Die Bundestagswahl 2017

Im Vertriebenenverband zu sein und nicht rechtsnational das geht ja auch kaum. Hätten wir eigentlich auch so eine verfahrene Situation, wenn die AfD nicht ins Parlament gekommen wäre und die SPD sich ebenfalls der Regierungsvernatwortung entzögen? Oder hätte es für Schwarz-Gelb gereicht? Wobei die FDP zur Zeit eine AfD in Hip gibt.

Bin ich eigentlich der einzige der den Eindruck hatt das mann jetzt in den Medien, nach dem mann mit der FDP fertig ist, kollektiv auf die SPD eindrischt von wegen sie wäre Verantwortungslos wenn sie nicht erneut in eine Groko geht (scheißegal ob sie damit ihr Todesurteil unterschreibt). Gleichzeitig wird aber mit keinem Wort die Rolle der Kanzlerin bei der Sondierungsgeschichte hinterfragt oder gar kritisiert, geschweige denn die Frage aufgeworfen ob sie vielleicht mal endlich zurücktreten und so den Weg für neue Möglichkeiten frei machen könnte. Ne da wird seitens der Medien, wie die letzten 12 Jahre schon, die wohlwollende und schützende Hand über unsere tolle Supermutti gehalten und schön die Schuld/der Blick auf die anderen Parteien gelenkt, einfach nur armselig.

Da kann ich zustimmen. Finde es auch mehr als grotesk, wie jetzt gerade von allen Seiten die SPD angegangen wird, sie müsse ihrer „staatspolitischen Verantwortung gerecht werden“, während gleichzeitig die FDP dafür bejubelt wird, weil sie „ihren Markenkern“ schützt.

Also WENN die SPD nun schon wieder in eine GroKo soll, dann aber bitte zu einem VERDAMMT HOHEN inhaltlichen Preis. Wobei ich eigentlich inhaltlich komplett dagegen bin. Wir brauchen die SPD in der Opposition, weil sonst die AfD den Oppositionsführer stellt. Das geht gar nicht.

Für eine absolute Mehrheit braucht es 355 Sitze (rein rechnerisch, bei insgesamt 709 Sitzen).

- CDU/CSU und FDP kommen zusammen auf 326. => reicht nicht
- CDU/CSU und AfD kämen auf 338. => reicht nicht
- CDU/CSU, FDP und AfD brächten es auf 418. => reicht
- SPD und CDU/CSU hätten 399 Sitze. => reicht
- Schwarz-Gelb-Grün ("Jamaika") hätte 393 ergeben.

Eine linke Mehrheit ist rechnerisch nicht machbar.

Eine linke Mehrheit ist nicht machbar?
Was ist mit CDU (ohne CSU), SPD, Grüne?
Wobei die CSU amüsanterweise traditionellerweise eine stärkere Sozialpolitik fährt, als die CDU, aber sonst natürlich nationalistisch konservativer aufgestellt ist.

Bei den Sympathien die der rechte Flügel mit der AFD hegen mag, darf man für eine Koalition oder einer Zusammenarbeit nicht vergessen, dass die CDU/CSU mit aller Kraft verhindern will, dass die AFD sich etabliert, da es hier natürlich, wie oben von euch dargelegt, um die eigentliche Stammwählerklientel geht.
Mit ihr zusammenzuarbeiten wäre also perspektivisch denkend, sehr kontrakproduktiv,

kommen wir zur SPD:
Die SPD ist ja vor allen auch so schwach, weil es die Linke und AFD gibt, die ihr die Arbeiter/kleine Angestellte/sozial schwachen abspenstig gemacht haben und die Grünen die ihr die sozialumweltprogressiv Bewegten abspenstig gemacht haben.
Und ehrlich gesagt. Ich sehe nicht, wie die SPD, wie von John gewünscht, jemals wieder an die glorreichen Zeiten von früher anschließen will, vor allen nicht wenn sie sich derart schwammig und "beliebig" aufstellt wie von John hier propagiert, außer sie fusioniert mit der Linken oder legt ein zukunftsweisende Vision vor die auf die Herausforderungen der Zukunft reagiert, die Interessen der Masse der Bevölkerung im Auge hat und dies dann, traurigerweise am wichtigsten, alles mit einer sehr charismatischen Person transportiert.
Nichts davon ist gerade irgendwie abzusehen. Scholz als Hoffnungsträger? Oh man....Armutszeugnis. Persönlich ist der Typ ne Hassperson für mich. Nahles? Als charismatische Führerin sicher nicht geeignet. Deswegen sehe ich dieses: "Wir erholen uns in der Opposition" als überhaupt nicht zielführend und für Verrat an den eigenen Zielen. Es wird auch einfach imo nicht viel bringen.... Ein paar Prozentpunkte... Sicher...Aber ist es das Wert die Chance in den Wind zu schlagen die eigenen Pläne zu verwirklichen, von denen man fest überzeugt sein sollte, dass sie das Beste für die Gesellschaft und auch notwendig sind?
Aber muss die SPD wissen.

