[Ultra] Rücktritt des Kaisers

  • Konstaninopel- überall herrscht aufgeregte Stimmung- Heute- so stand es auf einem Flugblatt würde der Kaiser etwas besonderes bekannt geben.
    Gespannt starrten sie zum Balkon- in der Hoffnung ihr Oberhaupt würde sich endlich zeigen.
    Und Plötzlich- trat er vor


    Liebe Untertanen!
    Heute ist ein Tag der in die Geschichtsbücher eingeht!
    Heute ist ein Tag von dem noch viele jahre gesprochen werden wird!
    Ich, Kaiser Bernadoro übergebe die offizielen Amtsgeschäfte an Amnechat- ich glaube das er das wahre Römische Reich zum Sieg führen wird!
    Ich werde aber weiterhin über unser Reich herrschen und mit Rat und Tat zur Seite stehen- das bedeutet das alte Pakte nicht vergessen werden!
    Dies ist ein Tag den wir nicht vergessen werden- den Dieser Tag markiert einen Neuanfang


    Unter tosendem Aplaus trat der Kaiser ab- und hinter dem Vorhang trat sein Nachfolger hervor- bereit ein Rede zu halten.......

  • Warum tobt das Volk, wenn der Kaiser abtritt?


    Seine Heiligkeit nimmt die Entscheidung gelassen hin. Kaiser Bernadoro und Seine Heiligkeit waren nicht gerade die besten Freunde, man hatte aber auch keinen Streit miteinander. Bezüglich des neuen Kaisers können wir nur hoffen, daß die Beziehungen untereinander weiterhin friedlich bleiben mögen.


  • Neben dem Kaiser trat nun ein Mann, schmal gebaut, sehr gross und mit wachsamen Augen an die Brüstung des Balkons. Neben der stattlichen Person Kaiser Bernadoros wirkte er etwas schmächtig. Dennoch trug seine Stimme seine Worte in den hintersten Winkel des Platzes als er sagte:


    Bürger von Konstantinopel! Unser weiser und grosser Kaiser Bernadoro hat seinen Willen kundgetan. Er wird sich fortan dem Studium von Gottes Wort in einem Kloster auf Athos widmen. Da wir lange Kanzler des ehrenwerten Kaisers waren sind wir über seine Verträge, Abmachungen und Händel informiert und werden diese selbstverständlich forttragen. Der Kaiser wird uns auch weiterhin mit seinem unendlich weisen Rat zur Seite stehen.


    Kaiser Bernadoro hat das Byzantinische Reich bereits mächtig gemacht; Nun lasst uns seine Arbeit fortführen und das Reich in seinem einstigen Glanz erstrahlen lassen. Ich nehme die Krone von Kaiser Bernadoro an und schwöre, ein gerechter, weiser und gottesgefälliger Kaiser zu sein. Möge Konstantinopel noch einmal tausend mal tausend Jahre bestehen!


    Während dieser Worte hatte der Patriarch von Konstantinopel Amenacht mit der Krone Byzanz' gekrönt. Als die Worte Amenachts erstummt waren brandete der Jubel im Volk auf; Das Volk rief nochmals den Namen des abgedankten Kaisers als Zeichen der Ehrerbietung, die Kaiser Bernadoro im Volk genossen hatte und noch immer geniesst.



  • Er hatte kaum geschlafen. Kaiser Alexios I. erst vor kurzem durch den Rücktritt des allerorts geschätzten Kaisers Bernadoro I. an die Macht gelangt stand vor einem Berg voll Arbeit. Obwohl der ehemalige Kaiser gute Arbeit geleistet hatte war es natürlich eine grosse Herausforderung für den ehemaligen General, nun der Rolle eines Kaiser eines der damals mächtigsten Reiche gerecht zu werden.
    Die ersten Tage kam er überhaupt nicht zum schlafen, Tonnen von Papier musste bearbeitet werden, tausende Boten angehört werden, unendlich viele Befehle gegeben werden.
    Doch nun, nach gut einem halben Jahr Regentschaft von Alexios begannen die ersten Massnahmen Früchte zu tragen. Die Verwaltung in der riesigen Hauptstadt hatte er bereits soweit geordnet, dass er nun neue Projekte in Angriff nehmen konnnte. EInes dieser Projekte war es, Athen mit einer gepflasterten Strasse mit der entfernten Hauptstadt Konstantinopel zu verbinden. Dadurch konnte der Informationsfluss wesentlich beschleunigt werden.
    In die Provinzen hatte er ehemalige Weggefährten, welche er inzwischen befördert hatte, entsandt, damit diese die staatliche Autorität aufzurichten versuchten. Denn überall an der Peripherie des Reiches hatten marodierende Banden begonnen, die Zentralregierung in Frage zu stellen, Karawanen, Dörfer und sogar Städte zu plündern. Gerade jetzt hatte der Kaiser von zwei freudigen Ereignissen Kenntnis erhalten:



