Die neue Situation in Afghanistan bzw. Pakistan...

  • Die endlich gelandete erste Bundeswehr-Maschine soll nur sieben Personen ausgeflogen haben. Sonst habe sich niemand „ der auf der Liste stand“ am Flughafen befunden…


    Die Evakuierung läuft halt zu spät, sollte spätestens jetzt jeder merken... Die Taliban haben den Flughafen eingekreist und es gibt eine nächtliche Ausgangsspeere, sprich sich nachts heimlich zum Flughafen schleichen ist auch nicht möglich.

    Wurden in den Nachrichten immer wieder diverse Deutsche (Mitarbeiter von Hilfsorganisationen/Journalisten) interviewt, die sagen alle das gleiche, es gab die Anweisung (vom deutschen Außenministerium oder so) NICHT zum Flughafen zu gehen. Jetzt gehts halt nicht mehr...


    Man könnte darauf hoffen, dass die Taliban auch weiterhin nicht auf Helikopter schießen und die Menschen direkt aus der Stadt evakuieren. Oder man handelt irgendwas mit den Taliban aus...


    Ich denke unterm strich haben Menschen aus dem Westen die noch in der Stadt sind eine Chance gerettet zu werden, alle Ortskräfte aber nicht mehr.

  • Sind denn bereits alle Personen am Flughafen evakuiert? Ich denke da stehen tausende? Warum nimmt man stattdessen nicht diese unbürokratisch mit, anstatt nahezu leer zu fliegen? Ein US-Flugzeug ist mit über 650 Menschen losgeflogen. Ausgelegt wäre es für 130 gewesen. Und wir fliegen mit 7 weil nur sie auf der Liste standen?


    Und die Safe Houses, wo man die Menschen hätte vielleicht abholen können, gibt es nicht mehr. Sie wurden zu Fallen und mussten aufgelöst werden, nachdem die Taliban von Haus zu Haus gingen.


    Es ist wohl tatsächlich alles zu spät.


    Schande. Schande. Schande.


    Die US-Medien zerpflücken gerade Biden für seine Entscheidung und sein Auftreten. - Alle Medien.

    Analysis: Desperate scenes lay bare an Afghan defeat that Biden cannot deny - CNNPolitics


    Opinion: Afghanistan's collapse was not pre-ordained. It was willful abandonment - CNN


    Biden points fingers for Afghanistan debacle after promising he wouldn't 'blame others' | Fox News


    Selten, dass man sowohl der FAZ, als auch der TAZ zustimmen kann:


    Warum der Westen in Afghanistan scheiterte


    Deutsche Verantwortung in Afghanistan: Unterlassene Hilfeleistung - taz.de

    3 Mal editiert, zuletzt von John () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von John mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Ich hab mir Gestern noch die Rede von Biden angesehen und fand sie eigentlich von seinen aufgezählten Punkten her ziemlich gut, alles was er da so gesagt hat, dass er es eben als Präsident nicht verantworten kann weiter US-Soldaten nach Afghanistan zu schicken und den Krieg an einen fünften Präsidenten zu übergeben wenn nichtmal die Afghanen selbst kämpfen wollen, fand ich nachvollziehbar.


    Auch seine Argumentation betreffend der hohen Kosten des Afghanistan Einsatzes egal ob mit Dollar oder durch US-Leben bezahlt fand ich gut und er hat meiner Meinung nach auch Recht als er meinte, dass die Geostrategischen Rivalen der USA wie Russland und China letztendlich nur davon profitieren wenn die USA sinnlos Billionen von Dollar in Afghanistan verpulvert.


    Für mich eine der besten Reden die ich so von Biden eigentlich insgesamt gehört habe und ich fand auch beeindruckend wie er selber gesagt hat, es hätte niemals ein passendes Datum für einen Abzug gegeben und dass er trotz aller Kritik zu seiner Entscheidung steht, das zeigt dann halt für mich schon wie man so im Jargon sagt dicke "Eier" seitens Bidens.


    Für die Präsidentsschaftswahl 2024 wird Afghanistan dann ohnehin nicht mehr relevant sein weil es dann schon wieder aus dem Sinn und kollektiven Gedächtnis sein wird daher ist es eigentlich auch strategisch von Biden gut diese wie er eben auch selbst sagte harte Entscheidung früh in seiner Präsidentschaft zu treffen.


