[HRR alt] AAR

  • Wir rufen auf, dass die anderen Komissionsbeauftragten sich mit uns in Verbindung zu setzen, wir haben schon öfters Gesandte deshalb entsandt doch noch keine Antwort erhalten.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • Es ehrt uns sehr das ihr unseren Vorschlag selber schon in Betracht gezogen habt uns für diesen Gedanken belobigt habt. Bis zu eurer Krönung wird es nun nicht mehr lange dauern, also wird die Geduld auch noch solange ausreichen. Gott möge mit euch sein, zukünftiger Kaiser!


    +1 immer offen für Vorschläge

  • Nachdem König Bernadoro zu seinem Vater heimgekehrt war, wurde eifrig ein weiterer Lenker des Geschicks des Königreiches der Böhmen gesucht. Man fand Ihn schließlich, der ehemals Prinz Eisenherz war ein Sohn aus guten christlichen Hause. Seine Ausbildung versprach das Beste und sein Umgang war dem eines christlichen Abendmannes nichts entgegenzustellen. Auch auf dem Schlachtfelde fiel Er auf und hatte schon mit kühnem Geiste und strategischen Geschick sich im Kampfe gegen die Polen einen Namen gemacht.


    Es war feierlich still im Prager Schloss als dem noch jungen Manne die Königskrone ausgesetzt wurde und er von dem Priester, welcher Ihn schon von Kindestagen an begleitete gesegnet wurde. Nur allzu lauter wurde es nach dieser historischen Zeremonie. Das Volk, froh endlich wieder einen König zu haben jubelte König Eisenherz freudvoll entgegen. Der König setzte sich sofort an dem Schreibtisch und manifestierte seinen tiefen Glauben an die katholische Kirche durch seinen Papstschwur. Des weiteren war Er seinem Kaiser die Treue und den Lehnseid schuldig, so setzte sich König Eisenherz sofort auf seinen Wallach und ritt hin zur Kaiserstadt um Kaiser Amenacht den Eid zu schwören.


  • Nur die edelsten Italiens waren in die Kirchen von Bologna gelassen worden, denn die kleine Kirche konnte kaum 100 Menschen aufnehmen. Ein prächtiger Neubau war zwar schon lange geplant, doch immer wieder hatten Geldmangel und Kämpfe die bauarbeiten behindert, so dass erst die mächtigen romanischen Bögen standen.



    4 Tage lang wurde die Hochzeit zwischen Karlmann und der Tochter des Kaisers, Gudrun, gefeiert. Ausgelassen feierten die Einwohner der kaiserlichen Stadt Bologna und die vielen Angereisten nicht nur die Hochzeit, sondern auch den Frieden, der dank der Truppen des Kaisers endlich in Italien EInzug gehalten hatte. Für Karlman, der von der Familie der Salier adoptiert worden war, bedeutete dies einen erheblichen Aufstieg. Er gehörte nun als Schwager von Herzog Konrad von Franken zu den Grossen des Reiches.


    Doch nur kurz konnte Karlman seine neue Stellung geniessen. Nur gerade zwei Wochen nach seiner Hochzeit traf ein völlig erschöpfter Bote in Bologna ein und hatte entsetzliches zu berichten: Der Kaiser, der gerade von seiner Krönung aus Rom nach Florenz zurückgekehrt war, wurde von einer Armee italischer Rebellen belagert.



    Niemand konnte genau sagen woher diese Rebellen gekommen waren, aber sie hatten ein gewaltiges Heer zusammengezogen.



    Anführer war ein Adliger niedriger Herkunft der sich selbst Sifridus nannte. Es gab Gerüchte, dass es sich dabei um einen unehelichen Enkel von Adalbert II. von Ivrea, des letzten italienischen Königs. Doch zuverlässiger waren die Informationen, wonach es sich um einen kleinen Laienadligen aus der Nähe von Prato handelte. Die Anwohner wussten zu erzählen, dass Sifridus es offenbar nicht an der Seite der ihm angeheirateten Ehefrau ausgehalten hatte.



    Karlman liess sofort Truppen ausheben, liess die Milizen Bolognas und Veronas sofort zu den Waffen rufen und marschierte sofort los. In Gewaltsmärschen durchquerte er die Toskana und lagerte unweit der Mauern von Florenz liess er ein befestigtes Lager ausheben und gönnte seinen Truppen erst mal Ruhe. Er konnte nur erahnen, wie viel Erleichterung sein Erscheinen dem Kaiser und seinen eingeschlossenen Elitetruppen bereitet hatte. Nach drei Tagen Rast liess Karlman seine Truppen in Schlachtformation antreten.
    Bis zum Mittag hatten sich die beiden Heere nur belauert. Doch am Nachmittag machte Sifridus einen entscheidenden Fehler. Der Kaiser konnte seine Truppen mit denen Karlman's vereinen und die Schlacht begann. Sifridus entfernte sich mit seinen Reitern von den Fusstruppen und versuchte, das kaiserliche Heer zu umgehen. Doch Jobst, Sohn des Kaisers hatte das Manöver durchschaut, zog mit seinen Reitern dem Rebellen entgegen. Der Kampf dauerte nur kurz und die Reiter suchten ihr Heil in der Flucht. Sifridus konnte gefangen genommen werden. Als Jobst mit seinen Reitern wieder auf dem Schlachtfeld eintraf war die Schlacht im vollen Gange. Die massierte kaiserliche Infanterie versuchte mit aller Kraft gegen die anrenenden italienischen Fusstruppen anzukämpfen, doch die Situation wurde immer prekärer. Da kamen die Reiter Jobst's gerade recht. Sie fielen den Rebellen in den Rücken und trieben auch sie zur Flucht. Viele von ihnen wurden von den nachsetzenden kaiserlichen Reitern, zu der sich nun auch die leichte Kavallerie gesellte, gnadenlos niedergemacht. Nur wenige von ihnen baten überhaupt um Pardon, doch wenn dann wurde es ihnen gewährt.



