Europe Or Die

  • Also ich vertrete da fast den selben Standpunkt wie John. Selbst wenn denen in Afrika niemand Waffen liefern würde, sie würden sich trotzdem alle umbringen. Wer will kann "gerne" mal Videos auf "Live Leaks" über die Rituale in zentral Afrika sich anschauen, das sind Bilder die gehen dir nicht mehr aus dem Kopf.

  • Wenn die Afrikaner andere Staaten und Grenzen haben mögen, dann müssen sie sich diese eben selber geben. Dazu fehlt es Ihnen aber an Einigkeit, Absprachen und Umsetzungswillen.


    Fünfzig Jahre sind lange genug, um sich vom Kolonialismus „zu erholen“. Stattdessen fingen die Probleme nach dem Abzug der Kolonialherren ja erst richtig an. In der Regel folgte eine Vernachlässigung der Infrastruktur, Abschaffung demokratischer Mitbestimmung usw. usf. Das haben die Afrikaner verbockt, nicht die Europäer. (Beispiel u.a. Zimbabwe). Auch Südsudan hatte alles was man sich für einen gelungenen Neustart wünschen konnte. Öl-Vorkommen. Unterstützung der UNO. Internationale Hilfsgelder. Stattdessen führt man lieber Stammeskriege und klaut sich gegenseitig die Rinder und Weideflächen. Anstatt ordentlich und gerecht zu teilen und zu verteilen, schlägt man sich lieber den Schädel ein.


    Du hast meinen Standpunkt nicht ansatzweise widerlegt. Du lieferst Behauptungen. Das war es dann aber auch. Die Behauptung der Kolonialismus sei schuld ist billig und bequem. Befreit einen von der unbequemen Erkenntnis, dass das Verhalten der afrikanischen Bevölkerung eben vielfach geradezu fortschrittsfeindlich ist.

  • Fünfzig Jahre sind lange genug, um sich vom Kolonialismus „zu erholen“.


    Afrika wird doch nach wie vor ausgebeutet? Habe sogar einige Punkte aufgelistet. Der Kolonialismus aus dem Geschichtsbuch ist zwar vorbei aber doch nicht der neoliberale Raubtierkapitalismus der besonders in Afrika mit aller Härte einschlägt.

  • Im Jahr 1853 war Japan dem Westen technologisch weit unterlegen, auf dem Stand des Spätmittelalters. Die Amerikaner unter Matthew Perry konnten deshalb gewaltsam eine Öffnung des Landes erzwingen. 52 Jahre später besiegte die Japanische Marine bereits 1905 die Russische Marine in der Seeschlacht von Tsushima. Japan gehört heute zu den großen Industrie-Nationen dieser Erde, obwohl es vor 165 Jahren technologisch und gesellschaftlich noch im Mittelalter verharrte.


    Japan schickte seine Söhne zur Ausbildung und zum Studium nach Europa und Amerika. Man ließ sich westliche Technik zeigen, kaufte und kopierte sie. Schließlich begann man damit, selber Technik zu entwickeln. Heute ist Japan eins der innovativsten Länder weltweit. China macht es gerade dem japanischen Vorbild nach und schickt sich an, die Supermacht des Jahrhunderts zu werden.


    Das ist es, was die afrikanischen Staaten tun müssten. Ihre Jugend zum Studium nach Europa zu schicken, damit sie als Ingenieure, Mediziner, Wissenschaftler zurück nach Afrika könnten, um dort Straßen, Eisenbahnen, Fabriken und Kraftwerke zu bauen.
    Stattdessen lassen sie ihre Jugend lieber in Fischerbooten nach Europa dümpeln, um dort dann als Schwarzmarkthändler, Erntehelfer, Putzfrauen, Prostituierte und Drogendealer oder im besten Fall Fußballspieler ihre Euros zu machen, von denen sie dann welche an ihre Familien Zuhause schicken können.


