Das Amt des Bundespräsidenten - Pro und Contra - Politische Entwicklungen

  • Klar darf er Christ sein, er darf es sogar sagen, aber ich würde nur ungerne einen Bundespräsidenten haben der in jedem zweiten Wort Jesus erwähnt und den Menschen in Deutschland das Christentum predigt, der Bundespräsident soll schließlich für ALLE deutschen da sein, wenn ich einen Priester brauche suche ich ihn in der Kirche ;)


    Ist natürlich nur ein Extrembeispiel, so wie ich Käßmann einschätzen würde, wäre sie zwar das Gewissen der Nation, aber würde einem dabei nicht die Gebote um die Ohren schlagen und so wäre es auch vollkommen in Ordnung. Aber ist alles natürlich rein hypothetisch.

  • Käßmann hat in einer scheinbar makelosen Welt Größe gezeigt, indem sie zu ihren Fehlern stand und die richtigen Konsequenzen zog. Ich kann sie mir aber auch nicht als Präsidentin vorstellen, zu unbequem für unsere deutschen Politiker und durch ihre Missetat zu unabhängig. Keine Chance für sie.


    Ach komm, müssen wir uns jetzt schämen, daß wir Christen sind?


    Warum sprichst du im Plural? Es soll noch Menschen ohne Taufe, Firmung und Kommunion geben, auch im katholischen Bayern. ;)


    Das Christentum hat unsere geographischen Gebiete für viele Jahrhunderte geprägt. Wir haben Freund und Leid als Volk erfahren. Die Zeiten haben jedoch einen gesellschaftlichen Wandel eingeleitet, zu keiner anderen Zeit haben sich soviele Menschen von der Religion abgewendet. Die Gründe hierfür sollen hier nicht diskutiert werden, aber offenbar verliert das Christentum immer mehr an Stellenwert. Ich bin die letzten 23 Jahre ganz gut ohne lutherischen Glauben ausgekommen, dennoch schätze ich das Wirken von Luther und respektiere (fast) jeden Gläubigen und wenn er das Spaghetti - Monster glauben mag. Was soll also gegen einen gläubigen Christen als Präsidentin oder Präsident sprechen?


    Einen Bischof in Amt und Würden wird es sicherlich nach dem Amt des Bundespräsidenten dürsten, da haben manche wohl verschrobene Auffassungen.


    Persönlich würde ich mir grade eine völlig unabhängige und neutrale Person aus dem Volk wünschen. Mögliche Personalien gibt es zu genug.

  • Befürchte allerdings auch, daß Käßmann zu viel Gegenwind aus der Parteienlandschaft bekäme, beim Volk allerdings wäre sie sehr beliebt, da bin ich mir sicher.


    @Nonsens: es gibt in Deutschland aber immer noch mehr Christen als Atheisten, deswegen der Plural.


    Vorschlag aus einem Forum: :thumbsup:


    Zitat

    dann auf keinen Fall einen Politiker aus Merkels Stall. Udo Lindenberg wäre dran. Der wollte mit 70 BP sein und das bekommt er in dieser Amtsperiode noch hin. Dann käme wirklich einmal frischer Wind in die Politik so wie Merkel es heute Wulff schon attestierte. Udo würde Deutschland würdig repräsentieren, hat wirkliche Freunde, ist international anerkannt und bekannt.


    Rücktritt des Bundespräidenten: Nach Glamour-Präsident Wulff muss für Merkel jetzt ein Biedermann her - Fietz am Freitag - FOCUS Online - Nachrichten


    Der Atikel ist auch gut:


    Herr Wulff reist heim: Letzter Halt Großburgwedel - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Kultur


    Trifft so herrlich sarkastisch die Kleinbürgerei, die ihm wohl immer noch nachgetragen wird.

  • Migrantenverbände bedauern Wulff-Rückzug | tagesschau.de Auch irgendwie komisch, nur wegen dem einen Satz... :blink:


    Ist übrigens auch irgenwie interessant, bei uns wird das gar nicht so stark aufgegriffen, bei uns in den Nachrichten ist der Hauptpunkt dass so schnell wie möglich ein Nachfolger gefunden werden sollte, warum der jetzt genau zurückgetreten ist hätte ich zumindest nicht wirklich mitbekommen. ^^


    [align=center] :) Wer sich zu groß fühlt, um kleine Aufgaben zu erfüllen, ist zu klein, um mit großen Aufgaben betraut zu werden. :)

  • Der Kleinbürger ist sparsam und bescheiden. Und er tritt auch nicht auf jemanden ein, der schon am Boden liegt. Das unterscheidet ihn vom Angeber und vom hämischen Gaffer.