    Nach dem grossartigen Sieg liess der Kaiser noch auf dem Schlachtfeld einen Gottesdienst abhalten und dankte damit dem Herren für den Sieg den er ihm geschenkt hatte und bat um Vergebung der Sünden.
    Eine Woche später war der Kaiser mit seinen Reitern in Bologna eingetroffen, wo ihm ein triumphaler Empfang bereitet wurde. Während der grossen Feier zu Ehren des heiligen Johannes wurde auf dem Hauptplatz der grossen Stadt Nautius Guba, selbsternannter Papst, als Ketzer hingerichtet.



    Guba hatte zahlreiche Anhänger gewonnen, indem er die Zustände in der Kirche verteufelte und von sich selbst behauptete, Gott persönlich sei ihm erschienen und habe ihn zum Papst ernannt. Erst kürzlich war es den Garden des Kardinals Wibertus gelungen, Guba in Gewahrsam zu nehmen.



    Er wurde zur Belustigung und Abschreckung für das Volk auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Niemals wieder sollte sich jemand anmassen, den gerechten Papst in Frage zu stellen.


  • Da kamen sie also. Das Geschrei war schon von weitem zu hören. Uns gefror schon alle das Blut in den Adern. Eine Staubwolke hing hinter ihnen als wären sie gerade aus der hölle gegrochen.


    Es ging keine fünf Minuten mehr und sie standen vor uns;


    ,,Warum habt ihr uns diesen furchtbaren Waldweg gewiesen?! Soll ich mir das Genick brechen? Und wie das hier schon riecht!! Wann habt ihr das letzte Mal die Jauchegrube gelehrt!?!" ,,
    ,,Also ich rieche nichts, die frische Landluft muss dich empfindlich gemacht haben, kommt doch erstmal an, meckern kannst du auch noch später."
    "Was hast du gesagt?"
    ,, Ich habe gesagt; schönes Wetter habt ihr hier erwischt."
    ,, Achso ich dachte schon."


    Und die Freiheit war dahin geschmolzen, das waren ein paar herrliche Monate, durch Frankreich gezogen, ohne elendiges Weibergeschwätz, das neue Lehen von Aufständischen gesäubert. Doch nun wieder unter der Knechtschaft welche uns die katholische Kirche aufzwang, hoffentlich gefällt ihr wenigstens das neue Gut.

    Früher, beim Gipskrieg, als die Gummistiefel noch selbst gestrickt,

    das Freibier noch gratis aber nicht umsonst,

    die Cola noch weiß, der Kaiser noch am Leben,

    Jesus jung und die Zeiten besser waren.

    -Maximilian L.