    Warum sind es eigentlich vor allem Europäer, die immer wieder ehrenamtlich versuchen, in Afrika Schulen aufzubauen, Brunnen zu errichten, die Bauern in Landwirtschaftlichen Ackerbau-Methoden zu unterrichten, demokratische Wahlen abzusichern und einzufordern, Hungersnöte zu bekämpfen, Kriegsverbrecher zu verfolgen, usw. usf.. Wo sind die Afrikaner, die den Afrikanern bei soetwas helfen?


    Warum haben es die Juden, die jahrtausendelang ohne eigenen Staat leben mussten, teils unter schwerster Verfolgung und schwersten Progromen, innerhalb weniger Jahrzehnte geschafft, aus einem Streifen Wüstenland, einen der mächtigsten Staaten der Region entstehen zu lassen, gegen den Willen aller Nachbarstaaten? Haben sie das geschafft, weil plötzlich die Menschheit so freundschaftlich gegenüber Ihnen eingestellt war oder könnte es etwas mit ihrer Mentalität zu tun haben, mit ihrem unbedingten Entschluss zur eigenen Unabhängigkeit? Mit ihrem absoluten Willen, diese auch zu behaupten, gegen alle Feinde in der Welt? Könnte es etwas mit ihrer weltweiten Solidarität untereinander zu tun haben?


    Wo ist die Solidarität der Afrikaner untereinander? Wo ist der Wille zu Fortschritt, Entwicklung und Unabhängigkeit erkennbar?


    Europa beutet Afrika aus? Wer knüpft denn die Zahlung von Hilfsgeldern an Maßstäbe der Rechtsstaatlichkeit? Wer kritisiert immer wieder, dass der Anteil von Militärausgaben nicht im Verhältnis steht zu den restlichen Haushaltsausgaben afrikanischer Länder? Wer stellte Hilfstruppen zur Absicherung demokratischer Wahlen (Kongo)? Wann und von wem wurden die letzten großen Eisenbahnlinien in Afrika gebaut? Wer hat versucht in Afrika ein Schulsystem aufzubauen? Wer investiert dort in Straßenbau oder finanziert die Fußballverbände für den Jugendsport? Wer macht sich Gedanken um Low-Budget-Laptops für die Schüler armer Länder? Wer initiiert Projekte, um der Landbevölkerung kostenlos Fahrräder oder Brillen zu verschaffen? Wer schickt seine Experten und Impfstoffe, wenn wieder mal Ebola ausbricht? Wer sammelt jedes Jahr Millionen für die Welthungerhilfe? Wer sorgt für Fair-Trade-Angebote in den Supermarktregalen? - Kurz: Warum sind das vor allem immer Europäer und Amerikaner, die sich um die Linderung des Elends in Afrika sorgen? Wo sind die reichen Afrikaner, die bereit sind solche Projekte anzustoßen? Das meine ich mit Mentalität. Besser kann ich es wirklich nicht erklären.

  • Das ist es, was die afrikanischen Staaten tun müssten. Ihre Jugend zum Studium nach Europa zu schicken, damit sie als Ingenieure, Mediziner, Wissenschaftler zurück nach Afrika könnten, um dort Straßen, Eisenbahnen, Fabriken und Kraftwerke zu bauen.


    Selten so einen realitätsfernen Satz gelesen, wenn man nicht mal die Grundschule besucht hat, kann man nicht in Europa studieren gehen.


    "Wenn sie kein Brot haben, sollen sie doch Kuchen essen"

  • Schön, wo sind Versuche, massenhaft Grundschulen und Volkshochschulen aus dem
    Boden zu stampfen? Wo sind die von Afrikanern finanzierten und angeschobenen Projekte, das Analphabetentum in großem Maßstab zurückzudrängen? Ich sehe die nicht, wenn man von kleineren lokalen Initiativen mal absieht (die meist von Europäern mitfinanziert werden).

  • Es gibt auch in Afrika eine reiche Oberschicht. Warum die nichts dergleichen macht musst du die fragen.