    Für mich ist eigentlich nur der Ablauf selbst kritikwürdig aber da scheint Biden auch von seinen Geheimdiensten in Stich gelassen worden zu sein, welche die Lage vollkommen falsch eingeschätzt haben wie lange die afghanische Armee/Regierung aushalten wird.


    Übrigens hat Biden auch erwähnt, dass es auch Überlegungen gab das Diplomatische Personal und Ortskräfte früher auszufliegen aber dass der afghanische Präsident Ghani diesen Vorschlag ablehnte um eine Massenpanik zu verhinderen.

  • Auch wenn ich John verstehen kann, kann man es runterbrechen auf: der demokratische Westen benötigt die Legitimierung durch sein Volk, dies geschieht regelmäßig durch Wahlen.

    Unpopuläre Kriege im Ausland, deren Sinnhaftigkeit man dem Volk erst verkaufen muß, können schnell nach hinten losgehen, wenn sie zeitlich in Wahlperioden fallen.

    Dikatatorische Regime wie Rußland oder China benötigen das nicht; hier handelt man schlicht und ergreifend ausschließlich aus machtpolitischem Kalkül. Opfer spielen keine Rolle: weder die eigenen Soldaten noch die der fremden Nation.

  • Die Rede Bidens muss wie Hohn in den Ohren all derer klingen, die auf den Westen vor Ort vertraut haben. Und die Bilder des Abzugs sprechen für sich.

    Ich bin eigentlich auch nicht der größte Fan von Biden aber man muss halt doch dazu sagen, dass er zum einem auch einen bereits fix ausgehandelten Deal von Trump übernommen hat, dazu hat er auch selber gesagt, er stand vor der Wahl den Deal einzuhalten oder ihn zu brechen, womit die Kampfhandlungen wieder eskaliert wären, da es keinen weitergehenden Waffenstillstand mehr gab.


    Und ebenfalls ein wichtiger Punkt in der Rede war auch als er selbst sagte der Afghanistan Einsatz hatte niemals ein Nation-Building zum Ziel, es war ein Anti-Terroreinsatz und dieses Ziel hatten die USA mit der Tötung von Osama Bin Laden schon vor fast einem Jahrzehnt erreicht.


    Wie gesagt, das ganze "wie" ist hinterfragenswert aber selbst da trifft meiner Meinung nach Biden direkt keine Schuld sondern wenn dann eher die US-Geheimdienste die einfach in Ihren Einschätzungen vollkommen daneben gelegen sind, wie viel Zeit noch für Evakuierungen verbleiben würden.

  • Biden als Präsident trifft wohl wirklich keine Schuld. Aber die USA selbst haben mal wieder viel Vertrauen verspielt. Wenn angeblich Bin Laden töten das Ziel war, warum hat man es nicht gemacht und ist wieder nach Hause gegangen? Das ist ja kein Grund da 20 Jahre rumzugammeln.

  • Auch wenn ich John verstehen kann, kann man es runterbrechen auf: der demokratische Westen benötigt die Legitimierung durch sein Volk, dies geschieht regelmäßig durch Wahlen.

    Unpopuläre Kriege im Ausland, deren Sinnhaftigkeit man dem Volk erst verkaufen muß, können schnell nach hinten losgehen, wenn sie zeitlich in Wahlperioden fallen.

    Dikatatorische Regime wie Rußland oder China benötigen das nicht; hier handelt man schlicht und ergreifend ausschließlich aus machtpolitischem Kalkül. Opfer spielen keine Rolle: weder die eigenen Soldaten noch die der fremden Nation.

    Leider hast du vermutlich recht. Auch wenn es mich ankotzt. Fairerweise muss man sagen, dass es schon zu Beginn Stimmen gab, die vor dem Krieg in Afghanistan gewarnt haben. Nicht umsonst sah sich Struck zu seiner Äußerung, die Sicherheit Deutschlands werde auch am Hindukusch verteidigt, genötigt. Es wird sich nun bald zeigen, inwiefern er damit recht hatte.


