: Es geht auch anders. Kurz, brutal und erfolgreich: funktioniert. Früher Undenkbares wird plötzlich achselzuckend akzeptiert. Es werden plötzlich "Ausnahmen" akzeptiert. Erst eine, dann immer mehr. Am Ende wirken die einstigen Ideale und ehernen Regeln nur noch wie leere Floskeln oder schlimmer noch "taktische Verschleierung". Was mal als moralisch galt wandelt sich ins Unmoralische, weil Verlogene. Kann man fast in allen Bereichen der menschlichen Gesellschaft inzwischen beobachten. Die Menschen sind vollkommen desillusioniert. Alles wirkt nur noch wie glänzende Fassade aber der Schimmel bricht überall durch. Ob im Sport, im persönlichen Umgang, in der Aufnahmebereitschaft gegenüber Flüchtenden, im Verhältnis zu Recht und Gesetz. Und nicht zuletzt auch in der Sprache. Allenthalben Verrohung, Gleichgültigkeit, Schadenfreude, Egoismus, Mitleidlosigkeit und nicht zuletzt Angst.


    Bin mal gespannt, wie Historiker diese Zeit in 100 Jahren bewerten werden. Schade, dass ich das wohl nicht erfahren werde. Ich denke wir befinden uns in einer schleichenden und destruktiven Zivilisationskrise. Es gibt zwar auch Gegenbewegungen, aber die Tendenz ist zur Zeit wirklich besorgniserregend.

  • Für die gesamte Gesellschaft kann ich nicht sprechen. Selbst bei AfD und Co. glaube ich nicht daran, dass sich die Leute hier in den letzten zwei Jahren plötzlich radikalisiert haben, sondern dass das Potential schon immer da war. Nur war NPD wählen verpönt und AfD wählen ist saloonfähig.


    Abgesehen von allgemeinen Faktoren wie einer höheren durchschnittlichen Lebenserwartung, einer höheren Allgemeinbildung, neue Reise- und Kommunikationsmitteln etc. etc, haben sich die Menschen in den letzten Jahrtausenden wahrscheinlich gar nicht groß verändert. Aber das würde hier jetzt natürlich zu weit führen.


    Du musst dich einfach mehr in die Lage vor Ort versetzten. Nimm mal an du bist eine Mutter, hast Ehemann, Geschwister, Kinder, Bekannte und Freunde wegen der Drogen zu Grunde gehen sehen (egal ob als Dealer, Junkie oder Zufallsopfer). Wenn da jetzt einer kommt und verspricht aufzuräumen, dann gibst du ihm seine Stimme, alles andere ist dir erstmal egal.

  • Wenn da einer kommt und zum LynchMord an meinem drogenabhängigen Sohn/Tochter aufruft, weiß ich aber was ich dann machen würde.



    Ansonsten habeen sich in den letzten tausend Jahren die Gesellschaften in der Tat verändert.
    Und mit ihnen die Menschen die in ihnen leben.

  • Demokratie hin oder her; wenn mit solchen Mitteln gearbeitet wird, kann der Kerl gar nicht rechtmäßig auf dem Thron sitzen.

    Aber entscheidet nicht das Volk was rechtmäßig ist? In den USA werden Leute (und damit meine ich fast ausschließlich schwarze) wegen Drogendelikten unverhältnismäßig lange eingesperrt, es gibt regelrecht eine Bestrafung der ganze Sippe, die Polizei darf fröhlich Leute erschießen und es ist erlaubt Leute mit dem Verstand eines Kindes hinrichten zu lassen und ein offensichtlich geisteskranker hat beste Chancen Präsident zu werden. Dann gibt es noch ein undurchschaubares und kaum gerechtes Wahlsystem, in welchem die etablierten durch Super delegierte und Milliarden an Wahlkampfgeldern massiv bevorteilt werden oh und diverse Wahlautomaten die gerne mal Stimmen verschlucken.


    Auf der anderen Seite haben wir jemanden wie Duerte, der 22 Jahre lang hart für das Volk gearbeitet hat, der in einem Umfeld der absoluten Korrupten, des Drogenhandels und der Kriminalität Sicherheit geschaffen hat, ja vielleicht mit harten Methoden, aber doch alles nur im Interesse der Allgemeinheit die ihn gewählt hat. Oder als anderes Beispiel Erdogan, der trotz allem Gegenwind nur das beste für die Türken herausholt, der die Wirtschaft voran gebracht und die anatolischen Bauern von der Unterdrückung der säkularen kemalisten befreit hat.