    Die Byzantinische Flotte und der dem bewährten Admiral Dragos hatte nahe Zypern eine etwa doppelt so starke Flotte kilikischer Piraten vollständig aufgerieben. Seit Monaten hatten diese die Handelsroute von Zypern nach Rhodos bedroht. Schon hatte der Venezianische Botschafter mit der Entsendung eigener Truppen gedroht, sollte Byzanz nicht Herr der Lage werden. Doch endlich konnte wieder einmal bewiesen werden, dass Byzanz nach wie vor eine grosse Macht war. Nicht minder freudig war das zweite Ereignis:



    Die Bande plündernder Bulgaren war nahe der Grossstadt Thessaloniki mit ihrem Unwesen beschäftigt, als eine byzantinische Kompanie, welche seit Wochen hinter ihnen her war, sie stellte und aufrieb.
    Doch auf zwei gute Nachrichten folgten 4 schlechte. Dem Bosporus näherten sich grosse Flottenverbände der Petschengen. Zwar sperrte noch immer eine byzantinische Flotille den Bosporus, doch ob diese Flotille der gegnerischen Flotte gewachsen sein würde, würden diese ernsthaft versuchen, ins Marmarameer einzudringen konnte nicht gesagt werden. Wichtigstens Problem war jedoch, dass diese Flotten die Versorgung der Hauptstadt mit Getreide von der Krim unterbanden. Der Kaiser hatte bereits die Nahrungsmittel rationieren lassen müssen.
    In dieser schwierigen Lage sah der Kaiser nun den einzigen Ausweg, sich an den Westen zu wenden. Mit dem König von England hatte es bereits Kontakt gegeben. Diese hatte zugesagt, dem Kaiser von Byzanz einen Kredit in der Höhe von 10'000 Gulden zu gewähren. Doch dies war nur ein Tropfen auf den heissen Stein. Der Kaiser schickte einen Boten nach Rom, der folgende Nachricht überbrachte:




