Der Inselorden

  • Irgendwie sind sie doch reizend. Ein kleines schönes Eiland. Einsam im Mitelmeer. Währen da nur nicht die Osmanen und die Afrikaner die einfach immer wieder angreifen müssen. Doch solltet ihr den Fehler machen diese Insel zu unterschätzen, wird euch kein Russland, Frankreich oder Brtish Empire mer helfen können.
    Da ich mein Empire neuinstallieren musste, habe ich während der Installation einfach mal die Vorgeschichte geschrieben. Die folgenden Kapitel werden auch mit Bildern ausgestattet sein.
    Für alle *Die Geschichte eines Reiches* Leser ein absolutes Muss :checker:


    Die Schlacht von Malta


    Das Donnern der Kanonen zerriss die wunderbare Stille der kleinen Insel Malta. Jahrhunderte lang war Malta eine umkämpfte Insel gewesen, Krieg und Elend waren der multikulturellen Bevölkerung nicht fremd. Nicht nur die Römer und die Karthager hatten sich um diese Insel gestritten, auch die Sarazenen, die Normannen, die Italiener, die Spanier und viele andere Länder hatten Anspruch auf Malta erhoben. Doch seit der Orden der Johanniter aus dem Heiligen Land vertrieben worden war, ist Malta unter ihrer Kontrolle. Sie hatten eine mächtige Festung errichtet, mit Kanonen und starken Mauern. Um die Festung herum war eine, für die Grösse der Insel, gewaltige Stadt entstanden, die bis zur Küste reicht. An eben jener Küste war ein starker Hafen gebaut worden, von Kanonen und der Ordensflotte beschützt, hatten immer mehr Seeleute den sicheren Rastplatz angesteuert.
    Der Orden war stets gütig zur Bevölkerung, es waren Hospitäler, Schulen, Bibliotheken und sogar Bäder errichtet worden. Doch bald erschien eine neue Bedrohung im Osten, eine wuchernde Krankheit war über das Land gezogen, eine Welle des Zornes und der Macht. Sarazenen, Ägypter, Mauren, Türken und die Völker des Balkans hatten sie bereits unterworfen, als sie ihre gierige Arme nach Österreich und Italien austreckte. Auch die kleine Insel Malta war nicht verschont geblieben. Das Osmanische Reich hatte jedes Land am Mittelmeer bedroht, ob gross oder klein.
    Selbst nach ihrer mehrfachen Niederlagen bei Wien und den Rückschlägen durch das Militär des Österreichischen Reiches, waren sie nicht bereit den Angriff auf Malta zu stoppen. Sie hatten ihren Vasallen, den verstreuten Staaten Afrikas hohe Belohnungen für europäische Schiffe geboten. So hatte der Hochmeister beschlossen, die Flotte auszusenden um die fahrenden Händler Italiens und Spaniens zu schützen. Gemeinsam mit der Venezianischen Armada waren sie wochenlang unterwegs, immer auf der Suche nach afrikanischen Flotten.
    Diesen Moment hatten sie ausgenutzt. Diese wenigen Wochen, in denen der Hafen Maltas ungeschützt war.
    Eines Morgens, die Sonne hatte ihren Zenit gerade erst erreicht und die Vögel hatten ihre Bögen über der Festung des Ordens geflogen. Das Meer hatte wieder und wieder an die Klippen gebrandet. An jenem schönen Tag war es, als auf einmal jemand lautstark zu schreien begann. Das Mittagsmahl war kaum zu Ende gegessen, als die Schreie durch die ganze Stadt halten und den Hochmeister auf den Balkon gezwungen hatten. Dort am Horizont hatte er sie gesehen, eine gewaltige Flotte.
    Er hatte seinen Dienern befohlen ihm ein Fernglas zu reichen. Doch die Osmanen waren ihm zuvor gekommen. Mit einem lauten Knall hatten sie den Beschuss begonnen.
