Russland und die ehemaligen Staaten des Ostblocks

  • Weil die Ukraine ziemlich schlecht dasteht?


    Das neue US-Paket wird sie jetzt vermutlich nochmal ne Weile über Wasser halten. Aber ansonsten sieht es düster aus. Seit der gescheiterten Offensive der Ukraine im letzten Sommer, rückt (wenn auch langsam), eigentlich nur noch Russland vor. Ihre Angriff aus der Luft nehmen zudem an Intensität immer weiter zu.

    Größtes Problem ist wohl tatsächlich der Munitionsmangel. Klar die reden dauernd davon und irgendwie scheint es ja doch zu gehen, aber was wenn die tatsächlich mal leer ist? Wenn nur ein einzelner Frontabschnitt keine Munition mehr hat, können die Russen an dieser Stelle einen Durchbruch erzielen und nein das muss nicht zwingend zum Zusammenbruch führen, der Durchbruch kann auch wieder eingefangen werden. Aber eine Zusammenbruch der Front ist da ebenfalls kein unrealistisches Szenario.

  • Es stimmt, für die Ukrainer sieht es nicht gut aus, was vor allem am Mangel von Artilleriemunition, Flugabwehr und wohl auch Panzerabwehr liegt.

    Wie Russland wir aber auch die Ukraine niemals gar nichts mehr haben.

    Selbst die Wehrmacht 45 hatte noch Material.

    Auch rücken die Russen zwar vor, aber immer noch in einer Geschwindigkeit, da brauchen sie noch Jahre, um nur den Dnipro zu erreichen.

    Seit April 23 sind die Russen in einem Jahr an der maximal Stelle Avdivvka 30km vorgerückt, was aber auch stark daran lag und liegt, dass es die Ukraine versäumt hat Auffangstellungen und Verteidigungsstellungen in ihrem rückwärtigen Raum zu bauen.

    Auch enden mechanisierte Angriffe noch immer mit desaströsen Verlusten für die Russen. Diese versuchen mit aller Macht aber das Zeitfenster zu nutzen, ehe weitere Munition, besonders für die Artillerie, eintrifft.



    EDIT: 25.04.2024


    Weil wir es davon hatten, was die Ukraine machen kann wegen der geflüchteten Ukrainer, die sich nicht zum Wehrdienst melden.

    Für diese wird wohl jetzt der diplomatische/konsularische Dienst eingestellt. Sie bekommen also keine Hilfe z.B. für neue Reisepässe oder andere Dokumente mehr durch die Ukraine.


    Ukraine-Liveblog: ++ Ukraine stoppt Ausgabe von Reisepässen an Männer ++ | tagesschau.de

  • Auch rücken die Russen zwar vor, aber immer noch in einer Geschwindigkeit, da brauchen sie noch Jahre, um nur den Dnipro zu erreichen.

    Seit April 23 sind die Russen in einem Jahr an der maximal Stelle Avdivvka 30km vorgerückt, was aber auch stark daran lag und liegt, dass es die Ukraine versäumt hat Auffangstellungen und Verteidigungsstellungen in ihrem rückwärtigen Raum zu bauen.

    Diesen Eindruck habe ich allerdings auch. Dafür, dass wir täglich Horrormeldungen über einen drohenden Zusammenbruch der Front in unseren Medien serviert bekommen, ist der tatsächliche Geländegewinn der Föderation doch minimal. Da tut sich eigentlich gar nichts. Natürlich darf man die Russen niemals unterschätzen, aber es passiert halt nichts, was auf einen schnellen Erfolg hindeuten könnte.

  • Das kann aber leider ganz schnell kippen. Der Zusammenbruch einer Front muss sich nicht lange vorher ankündigen. In der Etappe sieht es stabil aus, aber wenn dann irgendwann ein entscheidender Dominostein gefallen ist, dann kommt das gesamte System in Rutschen. Der Zusammenbruch selbst geht dann letztlich oft recht schnell und für die Heimat überraschend. War bspw. im Ersten Weltkrieg ja auch so.


    Insgesamt stimmt mich die Lage um die Ukraine derzeit sehr düster. Das Hilfspaket der USA ist ja keine dauerhafte Zusage, was es aber DRINGEND bräuchte. Die Europäer kommen immer noch nicht aus dem Quark. Wir tun so, als würde bald der Frieden verhandelt werden, während Russland sich auf die ganz große Auseinandersetzung vorbereitet. Die Europäer pennen. Die Amerikaner pennen und sind lahmgelegt. Die Ukrainer bluten aus, und am Ende bewahrheitet sich noch der russische Propaganda-Witz: "Der Westen kämpft um die Ukraine bis zum letzten Ukrainer."