  • "Unmöglich...Diese Wahnsinnigen wollen allen Ernstes gegen mich kämpfen...Sie stellen sich tatsächlich gegen ihren König, ihren Anführer, der sie in seinem ganzen Leben nicht einmal enttäuscht hat. Wie schlecht sind doch die Menschen. Was soll ich denn tun, dass mich diese Narren lieben? Ich habe die Briganten in Flandern besiegt, ich habe die Franzosen besiegt, ich habe unser Reich vergrössert, ich habe ihr Leben erleichtert, habe ihnen Reichtum gebracht, habe ihnen alles gegeben, was man sich von seinem Herrscher wünschen kann. Und doch wagen sie es. Folgen diesem Bastard in die SChlacht, trachten mir nach dem Leben. Dem fetten Moses laufen sie nach, diese Hundesöhne. Na gut. Wenn sie mich nicht lieben wollen, so sollen sie mich fürchten. So wahr mir Gott helfe, keiner von ihnen soll jemals wieder die Sonne erblicken, abmetzeln werde ich sie, keinem das Leben schenken. Und morgen schon werden sie die Grenze meines Reiches zieren, diese Hunde..."
    Mit diesem letzten Gedanken zog Albert sein Schwert aus der Scheide, griff sein Horn und stiess hinein. Alle Augen waren auf ihn gerichtet. Die seiner wackren Soldaten und die der Rebellen. Auch die des Johannes Ephraim Moses Waldenfluh. Der König spuckte aus und schrie ihm über das Feld zu:
    "Du dreckiger Bastard, trete mir entgegen und stell dich deinem Schicksal! Kämpfe mit mir, fetter Moses!"
    Moses strich über die Glatze, trocknete den Schweiss von seinem Gesicht. Dann nahm er seine mit Stacheln bewehrte Kriegskeule vom Rücken und setzte sein Pferd in Bewegung. Der König machte sich auch auf den Weg.
    Moses schwitzte ungeheuerlich in seiner Rüstung. Sein fetter Kopf war hochrot, er glcih einer eingeölten Fleischtomate. Das schwere Kettenhemd würde wohl bald Rost ansetzen, es lag in den unzähligen Fettpolstern des Mannes geradezu in Wannen. Als sich die beiden Kontrahenten auf etwa zwanzig Meter genähert hatten, setzte der König sein Pferd in Gallopp und preschte seinem Feind entgegen, der vergeblich versuchte, sein Pferd zu einem schnelleren Gang zu bewegen. Der arme Mühlengaul brach sowieso schon beinahe zusammen, angesichts seiner Last, es war geradezu lächerlich, ihn zu schnellerem Lauf anzuspornen.
    Da plötzlcih war Albert heran gekommen und schlug Moses im vollen Gallopp das Schwert in den Magen. Mit einem fuchtbaren Schmerzschrei und unter den bestürzten Ausrufen seiner Soldaten fiel Moses von seinem Gaul, das Schwert hatte ihn beinahe völlig durchbohrt, trotzdem war nur noch der Schaft zu sehen.
    Albert zügelte sein Pferd und stieg ab. LAngsamen Schrittes ging er auf den sich windenden Kloss zu, dem Blut aus dem Mund lief und in seinem Kettenhemd stand. Er griff nach dem Heft und zog sein Schwert aus dem Leidenden heraus. Dann lehnte er sich zu dem Gesicht von Moses nieder.
    "Nun, Moses. Sag mir, was siehst du nun für einen Sinn in deinem Aufstand? Was nutzte es nun deinem Volke, dass du dich dem Pharao entgegengesetzt hast? Jetzt hat es dich verloren, mein Dicker. Und es wird dennoch nicht frei sein, so wie du es wolltest."
    Moses starrte den König mit brechendem Blick an. In seinen tiefblauen Augen war kein Anzeichen von Reue.
    Bluthustend und mit erstickendem Ton entgegenete er ihm:
    "So sie auch nicht frei sind, so bin es doch ich. Und sie alle wissen es."
    Albert stiess ein hämisches Lachen aus.
    "Nun mein Dicker. Wenn das die Freiheit ist, nach der ihr euch sehnt, dann werde ich dir jetzt ein Geschenk machen, du hässlicher kleiner Fettsack. Hör gut zu!" Und damit beugte er sich noch näher an sein Ohr heran und flüsterte ihm zu: "Ich lasse dein Volk ziehen!"Mit einem Husten spuckte Moses dem König sein Blut ins Gesicht. Albert stand auf und ging ein paar Schritte zur Seite. Da bewegte sich Moses. Unter gewaltiger Anstrengung hievte er sich auf die Beine und drehte sich zu seinen Anhängern. Er öffnete den Mund, um ihnen ein letztes Mal etwas zu verkünden. Doch anstatt eines Wortes entfloss seinem Mund nur ein Schwall Blut und sein Hals gebahr die Spitze des Schwertes, das ihm Albert von hinten durch die Kehle gerammt hatte. Unter dem Aufschrei der Rebellen sank Moses nieder, für immer.
    Der König bestieg sein Pferd und ritt zu seinen Truppen. Er gab seinen Offizieren einen Wink. Und dann beganne es.
    Der Aufstand war erstickt. Mehr als vierhundert Rebellen starben auf dem SChlachtfeld, weitere fünfhundert wurden gefangen genommen und hingerichtet.
    Unter den Königlichen Truppen gab es keine vierzig Toten.


  • An den König von Flandern und Paris,


    Wir gratulieren euch ganz herzlich zu eurem grossartigen Triumph über die Horde der Barbaren und deren ketzerischen Anführer. Wir hatten uns unlängst genau des selben Problems zu erwehren, unsere kaiserliche Hoheit wurde von einer Bande von Bauern in der Pfalz zu Florenz belagert. Doch haben wir in dem Wissen gekämpft, dass unser Herr niemals einen gerechten Herrscher verlassen kann und der Sieg immer auf der Seite Gottes liegt.
    Wir hoffen der Tod dieses Ketzers ist Warnung genug für euer Volk, dass Vergehen gegen Gott nicht unbestraft bleiben werden!


    Gezeichnet,
    Kaiser Heinrich


    +1 wegen Kampf gegen Rebellen

  • Es war Nacht und nur die von den Wachen gehaltenen Fackeln beleuchteten den Zelteingang. Es war das mit Abstand prächtigste Zelt in dem riesigen Feldlager, geschmückt mit dem Wappen der Familie Burgund-Ivrea. Nachts ruhte die Belagerung von Beziers, der Prinz hatte das angeordnet. Die Männer sollten des Nachts die Kraft finden am Morgen wieder gerüstet zu sein gegen einen möglichen Ausfall der Rebellen, gegen die herabgeschleuderten Steine von der Mauer, wenn die Männer die Mauer untergruben und gegen das ständig sirrende Geräusch von Pfeilen, die über die Köpfe zischten.


    Plötzlich kam Bewegung in das im Moment so ruhige Lager. Eine Kolonne war eingetroffen. Rufe schallten durch die Zeltreihen, es schien sehr hoher Besuch zu sein. Der Erzherzog sei aus Marseille zur Inspektion gekommen, er wollte wissen, so sagt man sich, wann die schon 5 Jahre andauernde Belagerung endlich zu Ende sein würde.