    Das Donnern der Kanonen zerriss die wunderbare Stille der kleinen Insel Malta. Hunderte Kugeln flogen durch die Luft, auf den steinernen Hafen der Insel zu. Die schreiende Bevölkerung begann zu laufen, doch zu spät. Mindestens ein Dutzend der Kugeln flogen mitten durch den Pulk der Menschen. Unter lautem Schreien flohen die Menschen zur Festung, die sie all die Jahre über beschützt hatte. Unter ihren Füssen wurden die Leben derer beendet, die durch den Aufprall der Kugeln bloss zu Boden gerissen wurden. Der Hochmeister handelte schnell, er hatte schliesslich keine andere Wahl. „Soldaten, macht euch Gefechtsbereit!“ Seine laute Stimme flog durch die Festung über die Stadt und bis zur Armada der Osmanen, „Kanoniere, an die Geschütze, Pikeniere zum Tor, Musketen dahinter!“ Kaum hatte er seine Befehle gegeben richtete er sich an den Komtur der Stadt. „Friederich, bringt die Bevölkerung in Sicherheit, in den Kellergewölben der Festung gibt es einen Gang, er führt Richtung Norden aus der Stadt. Bring sie in den Nordosten der Insel, dort gibt es ein kleines Lager. In diesem Lager findest du Marschall Heinrich und die Kavallerie, melde ihnen was geschehen ist und kehre mit ihnen zurück! Wenn du bis morgen Mittag nicht beim Lager bist bringst du die Leute auf die Galleeren an der Nordküste und segelst nach Sizilien. Kehre niemals zurück!“
    Nach einem kurzen Nicken rannte Friederich aus dem Raum, die Treppen runter zum Tor der Festung. Dort angekommen gab er Befehle an seine Untergebenen und gebot den Leuten mit ihm zu kommen. „Sir! Friederich hat die Festung erfolgreich verlassen, in wenigen Stunden werden sie in Sicherheit sein.“ „Sehr gut! Rufus, die Zeit ist gekommen, du kommandierst die Geschütze!“ Diese Worte sprechend marschierte William, der Hochmeister des Johanniter Ordens hinunter zum Tor. Er war wie eine Gestalt aus den Geschichtsbüchern des Ordens. Seine glänzende Rüstung war atemberaubend. Das Schwert an seiner Seite musste schon mehrere hundert Jahre alt sein, auch Parierdolche und seine Radschlosspistole, auf die er so Stolz war, stammten eindeutig aus dem letzten Jahrhundert. Er war eine inspirierende Persönlichkeit und jeder seiner Soldaten betrachtete ihn mit Ehrfurcht und Stolz. Stolz auf die Traditionen des Ordens, auf seinen Mut und seine natürliche Autorität. Mit grimmigem Blick sah Willam, dass die Osmanen das Feuer eingestellt hatten, ihre Schiffe drangen in den Hafen ein und besetzten ihn. Doch nicht einmal als die Osmanen zu tausenden aus den Schiffen marschierten und sich zwischen der Stadt und der Festung formierten, wandte er seinen Blick ab. In seinem Blick war keinerlei Furcht zu erkennen, nur blosser Hass und der Wille diejenigen zu rächen, die bei dem Beschuss des Hafens ums Leben gekommen waren, warf er seinem feind entgegen. Weiter oben befehligte Rufus die Kanoniere, er strahlte bei weitem nicht die Autorität seines Hochmeisters aus, doch er hatte eine Umfassende Ausbildung in der Kunst der Kriegsführung, sowie eine Ausbildung zum Artillerieoffizier hinter sich. Wenn jemand auf dieser Insel wusste was die Kanoniere zu erledigen hatten, dann er. „Männer! Macht die Kanonen feuerbereit. Bereitet euch darauf vor in Rekordtempo die Kartätschen zu laden, wir werden sie brauchen!