    Bevor John jetzt einen Herzanfall bekommt: Ist natürlich nicht meine Ansicht, was Leute wie diese beiden tun ist nicht richtig, aber eben nur nach unserem Standpunkt und nach unseren Maßstäben. Jemand vor Ort kann das komplett anders sehen, ohne dabei ein völliger Idiot oder Fanatiker zu sein, einfach aufgrund der eigenen erlebten Umstände. Und wenn im Land diesen Standpunkt teilt, dann kann man sich aus sicherer Entfernung trefflich darüber streiten wer legitim ist und wer nicht ;)

  • In manchen Gebieten der USA kann wegen Drogen so ziemlich alles konfisziert werden. Dazu muss es nicht mit Drogengeld finanziert sein, dort müssen nur Drogen gefunden werden. Wenn ein Jugendlicher also mit Drogen im Auto oder Haus der Eltern erwischt wird, zack weg. Angewandt wird diese Praxis natürlich vor allem gegen Schwarze.

  • Im Prinzip kann man natürlich alles legitimieren, wenn man nur lange genug die Argumente gegeneinander abwägt. Wir waren allerdings mal soweit, dass man sich global auf das Prinzip eines Rechtsstaates geeinigt hatte und dass Regierungen nicht einfach ohne Prozess die Leute umbringen lassen, die ihnen gerade nicht in den Kram passen. Wenn wir davon jetzt selbst theoretisch schon abweichen (praktisch ja ohnehin schon seit langem) und genau das geschieht hier gerade, können wir uns auch gleich grds. von sämtlichen Rechtsysstemen verabschieden. Warum sollte hier falsch sein, was dort richtig ist? Diese Grenze wird dann auch nicht mehr lange Bestand haben.


    Zumal man bei einer Demokratie nicht einfachüber ALLES abstimmen kann. Es muss Dinge geben, und die Menschenrechte gehören dazu, die nicht zur Abstimmung gestellt werden dürfen. Alles andere führt in die Willkür und Anarchie. Mit Anarchie meine ich letztlich das Recht des Stärkeren.
    Außerdem, wer kontrolliert denn eigentlich, ob die Person nun tatsächlich mit Drogen zu tun hatte oder Duterte einfach nur im Weg stand? Niemand. Also kann es jeden Treffen. Wollen wir tatsächlich Proskriptionen wie im alten Rom hier argumentativ rechtfertigen?

  • Der philipinische Erzbischof Socrates Villegas stellt sich entschlossen gegen Dutartes Lynchjustiz


    Ich halte zwar für gewöhnlich nicht viel von der Kirche, aber in diesem Fall bin ich von der Konsequenz des Erzbischofs überwältigt! Ich wünsche seiner Protestbewegung viel Glück dabei, so viele Menschen wie möglich zu erreichen. Möge Ihnen der Papst baldigst Beistand leisten;)


    Was diesen Dutarte betrifft, wünsche Ich Ihm und seinen Anhängern ein kolossales Scheitern auf ganzer Linie bei Ihrem Vorhaben. Während seines Wahlkampfs hat er die Bevölkerung noch vor einem möglichen, wachsenden Einfluss von mexikanischen Drogenkartellen gewarnt. Ich könnte mir gut vorstellen, dass genau DIE auf den Philipinen in absehbarer Zeit Fuß fassen, nachdem die lokale Konkurrenz beseitigt wurde. Am Ende seiner Amtszeit bzw auf seinem Sterbebett wird er dann möglicherweise darüber wehklagen, das er die Geister nicht mehr los wird, die er rief...


    Portugal, Uruguay und Colorado haben zb in Ansätzen auf Ihre Art und Weise gezeigt, wie man Drogenkriminialität erfolgreich bekämpft und auch Jugendschutz gewährleistet. Vom Umgang mit Süchtigen ganz zu Schweigen, hier ist Portugal ein Paradebeispiel. Aber Wut und Angst standen Dutarte und seinen Anhängern wohl im Weg, um über den ideologischen Tellerrand zu blicken und sich an Erfolgsmodelle zu orientieren. Stattdessen beharrt man auf erzkonservative Ansichten einer drogenfreien Welt und will diese mit allen Mitteln durchsetzen.


    edit: Hab eine kleine Zitatesammlung vom "Trump of the East" gefunden, teilweise wirklich köstlich :D Zumindest zu der Zeit, als er noch nicht das Präsidentenamt bekleidet hat...