    Die Kolonne machte vor dem Zelt des Prinzen halt, Wilhelm trat heraus und sah gerade eine in einen schwarzen, langen Umhand gehüllte Gestalt vom Pferd absteigen. Wilhelm breitete die Arme aus und rief fröhlich "Mein Erherzog, liebster Bruder, ich freue mich, dass du gekommen bist" Doch die Gestalt ging geradewegs in das Zelt, ohne Wilhelm eines Blickes zu würdigen. Verdattert schaute der Prinz hinterher und folgte einen Moment später. Als beide im Zelt angekommen waren, zog der Erzherzog die Kapuze zurück und Wilhelm verschlug es die Sprache. Die Person war nicht sein Bruder, der Erzherzog, es war Guillaume, einer der engsten Vertrauten seines Bruders. Dieser richtete das Wort an Wilhelm, da dieser seine Überraschung noch nicht überwunden hatte und mit offenem Mund dastand. "Mein Prinz, euer Bruder schickt mich zu euch als Ablenkungsmanöver. Niemand soll wissen, dass er auf dem Weg nach Rom ist, und den heiligen Vater um die Absolution seiner Sünden bitten will..."


    Zur gleichen Zeit in Rom wurde der Papst aus seinen heiligen Träumen geworfen, als ein Diener ihn leicht aus dem Schlaf rüttelte. " Heiliger Vater, wacht auf, d..." doch er konnte den Satz nicht zu Ende führen, da er von einer großen, schlanken Person nach hinten gerissen wurde. In ein weißes Büßerhemd gekleidet kniete der Erzherzog vor dem mittlerweile wachen Papst nieder und sagte: " Heiliger Vater, ich bitte um Entschuldigung für die Unterbrechung eurer Nachtruhe, doch ich warte nun schon 2 Wochen darauf, dass man mich zu euch vorlässt." "Schon gut, mein Sohn" sagte der Papst gutmütig und hielt inne, damit der Fürst sein Begehr vortragen konnte. "Ich bitte um die Absolution meiner Sünden für mich und mein Volk und die Wiederaufnahme in die Kirche, sowie die Absolution der Sünden meines Vaters, welcher mir einen Scherbenhaufen hinterließ, zudem einen exkommunizierten Scherbenhaufen namens Burgund. Mein Vater nahm mir das Verprechen auf dem Sterbebett ab, dass ich 2 Jahre warte, bis ich vor euch trete, er wollte euch demütigen, doch nun bin ich hier und bitte für mich und mein Volk!"


    [Ich gebe hiermit weiter an Papst Diaz :) ]

  • "Herr, du hast uns geschaffen, und unser Herz ist unruhig, bis es Ruhe findet in dir. Dein ist das Licht des Tages. Dein ist das Dunkel der Nacht.
    Das Leben ist dein und der Tod. Ich selbst bin dein und bete dich an. lass mich ruhen in Frieden, segne den kommenden Tag und lass mich erwachen, dich zu rühmen. Amen." sprach er aus tiefster Überzeugung und legte sich nieder auf seine karge Bettstatt, direkt unter einem Abbild des Gekreuzten befindend, nieder. Nur kurze Zeit später klopfte es an seiner Zelle, streng nach den gebräuchlichen Mönchszellen der Klöster orientierend, und rissen ihn aus seinem leichten Schlaf. Schweigend erhob er sich und legte sich die Vortageskluft um seine ausgehungerten Schultern. Nach kurzem räuspern öfnete sich die schwere Eichentür und ein Diener trat ein, welcher ihm seinen Besuch zu solch später Stunde ankündigte. Dabei jedoch wandte der Diener dem hinter ihm stehenden Mann so den Rücken zu, dass leicht der Eindruck entstehe, der Papst müsse erst geweckt werden. Sich keiner geltenden Etikette bewusst, stürmte der ungeladene Gast in die private Zelle des Papstes, ergriff die Schulter des Dieners und stieß ihn achtlos zu Boden. Zugleichen beugte er das Knie und sprach, ohne das Wort vom Papst erteilt bekommen zu haben "Heiliger Vater, ich bitte um Entschuldigung für die Unterbrechung eurer Nachtruhe, doch ich warte nun schon 2 Wochen darauf, dass man mich zu euch vorlässt." Kein Wunder bei dem Anblick den er bietet. Und bei dem Wissen wie man sich vor Gott, als auch dessen Vertreter, zu benehmen hat, wird er sein Kommen kaum angekündigt haben, dachte sich der Papst und ergriff, dem Diener, der sich kaum traute aufzustehen, vor Angst das Antlitz des womöglich wütenden Papstes, den er störte, anzusehen, zugewandt, das Wort "Schon gut, mein Sohn". Er wollte es nicht. Kein Wort wollte er an jene richten, die sich vor der Macht Gottes nicht beugten, sich vor den vielen Bittstellern, sich ihres Standes durch Gott bewusst, stellten sowie deren Wartezeit auf päpstliche Audienz verleugneten. Selbst jetzt noch spuckt er auf die Gnade Gottes. Erneut ungefragt sprach der Unerwünschte frech weiter "Ich bitte um die Absolution meiner Sünden für mich und mein Volk und die Wiederaufnahme in die Kirche, sowie die Absolution der Sünden meines Vaters, welcher mir einen Scherbenhaufen hinterließ, zudem einen exkommunizierten Scherbenhaufen namens Burgund. Mein Vater nahm mir das Verprechen auf dem Sterbebett ab, dass ich 2 Jahre warte, bis ich vor euch trete, er wollte euch demütigen, doch nun bin ich hier und bitte für mich und mein Volk!" Er stellt die Versprechen eines Gottlosen gegenüber höher als der Bedeutsamkeit Gottes. "Wenn es auch dem verlorenen Sohn unüblich ist, so nehmet die Bibel zur Hand und leset, was dort geschrieben steht in Psalm 36, Absatz 2-5. Ein Gottloser lügt. Doch führt er sich auch Psalm 101, Absatz 7 zu. Ein Lügner kann nicht vor Gott bestehen. Es wäre seiner Heiligkeit bekannt, hätte der Exkommunizierte, wie es ein Unerwünschter spricht, den Tod gefunden. Der Teufel schickt seine lügenreichen Häscher aus und versucht durch falsche Buße Anerkennung zu finden und ich denke, des Unerwünschten Vormund, der Kaiser, ist da nicht ganz untätig" ein Lächeln umspielte bei letzter Worte die Lippen des Papstes, wusste jener doch genau, dass es für eben jenen viel bedeuten würde, wäre weiterhin ein Angehöriger seiner Kronvasallen exkommuniziert. "Des fünften Buch Mose 32,35 besagt: Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und ihr Künftiges eilet herzu. Teilt dies dem Exkommunizierten mit und scheucht euch aus Rom, scheucht euch aus meiner Zelle!" Mittlerweile vom Diener informiert traten, nein, stürmten ein Dutzend Schweizer Gardisten die private päpstliche Zelle. Ein halbes Dutzend umringte sofort schützend den Papst, zwei stellten sich neben die schwere Eichentür und die restlichen Vier ergriffen den unrechtmäßig Eingebrochenen und zerrten den sich windenen bis hinaus auf den übel riechenden, doch geflasterten, Weg und schmissen ihn unsanft in die seitlich zusammengekehrte Jauche. Der Papst indes ließ seine Zelle mit neuem Stroh belegen, niemals würde er auf Naturalien Gottes wandeln, die schon Gottlose betreten hatten, und ließ sie auch mit gesegnetem Rosenwasser sprengeln.