“ „Pikeniere! Speerwall bilden. Infanterie! Formiert euch hinter dem Speerwall und bereitet euch vor den Feind auszuräuchern! Schwertkämpfer! Versteckt euch hinter den Mauern, sobald sie durch das Tor dringen fallt ihr ihnen in die Flanke! Zeigen wir diesen Bastarden aus welchem Stein wir gehauen sind!“ Ein einzelner Reiter trat aus der Formation der Osmanen, seine Abzeichen zeichneten ihn als General und Admiral zugleich aus. William ging ihm hocherhobenen Hauptes entgegen. Der Reiter stieg von seinem exotisch wirkenden Pferd und trat auf den Ritter zu. „Ihr müsst also William sein.“ Ein Lächeln huschte über die Lippen des Osmanen, „ein zurückgebliebenes Fossil!“ William blickte ihn voller Zorn an: „Seid ihr nur gekommen um mich zu beleidigen oder können wir endlich damit beginnen eure verfluchten Köpfe zu zerschmettern?“ Das Lächeln des Osmanen verschwand: „Seid kein Narr William, wir sind euch mindestens 3:1 überlegen, ihr habt keine Chance!“ „Nichtsdestotrotz werden wir euch in der Schlacht entgegen treten. Wir werden euch zwischen französischem Stahl und härtestem Granit zermalmen!“ Williams Gegenüber schüttelte den Kopf: „Ergebt euch und wir versprechen euch freies Geleit.“ „Freies Geleit wohin? Nach Afrika? In eure Minen um als Sklaven für euren Wohlstand zu arbeiten? Niemals! Wir werden diese Insel bis zum letzten Mann verteidigen! Verlasst diesen Ort, oder nicht ein einziger Osmane wird jemals in die Heimat zurückkehren um seinem Sultan von diesem Massaker zu berichten!“ Der Osmane wollte etwas erwidern, doch William beachtete ihn nicht. Er spukte auf den Boden und marschierte zurück zur Festung ohne auch nur einen Blick zurück zu werfen. Der Osmane blieb verdutzt stehen und schrie ihm hinterher: „Ihr macht einen grossen Fehler William, eure altertümlichen Rüstungen werden euch auch nicht vor unserem Zorn bewahren. Eure Tage sind gezählt.“ Als William ohne Worte durch das Tor geschritten war, ballte der Osmane die Fäuste: „Männer! Zum Angriff!“
    Seine Worte waren kaum verklungen, als das Donnern der Kanonen erneut die Stille der Insel brach. Doch dieses Mal waren es nicht die Osmanen die zusahen, wie ihre Opfer zerfetzt wurden. Nur einen Wimpernschlag später war das Leben hunderter Osmanen beendet. Diese rannten ungebrochen auf die Festung zu. Erst als die Gewehre der Ritter ihre blutige Pflicht taten, hielten sie an und feuerten zurück. Auf beiden Seiten brachen Männer in die Knie. Die Osmanen hatten eindeutig mehr Gewehre und Schützen. Zu sehr auf ihren Vorteil bedacht jedoch, vergassen sie die Kanonen auf der Burgmauer, die bereits die Kartätschen geladen hatte.
    Wie eine Bleikugel durch warme Butter, flogen die Kartätschen durch die osmanischen Soldaten. Die Verluste der Osmanen waren enorm, doch sie feuerten weiter. Nun jedoch auf die Artillerie. Als sich jedoch abzeichnete, dass die Artillerie auch eine zweite Salve feuern wird, rannten die Osmanen schliesslich durch das Tor in die Festung. Die Schützen schossen, die Schwertkämpfer griffen an und die Osmanen starben. Schwerter gruben sich in orientalisches Fleisch, durchtrennten Hälse und drangen durch Herzen. Doch der kurzzeitige Schock hielt nicht lange an und die Osmanen begannen sich zu wehren. Es begann ein harter Kampf ums überleben. An diesem Tag dankte William Gott dafür, dass alle seine Leute den Umgang mit der Klinge geübt hatten. Die Schützen und die Pikeniere mischten sich in den Kampf ein und die Osmanen mussten sich zurückziehen.