    Dem Papst, Nachfolger Petri, Moggedikt I. und allen Fürsten des gesamten Reiches, den Verehrern des christlichen Glaubens, Klerikern wie Laien, entbietet der Kaiser von Konstantinopel Heil und Frieden in unserem selben Herrn Jesus Christus, seinem Vater und dem Heiligen Geist.
    Ich will Eurer Klugheit kundtun, wie das allerheiligste Reich der griechischen Christen von Petschenegen und Türken arg bedrängt, täglich ausgeplündert und mit Waffengewalt heimgesucht wird ohne Unterlass; auch kommt es dort zu vielfältigem Morden und nicht zu schildernden Niedermetzelungen und Verhöhnungen der Christen. Weil es aber viele Übel sind, die sie treiben, und wie gesagt unbeschreibliche dazu, wollen wir aus den vielen nur weniges nennen, was aber dennoch schrecklich anzuhören ist und sogar die Luft selbst in Verwirrung bringt.
    Denn sie beschneiden die Knaben und jungen Männer der Christen über den christlichen Taufbecken, gießen das Blut der Beschneidung aus Missachtung gegenüber Christus in dieselben Taufbecken, zwingen sie, ihr Wasser darüber abzuschlagen, führen sie darauf mit Gewalt in den Kreuzgang der Kirche und zwingen sie, Namen und Glauben der Heiligen Dreifaltigkeit zu schmähen. Wenn sie das aber nicht wollen, setzen sie sie verschiedenen Strafen aus und töten sie zuletzt. Edle Frauen und deren Töchter rauben sie aus und verhöhnen sie dann, indem sie wie die Tiere sich gegenseitig ablösend mit ihnen Unzucht treiben. Andere aber stellen, während sie schamlos Jungfrauen schänden, deren Mütter vor ihr Angesicht und zwingen sie, ruchlose, unanständige Lieder zu singen, bis sie ihre eigenen Untaten vollenden.
    Fast das ganze Gebiet von Jerusalem bis zum griechischen und das ganze griechische Reich mit seinen nördlicheren Regionen, als da sind Klein- und Großkappadozien, Phrygien, Bithynien, Klein-Phrygien, d.h.Troia, Pontus, Galatia, Lydien, Pamphylien, Isaurien, Lykien und die Hauptinseln Chios und Mytilene und viele andere Gebiete und Inseln, die wir hier nicht aufzählen können, sind von ihnen schon bis nach Thrazien vereinnahmt worden und es ist uns beinahe nichts mehr außer Konstantinopel geblieben das sie uns aber auch schleunigst wegzunehmen drohen, wenn nicht die Hilfe Gottes und der lateinischen Christen schnell zu unserer Unterstützung kommen. Denn auch das Marmarameer , das auch Abydus heißt und vom Schwarzen Meer an Konstantinopel vorbei ins Mittelmeer fließt, sind sie mit zweihundert Schiffen eingedrungen, die von ihnen gefangengenommene Griechen konstruiert hatten, und führen sie mit Ruderknechten, ob die wollen oder nicht, heran und drohen zu Lande wie auch über eben dieses Marmarameer wie gesagt Konstantinopel schnell einzunehmen.
    Also bitten wir um der Liebe Gottes und der Frömmigkeit aller griechischen Christen willen, dass Ihr alle gläubigen Streiter Christi -höhergestellte ebenso wie niedere oder mittlere-, die Ihr in Eurem Lande anwerben könnt, zur Hilfe für mich und die griechischen Christen hierhin führst und dass sie sich bemühen, so wie sie Galizien und die übrigen westlichen Königreihe im vergangenen Jahr vom Joch der Heiden ein wenig befreit haben, so auch jetzt für ihr Seelenheil das griechische Kaiserreich zu befreien, indem ich, obgleich ich Kaiser bin, mir kein Heilmittel und keinen geeigneten Plan zu finden weiß, sondern immer vor dem Anblick der Türken und Petschenegen fliehe und nur solange in einer einzelnen Stadt bleibe, bis ich ihr Kommen nahe fühle.
    Was soll ich noch mehr sagen? Was offen vor Menschen Augen liegt ist nichts im Vergleich zu jenem Verborgenen. Eilt also mit Eurem ganzen Volk und kämpft mit allen Euren Kräften, damit nicht ein solcher Schatz in die Hände der Türken und Petschenegen fällt, weil nämlich, obwohl sie unbegrenzt sind, täglich noch 60.000 erwartet werden. Handelt also, solange ihr noch Zeit habt, damit ihr nicht das Königreich der Christen und was schlimmer ist, das Grab des Herrn verliert und von daher nicht Gericht, sondern Belohnung im Himmel habt. Amen.


    Gezeichnet
    Alexios Komnenos, Basileus ton Rhomaion




    Jeden Tag fragte der Kaiser nach, ob eine Botschaft des Papstes in Rom eingetroffen sei. In der Zwischenzeit kamen weitere Berichte aus der Region um Smyrna, wo sich türkische Stämme zusammentaten und begannen, die Bauern der Region zu überfallen und auszurauben. Zwar unterstanden diese Banden nicht dem Sultan von Ikonion, doch konnte als gewiss gelten, dass dieser nichts unternahm, um diese Banden zu hindern. Bereits vor der Schlacht von Malazgirt waren auf diese Weise gefährliche Truppenverbände hinter die byzantinischen Linien gelangt und trugen letztlich zu der verheerenden Niederlage bei. Dies sollte sich nicht noch einmal wiederholen. Kaiser Alexios hatte die Zeichen der Zeit erkannt und gedachte, zu handeln. Er begann Truppen zu verschieben, gab Befehl neue auszuheben, Reservisten einzuziehen und die Garnisionen an den Grenzen in Alarmbereitschaft zu versetzen. So gerüstet zog er im Sommer des Jahres 1106 an der Spitze einer grossen Streitmacht von Nikäa aus gegen Ikonion. In nur zwei Wochen hatte das Heer die Distanz zurückgelegt, die Türken zweimal geschlagen und nun in ihrer Hauptstadt eingeschlossen.