    Ach komm, ein sarkastischer Nachruf, mehr nicht.
    Und vielleicht ein wenig Nachtreten der ach so bösen Presse, die ja schuld an dem Schlamassel ist. Wer die Presse nur für das eigene Image (aus)nutzt, muß sich nicht wundern. Wulff hat sich gefallen auf den Titelseiten der "Bunte" und "Gala", jetzt geht´s eben wieder in die Provinz und die "Burgwedeler Neue Presse" übernimmt die Berichterstattung.

  • Sehe ich ähnlich. Diekmann hat es ja einmal vortrefflich beschrieben. "Will die Politprominenz im Fahrstuhl mit nach ganz oben fahren, muss sie bei Liebesverweigerung auch schon mal damit rechnen, wieder runter gefahren zu werden." Die Stimme von Kermit hat lange von der Medienbericht über seine Person profitiert, jetzt war seine Zeit abgelaufen. C'est la vie. Ich finde den satirischen Rückblick auf "Spießbürger" Wulff amüsant. Alles hat eben seinen Preis. Schön, dass dieses eherne Gesetz auch noch in den oberen Sphären der Macht nach wie vor gilt.


    Zitat von Mogges

    @Nonsens: es gibt in Deutschland aber immer noch mehr Christen als Atheisten, deswegen der Plural.


    Ich kenne Zahlen für die gesamte BRD nicht, so schnell leider auch nicht gefunden, aber auf dem Gebiet der ehemaligen DDR soll laut Zeitungsbericht nur noch ein Anteil 15 % an Bevölkerung (christlich) gläubig sein.

  • Scheinbar hat sich die Bundesregierung!! auf den Ehrensold geeignet. Geht´s noch? :blöd:


    Es ist gesetzlich eindeutig festgelegt, daß ein zurückgetretener Bundespräsident die Kohle nur dann bekommt, wenn er aus politischen oder gesundheitlichen Gründen sein Amt aufgibt, nicht aber aus staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen und gesellschaftlichem Druck. Mit welcher Berechtigung darf dies denn scheinbar genau der gleiche Verein durchdrücken, der sich schon bei der Wahl zum Affen gemacht hat?
    Also, die Sache ist noch lange nicht durch.

  • Nur dass Wulff nicht gestürzt ist, weil er "Spießbürger" oder "Kleinbürger" war, sondern weil er vorgab, genau dies nicht zu sein. Darüber ist er gestolpert, über das Großkopferte und nicht über das Kleinbürgerliche, welches ich hier einmal ausdrücklich in Schutz nehmen möchte. Wer über das Kleinbürgerliche lästert, outet sich auch nur als Snob und somit als der wahre Spießer. So sehe ich das jedenfalls. ;)


    Übrigens zum Thema kirchliche Würdenträger als Bundespräsident: Wusstet ihr eigentlich, dass Joachim Gauck hauptberuflich evangelischer Pfarrer ist?

  • Finde das einfach nur noch traurig. Erinnert ihr euch noch an den Empfang, den Wulff damals Lena Meyer-Landrut und Stefan Raab gegönnt hat? Also das fand ich damals schon peinlich und der Raab wird sich da bestimmt ins Fäustchen gelacht haben. Wird da vom damals designierten Bundespräsidenten am Flughafen empfangen. Da hat er mMn das Amt schon lächerlich gemacht. Interessiert mich jetzt alles nicht mehr was da passiert.

  • Übrigens zum Thema kirchliche Würdenträger als Bundespräsident: Wusstet ihr eigentlich, dass Joachim Gauck hauptberuflich evangelischer Pfarrer ist?


    ...und Frau Merkel stammt sogar von einem evangelischen Pfarrer ab. Das ist doch wirklich nichts Besonderes. Ich sehe darin keinen Widerspruch. Warum soll ein Gläubiger kein Bundespräsident oder Bundesminister werden dürfen? :blink:


    Spießbürger würde ich nicht eins zu eins mit dem Kleinbürgertum gleichsetzen. Ich kenne nämlich kaum einen Bekannten in meinem Umfeld, der sich für 500.000 € in einer Kleinstadt so einen häßlichen Klotz an Bausubstanz als Heimatdomizil erwählt.

  • Stimmt, seit den fummelnden Priestern haben kirchliche Amtsinhaber oder auch Menschen, die sich nur in der Nähe aufhalten, ein völlig überzogen mieses Image bei vielen bekommen.


    Zitat

    Warum soll ein Gläubiger kein Bundespräsident oder Bundesminister werden dürfen?

    Weil scheinbar viele ein völlig verkrampftes Verhältnis zum Glauben und Säkularismus haben. Wieso werden denn Parteiproporz und Kaminabsprachen in der Regierungskoalition hingenommen, aber verdiente Menschen, die aus dem krichlichen Umfeld kommen, nicht?

  • Spießbürger würde ich nicht eins zu eins mit dem Kleinbürgertum gleichsetzen. Ich kenne nämlich kaum einen Bekannten in meinem Umfeld, der sich für 500.000 ? in einer Kleinstadt so einen häßlichen Klotz an Bausubstanz als Heimatdomizil erwählt.