    „Sieg! Siiiieg!“ „Halte die Klappe Soldat! Sie werden wiederkommen, das war nur ein Vorgeschmack. Nächstes Mal werden sie Kanonen mitbringen. Wir haben zwei Stunden wenn wir Glück haben drei! Auf eure Posten Männer!“
    5 Stunden später, 4 Kilometer von der Schlacht entfernt.
    „Wie viele sind es überhaupt?“ Armand, der Marschall des Ordens gebot seinem Pferd zu halten. Mit einem Handzeichen gab er seinen Truppen den Befehl zu stoppen. „Ich weiss nicht, mehrere Tausend!“ „Marschall!“ Einer der Soldaten brach aus der Formation und deutete wie wild zur Festung. „Was zur Hölle!“ Die äusseren Mauern der mächtigen Burg lagen in Trümmern, die Stadt stand in Flammen und das Donnern der Kanonen betäubte das Gehör des Holländers. „Ihr tatet gut daran uns zu holen Friederich! Männer! Reiten wir, für Tod und Glorie! Wir werden die Osmanen zurück übers Meer jagen, oder nie wieder das Licht der Sonne erblicken! Reitet in den Abgrund und in den Sieg!“ Wie eine Welle des Todes galoppierten die Ordensritter auf das Schlachtfeld zu. Als sie sich der Festung näherten erblickte Armand das ganze Ausmass der Katastrophe. Der äussere Ring war besetzt, die Osmanen beschossen bereits den Bergfried und nur noch wenige Dutzend Ritter verteidigten das Tor zur Feste. Es sah wahrlich nicht gut für den Orden aus.
    „Attacke!“ Erst als der Schrei Armands über das Schlachtfeld hallte, erkannten die Osmanen die drohende Gefahr. Doch es war bereits zu spät, die Ritter drangen durch die Massen der feindlichen Soldaten und fegten sie hinfort. Ihre Schwerter säten Leid und Tod unter den Osmanen. Stundenlang kämpften die Ritter, wieder und wieder drängten sie die Osmanen zurück, immer weiter Richtung Küste. Es war geschafft, der Feind besiegt. Doch zu welchem Preis? Aus der blühenden Stadt ist eine armselige Kleinstadt geworden. Die ehemals gewaltige Festung lag in Trümmern. Der gewaltige Hafen war zerstört. Die Ritter des Ordens waren grösstenteils tot. Erst in einigen Tagen, sollte William erfahren, dass auch die riesige Armada des Ordens in der Schlacht bei der Strasse von Tunis auf 4 Schiffe zusammengeschossen wurde.
    Die Zeit der Ritter ist mit dieser Schlacht endgültig vorüber und auch der Johanniter Ordern muss dies einsehen, oder in der Welt des 18. Jahrhunderts zu Grunde gehen.


    Kreuzzug der Rache


    „Wir sind nur wenige, schlecht bewaffnet und angeschlagen. Angetrieben durch einen Willen aus Stahl, den wir auf den Amboss des Glaubens formen, kennen wir nur ein Ziel. In den Flammen der Rache erhitzt und mit dem Hammer des Zornes geschlagen, bilden wir eine schneidende Klinge die gnadenlos durch das Fleisch unserer Feinde dringt. Auch wenn sich uns hunderte in den Weg stellen werden. Unsere Unterlegenheit ist eindeutig und unsere Bewaffnung äusserst primitiv. Mit nichts am Körper ausser einer dünnen Haut aus Stoff und Faden, ziehen wir in jenes Land, aus dem wir einst vertrieben wurden. Wir sind eindeutig ein Selbstmordkommando, doch Menschen die von Rache und dem Willen zu überleben getrieben werden kämpfen besser. Wir gehen gnadenlos vor wie die Naturgewalten. Unsere Marine wird das Geschütz sein, das uns mitten in die Herzen unserer Feinde schiessen wird. Männer! Wir machen sie fertig!“
    Die Schlacht von Malta war vorüber, die Verluste waren gewaltig und der Zorn der Überlebenden derart mächtig, dass niemand sie aufhalten konnte. Das 18. Jahrhundert begann für Malta mit der flammenden Rede ihres Hochmeisters, der damit eine neue Ära des Krieges hervorrufte. Aus der Stille der idyllischen Insel war ein brodelnder Kessel geworden. Die Kavallerie des Ordens wurde versammelt und mit den Säbeln der gefallenen Osmanen bewaffnet. Mehr stand ihnen nicht zur Verfügung, sie hatten weder eine Schmiede noch den Stahl um sie zu benutzen.