    Nur, wenn dem so ist, dann dürfen wir derartige Auslandseinsätze zukünftig nicht mehr führen. Dann müssen wir uns damit abfinden, dass die „Menschenrechte“ eine rein westliche Idee sind und auch nur auf unserem Boden gelten und eben nicht „universal“, was ihren Namen ad absurdum führt. Dann sollten wir auch damit aufhören China und Russland etwas über Demokratie und Menschenrechte erzählen zu wollen. Es geht uns dann schlichtweg nichts mehr an.


    Helmut Schmidt hat früher immer schon für mehr Pragmatismus und Nicht-Einmischung plädiert, nach dem Motto, was in anderen Ländern und Gesellschaften geschieht geht uns nichts an. Er verfocht das Prinzip der Nicht-Einmischung in innere Angelegenheiten anderer Staaten, als den Garant für internationale Stabilität. Ich habe diese Position von ihm aus moralischen Gründen immer angezweifelt. Aber letztlich ist es wohl faktisch genau das, wo wir nun gelandet sind, wenn wir den Sieg der Taliban bereit sind so zu akzeptieren. Dann müssen wir uns eben auf einen effektiven Schutz des eigenen Gebietes beschränken. Vielleicht ist wenigstens das noch leistbar.

  • Wenn angeblich Bin Laden töten das Ziel war, warum hat man es nicht gemacht und ist wieder nach Hause gegangen? Das ist ja kein Grund da 20 Jahre rumzugammeln.

    Ja weil sich anscheinend kein Präsident davor getraut hat, den Einsatz früher zu beenden um jetzt als Depp dazustehen wie Biden.


    Wobei gut um fair zu sein, Trump wollte Ihn ja beenden, er hätte nur theoretisch das ganze auch schon am Anfang seiner Präsidentschaft machen können als dann erst überhastet ganz am Ende.


    Ansonsten kann auch sein, dass man vielleicht vor 10 Jahren tatsächlich noch an einen "schnellen" Sieg glaubte oder einfach die Basen in Afghanistan noch benötigte als dann auch der IS ankam.


    Achja Detail am Rande der derzeitige politische Führer der Taliban der sich wohl bald zum "Kalifen" ernennt, wurde erst durch Drängen der Trump Regierung aus Pakistan freigelassen weil man Ihn für jemand gemäßigten hielt mit dem man verhandeln kann.

  • Biden hat eklatant versagt, bei der Organisation dieses Abzugs. Er hat sich schlimm verschätzt und schwere Fehler gemacht. Jetzt mit dem Finger auf die Afghanen und Trump zu zeigen ist arrogant und billig. Er hatte alle Macht in der Hand das Ergebnis zu beeinflussen. Dass es nur um die Ergreifung Bin Ladens gegangen sei ist mithin eine Lüge. Nicht umsonst hieß es „Operation Enduring Freedom“. Und nichts anderes hat man der Weltöffentlichkeit und den Afghanen über zwanzig Jahre erzählt. Diese Lüge nun zu behaupten es sei nur um Osama bin Laden gegangen macht es nur noch unappetitlicher und verlogener.


    Und das heißt nicht, dass Trump diese Katastrophe nicht eingeleitet hätte. Hat er zweifellos. Aber Biden hätte all das verhindern können, allein ihm fehlte der Wille und er hat die Lage völlig falsch eingeschätzt. Das muss er sich ankreiden lassen. Ich vermisse von Biden zudem die Empathie gegenüber den Menschen vor Ort angesichts der albtraumhaften Ereignisse am Flughafen.

  • Allerdings bin ich emotional aufgeladen. Weil die Art und Weise dieses Abzugs eine absolute Schande ist. Es beschämt mich zutiefst, was dort mit den Helfern vor Ort geschieht. Und ich befürchte schlimme Folgen für die Zukunft, was die internationale Politik angeht. Es ist schlichtweg gefährlich, wenn die gesamte NATO wirkt, wie ein Haufen unfähiger Amateure.

  • Und ich befürchte schlimme Folgen für die Zukunft,

    John ganz ehrlich du befürchtest immer schlimme Folgen für die Zukunft, bei fast jedem Thema hast du absolute Horrorszenarien parat die du hier dann teilst, ich erinnere mich noch gut an deine Weltuntergangsstimmung während Ebola beispielsweise, man muss nicht immer nur vom absolut schlimmsten ausgehen.