Die realistischste Chance für die SPD stärkste Partei zu werden ist derweil, dass die CDU noch viel stärker von der AFD kannibalisiert wird, was eine eskalierende Flüchtlingskrise erfordern würde.
Ein Szenario, dass die CDU nach meiner Einschätzun mit aller Macht zu verhindern suchen wird, indem die AFD möglichst an den Rand gedrängt wird... und ensprechenden "Lenkungen" (ein hoch auf Euphemismen) in den VOrhofstaaten der EU.

edit:
@Likedeeler

Zitat von Likedeeler

Ich fürchte von der AfD könnten überraschenderweise Ok-e Vorschläge kommen und nicht nur Störattacken oder unsinnige und unmoralische Anträge. Wenn es tatsächlich zu einer Minderheitsregierung kommt, wäre das Lavieren der Regierungsverantwortlichen gegenüber solchen Anträgen gefährlich.

Lavieren?
Ne. Die übliche Taktik jeder Regierung.

Einfach dagegen stimmen.
Im Zweifel mit der BEgründung,: "Unser Plan ist viel besser", wenn die AFD Initiative wirklich mit den eigenen Zielen sollte und diesen dann zur Abstimmung stellen.
Und natürlich bleiben dann auch immer noch die "Schmuddelkinder" Argumentationsstrategien.

Ansonsten ist es jetzt auch nicht so, dass Gesetzesinitiativen der Opposition irgendwie groß medial begleitet werden würden, so dass da ein großer Vorteil entsteht für die Opposition,
Aber gut, Die AFD ist der "Liebling" der Medien und kriegt ständig Aufmerksamkeit...

Naja, der letzte der die Union aufbrechen wollte war Franz Josef Strauss im internen Wahlkampf gegen Helmut Kohl...

Halte ich für unrealistisch in der aktuellen Konstellation - das wäre strategisch dumm, weil man dadurch ein Signal der Auflösung nach Aussen senden würde, das wohl zusätzlich zur Schwächung beitrüge.

Ich würde eine Annäherung, wenn auch eine sanfte, zwischen AfD und CDU/CSU nicht so konsequent ausschliessen, wie du Twiggels. Letztlich gehts um Macht und wenn sich relativ einfach Mehrheiten bilden lassen, dann geht man auch gerne mal einen Pakt mit dem Teufel ein; alles schon vorgekommen. Es würde mich jedenfalls nicht überraschen, wenn da viel früher als erwartet ein Zusammenrücken auf der rechten Seite stattfinden würde. Das muss auch nicht zwangsläufig im Untergang Deutschlands enden. Ein mittel um extreme Parteien zu entschärfen ist ihre Einbindung in den Machtapparat. So ähnlich liefs auch in der Schweiz mit der SVP ab. Ist natürlich eine bittere Pille. Aber wirklich überraschen würde mich das jetzt nicht.

Zitat von Alpinus

. Letztlich gehts um Macht

Ich habe oben das Machtargument gemacht. Du machst hier im Grunde das Inhaltsargument

Und richtig. CDU und CSU werden erst einmal nciht auseinandergehen.

Betr. Annäherung:
Eine Annäherung an die AFD wird auf kommunaler Ebene beginnen, sich dann über Länder fortsetzen und im Bund enden.
Sie wird nicht im Bund anfangen.

So, Schulz hat verkündet, dass die SPD auf Wunsch des Bundespräsidenten und Europäischer Partner Gespräche führen wird. Es gebe aber „keinen Automatismus“.

