Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Nein, weil er das ihm anvertraute Geld verschwendet hat.

    Wenn ein Kommunalbeamter, Bürgermeister oder sonstiger Verantwortlicher vor Ort, Geld für goldene Parkbänke und silberne Brunnen mit Einhörnern ausgibt, Brücken in´s Nichts baut, nur um seinem Schwager, der eine Baufirma hat, Aufträge zuzuschanzen, anstelle von Kitaplätzen zu schaffen, den ambulanten Pflegedienst auszubauen oder auch mal nen Zaun für einen Spielplatz springen läßt, dann hat er seinen Job verfehlt und gehört da einfach nicht hin.

    Am "System" läuft etwas merklich verkehrt, wenn Gelder ausgegeben werden ohne die Sinnhaftigkeit der Verwendung oder die Intention des Verantwortlichen zu hinterfragen.

  • Hier mal ein weiteres Beispiel.


    Deutschland leistete sich mit seinem Berliner Bundeskanzleramt für ca. eine halbe Milliarde Baukosten seinerzeit das …

    …größte Regierungshauptquartier der Welt. Es ist rund achtmal so groß wie das Weiße Haus in Washington, zu dem allerdings noch weitere Gebäude gehören.

    Jetzt soll ein Anbau für mindestens 777 Millionen Euro hinzukommen.

    Achtmal so groß wie das Weiße Haus, zehnmal größer als der Amtssitz der britischen Premierministerin, drei mal größer als der französische Élysée-Palast, dem Amtssitz von Emmanuel Macron – der geplante Neubau des Bundeskanzleramts in Berlin wird richtig groß. Dafür aber auch richtig teuer: 777 Millionen Euro kostet der Bau des neuen Gebäudes den Steuerzahler.

    Warum kommt ein US-Präsident mit wesentlich bescheideneren Regierungsräumen aus, als ein deutscher Bundeskanzler?


    Aber wir müssen die Vermögenssteuern erhöhen? Mir scheint, der Staat hat eher zu viel Geld.


    Nein, weil er das ihm anvertraute Geld verschwendet hat.

    Wenn ein Kommunalbeamter, Bürgermeister oder somstiger Verantwortlicher vor Ort, Geld für goldene Parkbänke und silberne Brunnen mit Einhörnern ausgibt, Brücken in´s Nichts baut, nur um seinem Schwager, der eine Baufirma hat, Aufträge zuzuschanzen, anstelle von Kitaplätzen zu schaffen, den ambulanten Pflegedienst auszubauen oder auch mal nen Zaun für einen Spielplatz springen läßt, dann hat er seinen Job verfehlt und gehört da einfach nicht hin.

    Am "System" läuft etwas merklich verkehrt, wenn Gelder ausgegeben werden ohne die Sinnhaftigkeit der Verwendung oder die Intention des Verantwortlichen zu hinterfragen.

    Da sind wir vollkommen einer Meinung. Und solange das so ist, braucht man mir auch nicht mit Vermögens- und Kapitalertragssteuern usw. kommen.


    - Flughafen Berlin-Brandenburg (jetzt schon zu klein)

    - Elbphilarmonie

    - Stuttgart 21 (jetzt schon zu klein)


    Das sind ja nur die bekanntesten Beispiele. Wenn du mich fragst, ist Geld generell in der Öffentlichen Hand nicht gut aufgehoben. Sie sollten sich beschränken auf Wesentliche Aufgaben. Tun sie aber nicht. Siehe Wuppertaler Bänke usw..


    Am "System" läuft etwas merklich verkehrt, wenn Gelder ausgegeben werden ohne die Sinnhaftigkeit der Verwendung oder die Intention des Verantwortlichen zu hinterfragen.

    Aus meiner Sicht ist das eben kein Systemfehler sondern typisch menschliches Versagen. Verschwendung ist ja jetzt nichts Neues in der Geschichte.


    Lässt sich aus meiner Sicht am effektivsten dadurch bekämpfen, dass man die Staatsausgaben streng reguliert und minimiert auf wirklich Notwendiges und möglichst viel in privater Hand lässt. Pistorius räumt ja bspw. bei der Bundeswehr und ihrem Einkaufsirrsinn endlich mal auf. Not macht offensichtlich erfinderisch.