    Ganz ehrlich, Eigenheime von dieser Art gibt es doch Millionen in Deutschland. Im Grunde ist das eine der typischsten aktuellen Fertigbauweisen in Deutschland. Dieses Kleinstadtdomizil ist derart Mainstream, dass ich es schon erstaunlich finde, dass man versucht ihm daraus eine Geschmacksverirrung anzukreiden. Millionen Deutsche wohnen in solchen Eigenheimen und sind stolz drauf. Nur müssen diese sie meistens noch abbezahlen. - Ganz ehrlich, mein Geschmack ist es auch nicht. Ich stehe eher auf Altbauten oder wenn modern, dann Richtung Bauhaus. Aber diejenigen (nicht du, sondern vor allem der Feuillton), die sich darüber mokieren, offenbaren dadurch aus meiner Sicht nur ihre eigene Spießbürgerlichkeit, weil sie es offenbar nötig haben, sich vom vermeintlichen Mainstream abzugrenzen, um sich selber für etwas Besseres, für gebildeter, geschmackvoller, weltmännischer, ökologischer, alternativer... Gott weiß was, halten zu dürfen. Dabei schauen Sie in wohliger Verachtung auf diejenigen hinunter, die es sich im Klinkerneubau mit Gelsenkirchener Barock gemütlich machen wollen. Hochnäsigkeit war noch nie Kennzeichen wirklicher Bildung, sondern eher von pseudo-bildungsbürgerlicher Abgrenzung zu "den Anderen".

  • Zitat

    Wulff antwortet in dem ZDF-Interview auf Freys Frage: „Ich denke, da muss ein Zeichen gesetzt werden, das wird man ändern müssen, aber diese Frage, die wird sozusagen, finde ich jedenfalls, berechtigt gestellt, und sie muss auch beantwortet werden.“
    Auf Freys Nachfrage, inwiefern man das verändern müsse, antwortet Wulff: „Dass man da Abstriche vornimmt.“ – Frey: „Auch finanziell?“ – Wulff: „Ja, sicher.“ Möglich, dass sich Wulff nun an diesen Worten messen lassen muss.

    http://www.focus.de/politik/de…rensolds-_aid_715462.html


    Och, so ein Pech aber auch. :P


    Nach den Absagen von Voßkuhle und Lammert läuft es wohl doch auf die Kirchenvariante raus. Käßmann, Gauck und dieser Huber ( Ex-Bischof, nie gehört ) sind noch im Rennen. Nach....nach wem denn eigentlich?

  • Das ist Bischof Wolfgang Huber. Langjähriger Vorsitzender der EKD und Vorgänger von Käßmann. Sollte man eigentlich kennen. War dauernd in den Medien.



    Aber schon interessant, dass es bei allen drei Varianten um Vertreter der evangelischen Kirche geht. Selbst Kathrin Göring-Eckhard sitzt ebenfalls in der Leitung der EKD. Hat der christliche Glaube / Protestantismus womöglich doch noch eine Auswirkung auf Integrität, Rechtschaffenheit und moralischer Autorität? Jedenfalls unterstellt man bisher wohl keinem dieser drei Persönlichkeiten, dass sie unter dem Verdacht stehen sich unlauter bereichern zu wollen. Oder? Ist doch wirklich auffällig, wie stark die EKD hier mit sage und schreibe 4 möglichen Kandidaten vertreten ist.

  • sehr interessante Rede, und sehr interessante Aussagen.
    Den man könnte Ich mir gut als BP vorstellen, wobei es garantiert Schreihälse giebt, die mit seinem Glauben ein Problem haben ;)
    Allein die ersten 30sec der Rede sind schon klasse!
    Ich informier mich mal etwas weiter über Ihn, nicht das Ich jetzt zu voreilig "super" rufe :rolleyes:


    MfG

  • Jop, genau den meinte Ich mit "Allein die ersten 30sec der Rede sind schon klasse!" ;)
    Genauso, wie "Man braucht eine eigene Meinung um andere Meinungen zu verstehen"(zumindest sinngemäß) sehr schöne Aussagen, und Ich mag die intellektuelle Ausstrahlung,
    Wulff konnte Ich nie wirklich ernst nehmen, weil allein das Auftreten in meinen Augen was von Homer Simpson hatte, und die Reden immer rüberkamen, als würde Er sie nur vorlesen ohne darüber nachzudenken was er redet (Ist nur mein Eindruck gewesen, muss nicht wahr sein)


    MfG

  • "Wer nach allen Seiten offen ist, ist nicht mehr ganz dicht."


    Ist aber nicht von ihm, sondern von Dieter Hallervorden.

    [i]„Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstruierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschheit wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt.
    Das Geld ist das den Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit und seines Daseins, und dieses fremde Wesen beherrscht ihn, und er betet es an."
    [align=center][color=#ff6600]Karl Marx.

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