    Von Süden her, also von Zypern, versorgte die Flotte das Heer mit Lebensmitteln. Ein Sturmversuch war bereits unter hohen Verlusten gescheitert, einen weiteren konnte sich der Kaiser nicht leisten. Also würde er die Stadt nun aushungern. Die Wochen vergingen, Monate zogen ins Land, doch nichts tat sich...

  • Mein Herr der König von Schottland sieht im Angriff der Türkischen Rebelen und der Kriegserklärung der Türken nicht nur eine Bedrohung für das Oströmische Reich sondern auch für alle Nationen des Christentums.
    Die Nachricht von der Belagerung Makareschs hatt sich auf der gesammten Edenscheibe verbreitet wie ein Lauffeuer. Die Ungläubigen sind allamiert und werden sicher bald zurückschlagen wollen.


    Mein Herr bietet euch Unterstüzung in form einer Elitearmee an die er in eurem Land stationieren möche um euch gegen die Ungläubigen zu verteidigen. Leider ist unsere Staatskasse sehr geschwächt und er euch bittet euch für den Unterhalt der Armee auf zu kommen. Auch werden wir einige Priester entsenden um die Ungläubigen zu unserem beider Wohl zu Wahren Glauben zu bekehren.


    gezeichnet Botschafter Walece von Dublin, diener des Großen Red Xlll von Schottland.


  • an den König von Schottland, Red XIII


    Wir freuen uns sehr über euer Angebot der Hilfe. Leider müssen wir euch mitteilen, dass wir derzeit finanziell sehr schwach dastehen. Wir haben nicht nur einfach so beim König von England einen grossen Kredit aufgenommen. Wir müssten also sehr genau rechnen, wenn wir euer Angebot annehmen wollen würden. Wie gross wären denn die Kosten die damit auf uns zukommen würden und ab wann müssten wir die Truppen bezahlen (also müssen wir auch den Transport finanzieren)?
    Ihr könntet aber die Kosten für eure Truppen einsparen, wenn Ihr helfen würdet, den Papst von einem Kreuzzug zu überzeugen. So würde nicht nur ein gewaltiges Heer aus dem Abendland zusammenkommen, eure Kosten wären auch gedeckt und die Heiden in Kleinasien, Galiläa und Ägypten könnten endlich besiegt werden.


    Gezeichnet
    Kaiser Alexios I.


    +1 wegen Zusage von HIlfe
    -1 für Papst wegen Ignorierung einer Botschaft

  • An den Keiser des Oströmischen Reiches


    Erklärung:
    Wir werden hiermitt offiziell die angebote Hilfe zurükziehen. Graund dafür ist das sich der Keiser mehr für Darmaskus und einer Teilnahme am Kreuzzug interesiert als an der bekämpfung der türkischen Ungläubigen.
    Wir empfinden es sogar als Beleidigung das der Keiser um Hilfe ersucht und gleichzeitig dem Papst eine volle Armee anbietet, auf kosten des Reiches.


    Ihr wehrter Keiser tätet besser daran euch um die Türken zu kümmern als um das Heilige Land.




    -1 für Byzanz wegen Beleidigung

  • Erst zwei Jahre waren seit dem Rücktritt des Kaisers vergangen und schon kursierte ein Gerücht im Lande welches von seiner Rückkehr sprach- doch das Volk wusste- sollte er zurückkommen würde er nicht wie gewöhnlich wieder den Thron besteigen- nein- er würde etwas neues beschliesen was die Welt zuvor noch nie gesehen hatte.
    Und tatsächlich- heute tauchten auf dem Marktplatz tatsächlich handfeste Hinweise auf das der Kaiser zurück sei- man würde wachsam sein und die Zitadelle im Auge behalten


    Laute Fanfaren ertönten also die Sonne ihren Zenit erreichte- der Kaiser trat auf seinen Balkon.
    "Volk Ost-Roms!
    Dies ist ein Moment der in die Geschichte aller Völker eingehen wird!
    Ich kehre als Kaiser zurück doch wird König Amenacht weiterhin die Truppen führen- er wird weiterhin das Volk führen- doch kann er dies nicht weiter tun ohne die Zustimmung des Kaiserhauses- auch umgekehrt wird es mir nicht weiter genehmigt sein entscheidungen zu treffen ohne seine Stimme auf meiner Seite zu haben.