    Ich denke sie kooperieren oft mit ihren korrupten Regierungen und unseren fragwürdig agierenden Regierungen und Konzernen.

  • Auf der anderen Seite hast du dann für die Antike Karthago und einige mehr unterschlagen.
    Karthago auch nicht afrikanisch genug?

    Ich würde für die Antike gar nicht von Europa, Asien und Afrika sprechen, weil dabei zu sehr die heutige Welteinteilung mitschwingt. Besser fände ich es, wenn man vom Mittelmeerraum spricht. Karthago war eine phönizische Gründung und vermutlich wurde da, auch aufgrund des Handels, sehr viel aus den unterschiedlichsten Regionen. Sub-Sahara-Afrika ist davon ja durch die Wüste abgetrennt gewesen. Verbindungen nach Süden gab es meines Wissens v.a. zwischen Ägypten und Äthiopien, dort gab es ja dann auch wieder den Zugang vom roten Meer.



    durch ein wenig über den Tellerrand und eigenen Anstrengungen soviel an Wissen aneignen kann das man eigenen negative Meinungen (von was auch immer) zumindest teilweise überprüfen und infrage stellen kann

    Lesen kann man viel. Das bedeutet dann aber weder, dass man etwas auch tatsächlich weiß, noch, dass man das etwas dann auch noch verstanden hat oder gar die richtigen Fragen stellt.

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    And before he died, Taran-Ish had scrawled upon the altar of chrysolite with coarse shaky strokes the sign of DOOM.

  • Also korrupte Regierungen in Afrika sollen einfach aufhören korrupt zu sein?

    Glaubst du Afrikas Situation verbessern zu können, ohne dass die Regierungen ihre Korruption beseitigen?


    Schulbildung ist ja bspw. kein Hexenwerk. In Preußen hat es angefangen unter Friedrich Wilhelm I mit der Schulpflicht für alle Kinder und Veteranen und Pfarrern als ersten Lehrern.

  • Du sagst es. Aber sie hätten heute ungleich bessere Möglichkeiten ihre Länder zu entwickeln, als Preußen diese im frühen 18. Jahrhundert hatte. Was war denn das Kapital der Preußen damals um 1717? Doch wohl vor allem ihre Mentalität, die ihnen half aus schlechten Bedingungen (Sand- und Moorböden) trotzdem einen prosperierenden Staat aufzubauen. Schritt für Schritt. Die Verwüstungen des Dreißigjährigen Krieges lagen auch noch nicht lange zurück. Der Staat war verschuldet usw.. Bis dann ein König auftaucht, der mit der allgemeinen Verschwendung bricht und sparsam in den Staat investiert und reinvestiert.
    Auf Afrika übertragen hieße das heute: Teure Staatskarossen und Privatjets verkaufen, Schweizer Bankkonten schließen und Gelder zurück ins Land holen, Repräsentationsbauten verkaufen, die Kosten der Staatsführung minimieren. Gelder stattdessen in Dorfschulen und Arztpraxen investieren. Die Bauern zur Landgewinnung ermutigen durch finanzielle Anreize. Ehemalige Veteranen und Kämpfer als Bauern mit Land versorgen oder als Lehrer ausbilden und ihnen ein bescheidenes Einkommen zahlen. Korruption hart bekämpfen. Strenge Gesetze erlassen und diese konsequent durchsetzen. Straßen und Schienen ausbauen. Handelsverträge möglichst so gestalten, dass die Gewinne anteilig ins Land zurückfließen.

  • In Preußen gab es nicht viel zum ausbeuten. Nur Sand, Kiefern, arme Bauern und sumpfige Böden.


    Als Preußen dann wohlhabend wurde, hat es sich eine derart starke Armee aufgebaut, dass die Nachbarn wie Schweden, Österreich, Dänemark oder Frankreich es nicht mehr einfach so ausbeuten konnten. Ähnlich wie später Japan oder heute Israel das ja auch gemacht haben.

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