    Als die italienischen Staaten und Venedig von der Schlacht erfahren hatten, beschlossen sie Hilfe zu entsenden. Zu den jämmerlichen 50 Ordensrittern, die Hochmeister William in der Schlacht schützen sollten, kamen so drei stolze Kavallerie Brigaden hinzu.
    Auch boten sie den Johannitern Handelsabkommen an, welche mit Freude angenommen wurden. Die Flotte des Ordens hatte indes viel Glück und traf auf einige Piratenschiffe der afrikanischen Stämme. Die Schlacht war schnell gewonnen, durch präzise Breitseiten wurden ihre Schiffe versenkt.
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    Alles wurde bereit gemacht, dutzende Kisten voller Nachschub wurden auf die Schiffe geladen. Die Zeit war gekommen, ihren Feind zu vernichten.
    17. Oktober 1700
    Wir sind den ganzen Tag gesegelt, doch die Küste scheint noch fern zu sein. Jeden Tag bete ich zu Gott dass wir nicht den feindlichen Flotten in die Hände fallen. Die Männer sind nervös, sie sind es sich zwar gewohnt zu segeln, aber das ist alles ohne Rückfahrt. Sie wissen das. Entweder werden wir hier leben… oder sterben.
    Es gehen Gerüchte um, dass die Osmanen gewaltige Armeen um Bagdad sammel. Diese verfluchten persischen Händler müssen sie verbreitet haben. Wir können nur hoffen dass nichts an diesen Gerüchten wahr ist, ansonsten werden wir wohl scheitern.
    Wenn ich gegen Osten blicke, so fühle ich mich als Teil von etwas Grossem. Schon unsere Vorfahren sind diesen Weg gesegelt, immer gen Osten in Richtung Paradies. Lange schon ist es her, dass das Christentum gemeinsam gen Osten gefahren ist. Die europäischen Völker sind uneins geworden, das Unheil der Protestanten hat die Kirche gespalten. Kriege sind an der Tagesordnung. Diese Narren von Königen begreifen nicht, dass wir gemeinsam gegen die nahende Bedrohung des Islams vorgehen müssen. Meine Augen werden schwerer, wir werden sehen was der morgige Tag bringen mag.

    Als Hochmeister William aus seiner Kajüte trat brannte im die gleissende Sonne ins Gesicht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht verschloss er die Augen und hielt sich eine Hand davor. Er atmete einmal tief durch und genoss die Sanfte Brise und den warmen Sand den sie mit brachte. Wie ein Blitz jagte dieses Gefühl durch seinen Körper. Er öffnete die Augen um sich zu vergewissern und wurde nicht enttäuscht. Vor ihm war es, das Heilige Land. Eine schier endlose sandige Küste und dahinter die Wüste Palästinas, in der sich die Stadt Jerusalem befindet.
    Erleichtert atmete er aus. Sie hatten es tatsächlich geschafft. Nun war die Zeit ihrer Rache gekommen. Für jeden Toten auf Malta würden sie tausendmal zurückschlagen.
    „Friderich, Armand folgt mir!“
    William ging auf einen grossen Tisch zu, auf dem eine Karte des Heiligen Landes lag. Vom südlichen Ägypten über Palästina und Syrien bis zu den Wüsten Bagdads und Kleinasien.
