Heute (hoffentlich) etwas kürzer. Und zwar mit dem Fernsehfilm von 1975 – "Der Graf von Monte Christo". Originaltitel: "The Count of Monte-Cristo".
Ursprünglich hatte ich Lust mir die neue Shogun-Serie ansehen, habe es mir dann anders überlegt und wollte zuerst nochmal die 1980 Serie ansehen, in der Richard Chamberlain die Hauptrolle spielte. Dabei ist mir „Der Graf von Monte Christo“ in die Hände gefallen und da auch darin Richard Chamberlain die Hauptrolle spielt, hab ich mich schließlich für diesen Film entschieden.
Nur mal so, wie vorausschauend ich Entscheidungen treffe.
Der Film erzählt die bekannte Geschichte von Alexandre Dumas zeitlosen Fortsetzungsroman, um einen unschuldig Verurteilten, der nach Jahrzehnten Rache an jenen nimmt, die ihn in den Kerker werfen ließen.
Aber zum Film:
Der Film beginnt mit dem Einlaufen des Schiffes Pharao in den Hafen von Marseille. Dem Eigentümer des Schiffes, Morell, berichtet Edmont Dantes, wie er nach dem Tod des Kapitäns das Kommando übernommen hat und auch, dass das Schiff zuvor auf Befahl des Kapitäns auf der Insel Elba Halt machte und dieser ihm auf dem Sterbebett einen Brief übergeben hat. Wir lernen den Schatzmeister des Schiffes, Danglars, kennen, der wenig begeistert ist von der Übernahme des Kommandos durch Dantes und dessen schneller Bestätigung als Kapitän. Ebenso der Matrose Caderousse, der beim Diebstahl erwischt wurde und von Dantes entlassen wird.
Am Abend beobachtet Edmont ein Treffen von Danglars, Caderousse und dem Leutnant Mondego. Letzterer hat ein Auge auf Dantes Verlobte Mercedes geworfen. Die drei verfassen einen fingierten Brief gegen ihn, was dazu führt, dass Edmont nach der Generalprobe seiner Hochzeit mit Mercedes verhaftet wird. Er wird dem Staatsanwalt de Villefort vorgeführt und verhört, da ihm vorgeworfen wird, er sei Anhänger Napoleon. Edmont händigt ihm schließlich den Brief aus, der ihm vom Kapitän anvertraut worden ist und nennt ihm auch die Adresse und den Namen des Empfänger. de Villefort vernichtet den Brief und lässt die Anklage gegen Edmont, scheinbar fallen, doch in Wahrheit lässt er ihn auf der Gefängnisinsel Château d'If einkerkern, da es sich beim Empfänger des Briefes um Villeforts Vater Noirtier handelt, was bei Bekanntwerden seine Karriere als Staatsanwalt beenden würde.
Zuerst glaubt Edmont noch an einen Fehler, doch muss sich irgendwann mit seinem Schicksal abfinden. Er sitzt jahrelang allein in seiner Zelle und ist dem Wahnsinn nahe, als auf einen anderen Gefangenen trifft, den ehemaligen Priester Abbé Faria, der seinen Fluchttunnel irrtümlich in Edmonts Zelle gegraben hat. Dieser zeigt Edmont seine Werkzeuge und Hilfsmittel und sie beschließen gemeinsam die nächsten Jahre einen neuen Fluchttunnel zu graben. Während dieser Zeit bringt ihm Faria alles bei, was er in seinem Leben gelernt hat und ergründet auch den wahren Hintergrund um Edmonts Haft. Edmont schwört Rache gegen Danglars, Caderousse, Mondego und de Villefort.
Bevor es zur Flucht kommt, stirbt Faria, teilt Edmont zuvor aber noch die Lage eines unermesslichen Schatzes auf der Insel Monte Christo mit. Edmont gelingt es, sich anstelle des Verstorbenen in dessen Leichensack ins Meer werfen zu lassen. Er wird von italienischen Schmugglern aus dem Meer gezogen und gerettet. Durch diese erfährt er vom Hungertod seines Vaters und dass Mercedes mit Mondego verheiratet ist. Schließlich begibt er sich nach Monte Christo und findet Farias Schatz.
Jahre vergehen. Edmont hat sich eine neue Identität als reicher Graf von Monte Christo zugelegt und ist bereit seine Rache zu beginnen.
Zunächst sucht er in Paris Danglars auf. Dieser ist inzwischen Baron und ein angesehener Bankier. Er eröffnet in dessen Bank ein Konto und verleitet ihn zu immer riskanten Spekulationsgeschäften. Über Danglars gelingt es Edmont Oberstaatsanwalt de Villefort zu treffen, unter dem Vorwand er bitte um Polizeischutz. Bei dieser Gelegenheit trifft er auch auf de Villeforts Tochter Vallentine und dessen Vater Noirtier. Letzterer ist nach einer, angeblichen, Verwundung gelähmt und kann nur noch mit und über seiner Enkelin kommunizieren. Edmont macht Noirtier gegenüber auch gewissen Andeutungen was seine Feindschaft zu de Villefort betrifft. Edmont lernt auch Albert, den Sohn Mondegos, der inzwischen General ist, und dessen Ehefrau Mercedes, kennen und trifft schließlich auch die beiden persönlich. Mercedes scheint Edmont zu erkennen, sagt aber nichts, da sie es nicht glauben kann und will.