    Dadurch soll das Reich politisch stabiler werden und vorallem besser geführt werden!"


    Die lebendigste Stadt der Welt erbebte unter dem gejohle der Menge als der Kaiser abtrat- er würde sich mit seinem Mitherrscher nun beraten



    Noch in dieser Stunde verließen die schnellesten Reiter des Landes die Stadt um die Botschaft in die Städte dieser Welt hinauszutragen.

  • Wir fragen uns, wie und vor allem wer nun über Byzanz die Macht ausübt? Denn eigentlich ist nur ein Herrscher möglich, wen soll ich nun als Kaiser ansprechen, wer verfügt über die Armeen[spielt das Save]?


    Nebenbei denke ich nicht, dass sich ein großes Land wie Byzanz einen solchen Dualismus leisten kann.


    gez. König Falcon

  • Seine Heiligkeit kann sich ein Lachen nicht verkneifen. Das einst so mächtige Konstantinopel schwankt von einer innenpolitischen Krise in die nächste. Erst vor wenigen Jahren ist der damalige Herrscher und Jubel von seinen Ämtern zurückgetreten, jetzt kehrt er angeblich unter Jubel wieder zurück......und dieses Volk möchte gegen die Seldschucken und Muselmanen ziehen? Soll es sich doch erst einmal entscheiden, welchem Führer es folgt.


  • Werter König Falcon,


    Kaiser Bernadoro hat nach einer Zeit der inneren Einkehr, der Meditation und der Ruhe wieder Kraft gefasst, die Regierungsgeschäfte zu übernehmen. Bei einem solch komplexen Reich wie dem Byzantinischen geht das aber nicht über Nacht. So wird Kaiser Bernadoro langsam wieder in die Staatsgeschäfte eingeführt und ab nächstem Jahr die Staatsgeschäfte wieder in vollem Umfang übernehmen. Dann werden wir, Alexios, wieder ins zweite Glied zurücktreten unter Führung unseres grossen Kaisers.


    Gezeichnet,
    Basileiopator Alexios Komnenos


    //Ich spiele noch das nächste Save, ab dann wird Bernadoro wieder ganz übernehmen.



  • Es gab keinen Superlativ, der nicht für sie gebraucht wurde. Die Schönste, die Erhabenste, die Grösste, die Reichste, die Älteste, die Edelste. Doch wurden Ihr diese Worte nur ansatzweise gerecht. Sie war alles gleichsam zusammen und dennoch viel mehr.



    Sie war damals die mit Abstand grösste, wohl auch die reichste, mächtigste und fortschrittlichste Stadt der Welt: Die Stadt Konstantins des Grossen, Sitz der Nachfolger des Apostel Andreas‘. Eine Million Menschen nannten Sie ihr Zuhause, sie war Schmelztiegel der Kulturen, hier trafen sich Orthodoxe und Katholiken, Griechen und Römer, Waräger, Normannen, Türken, Araber, Perser, Armenier…Alle Völker der Erde strömten in die Stadt, die eigentlich viel mehr als nur eine Stadt war. Caput mundi, das Haupt der Welt, das war sie. Keine Stadt der damaligen Welt konnte sich mit ihren Bauwerken messen, keine Stadt hatte mehr Anziehungskraft, strahlte mehr Glanz aus.
    Sie war die Perle des Abend- und Morgenlandes, die Stadt die Konstantin der Grosse vor langer Zeit gegründet hatte. Senatoren in Purpurrobe strebten dem Capitol zu, Handwerker warteten auf Einlass in den Circus, Frauen kauften auf den Märkten, allen voran den Foren Constantini alles was die damalige Welt zu bieten hatte.