    Zudem pennt man noch viel schlimmer gegenüber China. Iran, China, Nordkorea. Die lauern alle auf den richtigen Moment. Und der Westen taumelt und tut fast so, als wäre nichts. Es passiert einfach nicht genug. Vor allem versäumt man derzeit dramatisch seitens der großen Politik die Bevölkerung auf diesen Großkonflikt ausreichend vorzubereiten, was eben auch bedeutet ideologisch auf Kurs zu bringen. Es fehlt schlichtweg die nötige Gegenpropaganda. Mit einem Debattierclub gewinnt man keinen Krieg.


  • Zudem pennt man noch viel schlimmer gegenüber China. Iran, China, Nordkorea. Die lauern alle auf den richtigen Moment. Und der Westen taumelt und tut fast so, als wäre nichts. Es passiert einfach nicht genug.

    Der Westen huldigt weiter stur seiner heiligen Kuh der Wirtschaft. Daher gibt es ja auch von Anfang an keine wirklich konsequenten Sanktionen gegen Russland usw.

    Ich habe ja schon immer gesagt das viele Politiker in einer anderen Welt leben als wir "Normalos", hier bestätigt sich das mir noch mehr.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • Die Wirtschaft ist ja auch nicht ganz unwichtig. Wenn wir Russland besiegen wollen, dann läuft das über die Wirtschaft, bzw. über unsere Produktionskapazitäten. Allein davon sieht man zu wenig. Es läuft alles elendig langsam und schleppend an. Wir müssten Russland in Grund und Boden rüsten und die Ukraine mit Waffen zuscheißen. Es passiert nur nicht. Gleichzeitig müssten wir selbst massivst aufrüsten und unser Militär umbauen. Dazu gibt es zig Pläne und Bestellungen, aber auf dem Platz passiert bisher wenig. Derzeit sieht es eher so aus, dass Russland den Westen bei der Artillerie-Munitions-Produktion übertrumpft hat und die bisherigen westlichen Waffenlieferungen verpuffen. Zudem ist deutlich spürbar, dass die politische Unterstützung bzw. der Wille im Westen massiv schwankt. Auch dagegen wird viel zu wenig vorgegangen. So wird das nix. Und Russland sich in der Ukraine durchsetzt, dann haben wir einen andere Welt. Spätestens dann wird auch der Letzte begriffen haben, dass der Westen nicht mehr willens oder fähig ist, seine globalen Interessen militärisch durchzusetzen. Das ist dann erst der Startschuss für alle anderen, die noch eine Rechnung offen haben bzw. endlich das Blatt in ihrem Sinne wenden wollen.


    Und jetzt gehen der Ukraine auch zunehmend die Soldaten aus. Angeblich weil die Regierung Selenskyj die Mobilisierung scheuen würde. Ich habe eher die Befürchtung, dass langsam das eintritt, was man befürchten musste. Die Ukraine ist tatsächlich ausgeblutet. Wir kennen ja allenfalls Schätzwerte zu den ukrainischen Verlusten. Das ist ja im Grunde ein kriegswichtiges Staatsgeheimnis. Neues Gesetz zur Mobilmachung soll ukrainische Armee stärken | tagesschau.de

  • Das Zögern am Anfang holt uns jetzt ein. Gleich von Anfang an richtige Waffenlieferungen und richtige Sanktionen. Dann wäre das Ding vielleicht schon durch.


    Vor allem die Sanktionen sind bis heute ein Witz, gibt seit Kriegsbeginn mindestens einmal im Monat irgendeine Meldung wer wo wieder welche Sanktionen umgeht. Gerne auch deutsche Unternehmen und irgendwas mit Rüstung.


    Und für die Energiesicherheit verkaufen wir jetzt jede WM und Olympia der nächsten 50 Jahre nach Saudi Arabien & Co., das sorgt halt auch nicht gerade für gute Moral an der Heimatfront.


    Politiker denken einfach kurzfristig und nie langfristig. Das ist allgemein eines unserer größten Probleme, auch in allen anderen Bereichen.