    Ich finde die Bilder aus Afghanistan derzeit auch heftig, aber es ist nicht die Verantwortung einzelner Länder sich um die ganze Welt zu kümmern, auch nicht die USA hat diese Verantwortung.


    Letzten Endes entscheiden immer die Menschen die vor Ort sind wie sich Ihre Zukunft gestaltet, die Afghanen können immer noch kämpfen sollten Sie dies wollen. Man muss sich den Taliban nicht kampflos ergeben, man kann genauso gut jetzt einen Guerilla Krieg gegen die Taliban führen wie Sie ihn selbst geführt haben und die Zeit wird zeigen ob es dazu kommt oder nicht.


    Die Welt ist halt auch nicht schwarz und weiß, wo wir der Westen die klar guten sind und das Recht haben auf jeden draufzuhauen der uns nicht gefällt, ich mein klar ich gehe stark davon aus, dass niemanden hier die derzeitige Situation in Afghanistan gefällt, aber gefühlt bist du hier grade der einzige der im Minutentakt durch die 7 Trauerphasen durchwechselt. Grade bist du wohl wieder bei Wut oder Depression.

  • Ja, Und? Jeder Präsident wurde halt schonmal durch die Presse kritisiert, Biden selbst hat ja gesagt, er nimmt die Kritik hin und wusste von Anfang an, dass er dafür kritisiert werden wird die Entscheidung für Ihn aber trotzdem richtig und notwendig war.


    Und sowas kann ich dann wirklich respektieren, ein Politiker der für dass einsteht was er selbst für richtig erachtet, ist die Art von Politiker die ich persönlich unterstützen würde, was da die Presse sagt, ist doch spätestens in einem Jahr eh schon wieder Schnee von Gestern.

  • Nicht umsonst hieß es „Operation Enduring Freedom“. Und nichts anderes hat man der Weltöffentlichkeit und den Afghanen über zwanzig Jahre erzählt.

    John!? Ganz ehrlich, wie naiv bist du!? Der Name der Operation war die eigentliche Lüge. Man ist nicht wegen Osama dort einmaschiert, auch nicht um die Demokratie zu bringen, sondern wegen Gas(Pipelines), modernes Militär-Gerät testen und anderer Bullshitthemen.


    Mir tut es um die Opfer unserer Soldaten leid. Und natürlich kotzt es mich auch an, dass wir alle pro westlichen Afghanen die auch geglaubt haben etwas zu verändern im Stich zu lassen.


    Wir hatten nie was in diesem Land verloren. Und da stimme ich mit Helmut Schmidt überein. Danke dafür John, ich wusste nicht, dass er diese Meinung vertrat. Wieder was dazu gelernt.

  • Wir hatten nie was in diesem Land verloren. Und da stimme ich mit Helmut Schmidt überein. Danke dafür John, ich wusste nicht, dass er diese Meinung vertrat. Wieder was dazu gelernt.

    Oh, Helmut Schmidt bezog das nicht nur auf Afghanistan. Er plädierte für Zurückhaltung gegenüber jedem Land, das nicht so mit seiner Bevölkerung umgehe, wie es der Westen nach demokratischen Standards richtig findet. Bspw. insbesondere auch gegenüber Russland und China. Schmidt plädierte für eine Politik, die sich offen auf harte wirtschaftliche und sicherheitspolitische Interessen beschränkte und die Menschenrechte zur Inneren Angelegenheit jedes Staates erklärte, in die man sich im Zweifel nicht einzumischen habe von außen. Damit stimmst du mit Schmidt überein?

  • Die USA und die NATO machen wirklich keine Figur bei dem Rückzug. Überstürzt und desorganisiert.


    Über die Sinnhaftigkeit des Afghanistan-Krieges kann man sich sicherlich streiten. Bin Laden und die Zerstörung von Al-Qaida und der Taliban war das Primärziel des Einsatzes - oder zumindest deren Entfernung von der Macht. Mädchenschulen etc. und weitere humanitäre Errungenschaften kamen erst später auf die Agenda und waren nie Teil der offiziellen Aufgabenstellung der westlichen Koalitionstruppen. Wobei das Militär natürlich keinen Staat und keine demokratischen Strukturen aufbauen kann.