    Die Kunde von seiner Rückkehr war bereits seit Wochen das Gesprächsthema der Stadt. In den Thermen, in den Coiffeursalons, ja selbst die den Bordellen wurde nur darüber gesprochen. Alexios Komnenos, Kaiser des römischen Reiches, Herr von Konstantinopel kehrte von seinen Feldzügen gegen die Türken zurück. Seine grossartigen Siege gegen die in Konstantinopel gefürchteten Türken hatten seit Monaten die Bevölkerung begeistert, die Dichter inspiriert und die Senatoren erfreut.


    Nicht lange war es her, da war Alexios noch General in Diensten des Reichs. Mit seinem Antritt als Kaiser vor einigen Jahren hatte sich jedoch vieles verändert. Aus dem grossgewachsenen General war ein gewiefter Politiker und Stratege geworden. Er hatte Reformen eingeleitet gegen Korruption, gegen den ausufernden Grossgrundbesitz, hatte das Justizwesen grundlegen reformiert und die Verwaltung entstaubt. Doch nicht diese Reformen waren es, die ihm beim Volk einen Heldengleichen Status einbrachten. Nein, es waren seine militärischen Erfolge gegen Türken, Bulgaren, Petschengen, Rumänen und Normannen, die eigentliche Wiedererrichtung der römischen Militärmacht. Bildnisse von Ihm wurden wie Heiligenbilder angebetet, persönlicher Besitz von ihm wie Reliquien verehrt.



    Nun endlich würde er heimkehren, der verlorene Sohn, der Übervater. Die Stadt verfiel ob dieser Nachricht in eine selbst für Sie ungewohnte Hektik. Überall würden Gebäude ausgebessert, Strassen repariert, Blumen gepflanzt, Fahnen aufgestellt.


    Dann, endlich war er da. Der Kaiser traf mit seiner Flotte im Hafen ein, wo er von zehntausenden von Einwohnern jubelnd empfangen wurde. Kein Heer dieser Welt hätte den Lärm, den Jubel, die Freude der Bürger übertönen können.



    Langsam, in feierlicher Prozession stieg der Kaiser aus seinem Schiff und ging auf den Streitwagen zu, der ihn in den Kaiserpalast bringen sollte. Die Ehrengarde von 6000 seiner Besten und verdientesten Soldaten stand schon in Paradeuniformen bereit, ihm das verdiente Geleit zu geben. Ganz langsam zog die Prozession die breiten Prachtstrassen entlang, an den Seiten gesäumt vom jubelnden und bisweilen ekstatischen Volk. Der Kaiser stand in seiner schönsten Rüstung aufrecht im Wagen und grüsste das jubelnde Volk, in der anderen Hand ein Zepter mit dem römischen Adler. Hinter ihm sein Leibdiener, der ihm den Lorbeerkranz der Caesaren über das Haupt hielt. Hinter dem Wagen gingen fast 600 Senatoren als Zeichen ihrer Ehrbezeugung. Danach folgte eine Abteilung der Ehrengarde, gefolgt von gefangenen Türken und erbeuteten Schätzen. Den Abschluss machten eine weitere Abteilung der Ehrengarde sowie eine Gruppen von 200 Tänzerinnen.
    Die Prozession dauerte drei Stunden. Nachdem der Kaiser im Palast angekommen war wurde er sofort in den Grossen Saal geführt, wo ein Bankett vorbereitet worden war. 4000 Gäste waren eingeladen, Generäle, Senatoren, Adlige, Diplomaten und hohe Auswärtige.



    Auch das Volk konnte sich nun zu Tisch setzen und das auf Staatskosten bereitgestellte Essen geniessen. 2 Wochen Feiern waren verkündet worden, in welchen alles Essen auf Kosten des Staates verteilt werden würde. Auch das Volk sollte am Erfolg des Kaisers teilhaben.


    Am letzten Tag der zweiten Woche geschah dann etwas Unerwartetes. Neben dem Kaiser nahm niemand Anderes als sein Vorgänger, der ehemalige Kaiser Bernadoro Platz. Niemand hatte gewusst, dass dieser aus dem Kloster auf Athos ausgeschieden war und wieder in der Hauptstadt war. Das beunruhigte Gemurmel wurde dadurch beendet, dass Alexios sich von seinem Thron erhob.