    Ich meine unsere Kommunen sind seit Jahrzehnten hoch verschuldet, die Länder ebenso und der Bund nicht minder. Juckt das irgendwen spürbar? Und dann faseln alle davon, was wir unseren Nachkommen für ne Welt hinterlassen. Schulden hinterlassen wir ihnen.

    5 Mal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Es steht ja nicht zur Disposition, ob der Staat Gelder ausgibt oder der private Sektor: Kontrollinstanzen und Regularien beim Umgang mit öffentlichen Geldern, die es mit Siicherheit gibt, müssen einfach nur eingehalten oder von einer dritten / neutralen Partei genehmigt werden.

    Ich denke, das ist jetzt nicht gerade Science Fiction und wird in anderen Staaten genau so umgesetzt, in der Schweiz beispielsweise, wo Bürger deutlich mehr Mitspracherechte in diesem Bereich haben.

    Aber ich pack das mal in den gleichen Topf wie das Lobbyregister und die Transparenz bei Nebeneinkünften von Abgeordneten: Bananenrepublik

  • Aber wir müssen die Vermögenssteuern erhöhen? Mir scheint, der Staat hat eher zu viel Geld.

    Das ist keine Entweder-Oder-Frage. Es gibt keine Vermögenssteuer, die ruht seit geraumer Zeit, also die kann nicht erhöht werden. Die sollte endlich wieder erhoben werden.


    Dass die Vorgängerregierung dieses Gebäude in Auftrag gegeben hat und die derzeitige es nicht stoppen will, mit dem Wissen, dass man eigentlich den Bundestag sogar reduzieren möchte, ist das ganze Vorhaben skandalös. Wie du schon sagst, sowas ist tatsächlich ein Beweis dafür, dass das Geld an den falschen Stellen ausgegeben wird.

  • Dass die Vorgängerregierung dieses Gebäude in Auftrag gegeben hat und die derzeitige es nicht stoppen will, mit dem Wissen, dass man eigentlich den Bundestag sogar reduzieren möchte, ist das ganze Vorhaben skandalös. Wie du schon sagst, sowas ist tatsächlich ein Beweis dafür, dass das Geld an den falschen Stellen ausgegeben wird.

    Hier sind wir ja mal einer Meinung.


    Eine Vermögenssteuer lehne ich aber ab. Es ist aus meiner Sicht nicht die Aufgabe des Staates umzuverteilen. Er soll sparsam und zweckorientiert mit seinen Mitteln umgehen und sich möglichst wenig in das Leben der Menschen einmischen. Seine Aufgabe ist es rechtmäßigen Besitz und Eigentum zu schützen, nicht es zu beschlagnahmen und neu zu verteilen.

  • Da sind wir vollkommen einer Meinung. Und solange das so ist, braucht man mir auch nicht mit Vermögens- und Kapitalertragssteuern usw. kommen.

    Wie wär´s mit beidem?

    Anstelle 10 Jahre auf die vollständige Umsetzung eines der beiden zu warten, warten wir nur 5 Jahre auf 50% von beiden.

    Einen derart eingestaubten Beamten- und Verwaltungsapparat auf Effektivität zu trimmen, ist fast schon hoffnungslos.


    Wieso braucht man Dir nicht mit Kapitalertragssteuern kommen, aber Lohnsteuern sind in Ordnung, warum?

    Jeder Kneipenbesitzer zahlt Steuern, jeder KFZ-Mechaniker mit Werkstatt, jeder Bäcker oder Vorstandsvorsitzender, Bundesligatrainer; aber sobald man Geld mit dem anteiligen Verkauf von Papieren verdient, ist es for free?

    Aktien werden nicht gekauft, gehandelt und wieder verkauft, um klammen Aktiengesellschaften unter die Arme zu greifen oder traditionelle Familienunternehmen während Pandemien zu retten, sondern um Geld zu verdienen. Und das möglichst schnell und möglichst viel; mit dem Hochgeschwindigkeits-Computerhandel in Millisekunden.

    Ein Broker geht morgens um 7:00 aus dem Haus, zockt an der Börse und wenn er um 17:00 nach Hause kommt, hat er 10 Mio mehr, steuerfrei. Das findest Du in Ordnung?


    Was spricht gegen eine Erhöhung der Spitzensteuersatzes?

    Der aktuelle gilt ab 62.000 €; das ist ja mal ein schlechter Witz; was ist denn bitte an 5.000 brutto / Monat spitze?