  • Ich sehe auf der einen Seite ein, das die Politik da auch gewisse Probleme hat. Irgendwie muss der ganze Mist ja bezahlt werden. Gerade Frankreich hätte ja gerne, dass alle anderen ihre Waffenindustrie subventionieren, während sie selbst sie doch auffallend zurückhalten. Dass es, wenn Russland den Krieg tatsächlich gewinnen sollte noch teurer wird, daran denkt die Politik nicht, man ist ja dann sehr wahrscheinlich nicht mehr in der Regierungsverantwortung.

    Aber auch gerade was die Sanktionen betrifft, ist da viel Luft nach oben. Es gibt aber auch viele Unternehmen, die sich nicht aus Russland zurückgezogen haben und da super Geschäfte machen, da Konkurrenten weg sind oder sanktioniert werden. Gerade gestern gab es einen Bericht, wonach europäische Banken 800 Mio. Steuern an den russischen Staat gezahlt haben, weil sie riesige Gewinne in Russland machen. Da könnte man z.B. Sondersteuern erheben. "Ihr hattet jetzt Jahre Zeit euch zurückzuziehen, ab dem 01.07.24 seit ihr entweder weg, oder für jeden Rubel den ihr ihn Russland verdient, zahlt ihr 50 % Sondersteuer die direkt an die Ukraine oder Rüstungsprojekte gehen".

    Die FDP würde toben, die SPD um ihre zukünftigen Vorstandsposten bangen, aber das wäre mal ein wirklicher Schritt voran.

  • Dass es, wenn Russland den Krieg tatsächlich gewinnen sollte noch teurer wird, daran denkt die Politik nicht,


    Stimmt, von Geld haben Politiker leider keine Ahnung. Sparen ist meistens der größte Schwachsinn ever. Ist ja auch bei Klima, Gesundheit, Armut oder Infrastruktur so. Was man heute spart, bezahlt man später 10fach.


    Liegt leider auch am Lobbyismus und am Kapitalismus, auch wenn es keiner hören will. Unternehmen denken halt nur in Quartalszahlen, alles was darüber hinausgeht ist denen egal.

  • In den USA gibt es Wachstum und steigende Kaufkraft, in Deutschland ist das Gegenteil der Fall.


    Um beim Thema zu bleiben: Wieviel Waffen die USA liefert ist da eine rein politische Entscheidung, am Geld lag es bisher nicht.


    Merkst du eigentlich gut bei den Republikanern und dem Thema Israel. Hilfe nur für die Ukraine geht da immer nicht aus Gründen. Sobald Biden und die Demokraten Hilfen für Ukraine und Israel koppeln, geht es plötzlich doch. Spoiler: Beide Staaten zu unterstützen kostet extra viel, also Nein, am Geld liegt es nicht.

  • Euch ist schon bewusst, dass dafür Mehrheiten geschaffen werden müssen und die bröckelt. In Deutschland war die Unterstützung für die Ukraine nie eine Herzensangelegenheit. Im Gegenteil, in social Media wurde so viel Schwachsinn verbreitet, dass viele im Russen noch den netten Nachbarn vom neben an sehen, der sich gerade nur wehrt, weil die pöse Nato und insbesondere die USA, den Russen Jahrzehntelang das Leben schwerer machte.


    Also einen Krieg haben wir definitiv schon verloren und dass ist der Propagandakrieg. Mit freundlicher Unterstützung von Trump. Für mich ist social Media die Top Bedrohung der Neuzeit geworden. Tiktok und die ganzen Plattformen gehören endlich eingeschränkt. Jeden Tag sehe ich auf YouTube einen neuen Youtuber, der Hetze gegen unsere Regierung betreibt, Hetze gegen USA und der Nato. Ich sehe schon den Tag kommen, an dem wir die Russen einmarschieren lassen unter tosendem Applaus, weil sie uns angeblich befreien wollen.

  • Also zumindest die deutsche Bundesregierung hat aktuell eine Mehrheit, die muss da gar nichts beschaffen.

    Worauf willst du hinaus? Die SPD will doch nicht. Und die CDU wird es auch nicht machen, auch wenn die derzeit was anderes erzählt. Die spielen doch seit Jahrhzenten guter und böser Bulle, je nach dem wer gerade in der Opposition sitzt.


    Solange die Bevölkerung nicht eindeutig helfen will mit Waffen, wird sich keine der beiden Parteien opfern für das Thema. Wir reagieren nur noch anstatt zu agieren.