    „Der Plan sieht folgendermassen aus. Wir gehen bei Acre an Land und marschieren in die Stadt Askalon ein. Dort angekommen trennen wir uns von der Kavallerie, welche einige Kilometer weiter südlich von uns reiten wird. Mit einem Frontalangriff zwingen wir die Osmanen zum Kampf. Doch noch bevor die ersten Schüsse fallen, reitet ihnen die Kavallerie in die Flanke. Diese Verwirrung nutzen wir aus und greifen an.“
    „Das klingt sehr ausführlich und wohl durchdacht Herr“ begann Armand, „doch was dann?“ Als er nur auf verwirrte Blicke stiess fuhr er weiter, „Die Einnahme Jerusalems ist nicht das Problem, schliesslich befinden sich nur einige Bürgermilizen darin. Das Problem ist es, die Stadt zu halten! Die Osmanen haben starke Heerverbände im Süden im Norden und im Osten. Ausserdem werden die Bewohner Palästinas ihre Chance nutzen und Rebellieren. Wir würden und also in einem Vierfrontenkrieg befinden. Ohne Nachschub, denn Acre zu halten wäre unmöglich, in Unterzahl und schlecht bewaffnet. Nicht gerade sehr hoffnungsvoll.“
    „Kommt auf den Punkt Armand!“ Warf William ein, „wie ist euer Plan?“
    Armand räusperte sich und fuhr fort, „Nach der Einnahme Jerusalems provozieren wir die Bevölkerung zu einem Aufstand. Danach marschieren wir gegen Norden und schleichen uns um die Armeen der Osmanen nach Damaskus. Dieses nehmen wir ein. Wir werden dort einige Wochen verharren und unsere Reiter werden durch das nahe Gebiet patrouillieren. Wenn nötig werden wir nahende osmanische Heere, die nach Jerusalem wollen vernichten. Ist Jerusalem erst einmal von den Rebellen gesichert worden, marschieren wir gegen Süden und überlassen Damaskus den Osmanen. Da sie mit den Rebellen in Jerusalem genug zu tun haben werden, können wir ohne grossen Widerstand in Richtung Kairo marschieren. Dort werden wir bleiben und uns einen Stützpunkt aufbauen.“
    „Wieso ausgerechnet dort?“ wollte Friederich wissen.
    „Ich dachte mir schon, dass du das fragst.“ Antwortete wiederum Armand, „einerseits sind wir nur durch den Gaza streifen mit Arabien verbunden, dadurch lässt sich die Grenze gut überwachen und bewachen. Durch die Sahara müssen wir keine Gefahr befürchten. Ausserdem haben wir durch Palästina einen guten Puffer. Wir sind also vor den Osmanen geschützt. Unsere Flotte wird Alexandria verteidigen und unsere Truppen Aufstände niederschlagen. Im Süden Ägyptens gibt es genug Kleinstädte um eine Schule und andere Bildungsanlagen einzurichten. Ausserdem ist Ägypten um einiges reicher als Palästina, welches wahrlich sehr ärmlich ist.“
    „Nun denn“ William erhob sich, „Macht die Truppen kampfbereit, wir haben einen Krieg zu gewinnen!“
    „Ja Sir!“
    So begann der Krieg um das Heilige Land aus Neue und er wurde blutiger als jemals zuvor. Ein neuer Kreuzzug begann. Ein Kreuzzug der Rache.
    Kreuzzug der Rache

    Facebook, das größte Übel für die Menschheit.
    Warum?
    Ich bin drin.
    ... und ich hasse es.

    von Gottkeks aus dem TWF, 22.2.2011

  • „Seht sie euch an. Das sind ja nicht einmal Soldaten, das sind Bürger mit billigen Musketen in den Händen.“ Der Soldat begann zu lachen, „Das wird ein Spass.“ William stieg voller Zorn von seinem Pferd und gebot dem Mann zu schweigen. „Diese Männer dort vorne sind ehrbare Bürger Jerusalems, die glauben wir wären gekommen ihre Stadt zu plündern. Sie sind mutige Krieger die bereit sind für ihre Stadt zu sterben! Das Reich dass ihnen Sicherheit versprochen hatte ist nicht aufgetaucht, sie sind verraten worden! Und du willst sie abschlachten?“ Der Soldat blickte voller Demut zu Boden.
