• Die deutsche Medienlandschaft kritisiert die Bundespolitik/die Großen der WIrtschaft nciht?


    Sehe ich nicht so, aber wenn du der Meinung bist, sollte man die dann nicht noch viel freier gestalten und sollte man nicht jedwedes Druckmittel minimieren/abschaffen mit denen Einfluss auf diese genommen werden kann?



    Das Idealbild des gebildeten aufgeklärten Konsumenten ist nie 100 % zu erfüllen. Zugegeben. Aber man kann diese Prozentzahl u.a. durch eine freie Presse durchaus steigern. Auch bei den eher uninteressierten.
    Um es mal so zu sagen. Der deutsche Hartz IV Empfänger ist sicher aufgeklärter als der US essensmarkenbezieher, ist aufgeklärter als der Russiche Sozialhilfebezieher ist aufgeklärter als der syrische Ziegenhirte eines Nomadenstammes, ist aufgeklärter als der kongolesische Kleinbauer bei Goma.

  • 2008 hätte ich auch noch anders auf die Eingangsfrage geantwortet.


    Nehmen wir mal ein ganz harmloses Beispiel:


    Guck dir einfach mal den Unterschied zwischen Profis und normalen Usern bei der Bewertung von Rome 2 an:


    Total War: Rome II for PC Reviews - Metacritic


    PR Leute die eben davon leben, das die Zahlen Stimmen gibt es nicht nur in der Spieleindustrie. Ich will kein Staatsjournalismus, aber auch kein Konzernjournalismus.
    Keine 2 Nachrichtenagenturen die vorgeben, was alle "100" deutschsprachigen Nachrichtensendungen wiederholen.


    Echten Journalisten wurde die Arbeit sehr schwer gemacht und Sie wird nicht mehr passend entlohnt. Redaktionen ausgedünnt vs das wachsende Heer der PR-Leute.
    Nachrichten lohnen sich nur noch wenn sie Mainstream und Konzerngerecht sind.

    Ehemals Minamoto no Yoritomo und das war mir beim einloggen hier zu lang und passt ja auch nicht ins Rome II setting.
    "A patient man stands by the river and watches the bodies of his enemies floating down the stream." Sun Tzu; The Art Of War

  • Spielebewertungen mit dem Thema Pressefreiheit in Verbindung zu bringen, wäre mir bislang nicht eingefallen. Und um ehrlich zu sein, sehe ich da auch keinen direkten Zusammenhang. Sicherlich kann man mutmaßen, dass Spielehersteller versuchen Einfluss zu nehmen, mit welcher Bewertung ein Spiel in den Zeitschriften (und das sind die PC Games und die Gamestar nun mal nur) präsentiert werden. Im Grunde ist das nichts anderes als Lobbyarbeit, und das war es auch schon. Man würde ja auch kaum behaupten, dass beim Spiegel oder beim Focus die Pressefreiheit beschnitten wurde, nur weil diese Zeitungen sich der einen oder enderen Partei gegenüber wohlwollender zeigen, als sie es bei anderen Parteien tun.


    Und zur Meta-Bewertung: Ich glaube nicht, dass sich die Zeitschriften an diesen Werten orientieren. Das würde ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen, was wohl ein sehr viel größeres Problem wäre, als eine etwas zu hoch angesetzte Bewertung. Hinzu kommt, dass Spieler sehr viel individueller bewerten als eine Zeitschrift, denn individuelle Probleme mit einem Spiel, sowie die individuelle Spielweise haben auch sehr individuelle Schwerpunkte bei der Bewertung zur Folge. Und da sind Zeitschriften doch etwas objektiver.

  • Sich nach Metacritic und den Userwertungen richten wäre schlichtweg dumm, einfach weil 99% aller Userwertungen stark subjektiv sind, während die meisten Testzeitschriften usw. versuchen objektive Maßstäbe anzusetzen. Von Shitstorms etc. ganz abgesehen.


    Man kann ja auch den umgekehrten Fall an M&B sehen: Mount & Blade for PC Reviews - Metacritic


    Objektiv gesehen:
    - Keinerlei Story
    - Zäher und langwieriger Spielablauf
    - Veraltete Grafik
    - Hölzerne Animationen
    - Mittelmäßiger Sound
    - Glaubhafte mittelalterliche Welt
    - Sandboxspiel mit vielen Möglichkeiten sein eigenes Abenteuer zu erschaffen


    Die Möglichkeit von hunderten Mods sind damals wahrscheinlich nicht in die Bewertungen mit eingeflossen. Letztendlich kann man sagen das M&B objektiv gesehen eher ein mittelmäßiges Spiel ist und das trifft wahrscheinlich auch auf für viele Leute zu. Ich persönlich fand M&B großartig, genau so wie viele andere hier, im Grunde ist es ein Nischenprodukt und genau für diese Nische ist es alles andere als ein mittelmäßiges Spiel. Durch die sehr aktive Community die das Spiel von Anfang an stark unterstützt hat sind die allermeisten Userwertungen auch sehr sehr positiv, sprich die Userwertungen repräsentieren eher die Meinungen dieser speziellen Nische und deren Prioritäten, nicht aber der großen Masse.