    Für mich zumindest steht fest, dass wir viel mehr direkte Demokratie brauchen.

  • Du glaubst Olaf Scholz liefert z.B. keine Taurus weil irgendwelche Russlandversteher das doof finden?


    Das denke ich nicht, Olaf Scholz interessiert nicht was die Bürger denken, weil dieselben Bürger wollen auch Aufklärung bei Cum Ex und da liefert er bekanntlich auch nicht.


    Und als die Umfragen anfangs für mehr Waffenlieferungen waren, haben sie auch nichts gemacht. Das ist ja das Problem, das es scheißegal ist, was der Bürger will.


    Die Ampel hat eine Mehrheit und könnte alles umsetzen wofür man nicht Zweidrittel braucht. Und selbst die Schuldenbremse umschiffen sie mit ihren Sondervermögen nach Lust und Laune, also eigentlich können sie wirklich alles machen was sie wollen. Sie wollen nur nicht.


    Und bei unserer kaputten Republik bringt auch direkte Demokratie nichts. Für was würde das Volk stimmen? Für mehr Flüchtlinge abschieben z.B. Aber davon schiebt sich dann genauso wenig ab wie jetzt, weil es niemand gibt der das faktisch machen kann.

    Was ansonsten bei direkter Demokratie rauskommt siehst du beim Brexit. Direkte Demokratie ist in Kombination mit Fake News noch viel schlimmer als eine repräsentative Demokratie. Bei mündigen aufgeklärten Bürgern würde es funktionieren, aber da bräuchte man es nicht, weil dann würde ja auch eine repräsentative Demokratie funktionieren, weil die Leute das wählen würden was gut für sie ist.

  • Und bei unserer kaputten Republik bringt auch direkte Demokratie nichts. Für was würde das Volk stimmen? Für mehr Flüchtlinge abschieben z.B. Aber davon schiebt sich dann genauso wenig ab wie jetzt, weil es niemand gibt der das faktisch machen kann.

    Was ansonsten bei direkter Demokratie rauskommt siehst du beim Brexit. Direkte Demokratie ist in Kombination mit Fake News noch viel schlimmer als eine repräsentative Demokratie. Bei mündigen aufgeklärten Bürgern würde es funktionieren, aber da bräuchte man es nicht, weil dann würde ja auch eine repräsentative Demokratie funktionieren, weil die Leute das wählen würden was gut für sie ist.

    Geht es noch abstruser? Mehr Flüchtlinge abschieben? Sowas würde sicherlich nicht zur Abstimmung stehen.


    Ich finde es interessant, dass du den Brexit nimmst. Das einzig mir bekannte negative Beispiel. In der Schweiz sind mir wiederum etliche sonnige Abstimmungen bekannt.

  • Geht es noch abstruser? Mehr Flüchtlinge abschieben? Sowas würde sicherlich nicht zur Abstimmung stehen.

    Bist du dir da so sicher? Ich absolut nicht. Man hat die indirekte Demokratie damals bewusst gewählt, aus negativen Erfahrungen der Weimarer Zeit. Da die breite Bevölkerung sehr leicht durch Demagogen zu beeinflussen ist.

    Ich finde es interessant, dass du den Brexit nimmst. Das einzig mir bekannte negative Beispiel. In der Schweiz sind mir wiederum etliche sonnige Abstimmungen bekannt.

    Weißt du, wann das Frauenwahlrecht in der Schweiz zugelassen wurde? Im Februar 1971. Die Schweiz ist übrigens bis heute kein Mitglied der Europäischen Union oder der NATO. Kennst du das Einbürgerungsrecht der Schweiz?

  • Und in Deutschland ist der Wähler darauf angewiesen und muss hoffen, dass die gewählte Partei ihre Versprechen vom Wahlkampf wahr macht.

    Tut Sie es nicht dann droht was......böse Presse und in 4 Jahren ist es eh vergessen.

    Nebenbei erwähnt, laut neuem Wahlrecht kann es sein das man einen Abgeordneten in den Bundestag wählt, er aber dort niemals ankommt. Und im Zweifel dürfen Parteien über Listenplätze auch noch entscheiden wer in den Bundestag kommt. Ist auch nicht sooooo demokratisch.

    Mir wäre das Schweizer Wahlrechtsmodell lieber. Dann müssen Politiker halt einfa h bessere Politik machen, könnte man meinen das wäre ja auch ihr Job.

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