    Kein Bußgänger wird Lüge sprechen und niemals mit Hohn vor dem Papst sprechen!


  • Tief bestürzt las Heinrich die Botschaft, die ihm da durch Meldereiter überbracht worden waren. Er hatte sich Monatelang für eine Lösung des Konflikts eingesetzt, hatte zwischen den Parteien vermittelt und nach einem Ausgleich gestrebt.
    Doch nun hatte der Papst das zarte Pflänzchen, was gerade erst aus dem harten Boden gewachsen war mit einem Tritt zertreten, hatte das höchste Gebot der Christenheit, die Vergebung, durch Rachsucht ersetzt. Er hatte einen reuigen Sünder, der bereit war zu bereuen und um die Absolution nachsuchte abgewiesen. Sollte Gott die Welt verlassen haben, dass ein Papst derartiges tun konnte?
    Nun, er für sich würde sich in Zukunft vor dem Papst in Acht nehmen. Inzwischen war die Bestürzung wilder Wut gewichen. Erzürnt schleuderte er das Schreiben an die nächste Wand, ergriff sein Schwert und verliess die Kammer um Auszureiten. Er wollte seinen Kopf freikriegen und sich überlegen, was er nun tun sollte.


    -4 für Diaz wegen Abweisung eines Sünders
    -1 wegen Kompromisslosigkeit
    -1 wegen Verweigerung eines Kreuzzugs

  • [erst einmal will ich ein Irrtum meinerseits aufklären: Wilhelm, also der Prinz, ist nicht der Bruder vom Erzerhzog, sondern der Sohn. Die Brüder sind Stephan und Guy ^^ ]

    Es hatte Wochen gedauert, bis sie ihn Rom gefunden hatten, immer noch spärlich bekleidet durch das weiße Büßerhemd. Doch er war nicht krank gewesen, obwohl es schon tiefster Winter war und die Kälte durch die Gassen kroch und er bereits 52 Jahre alt war. Bis auf das Vaterunser kamen keine Worte über seine Lippen, nicht in Rom, nicht auf der Reise nach Lyon und auch nicht in der vertrauten Heimat. Nur das Vaterunser betete er unaufhörlich fort, wobei die Zeilen
    "et dimitte nobis debita nostra, Sicut et nos dimittimus debitoribus nostris" (Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern) eigenartig betont wurden. Derweil versuchten sein Sohn Wilhelm und seine Brüder Stephan und Guy, sowie Christoph, der Erzbischof von Tarragona, das Reich zusammenzuhalten. Christoph war immer ein Gegner des Erzherzog gewesen, doch seit der Papst ihm die Absolution seiner Sünden verweigert hatte, war er einer seiner engsten Vetrauten und zeigte ganz offen seine neue Abscheu gegenüber dem Papst.