    Unter der Regierung Kohl lag der noch bei 53% ( siehe oben ). Gerhard Schröder und seine Assis haben dann fast zeitgleich mit der Einführung der Hartz IV Gesetze diesen nach unten gedrückt, einfach nur um dem sozialen Bodensatz der Arbeitnehmer, dem neu entstehenden Billiglohnsektor und der sozialen Diffamierung die extra Würze zu verleihen.


    Niemand, der 200.000 € oder mehr verdient, sollte ein Problem damit haben, wenn der Steuersatz um ein paar Prozent steigt. Das hat mit "Vermögen" erst mal gar nichts zu tun, sondern ist 1:1 eine Umsetzung des Solidarprinzips, auf dem unseren Gesellschaft seit 70 Jahren aufgebaut ist und das bisher eigentlich auch ganz gut funktioniert hat.

  • Da gab´s mal diesen Schlaumi-Schlumpf von der CDU; Durchstarter Marke Phillip Amthor......irgendwas mit "MIttfelder oder MIttel" (?)......( noch recht jung, ist vor ein paar Jahren gestorben ), der hatte mal die grandiose These, Arme in Deutschland würden den Fehler machen, nicht in Eigentum zu investieren. Würden sie das, wie andere in Deutschland auch, tun, hätte sich die Armut erledigt. :thumbsup:

  • Da gab´s mal diesen Schlaumi-Schlumpf von der CDU; Durchstarter Marke Phillip Amthor......irgendwas mit "MIttfelder oder MIttel" (?)......( noch recht jung, ist vor ein paar Jahren gestorben ), der hatte mal die grandiose These, Arme in Deutschland würden den Fehler machen, nicht in Eigentum zu investieren. Würden sie das, wie andere in Deutschland auch, tun, hätte sich die Armut erledigt. :thumbsup:

    Richtig, gefolgt von der Empfehlung von Friedrich Merz das Harz4 Empfänger und Niedriglöhner doch nur in Aktien investieren müssten um aus ihrer schlechten finanziellen Lage zu kommen.


    "Telling an atheist they're going to hell is as scary as a child telling an adult they're not getting any presents from Santa"

    -Ricky Gervais-


    "Arbeiten im Büro das ist wie Sex in der Ehe, am Anfang gibt man sich Mühe und hat Spaß und nach ein paar Jahren macht man immer das selbe und ist einfach nur froh wenn Feierabend ist"


    -Bernd Stromberg- :thumbsup:

  • privaten Vermögensaufbau


    Das ist ein Ammenmärchen. Es gibt höchsten Vermögensvermehrung. Wer schon reich ist, wird reicher, wer arm ist bleibt auch arm. Zumindest in der Mehrheit, Ausnahmen bestätigen die Regel.

    Jetzt übersimplifizierst du das ganze.

    Rechne Mal aus, was rauskommt, wenn du ein paar hundert Euro im Monat über Jahre in einen ETF packst. Selbst bei konservativer Schätzung der Kursentwicklung kommen da locker mittlere 6 stellige Beträge bei raus (Stichwort Zinseszins Effekt).


    Klar, gibt es die Leute, die das wirklich nicht können. Aber zu Behaupten die Mehrheit der Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten könne gar kein Vermögen aufbauen ist einfach falsch.


    Ist natürlich auch nicht immer einfach. Habe mir eine schöne Altbauwohnung gemietet und hätte schon richtig Bock mir am Wochenende vom Gehalt noch zwei drei Einrichtungsgegenstände und nen fetten OLED zu kaufen..

    Rational sollte ich aber erstmal die Cash Reserven auffüllen und die Altersvorsorge klären.

  • Hier ein Artikel der beschreibt wie wichtig soziale Kontakte und die Vermischung mit anderen Gruppen ist:


    Harvard-Ökonom Raj Chetty: »Kontakte zu Reicheren sind der entscheidende Faktor für den Aufstieg« - DER SPIEGEL


    Wohnen Arme in besseren Vierteln oder gehen in bessere Schulen, werden sie eher erfolgreich, während Arme die unter sich bleiben nicht erfolgreich sind.


    Auch geschieht der Aufstieg nicht zu Lasten der Reichen (ist ja gerade auch hierzulande immer die Sorge, wenn Unterschichtskinder in die Klasse kommen oder "Assis" in die Nachbarschaft ziehen). Schadet den Reichen nicht und macht die Armen zu Reichen. Also mehr davon bitte :thumbup:

  • Worauf begründest du deine Annahme?


