Die Europäische Union ( EU )

  • Würde allerdings gerne von landwirtschaftlicher Seite hören, warum man glaubt, dass es ohne das Zeug nicht auch gehe, bzw. welche Folgen eine Absetzung hätten.

    Ich vermute, dass das auf die jeweilige Studie ankommt. Grundsätzlich wird aber mit Ernteausfällen aufgrund von Unkraut bzw. höheren Arbeitsaufwand der Landwirte (Einsatz anderer Herbizide, höherer Aufwand bei der mechanischen Unkrautentfernung) gerechnet, was sich vermutlich auch in den Preisen niederschlägt.
    Allerdings ist das ja nur die rein ökonomische Gewinn- und Verlustrechnung dahinter.
    Dabei bleiben die anderen Erscheinungen außen vor, die man mit Glyphosateinsatz in Verbindung bringen kann bzw. in dem Zusammenhang immer wieder genannt werden, sprich Vogel- und Insektensterben, negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit etc.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Ich hab mich dazu mal mit jemanden vom Veterinäramt unterhalten. Glyphosat wird vor allem eingesetzt um die Felder vorm pflügen / grubbern(?) vom Unkraut zu befreien.
    Alternativ könnte tiefer gepflügt werden, das würde aber mehr sprit kosten. Unkrautvernichter ist dann insgesamt billiger.



    Ich verfolge die auch Diskussion ein wenig über Artikel auf Spektrum.de und Beiträge verschiedener zugehöriger Autoren u.a. auf Twitter.


    Der Tenor ist, das es kein Pflanzenvernichtungsmittel gibt was weniger giftig ist, als Glyphosat.


    Bei einem Verbot von Glyphosat würde dann einfach auf giftigere Mittell zurückgegriffen werden.


    Problematisch an Glyphosat sind wohl vor allem Zusatstoffe (Vernetzer). Glyphosat wir nicht roh auf die Felder gekippt sondern immer mit Zusatzstoffen die bestimmte Eigenschaften liefern (bleibt am Blatt haften, und wird nicht sofot abgewaschen). Wenn ich mich richtig erinner gab es dort eine ganze Reihe von Stoffen die auch Schädlich auf Insekten wirken.
    Diese stehen in dem aktuellen Verfahren allerdings nicht zur Debatte, und werden munter weiter eingesetzt. Die sind daher auch nicht Bestandteil der Bewertung des BfR.


    Jemand mit einem weniger Laienhaften verständnis der Thematik mag gerne hineingrätschen, aber ich sehe hier nicht den Untergang des Abendlandes.

  • Eine Reportage über europäische Agrarpolitik und Entwicklungshilfe:


    https://www.zdf.de/dokumentati…n-mit-dem-weizen-100.html


    Fazit:


    Mit Agrarsubventionen und Entwicklungshilfe wird doppelt (Steuer-)Geld sinnlos aus dem Fenster geworfen. Gleichzeitig wird bei uns der Boden durch Pestizide zerstört und in Afrika werden Fluchursachen generiert.


    Also eine Lose-Lose-Lose-Lose-Situation.


    Außer für große Nahrungsmittelkonzerne natürlich :thumbsup:



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    EDIT 01.05.18


    Die EU badet mal wieder in Aktionismus:


    Die EU-Kommission will Einweg-Plastikgeschirr, darunter fallen auch Strohhalme, verbieten. Grund sei die Verschmutzung der Meere mit Plastikmüll.


    http://www.spiegel.de/wirtscha…-verbieten-a-1205671.html


    Schauen wir uns die Ursachen mal an:


    https://spendencheck.com/spend…altigkeit/plastik-im-meer


    Top 5


    1. Schifffahrt und Fischfang -> Die Kreuzfahrtschiffe werden zwar ihren Anteil haben aber ist auch die Frage in weit dort überhaupt EU-Regeln gelten.
    2. Strandtouristen -> Erstmal sind die nicht alle in der EU und Zweitens gibt es da noch jede Menge anderen Müll wie Verpackungen oder Plastikflaschen
    3. Plastik im Abwasser
    4. Mikroplastik durch Reifenabrieb
    5. Mikroplastik durch Kosmetikprodukte


    Aber wir sind die EU und verbieten einfach Irgendwas :wall:

    "Je mehr die Menschen wissen, desto weniger müssen sie glauben"
    Bodo Wartke

    Einmal editiert, zuletzt von Fairas ()

  • Aus "Genießersicht" kann ich nur sagen-


    Die EU tut mit dem Verbot von Plastikstrohalmen den Menschen einen Gefallen.
    Habe nie verstanden wie man etwas mit Genuss durch einen Plastikstrohalm trinken konnte.