    Eines Morgens dann, ließ der Erzherzog seine engsten Vertraueten zusammenrufen. "Ich habe lange nachgedacht" sagte er und schaute in den Lichstrahl, den die Sonne durch das Fenster genau in sein Gesicht sandte. "Wie kann Gott mich und mein Volk so strafen habe ich mich gefragt und keine Antwort gefunden. Ist sein Vertreter auf Erden eine Prüfung für uns? Ist es der Teufel, der uns durch seine Listen verführen will? Und letzte Nacht hat mir Gott eine Vision gesandt, die meine Fragen beantwortet hat" Er wandte sich vom Lichstrahl ab und schaute in die Runde. Die Anwesenden hingen an seinen Lippen. "Die Person, die sich im Moment Papst nennt ist eine Ausgeburt der Hölle! Durch List hat sie sich in dieses Amt geschlichen, es ist die Prüfung, der wir wiederstehen müssen" Er guckte zu Boden. "Ich war so töricht und habe dies nicht erkannt, bin sogar nach Rom gereist, in Büßerkleidern, habe mich dem Papst unterworfen, obwohl man mich nicht zu ihm vorlassen wollte. Und anstatt mir meine Sünden zu erlassen wurde ich in den Dreck geworfen. Wie kann jemand der Papst sein, der gegen eine der grundlegendsten Regeln des Christentums verstößt? Er sagt zwar, dass wir einen Diplomaten schicken sollen, doch warum sollte er uns dann wieder aufnehmen, schließlich war ich schon persönlich bei ihm und er hat es nicht getan. Er spielt auf Zeit, sage ich euch. Er spielt auf Zeit, weil er auch den nächsten Kreuzzug in unsere Lande starten will. Und die Fürsten dieser Welt werden seiner List erliegen!" Wilhelm stand ruckartig auf und verließ den Raum und ging in Richtung seines Gemachs. "Wie kann mein Vater nur so etwas sagen, wie kann er den höchsten Vertreter Gottes auf Erden anzweifeln", fragte er sich fassungslos. " Der Papst muss Burgund wieder in die Kirche aufnehmen, doch wenn er das innerhalb des nächsten Monats nicht tut, muss ich meinem Vater wohl Glauben schenken" dachte er unglücklich und beschleunigte seinen Schritt...


    [Sperrstunde Papstilein, letzte Chance :P :D ! Aufnahme in die Kirche mit Gesichtsverlust oder ernsthafte Schwierigkeiten. Wilhelm, der der eigentliche Regent ist, glaubt zwar seinem Vater nicht, dass der Papst eine Ausgeburt der Hölle ist und so weiter, aber er würde euch trotzdem ernsthaft Schwierigkeiten bereiten ^^ ]

  • Wieder einmal wurde uns deutlich das seine Heiligkeit anscheinend nicht mit seinem Amte klarkommt. Die Gebote der Christenheit scheinen euch entgangen zu sein und die Ehre für das Kreuz im Krieg gegen die Ungläubigen zu sterben habt ihr uns auch noch genommen! Der Herzog hat seine Sünden eingestanden und die Buße wie es gefordert war abgeleistet doch ihr gebt eurer Rachsucht nach. Solltet ihr wieder irgendwelche Maßnahmen als Rache gegen Burgund aufziehen seid euch gewiss das Burgund nicht allein steht. Wir werden unsere Freunde unterstützen. Noch sei auch euch heiliger Vater die Buße gewährt, akzeptiert die der Burgunder und auch eure Buße sei getan. Solltet ihr jedoch weitere Handlungen gegen die Burgunder ausführen, so werden wir euch nicht länger als obersten Herr der Kirche ansehen!


    gez. Balian, Herzog von Oberlothringen


  • Seine Hoheit der Kaiser sieht es im Grundsatz ähnlich wie der Herzog von Oberlothringen. Doch erinnert er den heiligen Vater nochmals an die Kraft der Vergebung und die Gottgefälligkeit der Nächstenliebe. Er kann nicht glauben dass der Papst den Herzog mit Absicht derart brüskiert hat und er hofft wahrlich nicht dass er den Sohn nun ebenfalls vor den Kopf stossen wird.
    Nichts wäre für den Kaiser schlimmer als festzustellen, dass der Papst, der Stellvertreter Gottes auf Erden einem reuigen Sünder die Absolution verweigert!

  • Sternenklare Nacht breitete sich über dem Himmelsfirmament aus. Als läge Gott der Schöpfer ein blaues Tuch über die sie umgebene Himmelskugel darnieder.
    "Sagt mir, weilt er noch in Rom?" fragte er beinah beiläufig. "Wir wissen es nicht, euer Heiligkeit." bekam er zur Antwort. "Lasst den Lügner suchen und überwacht ihn. Er ist hier ein unbekanntes Gesicht. Sollte ein Teil seiner Worte Wahrheit sein, so wird er morgen die Sonntagsmesse besuchen. Tut er dies nicht" sprach der Papst mit Bestimmtheit "so fangt ihn und sperrt ihn in den Karzer. So er dir die angebliche Todesnachricht seines Vaters erneut auftischt, so beauftrage die Dominikaner sich dessen anzunehmen und auf Besessenheit zu untersuchen." Damit war das Gespräch beendet.