    Von daher ist es insgesamt Schwachsinn sich nicht Metacritic zu richten und im Grunde ist es auch schon wenig sinnvoll bei einer Zeitschrift nur auf die Wertung zu schauen, da würden einem dann nämlich ebenso viele Perlen entgehen. Viel wichtiger ist es den Test auch zu lesen (sofern es einen halbwegs umfangreichen gibt), dann kann man meistens nämlich auch genauer abschätzen wo die Stärken und die Schwächen liegen und wie man das ganze denn dann persönlich werten würde oder auf Leute zu hören denen man vom Geschmack her vertrauen kann und nicht irgend welchen einzelnen Fanboys oder hatern.

  • Nun, subjektive Bewertung ist also schlecht? = Mensch mit seiner Meinung zu einem Sachverhalt ohne finanzielles Interesse.


    Objektive Bewertung besser? = Jemand der Geld damit verdient über einen Sachverhalt zu berichten und dabei seine eigene Meinung und Wertung möglichst aus der Bewertung lässt, aber nicht die Hand beißt die Ihn füttert.
    Zumindest ein Dritter hat ja ein vitales Interesse, dass ein Bericht über eben diesen Sachverhalt veröffentlicht wird. Mit guten Fakten, die Kehrseite der Medallie muss ja nicht zwingend und ausführlich bearbeitet werden.


    Zu den Handlangern der Spieleindustrie:
    Wenn 2000 Leute eine schlechte Meinung und Erfahrung haben und 100 sagen genau das Gegenteil, dann ist die Warscheinlichkeit das man zu den 101 gehört doch geringer als das man zu 2001 gehört.


    Wenn wie bei Rome II nur 3 Reviews die korrekte Wertung haben und im Test klar die Schwächen ansprechen, alle anderen Profis mit 80% und manche gar mit 90% Wertung kommen, dann haben die entweder nicht richtig getestet, nur das Potential bewertet, oder das PR Budget von CA war groß genug.

    Sicher ist, das grade bei Rome 2 mein Verdacht bestätigt wurde das man den professionellen in der Mehrheit nicht trauen darf oder zumindest nur soweit man einem ausführlichen Werbeclip glauben schenken darf.


    Guardian hatte sicher seine Fehlgriffe in der Vergangenheit, aber dort arbeiten in der Mehrzahl noch Leute, welche die Ideale des Journalismus noch nicht ganz verworfen haben. Sei es Politik oder eben Spieletests.
    Die denken eben noch stärker an die Interessenlage der Leser, als andere.


    "Die eine Zeitung eher geneigt zu der Partei, die andere eben zu der nächsten Partei"
    So war das vielleicht mal vor 30 Jahren. Heute gibt es zwar noch Parteien, aber sie spielen nur eine untergeordnete Rolle. Das Sagen haben jene, welche es sich leisten einen direkten Draht zu jeder etablierten Partei zu haben. Eben jene sind auch an fast allen Medienkonzernen mittelbar oder unmittelbar beteiligt.


    Wer ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, auch negatives über seinen Chef, dessen Clique und Interessen schreiben kann, der ist überhaupt erst in der Lage den Grundsatz der Pressefreiheit zu erfüllen.

    Ehemals Minamoto no Yoritomo und das war mir beim einloggen hier zu lang und passt ja auch nicht ins Rome II setting.
    "A patient man stands by the river and watches the bodies of his enemies floating down the stream." Sun Tzu; The Art Of War

  • Metacritic ist hier eine sehr gutes Stichwort, da Rome 2 auf Metacritics hin optimiert worden ist. Jedenfalls sagt das Tim Heaton, der Studio Director von Creative Assembl,y in einem Interview im April letzten Jahres.


    Zitat


    And then, through production, actually, we do what we call "Metacritic analysis." So we will break those features down into subsets, and we both look at it from a player's point of view, and a reviewer's point of view, and we'll weigh certain features as to how we see players and reviewers look at them, and they'll build up to a 100 percent score, and then we'll judge where we feel we are on those individual feature sets, and see the momentum on those and the velocity on those, too.


    And so if we see one flat line and it's not where we want it to be, we then will cut it. Well, we'll cut it really late in the day. I think teams are really scared about doing 90 percent of the work and then cutting it. It's kind of like, "Well, it's nearly finished; I... I've done all the work! Please don't cut it! I'm sure I can make it better." And we're fairly brutal on that.


    Gamasutra - How Creative Assembly's Process Breeds Quality


    Erklärt vielleicht ein wenig den Zustand des Spiels ...

  • Nun, subjektive Bewertung ist also schlecht?

    Zitat

    Objektive Bewertung besser?