    Ansonsten gilt.
    Weniger Wegwerfplastik ist in jedem Falle gut. Das kannste kleinreden wollen wie du willst Fairas.

  • Es ist für mich eine völlig falsche Prioritätensetzung. Ähnlich wie das Verbot von Glühbirnen oder Staubsaugern. Purer Aktionismus in Richtung Verbraucher.


    Warum nicht mal was in Richtung Unternehmen? Was haben wir da? So Unsinn wie EEG-Umlage (ok ist jetzt nicht EU) und Emissionshandel. Und was ansonsten in diese Richtung für die Umwelt getan wird sieht man gut beim Abgas-Skandal: NICHTS. Oder bei Glyphosat...


    Auf Platz 1 der Verursacher sind z.B. Fischerei-Konzerne. Wer ist laut EU-Regeln verpflichtet denen die Fangdaten zu übermitteln? Richtig, kleine Fischer die sich so ihre Existensgrundlage zerstören. Wenn dann aber der kleine Traditionsfischer, der kurz vor dem Ruin steht, seinen Müll illegal im Meer entsorgt, sind alle wieder empört, verkehrte Welt :cursing:


    Für einmal in den Urlaub fliegen kann ich wahrscheinlich 10.000 Strohalme von McDonalds ins Meer werfen, für jedes Smartphone das irgendwo über die Ladentheke wandert, kann ich wahrscheinlich ein ganzes Jahr mit Plastiktüten einkaufen gehen und habe am Ende wahrscheinlich immer noch ne 10mal bessere Umweltbilanz. Wahrscheinlich kann ich oben drauf auch noch täglich Steak essen...


    -


    Und am Ende glauben die Wählen dann die EU mache was für die Umwelt... Oh warte, die EU ist ja gar nicht demokratisch :stimmt:

  • Habe nie verstanden wie man etwas mit Genuss durch einen Plastikstrohalm trinken konnte.

    Würde vermuten, dass es da einerseits primär um Mode bzw. Optik geht, etwa Milchschake mit Strohhalm wie in Pulp Fiction, andererseits eben um Bequemlichkeit bzw. Praktikabilität, also im Auto die Cola im DriveIn von McDonalds mit Strohalm (Plastik) aus Becher (Plastik) mit Deckel (Plasik) reinziehen und dann bequem durch das offene Fenster in die Natur entsorgen.


    Man muss das nicht auf Strohhalme beschränken, kann auch das Beispiel Kaffee nehmen: Togo-Kaffebecher mit Plastikdeckel, die millionenfach täglich über die Tresen und in die Abfalleimer wandern, die Kaffekapseln (Nescafe?), die riesige Ressourcenfresser sind aber immer unter Modeaspekten vermarktet werden etc. ... ich glaub, dir muss man das ja nicht sagen, Twiggels ;)

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Dann nimm den Leuten ihre Smartphones und Flugreisen.
    Viel Erfolg dabei,
    Das etwas Anderes im Zweifel mehr bringt, delegetimiert aber niemals das Eine.


    Die EU hat übrigens gerade Neonikitonide (oder so ähnlich) verboten.


    Und: DIe EU macht der Bundesregierung übrigens dauernd Umweltschutzvorschriften,
    Die Bundesregierung ignoriert das nur häufig oder hintertreibt sie vor inkrafttreten.


    Schadstoffgrenzwerte, CO2 Emissionen...etc.



    @ Draco
    Jap

  • Das "wichtigste" Mitgliedsland ignoriert einfach EU-Vorschriften, daran merkt man wie toll die EU funktioniert :rolleyes:


    Und mal ein Vergleich:


    Einsatz von Neonicotinoiden in der EU ca. 500 Tonnen jährlich
    Einsatz von Glyphosat alleine in Deutschland ca. 5000 Tonnen jährlich

  • Es ist für mich eine völlig falsche Prioritätensetzung. Ähnlich wie das Verbot von Glühbirnen oder Staubsaugern. Purer Aktionismus in Richtung Verbraucher.

    Gerade im Nachhinein finde ich beide Verbote echt gut. Moderne beutellose Staubsauger sind deutlich angenehmer und leistungsfähiger als die alten Beutelstaubsauger die Energie ohne Ende gefressen haben. Und moderne LED-Birnen sind echt geil, das Licht ist absolut in Ordnung und halten ewig, ich habe seit Jahren kein Licht wegen Defekt getauscht, hab sogar welche die die Farbe ändern können. Klar kann man da auf der EU rumhacken weil mimimi, aber letztendlich wurde da in zwei Segmenten für die Umwelt UND die Verbraucher eine Verbesserung herbeigeführt. Klar hält es den Klimawandel nicht alleine auf, aber es deswegen einfach sein lassen ist auch keine Lösung ;)