    "Ich bin nicht impotent. Was soll ich machen? Einfach hängen lassen? Wenn ich Viagra nehme, steht er. -


    "Wir steckten im Stau. Es dauerte fünf Stunden. Ich fragte, warum, sie sagten, es ist eine Sperre. Ich fragte, wer denn komme, sie antworteten: 'Der Papst'. Ich wollte ihm sagen: 'Papst, du Hurensohn, geh heim. Besuch uns nie mehr.'" -


    Zu australischen und US-Diplomaten: "Haltet die Klappe, meinetwegen könnt ihr die diplomatischen Beziehungen abbrechen."



    Zum Konflikt mit China über Inseln im Südchinesischen Meer: "Ich werde mit einem Jetski die philippinische Flagge hinbringen."


    Quelle


    Bei letzterem hoffe ich auf eine baldige Umsetzung, wird ein Knüller wenn er den Chinesen ans Bein pisst..

    Glaubt den Schriften nicht, glaubt den Lehrern nicht, glaubt auch mir nicht. Glaubt nur das, was ihr selbst sorgfältig geprüft und als euch selbst und zum Wohle dienend anerkannt habt.


    -Buddha

    Einmal editiert, zuletzt von Brehm Funkenfaust ()

  • Zumindest kann niemand behaupten, man hätte es nicht vorher gewusst. Indem er die Gesellschaft zu Mitschuldigen macht, verschafft er sich selbst natürlich auch ne Form von Sicherheit.


    "Vergesst die Menschenrechte. Wenn ich Präsident bin, werde ich dasselbe machen wie als Bürgermeister. Ihr Drogenhändler, Straßenräuber und Nichtstuer geht besser. Denn ich werde euch umbringen. Ich werde euch alle in die Bucht von Manila werfen und an die Fische verfüttern."


    "Ich würde mir selbst und den Sicherheitskräften die Immunität garantieren: 'Straffreiheit für Rodrigo Duterte für das Verbrechen des Massenmordes. Unterzeichnet Rodrigo Duterte.'"


    Über die Vergewaltigung und Ermordung einer australischen Missionarin in einem Gefängnis in Davao im Jahr 1989: "Ich war wütend, dass sie vergewaltigt wurde, aber sie war wunderschön. Ich dachte, der Bürgermeister hätte der Erste sein sollen."


    "Ich würde meine eigenen Kinder töten, wenn sie Drogen nehmen."


    ---


    Ich würde nur nicht damit rechnen, dass die Kartelle nicht auf Dauer mit gleicher Münze zurückschlagen. Habe so meine Zweifel, dass Duderte eines natürlichen Todes stirbt. Krieg können beide Seiten führen. Am Ende wird die Bevölkerung darunter zu leiden haben.


    Die Rolle der katholischen Kirche ist hier durchaus lobenswert.


    Man könnte ja auf den Gedanken kommen, dass dieses Modell für Mexico genau das Richtige wäre. Allerdings wird eigentlich nur eine Form mafiöser Kriminalität durch eine andere ersetzt.


    Duterte selbst agiert doch bereits wie ein gestörter Krimineller. Welcher Staatschef will denn mit so einer Person beim
    Händeschütteln fotografiert werden? Trump vielleicht.

  • emand vor Ort kann das komplett anders sehen, ohne dabei ein völliger Idiot oder Fanatiker zu sein, einfach aufgrund der eigenen erlebten Umstände. Und wenn im Land diesen Standpunkt teilt, dann kann man sich aus sicherer Entfernung trefflich darüber streiten wer legitim ist und wer nicht

    Um an der Stelle einzuhaken: Gerade im südostasiatischen Raum sind in einigen Ländern die Gesetze mit denen Drogendelikte bestraft werden extrem drakonisch. Thailand (?) war immer wieder wegen Todesstrafen oder Verurteilungen zu langjähriger Haft in die Schlagzeilen geraten. Insofern gehe ich davon aus, dass dort eine viel geringere Hemmschwelle gegenüber einer harten Bestrafung dieser Delikte vorherrscht.


    Hinzu kommt im Fall der Philippinen noch eine extrem instablie Lage im Inneren. Es gab immer wieder bürgerkriegsähnliche Zustände, in den 90er und 00er Jahren diverse Terroranschläge und dazu eine "Tradition" von Menschenrechtsverletzungen seit den 1960ern eben auch im Zusammenhang mit den o.g. Konflikten.


    Es wundert mich daher nicht, dass in einem derartigen Klime die Maßnahmen und das Vorgehen des Präsidenten Anhänger finden, auch wenn es natürlich - aus westlicher Sicht - nicht akzeptabel ist.


    Ob man deswegen von einer Zivilisationskrise sprechen kann? - Die Tatsache, dass man Dank des Fortschritts in Sekundenschnelle quer über den Erdball kommunizieren, in Flugzeugen über den Wolken schweben kann etc. stellt ja nur eine physische Horizonterweiterung da.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.