    Der Vormarsch der Taliban macht trotzdem sprachlos. So, als ob es die vergangenen zwanzig Jahre nicht gegeben hätte. Das die afghanische Armee nicht viel reißen konnte, ist nach etwas Recherche leider nicht weiter verwunderlich. Die 300Tsd Soldaten und Polizisten gab es nur auf den Papier. Und die, die da waren, waren schlecht ausgebildet und zu einem großen Teil noch Analphabeten, die gar nicht in der Lage waren, das techn. Equipment aus US-Produktion überhaupt richtig nutzen zu können. Sogar die Wartung der Kampfflugzeuge und Panzer haben US-Subunternehmen besorgt, die natürlich abgezogen worden. Hat man tatsächlich keinen Afghanen in Nutzung und Wartung dieser Waffensysteme fit gemacht. Das gleiche gilt wohl auch für die Kommunikationsmittel, die Digital und Stallitgestützt sind, in einen Land, praktisch ohne W-Lan-Abdeckung.


    Die afghanische Armee war ohne Hilfe wohl überhaupt nicht handlungsfähig. Und bei Desertionsraten von einem Drittel in jedem Jahr, muss man sich dann leider auch nicht wundern. Die USA haben hier anscheinend die völlig falsche Armee aufgebaut und finanziert, die ohne Unterstützung bei der ersten Belastungsprobe und auf sich allein gestellt nur zusammenbrechen konnte. Komisch, dass das den Verantwortlichen nicht aufgefallen ist.


    Was aber auch sauer aufstößt, ist das anscheinend völlige fehlen von zivilen Widerstand gegen die Taliban. Da ist gar nichts. Ich meine, es sind wohl nur 100Tsd. Talibankämpfer, die noch dazu über das ganze Land verteilt sind. Mit wie viel Kämpfern haben diese Steinzeitislamisten eigentlich die Großstädte übernommen. Waren das nur ein paar hundert oder bestenfalls einige tausend, mit denen die in die Städte eingerückt sind. Wie kann man so einer dünnen "Personaldecke" ein Land von 38 Millionen Menschen "beherrschen". Das geht nur, wenn die Bevölkerung sich willig wie Lämmer zur Schlachtbank leiten lassen. Erinnert einen an Mossul, als der IS ohne großen Aufwand eine Großstadt übernehmen konnte, weil die dämlichen irakischen Soldaten davongelaufen sind, gefangennehmen lassen haben, und sich dann auch noch abschlachten lassen.


    Man möchte sagen, hasenfüsige jämmerliche Feiglinge. Aber da ist natürlich stets die Frage im Hintergrund, ob man selbst, in ähnlicher Situation, anders gehandelt hätte - anders hätte handeln können. Wenn die Kameraden und Kameradinnen bleiben, mag es gehen, aber wenn die Masse davonrennt oder untertaucht, dann bleibt ein selbst kaum eine andere Möglichkeit, als das gleiche zu tun. Und natürlich muss man auch in der Lage sein, die Waffensysteme, über die man verfügt, auch selbst einsetzen zu können. Sonst hat es ja keinen Zweck. Die afghanischen Soldaten waren dazu wohl nicht befähigt worden.


    Irrwitzig ist, das die Taliban ihre Kämpfer verdeckt in die Armee eintreten lassen haben, um sie vom Westen ausbilden zu lassen. Und wenn die Ausbildung beendet war, sind sie getürmt, zurück zu den Taliban, wo sie ihr Wissen dann weitergaben. Klasse!


    Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen: Die Afghanen hatten zwanzig Jahre lang die Gelegenheit sich einzubringen und was zu ändern. Sie haben sie nicht genutzt, und bekommen jetzt die Taliban verdientermaßen wieder zurück. - Denn die wissen leider sehr genau, was sie wollen.

  • Übrigens bezüglich Enduring Freedom.

    Zitat

    Die Operation sollte ursprünglich „Operation Infinite Justice“ (engl. Operation unendliche Gerechtigkeit) heißen. Nachdem muslimische Gruppen dagegen protestierten, weil aus islamischer Sicht Gerechtigkeit allein bei Allah anzusiedeln sei, wurde der Titel geändert.

    Wusste ich ehrlicherweise auch nicht, aber der ursprüngliche Operationsname würde schon deutlich mehr zeigen, dass es "nur" um die Terrorbekämpfung ging.

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