    Man muss das nicht auf Strohhalme beschränken, kann auch das Beispiel Kaffee nehmen: Togo-Kaffebecher mit Plastikdeckel, die millionenfach täglich über die Tresen und in die Abfalleimer wandern, die Kaffekapseln (Nescafe?), die riesige Ressourcenfresser sind aber immer unter Modeaspekten vermarktet werden etc. ... ich glaub, dir muss man das ja nicht sagen, Twiggels

    Gerade weil du Kaffeebecher erwähnst, da wird gerade über ein Pfand o.ä. nachgedacht. Ist dann aber nicht auf EU-Mist gewachsen, laut einer Umfrage sehen Stadtbewohner angeblich Kaffeebecher als eine schlimmere Schmutz-Ursache als Hundekot ^^

    Einsatz von Neonicotinoiden in der EU ca. 500 Tonnen jährlich
    Einsatz von Glyphosat alleine in Deutschland ca. 5000 Tonnen jährlich

    Okay und du weist aus dem Stand heraus, dass Glyphosat genau so giftig ist wie Neonicotinoiden, 5000 Tonnen also = 10 x so schlimm sind? Und wenn nicht, ist es dann trotzdem besser es gleich zu lassen?




    Das mit den Strohalmen okay, ist erstmal doof wenn man nen Cocktail schlürft, aber meine Güte, es gibt seit Jahren verottende Ersatzstoffe, die kosten dann halt ein paar Cent mehr wenn man unbedingt drauf bestehen möchte.

  • Okay und du weist aus dem Stand heraus, dass Glyphosat genau so giftig ist wie Neonicotinoiden, 5000 Tonnen also = 10 x so schlimm sind? Und wenn nicht, ist es dann trotzdem besser es gleich zu lassen?


    Nee das waren die ersten vernünftigen Zahlen die ich gefunden habe :D
    Ansonsten habe ich noch den Satz gefunden, dass Staaten generell nicht gerne Statistiken über sowas veröffentlichen... :unsure:


    Bin jetzt bei weitem kein Umweltschutz-Experte, habe eben nur den Eindruck, dass die entscheidenden Punkte all zu oft nicht angegangen werden ;)

  • Gerade weil du Kaffeebecher erwähnst, da wird gerade über ein Pfand o.ä. nachgedacht. Ist dann aber nicht auf EU-Mist gewachsen, laut einer Umfrage sehen Stadtbewohner angeblich Kaffeebecher als eine schlimmere Schmutz-Ursache als Hundekot

    In Müchen gab es da einiges. Man hatte da Vergünstigungen erhalten, wenn man eigene Kaffeebecher mit in die Cafés gebracht hatte etc.
    Dass die schlimmer als Hundekot wahrgenommen werden, glaube ich gerne. Für den gibt es ja mittlerweile die Beutel. Aber die Becher landen entweder überall am Boden oder werden solange in die Abfalleimer geworfen, bis die überquellen.


    Bei Plastikbesteck und Co. gibt es ja mittlerweile Alternativen aus Pressholz...



    Okay und du weist aus dem Stand heraus, dass Glyphosat genau so giftig ist wie Neonicotinoiden, 5000 Tonnen also = 10 x so schlimm sind? Und wenn nicht, ist es dann trotzdem besser es gleich zu lassen?

    Glyphosat ist ein Herbizid, Neonicdings ein Pestizid, als solches also offenkundig eher für ein Insektensterben verantwortlich, vor allem, wenn in großen Mengen ausgebracht.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Sehr gewagt, bei fast acht Milliarden Menschen könnte einer dabei sein, der nur über Strohhalme Flüssigkeit/Nahrung zu sich nehmen kann und zudem gegen andere geeignete Materialen unverträglich sein könnte.


    Es gibt auch Menschen die gegen Sonnenlicht oder Wasser allergisch sind aber dank technischem Fortschritt überleben können.

  • Na klar, gegen alles allergisch bis auf gutes verträgliches Plastik aus China für 3 Cent pro Stück :P


    Und wenn alle stricke reisen und man wirklich medizinische Strohalme braucht, dann kann man die sich sicher verschreiben lassen, kosten dann 3 Euro pro Stück oder so, schön Steril vorverpackt. Geht ja darum Plastikmüll zu reduzieren, nicht um irgendwelche Patienten die jetzt ohne Flüssigkeit leben müssen.

  • Es gibt so viele Alternaitven zu Plastik.... Auch bei Strohalmen.
    Im Zweifel ist da Medizintechnik eh von ausgenommen.


    Was allerdings in der Medizin an Wegwerfmüll produziert wird....einfach auch weil man nicht sterilisieren, oder auch nur spülen will....das ist auch der reinste Wahnsinn....

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