    "Wir haben ihn nicht finden können, euer Heiligkeit" "Gottes Prüfungen sind nicht leicht. Er prüft uns und unseren Glauben. Siehe, der Laie möge denken, dass Gott jedem verzeiht. Doch Gottes Gnade ist nicht unerschöpflich. Man muss sie sich verdienen. Wer das nicht tut, den bestraft er. Siehe, die Menschen waren böse. Und Gottes Herr schickte eine Sintflut und bereinigte das Böse. Und siehe, was dem Pharao geschehen. Hunger, Leid und Tod kamen über ihn und sein Volk." Die Lippen des Papstes pressten sich eng zusammen. Er wandte sein Antlitz zu einer Holzikone der Madonna. Sein Blick schweifte umher und blieb bei dem Gekreuzten stehen. Lange Zeit schwieg er, doch sein Gast gedachte nicht wegzugehen. Ihm graute es gegen die Etikette zu verstoßen. In Rom war es in aller Munde, was in der privaten Zelle des Papstes geschehen. Die Herzen des Volkes waren dem Papst Gregorius VII mehr als zuvor zugetan. Bedächtig sprach der Papst weiter. "Siehst du ihn dort leiden am Kreuz? Er nahm die Sünden aller auf sich, verzieh gar seinen Peinigern. In seinem Namen werden wir dem Ausgestoßenem eine letzte Chance einräumen. Gehe du nach Lyon und suche ihn auf. Beuge nicht dein Knie und trage ihm vor, was ich dir nun erzähle: So Burgund den Drang verspürt, Frieden zu finden in der Kirche Schoß unter Gottes Gnaden, so schreibet die Zeile "ego quaeso Dei gratia" gar tausendfach auf und unterzeichne es. Kehre samt des Schriftstückes zurück nach Rom und knie nieder vor dem Kreuze Gottes. Tue dies und dir sei verziehen. Fünf Jahre gebe man dir Zeit einen Abgesandten nachzuschicken der deine Wiederaufnahme in die Welt hinaustragen wird." Der Papst hob die Hand und fuhr fort "Teile es ihm mit. Lässt man dich vor den Toren Lyons länger als einen Tag warten, so wird dir der Kaiser persönlich das Tor öffnen. Jener wird es vor deiner Ankunft erfahren und großes Interesse daran hegen, dass Burgund Buße tut."
    Sofort machte der Angesprochene sich auf den Weg zum Stall und tat wie ihm geheißen.


  • Seine Hoheit, der Kaiser begrüsst die Geste des Papstes ausserordentlich und hofft, dass der Erzherzog von Burgund diese Geste zu schätzen weiss und annehmen wird. Der Erzherzog möge nicht vergessen, dass wenn er die Absolution nicht erreicht, er von allen Reichsfürsten gemieden werden müsste und zudem sich vor Gott und den Fürsten für die Verhinderung des Kreuzzuges verantworten müsste. Ob er diese Schuld und auch die Wut zahlreicher Reichsfürsten, die darauf brennen, das heilige Land zu befreien, auf sich laden möchte muss er nun nach seinem besten Wissen und Gewissen entscheiden!


    +2 Papst für Geste

  • Es ehrt euch werter Papst das ihr nun Burgund die Absolution doch noch erteilen wollt, doch scheint uns dieser Sinneswandel ein wenig eigenartig. Vor nicht allzu langer Zeit habt ihr Rachgelüsten und anderen schändlichen Sache gegen den Herzog eure Ohren geliehen. Ob der Erzherzog nun euer Angebot noch annimmt bleibt fraglich, denn ihr habt seine Seele sicher schwer gekränkt und seinen Glauben an eure Heiligkeit sicher in den Abgrund getrieben. Sollte das Angebot nicht angenommern werden würden wir dies vollkommen verstehen. Egal was nun kommen mag wir werden dem Erzherzog von Burgund mit aller Kraft zur Seite stehen.

