Da mir Caesar Aragon ja immernoch eine Einschätzung schuldig ist, würde ich gerne von euch einige Meinungen und Tipps hören.
Was nun folgt ist das Resultat einer Hotseatrunde mit Autoberechnung.
Ohrenbetäubendes Trommelgedröhn. Das laute Stampfen des rhythmischen
Marschierens etlicher in goldenen Farben gehaltener Soldaten. Das
Sirren der vielen fliegenden Pfeile. Das dumpfe Aufschlagen eines
Speeres gegen einen Schild. Der markerschütternde Schrei eines
getroffenen Kriegers. All diese Geräusche mischten sich und waren
genauso chaotisch wie das Schlachtfeld rund um und in Krak.
Wie viele Soldaten auch von den Pfeilen und Bolzen der großen Türme
getroffen wurden und ihren Lebensgeist aushauchten, es fanden sich
immer genügend Soldaten welche eiligst nachrückten. Mamelucken
durchbrachen die eiligst errichteten Barrikaden in den Straßen und
tränkten die Umgebung rot. Überall rannten Menschen umher. Während die
vordersten Mamelucken noch mit hoch erhobenem Schild vorwärts stürmten,
warfen andere aus der Deckung etliche Speere in Richtung der schwarz
gehaltenen Johanniter. Sobald sich die Reihen etwas lösten war
Schwertergeklirr zu vernehmen. Einzelne Armbrustbolzen wechselten
zwischen den Kontrahenten hin und her, trafen Rüstungen und
ungeschützte Leiber. Die hintersten Mamelucken drangen in die
seitlichen Häuser ein, schändeten christliche Frauen, erschlugen Kinder
und weideten die Alten aus. Andere rollten schon mit Holzkarren über
die mit Leichen übersäte Straße und sammelten etliche Wertgegenstände
aus den Häusern.
Der christliche Kommandant sah diesem Spektakel mit entsetzen zu. All
das Trommelgedröhn etlicher Kesselpauken den Angriff der Ägypter
ankündigte, war es bereits zu spät um eine geordnete Verteidigung
aufzubauen. Schnell fiel der erste Mauerring, doch da Krak inmitten des
Heiligen Landes Schutz bieten sollte, gab es noch einen weiteren
Mauerring. Mit Bögen bewaffnete Johanniter lugten zwischen den Zinnen
hindurch, spannten ihre Bögen und entließen ihre Pfeile mit seinem
Unglücksversprechenden Geschenk in Richtung der Gegner. Fluchend wandte
sich der Kommandant ab. Krak war nicht annähernd mit dem üblichen
Menschenmaterial gefüllt. Was nützten jemanden Türme wenn man keine
Soldaten hatte um diese zu bemannen? Was nützten denn bitte in Stein
gehauene Schießscharten wenn man nicht annähernd genug Bogenschützen
hatte um aus allen Ritzen zu feuern? Erneut fluchte der Kommandant als
er über diese Fragen nachdachte und schritt in Richtung des Bergfriedes.
Die Mamelucken hoben einmal mehr die Schilde, um über die verstümmelten
und verbrannten Christen zu steigen. Die Pfeile schossen zielsicher auf
die Mauern zu und trafen die Johanniter in Brust, Hals und Gesicht. Ein
Pfeil war so präpariert, dass die Spitze – welche normalerweise aus
einfachem Eisen bestand – ihr Opfer mit griechischem Feuer entzündete.
Diese Erfindung traf einen Mann – zum Unglück für ihn – und schnell
stand er lichterloh in Flammen. Sein Gesicht schien zu schmelzen und
dann wie zu Talg zu verlaufen.
Vom letzten Tor gellten markerschütternde Schreie zum Bergfried
hinüber. Eiligst hastete der christliche Kommandant den Bergfried hoch,
lehnte sich an die Zinnen und sah auf das grausige Spektakel hinab.
Die Mamelucken hatten bereits die Torwächter überwältigt und testeten
ihr Kampfgeschick gerade an der gesamten Bevölkerung, welche sich
schützend auf den Platz zusammengedrängt hatte – natürlich in der
Hoffnung, wieder wohlbehalten aufs heimische Gehöft zurückkehren zu
können. Einzelne Mameluckenkrieger saßen hoch zu Pferde als sich durch
die Menge galoppierten und dabei mit ihren Äxten Köpfe spalteten und
Kinder zermalmten. Der christliche Kommandant sah, wie ein Mameluck
einer schwangeren Frau seinen Speer in den Bauch stieß, sah wie anderen
Frauen von mit Eisendornen besetzen Streitkolben der Schädel
zertrümmert wurde. Das melodische Trommeln der fernen Kesselpauken
versetze jeden Araber in reine Raserei und Blutdurst.
Geblendet vom grausigen Schicksal vieler vernahm der Kommandant nicht
die würdevolle gepanzerte Gestalt welche sich vorbei an der blutigen
Masse direkt den Bergfried hochstahl. Zu spät resignierte er die
Anwesenheit jenes Mannes, welcher kurze Momente hinter ihm auf der
Plattform stand. Erst als der Schmerz aufflammte und eine leicht
gekrümmte Schwertspitze sich ihren Weg durch den Bauch stahl, unternahm
der christliche Kommandant den Versuch sich zu drehen. Während der
Blick langsam trübe wurde, erkannte er den ägyptischen Amir der ihm da
gegenüberstand. Doch ehe der Schmerz abebben konnte, wurde das
Krummschwert aus dem Bauchraum herausgezogen und dabei um 90 Grad
gedreht. Die Klinge hatte ein leichtes sämtliche inneren Organe dabei
aufzuschlitzen. Der dadurch neu entflammte Schmerz ließ den
Kommandanten zusammenbrechen. Instinktiv fuhren die Hände an den nun
aufgeschlitzten Leib und versuchten krampfhaft die herausquellenden
Eingeweide festzuhalten. Die Augen verdrehten sich nach innen, ihm
erschien es als sei dort ein Tunnel, doch statt des heiligen Petrus
fand er nur Leere vor. Ruckartig sackte der Kopf auf das Pflaster
während der Lebensgeist sich seinen eigenen Weg aus dem Körper bahnte.
Krak de Chevalier war gefallen.