    Bisher findet die soziale Durchmischung kaum statt, wird von Armen die die Möglichkeit dazu haben sogar abgelehnt. Somit scheint ein Szenario in dem sich alle gleichzeitig durchmischen eher unwahrscheinlich. Als langfristiges Projekt wäre das aber denkbar, schaffen nach und nach mehr Arme den Aufstieg, gibt es wiederum mehr Reiche mit denen sich die restlichen Armen vermischen können. Zudem könnten Erfolge die Akzeptanz fördern.

  • Schulen werden ja nach Leistung und Nähe des Ortes zugeteilt, nicht nach Geldbörse der Eltern. Insofern ist eine gewisse Durchmischung ohnehin da. Allerdings wohnen Wohlhabende halt oft in anderen Stadtteilen als Arme. Und die sozialen „Codes“ sind eben auch oft ganz andere. Sprache, Stil, Geschmack…

    Ansonsten gibt es ja auch Stipendien für besonders gute Absolventen / Schüler.


    Ansonsten macht es halt einen Unterschied, ob du 2-3 aus schwierigen Verhältnissen in eine Klasse packst oder 10-12. Das ändert die Gruppendynamik ggf. komplett.


    Falls das Ganze aber auf die Idee einer Gesamtschule hinauslaufen soll, lehne ich das ab. Das Konzept hat schon in der Vergangenheit nicht gut funktioniert.

  • Allerdings wohnen Wohlhabende halt oft in anderen Stadtteilen als Arme.


    Das ist ja auch die Aussage der Studie. Packst du ein paar Arme in so ein Viertel, steigt die Wahrscheinlichkeit dass sie aufsteigen signifikant an.

    Na logisch, weil sie von ihrem Umfeld lernen, sich im Verhalten häufig anzupassen versuchen und dadurch insgesamt erfolgreicher werden.


    Arme schauen tendenziell bspw. viel mehr Stunden Fernsehen als Reiche, die im Durchschnitt nicht mehr als eine Stunde am Tag Fernsehen. Wenn Arme sowas mitbekommen und sich entsprechend anpassen lernen sie natürlich auch viel dabei, bspw. sich zeitlich zu organisieren oder gewisse Denkmuster zu entwickeln. Das ist ja nicht überraschend.


    Es gibt sogar Studien darüber, dass sich wirtschaftlich erfolgreiche Menschen sehr gezielt ihre Freunde und Bekannten auswählen. Wahrscheinlich erfolgt das oft unterbewusst. Aber der Freundes- und Bekanntenkreis ist ein ganz wesentlicher Faktor beim sozialen Aufstieg.

  • Die Story der Serie die Flodders beruht auf so einem Experiment. Die Familie Flodder zieht in ein reiches Stadtviertel und soll sich dadurch sozial weiterentwickeln. Die Idee an sich ist also schon ziemlich alt.


    Für den Bereich Schule wäre so etwas tatsächlich nur in extrem kleinen Zahlen erfolgversprechend. So bald mehr als drei Schüler in so eine andersartige Gruppe stoßen, bilden sich bereits Grüppchen und alles bleibt beim Alten.


    Da man allerdings in den nächsten 10 Jahren an deutschen Schulen kein Personal für solche Experimente haben wird, ist das alles lediglich Träumerei.

  • Für den Bereich Schule wäre so etwas tatsächlich nur in extrem kleinen Zahlen erfolgversprechend. So bald mehr als drei Schüler in so eine andersartige Gruppe stoßen, bilden sich bereits Grüppchen und alles bleibt beim Alten.


    Da man allerdings in den nächsten 10 Jahren an deutschen Schulen kein Personal für solche Experimente haben wird, ist das alles lediglich Träumerei.


    Wenn man z.B. junge Familien fördert passiert nichts der gleichen. Dann sind die Kinder schon in der Kita zusammen. Somit kommen erst gar keine "andersartige" in die Schule. Das brauchst du dann auch kein zusätzliches Personal für.


    Was man tatsächlich machen müsste, wäre sozialen Wohnraum in "guten" Stadtvierteln schaffen. Das geht natürlich nur wenn der Wille dafür vorhanden ist.

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