    William war indes schon weiter marschiert. Im Stechschritt ging er auf die bewaffneten Bürger Jerusalems zu. „Ihr Bürger von Jerusalem. Habt keine Furch! Wir sind nicht gekommen eure Stadt zu plündern. Wir sind hier euch zu helfen! Lange schon zahlt ihr einem Reich Steuern welches euch unterdrückt und ausbeutet. Dies soll nun ein Ende haben.“ Lächelnd beobachtete der Hochmeister wie ein Gemurmel durch den Mob wanderte. „Sie versprachen euch Sicherheit und Schutz, doch wo sind sie nun? In jener Stunde in der sie am meisten braucht? Ihr seid alle verraten worden! Nun habt ihr die Wahl. Kapituliert und übergebt uns die Waffen und Vorräte des osmanischen Stützpunktes in eurer Stadt, oder sterbt für ein Reich welches euch unterdrückt und verrät!“
    Die Bewohner Jerusalems zögerten einen Moment. Eine erdrückende Stille kam über das Feld. „So wird das nichts mehr“, sprach William zu seinem Marschall Armand. Voller Zorn packte der Hochmeister seine Radschlosspistole und feuerte in die Luft. Da kam Bewegung in die Reihen der Palästinenser und sie legten ihre Waffen nieder.
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    „Osmanen! Auf der rechten Flanke!“ Der Marsch durch die Berge war lange und gefährlich. Hinter jedem Felsen konnte sich ein Araber verstecken und sie zeigten keine Angst vor dem Tod.
    Doch nicht nur die versteckten Schützen der Osmanen sondern auch die Hitze machte den Johannitern schwer zu schaffen. Nach ihrem schnellen Sieg bei Jerusalem, hatten sie zwarendlich wieder genug Nachschub und etwas bessere Waffen, doch nichtsdestotrotz mussten sie weiter marschieren. Ihr nächstes Ziel war Damaskus in Syrien.
    Der Weg dorthin hatte sich jedoch als schwerer erwiesen, als sie geglaubt hatten. Immer wieder trafen sie auf osmanischen Widerstand. Auch wenn die Hauptarmee der Araber weit im Norden, in der Stadt Antiochia lagerte, waren die Soldaten hier im Süden dennoch nervigund zeitraubend.
    Der Kampf dauerte nicht lange, und die jämmerlichen 50 Osmanen waren schnell erschossen. „Es lohnt sich nicht mehr heute weiter zu marschieren, wir werden hier rasten.“
    Zwei Wochen harter Marsch durch die Berge, weitere drei Tage in der Wüste und nun eine Schlacht schlagen. Das Heillige Land stellte harte Ansprüche an die Soldaten des Ordens und nicht wenige waren auf dem langen Weg zusammengebrochen.
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    Da war es eine schöne Aufmunterung, dass die Besatzung Damaskus‘ alles andere als stark war. Ein Plan war schnell ausgearbeitet und so begann der Angriff.
    Die Milizen der Johanniter hatten sich zirka hundert Meter vor der Formation der Osmanen in Stellung gebracht, auf eine solche Distanz zu feuern war sinnlos. Die beiden Seiten blieben regungslos und warteten auf den Angriff des jeweils anderen. Was die Osmanen nicht wussten war, dass dieser bald kommen würde.
    Wie aus dem Nichts, stürmte die 1. Pikenierbriagde auf die Kamelreiter des Osmanen zu. Panik überkam die Araber und sie versuchten den Reitern beuzustehen.
    „Attacke!“ Die Kavallerie des Ordens hatte die Formation der Osmanen umgangen und stürmte im vollen Galopp auf diese zu und so kam, was niemand erwartet hätte. Die Osmanen ergriffen bereits nach diesem ersten Angriff die Flucht.
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    3 Wochen später.