Gleichzeitig hat er gesagt, dass im Falle einer Großen Koalition die Basis zuvor per Mitgliederbefragungen zustimmen müsse. Bin gespannt, wie man die Basis da überzeugen will.

Interessant: Schulz stand im Gegensatz zu sonst ganz alleine vor den Kameras und er ließ auch keine Fragen zu. Er soll gestern seinen Rücktritt angeboten haben, das wurde ihm aber wohl ausgeredet.

Jetzt hängt also die zukünftige deutsche Regierung womöglich an einer Mitgliederabstimmung der SPD. Na das wird ja lustig. Ich höre schon die Vaterlandsverräter-Rufe, falls die Basis die Groko dann platzen lässt.

http://www.spiegel.de/politik/…men-lassen-a-1180159.html

Edit: John war schneller

Good bye SPD. War schön mit Euch...war es das?

Da wird ein riesiger Druck auf die Basis aufgebaut werden. Von wegen „Verantwortung für Europa“, „Verantwortung für Deutschland“ usw..

Ich vermute Schulz bleibt alleine deswegen im Amt, weil jeder weiß, dass jede Parteiführung jetzt nur verlieren kann. Stimmt die Basis für die Groko wird Schulz wortbrüchig und muss eigentlich gehen. Stimmt die Basis gegen Schulz, gibt es Neuwahlen unter dem Vorwurf, die SPD verhalte sich unverantwortlich und Schulz habe nichtmal seine eigene Partei zur Zustimmung bewegen können. Dass er die Neuwahl nicht leiten würde wäre eh klar. Egal was passiert, Schulz ist schon jetzt politisch erledigt.

Richtiger Krimi. Und was denkt ihr, stimmt die Basis zu? Kann ich grad überhaupt nicht abschätzen...

Ich bin da mal inhaltsorientiert und sage: Das hängt vom Verhandlungsergebnis ab.

Zitat von Twiggels

Ich bin da mal inhaltsorientiert und sage: Das hängt vom Verhandlungsergebnis ab.

Gutes Stichwort, ich hätte da auch schon mal ein paar Vorschläge mit denen ich in Koalitionsverhandlungen ginge:

- Mutti tritt ab
- Mindestlohn wird (wie von Scholz gefordert) auf 12 Euro erhöht
- die paritätische Finanzierung der Sozialversicherung durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird wieder hergestellt, sprich der eingefrorene Arbeitgeberanteil wird wieder angeglichen.
- Absenkung des Rentenniveaus wird gestoppt und wieder auf die früheren 50% erhöht

Das wäre so das dringenste was mir gerade einfällt

Jetzt musst du nur noch in die SPD eintreten.

Einen Vorteil hat das Ganze. Trotz mageren 20% hat die SPD nun die denkbar stärkste Verhandlungsposition.

Zitat von John

Einen Vorteil hat das Ganze. Trotz mageren 20% hat die SPD nun die denkbar stärkste Verhandlungsposition.

Deswegen auch mein "Forderungskatalog", mit weniger dürfen sie sich einfach nicht zufrieden geben.

Wobei wir ja alle wissen wie es laufen wird, aus lauter Verantwortungsbewustsein und Staatstragendem Bla BLa wird mann sich von der Union billig abspeißen lassen und alle haben sich wieder lieb. Also alle außer die SPD Wähler die werden noch weiter in Scharen davonlaufen

Das bereitet mir am meisten Sorgen. Wenn die SPD wieder nur Kompromisse im Sinne der Union eingeht, wird der Wähleranteil der AFD zur nächsten Wahl beängstigend werden.

Ein sehr schöner Kommentar wie ich finde:

http://www.spiegel.de/wirtscha…rticle-comments-box-pager

Zitat von Flo78

- Mutti tritt ab
- Mindestlohn wird (wie von Scholz gefordert) auf 12 Euro erhöht
- die paritätische Finanzierung der Sozialversicherung durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber wird wieder hergestellt, sprich der eingefrorene Arbeitgeberanteil wird wieder angeglichen.
- Absenkung des Rentenniveaus wird gestoppt und wieder auf die früheren 50% erhöht

Mit der SPD?