Marcelus sass in einem der Wirtshäuser in einer der Vorstädte Konstantinopels. Es war ein anstrengender Tag gewesen und er hatte sich vorgenommen die Errinerung daran in Wein zu ertränken. Eigentlich waren sie nur zur Heerschau hierher gereist und Marcelus hatte sich gefreut die legendäre Metropole endlich einmal mit eigenen Augen sehen zu können.
Die Stadt war gewaltig und obwohl er schon vielen Berichten über ihren Reichtum und ihre Schönheit gelauscht hatte, hatte sie ihm bei ihrer Ankunft den Atem geraubt. Nie zuvor hatte er so endlos lange Straßen, so hohe Häuser und so große Märkte gesehen. Es gab Aquädukte, Bäder und Kanalisation, Kliniken, unzählige Kirchen, selbst Polizei und Feuerwehr.
Doch Wohlstand lockt auch Neider an. Die Stadt hatte bereits Angriffe von Persern, Arabern, Türken, Bulgaren und den Rus erdulden müssen. Bisher war es jedoch keinem Feind gelungen einen Fuss in die Stadt zu setzen.
Der neue Angriff kam völlig unerwartet. Kreuzfahrer, unter der Führung des venezianischen Dogen Donaldo, hatten es gewagt mit ihrem Heer plündernt bis vor die Mauern der Stadt zu ziehen und hier ihr Lager aufzuschlagen. Entgegen ihrem Eid hatten sie sich verschworen die Schätze der Stadt zu Rauben und einen Usurpator auf den Thron zu setzen.
Natürlich hatte er als Veteran der Armee schon an vielen Schlachten teilgenommen doch das auf den Aufmarsch folgende Gemetzel hatte auch ihn mitgenommen. Schlussendlich konnten die Kreuzfahrer den überlegenen Truppen des Basileus nicht widerstehen und so waren sie, nachdem der Doge von einem gut gezieltem Speer durchbohrt worden war, in die Flucht geschlagen worden.
Viele tausend Christen hatten heute ihr Leben lassen müssen und Marcelus hoffte zutiefst das sich ein solches Gefecht zwischen Glaubensbrüdern nicht wiederholen möge.