    Was ist besser Bildzeitung oder Tagesschau? :grübel:


    Sorry, aber jemand der davon lebt eine möglichst objektive Meinung zu verbreiten hat ein deutlich größeren Interesse daran das er auch als objektiv wahrgenommen wird und ist irgendwie glaubwürdiger als Mr XYZ aus dem Internet. Natürlich gibt es auch Testmagazine die davon leben als sehr subjektiv wahrgenommen zu werden, aber die Leser wissen dann wenigstens vorab auf was sie sich einlassen, bei irgend einem dahergelaufenen Heini aus dem Nirgendwo weißt du es nicht. Dem ist egal wie nah seine Meinung an der Realität ist oder nicht, der kann auch eine extrem negative Wertung geben weil ihm auffällt das Rome 2 bei ihm nicht auf maximal läuft oder eine extrem positive weil er ein absoluter Fanboy ist. Oder hältst du wirklich die Mehrheit der Leute für schlau? Ich nicht.


    Ich meine wenn jemand eine Wertung von 2 gibt, für ein Spiel das er 44 Stunden gespielt hat, dann ist das bei aller berechtigter Kritik einfach nur lächerlich.



    Aber um deine Frage zu beantworten, nein, eine Subjektive Meinung per se ist nicht schlecht, deswegen habe ich auch geschrieben das man durchaus auch auf Leute hören kann die man kennt und deren Meinung man schätzt. Eben jemand der mit der eigenen subjektiven Meinung übereinstimmt ;)
    Aber auf irgend welche Random Kritiken hören? Insbesondere wenn ein Shitstorm dafür sorgt das 1000 1 Sterne/10% Wertungen/etc. die echten Wertungen überdecken.


    Gut, richte dich danach was du willst, verbrenne alle Zeitschriften die du hast weil sie von Publishern unterwandert und ein Sprachrohr der Industrie sind und hören nur noch auf die User auf Metacritic oder die Leute die 1 Sterne Wertungen bei Amazone geben, wenn es näher an dem ist was du selber denkst, bitte, zwingt dich ja keiner dazu die Gamestar oder sonst was zu lesen.

  • Ich halte persönlich nicht mehr viel von Metacritics. Im Ansatz hört sich die Idee gut an, leider krankt das System an mehreren Stellen.
    Punkt 1)MC lässt nur Erstbewertungen zu. D.h. wenn Spiele ab oder aufgewertet werden, wird das nicht berücksichtigt(u.A. betrifft es auch Onlinespiele, die ständig weiter entwickelt werden)
    Punkt 2)Es ist nicht wirklich ersichtlich, aus welchen Quellen Wertungen miteinfliesen und welche nicht(z.B. ist es für mich unverständich, dass "Quarter to Three" berücksichtigt wird, obwohl es selbst schreibt, dass er nur einen subjektiven Eindrück bewertet. Hier einen Link von seinem Bewertungssystem: Our ratings system | Quarter to ThreeQuarter to Three )
    Punkt 3)Man mixed 5er, 10er und 100% Bewertungen ohne zu berücksichtigen, dass unterscheidliche Bewertungen unterschiedlichen Ausagen haben können.(z.B. kann Magazin A bei einer 5er Bewertung von 1 bis 5 ausreizen, was umgerachnet bei einem 100% Bewertung 20-100% entspricht, bei Magazin B reizt man vielleicht 50-95% aus. Bei gleichen Kriterien kann dann bei A ein 40% das gleiche wie bei B ein 60% sein, zusammen aber wird es ein 50% und je nachdem, von welcher Seite man es brtachtet wird damit die Bewertung verfälscht(ich hoffe, ich kann meinen Gedankengang rüber bringen)).


    Im Endeffekt kommt man herum, sich die Leserwertungen anzuschauen und auch die Test zu lesen, um Über- bzw. Unterwertungen zu endecken.
    Also das gleiche wie man es ohne Metacritis auch gemacht hätte.


    Spielezeitschriften werden IMO nicht direkt bezalht, aber ich gehe davon aus, dass Zeitschriften, die bestimmte Spiele/Publisher etc. wohlwollender entgegenkommen(sprich im Vorfeld postive Reviews bringen etc.) eher auch bei Vergabe von Testversionen und so berücksichtigt werden. Das heizt natürlich auch ein wenig die Konkurenz an. Diejenigen die einem Produkt kritischer gegenüber sein könnten, haben dann u.a. einen (zeitlichen) Nachteil. Und endschliesslich herrscht auch noch der Druck von den User. Die wollen natürlich so schnell wie möglich eine Wertung/Infos haben(am besten zu Release ;) und nicht erst Monate später). Und das führt dann zu der Konsequenz, dass manche Spiele gehypt werden und sehr schnell gute Wertungen bekommen und andere Spiele nicht so gut wegkommen. Und damit leider auch ein wenig an Objektivität verlieren.

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