    „Bürger von Rom. Viele Siege habe ich euch gebracht, das Reich gemehrt und die Staat gestärkt. Nun ist es an der Zeit, die Last der Herrschaft auf jemand Anderes zu übergeben. Die Heilige Katharina ist mir erschienen und zeigte mir meinen Nachfolger. Wer bin ich, mich einer göttlichen Anweisung zu widersetzen?
    In meiner Vision sah ich, wie Bernadoro das Reich weiter mehrte und zu neuem Ruhm führt. Diese Prophezeihung soll nun Wirklichkeit werden. Hiermit trete ich als Kaiser zurück und lege den Lorbeerkranz in die Hände des ehemaligen und künftigen Kaisers Bernadoro!“
    Dann herrschte Stille. Keiner der Anwesenden wusste, wie er sich verhalten sollte. Erst als Alexios selbst zu applaudieren begann stimmten auch die Gäste mit ein, zuerst verhalten, dann immer lauter und bestimmter, bis schliesslich tosender Applaus aufbrandete.
    Alexios erhob die Arme und bat um Ruhe. Er forderte Bernadoro auf, sich vor ihn zu stellen, mit dem Rücken zu ihm und nahm dann den Lorbeerkranz von seinem eigenen Haupt und legte ihn Bernadoro auf die Kopf. Damit war das Amt formell übergeben.
    Die ganze Nacht wurde die Rückkehr des alten Kaisers gefeiert. Doch als man am Morgen Alexios wecken wollte war dieser verschwunden. Auch eine Tagelange Suche konnte ihn nicht wieder zum Vorschein bringen. Niemand konnte sich erklären wohin Alexios verschwunden war. Nichts aus seinem Besitz fehlte, keine Anzeichen einer Entführung oder einer Auseinandersetzung. Er schien wie vom Erdboden verschluckt.


    Die Geschichte verbreitete sich wie ein Lauffeuer, die Wildesten Theorien machen die Runde. Von einem Putsch Bernadoros war die Rede, der den Kaiser hatte beseitigen lassen und die Leiche dadurch entsorgt, dass er sie als Gulasch für die Armen verarbeiten liess.
    Eine Andere Geschichte besagt Alexios habe sich unsterblich in eine Normannische Prinzessin verliebt. Er, der selbst Mütterlicherseits von den Normannen abstamme, habe der Krone entsagt um mit dieser Prinzessin den Rest seine Lebens verbringen zu können, die Politik habe verglichen mit seiner Liebe jegliche Bedeutung für ihn verloren. In der besagten Nacht sei er mit der Prinzessin durch verborgene Gänge, die er als Kaiser ja bestens kannte, in die Stadt gelangt, habe sich von dort zum Hafen durchgeschlichen und dort einen schnellen Nachen bestiegen und sei durch den Bosporus mitten auf das schwarze Meer hinaus gefahren. Von dort soll er mit seiner Geliebten zurück in die Nordlande gegangen sein, wo er nun über ein Sagenumwobenes Reich gebietet dessen Hauptstadt auf einer Insel mitten im Meer liegt.
    Unter Religiösen machte die Geschichte die Runde, dass die heilige Katharina erschienen sei und Alexios für seine Verdienste um das Christentum zu einem Heiligen gemacht habe und mit in die himmlischen Gefilde genommen habe. Dort warte er nun, bereit wiederzukehren um als letzter Kaiser auf Erden die Rückkehr des himmlischen Reiches vorzubereiten.


    Die Phantasie der Bewohner Konstantinopels kannte keine Grenzen. Doch so sehr sie sich auch anstrengten, keine der Geschichten konnte bewiesen werden, niemand hörte jemals wieder etwas von einem Alexios Komnenos.
    Kaiser Bernadoro liess in einem feierlichen Akt einen leeren Sarg in einem prunkvollen Grab mitten in der Hauptstadt mit allen Ehren beerdigen. Drei Wochen lang herrschte Staatstrauer im Reich, ruhte die Arbeit, waren die Fahnen auf Halbmast und läuteten die Kirchenglocken. Niemals würde er vergessen werden, der grosse, der Grösste aller Römischen Kaiser!



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