  • Ob man deswegen von einer Zivilisationskrise sprechen kann? - Die Tatsache, dass man Dank des Fortschritts in Sekundenschnelle quer über den Erdball kommunizieren, in Flugzeugen über den Wolken schweben kann etc. stellt ja nur eine physische Horizonterweiterung da.

    Ja, aber genau die Tatsache, das man in Sekundenschnelle über den Globus kommunizieren kann, dürfte der Grund sein, warum die Menschen den Eindruck haben, das die Welt immer unsicherer wird, weswegen sie auch immer radikaleren Forderungen nachgeben, um die eigene Sicherheitslage zu verbessern, die vermeintlich gefährdet ist. Dabei hat sich die Zahl der Konflikte weltweit nicht vermehrt. Nur die Art der Berichterstattung.

  • Ob man deswegen von einer Zivilisationskrise sprechen kann?

    Das bezog sich weniger auf die Ereignisse auf den Philippinen, als auf unsere Reaktion darauf, die derartiges inzwischen auch noch zu legitimieren scheint. Das man derartiges achselzuckend hinnahm ist ja schon länger so, aber dass man es jetzt schon rechtfertigt ist doch eine eher neue Entwicklung. Kommt mir jedenfalls so vor.

  • Nur die Art der Berichterstattung.

    Und mit dem sinkenen Vertrauen in die Berichterstattung vermutlich dann auch die Art, wie damit umgegangen wird. Könnte ich mir vorstellen.


    Das man derartiges achselzuckend hinnahm ist ja schon länger so, aber dass man es jetzt schon rechtfertigt ist doch eine eher neue Entwicklung.

    Ich weiß nicht, ob man es gleich rechtfertigt. In meinen Augen stellen viele der scheinbaren Rechtfertigungen lediglich den Versuch dar, die Entwicklung zu erklären oder nachzuvollziehen und sind damit er keineswegs mit Verständnis im Sinne eines Gutheißens gleichzusetzen. Schon in meiner Schulzeit war es so, dass immer wieder betont wurde, es sei wichtig nachzuvollziehen, warum sich Dinge in anderen Ländern anders verhielten, als wir es uns erwarten würden, auch - oder gerade wenn - es sich um Entwicklungsländer/ehemalige Kolonien etc. handelte.


    Das achselzuckende Hinnehmen rührt daher, dass einen die Erfahrungen prosaisch gemacht haben. Wie viele Erwartungen an Demokratisierung, an Durchsetzung der Menschenrechte etc. haben sich denn als Schuß in den Ofen erwiesen oder haben das Gegenteil von dem gebracht, was sie bewirken sollten? Gefühlt zu viele.
    Damit will ich jetzt nicht sagen, dass man darauf keinerlei Hoffnung setzen oder ganz darauf verzichten sollte, die Wichtigkeit von Menschenrechten etc. zu betonen und für deren Einhaltung einzutreten, aber man darf auch keine übertriebenen Erwartungen hegen.


    Im Bezug auf die Region Südostasien verursachen die Auseinandersetzungen um die diversen Inseln in der internationalen Politik wohl das meiste Kopfzerbrechen.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Da gibt es Hitlervergleiche und niemand im Forum schreibt was? Normalerweise vergleichen die Leute ja eher politische Gegner mit Hitler, aber der philippinische Präsident vergleicht sich lieber gleich selbst mit ihm und bekundet quasi nebenbei seinen Willen dazu 3 Millionen Leute umzubringen: http://www.zeit.de/politik/aus…f-hitler-drogenabhaengige


    Kann ja echt noch heiter werden...

  • Normalerweise vergleichen die Leute ja eher politische Gegner mit Hitler, aber der philippinische Präsident vergleicht sich lieber gleich selbst mit ihm und bekundet quasi nebenbei seinen Willen dazu 3 Millionen Leute umzubringen: zeit.de/politik/ausland/2016-0…f-hitler-drogenabhaengige

    Naja, wenn man bedenkt, dass Hitler auch von seinem Leibarzt mit Medikamenten/Drogen vollgepumpt worden sein soll und daher möglicherweise auch eine Abhängigkeit entwickelt hatte (Göring war ja Morphinist; und dan gab es ja auch noch Pervitin!), dann wäre da mal die Frage zu stellen, wie der Philippinische Präsident mit Hitler verfahren würde....


    P.S. Wieso nehmen alle, die Hitler nachahmen wollen, nicht mal dessen Verhalten am 30. April zum Vorbild...

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