    „Hochmeister, die Patrouille ist zurück gekehrt.“ Ein stark schnauffender Venezianer betrat den Saal. Seine Kameraden trotteten hinterher. Die Tage in der Wüste hatten sie gebrandmarkt, ihre Kleindung war von der Farbe der Wüste befleckt, volkommen durchgeschwitzt und ziemlich dreckig. Unter ächzendem Schnaufen brachte der Venezianer schliesslich seinen Bericht hervor. „Signoire, die Osmanen haben eine Armee aus Kleinasien in Richtung Wüste geschickt. Es sind gut ausgebildete Männer. Ausserdem haben sie eine unglaublich seltsame Kanone. Rein vom Aussehen her würde ich sagen, dass unsere Männer dieser Kanone nicht standhalten könnten!“


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    „Nun denn. Armand, Friederich macht die Männer marschbereit. Die letzte Etappe unseres Angriffes steht bevor.“ Die Soldaten des Ordens waren wieder ausgeruht,die Kisten mit dem Nachschub wieder gefüllt und der letzte Marsch stand bevor. Mit guter Laune und schnellen Schritten setzten sie also ihren Weg fort. Als die Osmanen die Stadt erreichten staunten sie nicht schlecht, als dort niemand mer zu sehen war.
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    Die Armee der Johanniter hatte zu diesem Zeitpunkt bereits den Gazastreifen erreicht und nichts konnte sie noch aufhalten.
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    Die Schlacht von Kairo
    Der Marsch durch die Wüste war vorbei, die Männer waren durstig. Doch der Hochmeister hatte bewusst diese Route gewählt, er hätte seine Männer auch durch weniger Wasserarme Gebiete führen können, doch er war eben ein gerissener Stratege. Das Rauschen des nahen Nils versprach den Männern das, was sie begehrten. Massen an Wasser. Ihr Wille den Nil zu erreichen trieb sie weiter an und könnte sogar Schlacht entscheidend sein.
    Die Besatzung von Kairo bestand aus zwei Brigaden Kamelreiter und einigen Bürgermilizen, alles in allem keine besondere Herausforderung für das erfahrene Heer des Ordens.
    „Signoire, die Venezianer und die Florentiner haben ihre Position erreicht und warten auf das Zeichen zum Angriff.“ William nickte, „Was ist mit der Infanterie ist sie bereit zum Angriff?“ „Ja, mio Commodore“ Ein Lächeln trat auf Williams Gesicht, dieser Feldzug funktionierte einfach perfekt. Seine Hände umfassten den Griff seiner Radschlosspistole. Das gut geschliffene Holz aus den Wäldern Deutschlands fühlte sich gut an, es verlieh ihm Hoffnung und Kraft. Schon sein Urgrossvater hatte diese Pistole gegen die Osmanen geführt und heute sollte sie das Zeichen zum Angriff geben, der ganz Ägypten befreien soll.
    Der Knall war ohrenbetäubend, doch William zuckte nicht einmal mit der Wimper. Voller Stolz sah er zu, wie die italienischen Reiterbrigaden ihre Pflicht erfüllten, während er sein Schwert zog und sich mit einem lauten Schrei auf den Feind warf.
    Der Angriff der Kavallerie war geglückt. Die beiden Brigaden aus der Toskana hatten den Feind von zwei Seiten her attackiert und den venezianischen Reitern so den Rücken der Osmanen geöffnet.
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    Der Kampf war kurz und Brutal, von drei Seiten her attackiert und komplett eingeschlossen, wehrten sich die Osmanen keine Minute lang, ehe sie ihr Leben in der Fluch zu retten versuchten.
    Der Rest der Schlacht war eher ein Massaker. Nun, da sich nur noch die Bürger von Kairo dem Kampf stellten, war es eine Sache von Minuten. Von der Infanterie attackiert und von den Reiter flankiert brachen sie auseinander und ergaben sich. Die Schlacht von Kairo, war zu Ende.
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    Gemälde von Marschall Armand nach der Schlacht. Ein italienischer Künstler erschuf dieses Kunstwerk wahrscheinlich zum das Jahr 1718 herum.

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    von Gottkeks aus dem TWF, 22.2.2011

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