In Monte Christos Haus lernen wir Haydee kennen, die aus ganz eigenen Gründen Mondego zu Fall bringen möchte. Edmont trägt nun alle Beweise zusammen, um seine Feinde zu Fall zu bringen. Hierfür heuert den Kriminellen Benedetto an, damit dieser sich als Adeliger ausgibt und de Villforts Tochter schöne Augen macht. Über Danglars kauft Edmont eine Zeitung und bringt diesen dazu in spanische Obligationen (quasi Staatsanleihen) zu investieren, nur um mittels Bestechung eine "Telegrafenstation" dazu zu bringen, eine falsche Meldung zu versenden, sodass diese massiv an Wert verlieren. Danglars ist so gezwungen, seine Kunden aus seinen privaten Einlagen zu entschädigen.
Als Nächstes lädt er Caderousse in sein Haus ein und bringt Benedetto dazu ihn im Kampf zu töten. Die erste Person auf Edmonts Liste ist damit erledigt.
Benedetto soll der Prozess gemacht und da auch dessen falsche Identität bekannt wird, sieht sich de Villefort gezwungen selbst die Anklage zu übernehmen. Doch ist dies Edmonts Plan. In der Nacht vor dem Prozess besucht er, als Priester verkleidet, Benedetto und lässt ihm Beweise zukommen, die er im Prozess verwenden soll. Diese enthüllen, dass, Benedettos Vater in Wahrheit de Villefort ist. Dieser hatte eine Affäre und versuchte einst den gerade geborenen Benedetto zu töten und im Garten heimlich zu verscharren. de Villeforts Karriere ist damit ruiniert und er wird außer Landes verbannt. Damit ist auch die Nr. 2 auf Edmonts Liste erledigt.
Danglars ist inzwischen mit den Folgen der Falschmeldung konfrontiert. Da er sein Vermögen verloren und als Bankier erledigt ist, verübt Selbstmord. Die Nr. 3 auf Edmonts Liste.
Über seine Zeitung lässt Edmont Berichte verbreiten, die General Mondegos Namen in Verruf bringen, woraufhin dessen Sohn Albert Edmont zum Duell fordert. Mercedes bittet Edmont um das Leben ihres Sohnes und gesteht, dass sie ihn wiedererkannt hat. Edmont erzählt ihr, weshalb er im Kerker saß und legt ihr auch Beweise vor, eher er einwilligt sich von Albert töten zu lassen. Als es aber zum Duell kommt, zieht Albert zurück und räumt den Vorwurf Edmonts ein, da ihm seine Mutter die Wahrheit über Edmont erzählt hat. Mondego wiederum sieht sich einem Untersuchungsausschuss ausgesetzt. Haydee erscheint und gibt sich als Tochter von Ali Pascha, dem ehemaligen Herrschers von Janina zu erkennen. Sie offenbart, dass Mondego ihren Vater an die Osmanen verraten und ermordet hat und sie und ihre Mutter anschließen in die Sklaverei verkaufte. Mondegos Karriere und er ist entehrt. Nun erscheint Edmont und gibt sich zu erkennen. Es kommt zum Duell der Beiden, bei dem Mondego unterliegt. Er ist entehrt und wartet auf seine Verurteilung. Edmonts Rache ist somit beendet.
Edmont folgt nun Mercedes nach Marseille, wo sie ihrem Sohn nach Afrika folgen will, der sich dort zur Armee gemeldet hat, um den Namen seines Vaters wieder herzustellen. Beide erkennen, dass sie nicht zusammen sein können, da ihre Liebe, Edmont Dantes, schon vor Jahren im Kerker gestorben sein, sie aber froh ist, dass der Graf von Monte Christo zu den Menschen zurückgekehrt sei.
Im Großen und Ganzen ist die Geschichte des Romans komplett. Doch um sie auf die Länge eines Filmes zu kürzen, wurde diese um einiges gekürzt und vereinfacht. So wurde die ganze Geschichte um die neu gebaute Pharao und den Reeder Morell gestrichen, ebenso wie die Liebe von dessen Sohn Maximilian zu Valentine sowie die Geschichte um die Giftmorde von de Villeforts Ehefrau. Auch wer Benedettos Mutter ist und die Ereignisse um die Geburt sie massiv gekürzt. Danglars begeht auch nicht Selbstmord, sondern plündert die Einlagen der Bank, um nach Italien zu fliehen, wo er in die Hände von Banditen fällt.
Dennoch gehört der Film für mich zu den besseren Verfilmungen, was vor allem am Cast liegt.
Richard Chamberlain macht einer super Job und auch Trevor Howard als Abbé Faria ist toll. Kein Wunder, dass beide für ihre Rolle für einen Emmy nominiert waren.
Aber auch Tony Curtis als Mondego oder Donald Pleasence als Danglars sind großartig in ihren Rollen. Bei Letzterem vermisse ich aber immer eine Katze, die er streichelt.
Alles in allem ein toller Film, den man sich immer mal wieder ansehen kann.