  • Laut hallten die Schritte des Einen durch die Halle. In seinen Händen hält er ein Dokument, das Siegel noch ungebrochen. Ohne Geste gewährten ihm die nun zahlreichen Schweizer Gardisten den Zutritt zur kargen privaten Zelle des Papstes. Schweigend betrat er jene und wartete darauf, dass der Papst ihm das Wort erteilen möge, was dieser mit einem kurzen Nicken tat. "Euer Heiligkeit, dies traf für euch ein." sprach der Eine und reicht die Botschaft dem Papst.
    "Es ehrt euch werter Papst das ihr nun Burgund die Absolution doch noch erteilen wollt, doch scheint uns dieser Sinneswandel ein wenig eigenartig. Vor nicht allzu langer Zeit habt ihr Rachgelüsten und anderen schändlichen Sache gegen den Herzog eure Ohren geliehen. Ob der Erzherzog nun euer Angebot noch annimmt bleibt fraglich, denn ihr habt seine Seele sicher schwer gekränkt und seinen Glauben an eure Heiligkeit sicher in den Abgrund getrieben. Sollte das Angebot nicht angenommern werden würden wir dies vollkommen verstehen. Egal was nun kommen mag wir werden dem Erzherzog von Burgund mit aller Kraft zur Seite stehen." las jener laut vor. Er hatte keine Geheimnisse vor seinem Vertrauten.
    "Seht ihr nun, welch Folgen das Meiden der Kirche bringt? Er..." Wütend erhob der Papst die leicht riechende Tierhaut in seinen Händen. "Er ist gar noch unerfahrener als ein Laie! Er versteht des fünften Buch Mose 32,35 nicht!" Ein Funkeln war in den Augen des Gregorius VII zu erkennen. Gott prüft seine Söhne. "Sag mir" wandte er sich seinem Gast zu, "was bedeutet die Stelle?"
    Die Falle vorausahnend sprach der Angesprochene ohne zu zögern. "Die Rache ist mein; ich will vergelten. Zu seiner Zeit soll ihr Fuß gleiten; denn die Zeit ihres Unglücks ist nahe, und ihr Künftiges eilet herzu. So steht es dort geschrieben. Wer sich Gott und seiner Kirche nicht in angemessener Art und Weise zuwendet, den wird Gott strafen. Und dies ward so geschehen." fügte er schnell hinzu, als er an den unerschämten Auftritt des Sohnes, der sich Erzherzog nannte!, gedachte. "Die Zeit des Unglücks nähert sich unausweichlich dem Schuldigen." Das Glitzern inmitten der Iris tauchte nun auch auf des Besuchers Gesicht auf. "Im 1. Samuel 15,30 steht doch auch geschrieben: Saul aber sprach: Ich habe gesündigt; aber ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volks und vor Israel und kehre mit mir um, daß ich den HERRN, deinen Gott, anbete." Der Papst war für kurze Zeit verblüfft, fing sich aber wieder. "Die Entschuldigung von Samuel war nicht von ernster Überzeugung geprägt. Es gibt kein Recht auf Vergebung, heisst es da weiter. Und nur wenn Burgund sich nun eurer Gnade fügt und tut wie geheißen, so ist es ihm ernst und er erweist sich euer Gnade würdig." schloss er ab.
    "Wohlan, gut gesprochen, Sohn. Man sieht, euer Studium der Theologie erweist sich als Früchte tragend. Zurück zu diesem Schreiben hier. Gott, der Herr, erweist der Seele wahrer Gläubigen ihren Hort des Schutzes. Ketzer verfügen über keine Seele und daher ist es auch nicht von Gottes Interesse was diese fühlen mögen. Es gilt zu verhindern dass sie gläubigen Seelen Unleid tun und verdienen die Strafe. Und deshalb" so beendete der Papst nun das Gespräch "ist es auch nicht möglich einen Kreuzzug auszurufen, wenn sich Infizierte unter uns befinden und nicht - wie die Leprösen vor den Stadtmauern weggesperrt werden - ausserhalb dieser Welt weilen. Oder gereinigt werden durch die Feuer oder Gnade Gottes."
    Man würde sich wohlweisslich entscheiden müssen, ob man sich, so der reuige Sünder abzulehnen gedenkt, auf sie Seite der Gottlosen stellt, so dachte sich der Eine, als er die private Zelle des Papstes verließ.

  • Es war früh am Morgen, als der päpstliche Gesandte den Thronsaal in Lyon betrat. Mit langsamen Schritten trat er auf den im anderen Ende des Saals liegenden Thron zu. Wer auf dem Thron saß, war nicht zu erkennen, die Sonne, welche durch das edle Glasfenster schien, hüllte die Person samt Thron vollkommen ein. Stille herrschte, bis der Erzherzog schließlich das Wort erhob. " Ich heiße euch willkommen, werter Gesandter des Papstes. Erzählt mir, was ihr zu sagen habt". Vollkommen geblendet und wie es den Anschein hatte auch eingeschüchtert öffnete der Legat den Mund, nur um ihn kurze Zeit später wieder zu schließen. Auf die Anwesenden schien es, als wenn er seine weitere Handlungsweise noch einmal überdachte. "Der heilige Vater schickt mich euch folgendes auszurichten: So Burgund den Drang verspürt, Frieden zu finden in der Kirche Schoß unter Gottes Gnaden, so schreibet die Zeile "ego quaeso Dei gratia" gar tausendfach auf und unterzeichne es. Kehre samt des Schriftstückes zurück nach Rom und knie nieder vor dem Kreuze Gottes. Tue dies und dir sei verziehen. Fünf Jahre gebe man dir Zeit einen Abgesandten nachzuschicken der deine Wiederaufnahme in die Welt hinaustragen wird." Der Erzherzog erhob sich und sagte: "Nun denn, ich werde leisten, was der Papst von mir verlangt. Ich werde mit euch zusammen nach Rom reisen. Und nun ruht euch aus, wir werden morgen abreisen"


    Am selben Tag noch schrieb der Erzherzog in seine persönlichen Notizen:

    Ich werde es tun, doch nicht wegen dem Papst, sondern wegen meinem Glauben an Gott. Ich werde die vom heiligen Vater vorgeschriebenen Bedingungen erfüllen, obwohl sie lachhaft sind. Meine Vermutungen scheinen sich zu bestätigen, der Papst ist ein Monster, eine Irreführung des Teufels, nicht Gottes Vertreter auf Erden. Wie sonst konnte eine Person Papst werden, die eher militärische als theologische Fähigkeiten hat.



    Doch durch seine Versuche aus der Bibel zu zitieren hat er sich verraten. Dauernd widerspricht er sich und den Grundlagen unseres Glaubens. Und der Kaiser scheint auf seine List hereinzufallen. Was für ein Narr! Er beschwert sich über Verstöße der Etikette, jedoch verstößt er selber dagegen. Die Fürsten, die dieser Kratur des Teufels glauben, scheinen schwachen Glaubens zu sein. denn sie ließen sich irreführen. Ich danke Gott, dass ich nicht geblendet, sondern mit Weisheit belohnt wurde...


    Am nächsten Tag begann die Reise nach Rom, im Gepäck das vollgeschriebene Pergament. In Rom angekommen, wurden die weiteren Bedingungen erfüllt. Nun musste nur noch der Diplomat in Rom ankommen...

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