• Crusader auch wenn Linienschiffe gebaut wurden die hauptlast des Kampfes trugen sie nicht mehr, und Schiffe der Ersten Klasse wie die Victory nahmen auch an keinen gefecht mehr teil.



    Nach 1805 gab es keine reinen Linienschiff gefechte mehr Ihre Zeit war vorüber. Genau wie von den Schlachtschiffen nach der Skagerrak-Schlach trotzdem baute man auch danach noch weiterhin Schlachtschiffe und es gab sogar noch ein gefecht trotzdessen war die Zeit um.

  • Tja, der einzige Grund das die Linienschiffe nach 1815 keine großen Seeschlachten ausgetragen haben lag nur daran das es keine großen Kriege mehr gab und sonst an nichts anderen. Die Seeschlacht von Navarino 1827 ignorierst du aber standhaft. Die wurde nämlich durchaus hauptsächlich durch die Linienschiffe getragen. Es gab auch gar keine Alternative dazu. Erst Schiffsschraube und Eisen/Stahl als neue Werkstoffe haben den Weg für neues geebnet.

  • worin unterschieden sich den Trafalgar und Navarino ?


    Beim ersteren Kämpften nur Linienschiffe und desto schwerer desto besser. Bei Navarino kämpften Linienschiffe mit ;) aber auch keine vertretter wie die Victory und co.


    Und nicht die Schiffschraube und Werkstoffe haben den weg für neues gebracht (ausser neue Schiffe) sonder der einsatz der Fregatten die einen völlig anderen ansatz in die Seekriegführung brachten.

  • Du tust ja so als sei die Fregatte was neues gewesen. Die gab es aber doch schon ewig. Mindestens genausolange wie die Linienschiffe, weil für manche Aufgabe die Linienschiffe auch viel zu schade gewesen wäre und eine Fregatte galt als entbehrlich.


    Nur Eisen, kein einziger Admiral aus der Zeit hat die selbe Schlußfolgerung gezogen wie du. Darüber würde ich mal an deiner Stelle nachdenken.

  • Oh doch wurden vor 1805 Fregatten nicht in der Schlacht eingesetzt (als Kampfschiff) war das nach den Amerikanischen Britischen Krieg die Regel.


    Bis 1805 wurden Fregatten nur als begleitschiffe, als Späher eingesetzt oder als bergungschiff eingesetzt (um die kostbaren Linienschiffe abzuschleppen).


    Nach dem Britisch Amerikanischen Krieg wurden sie aber als kriegschiffe eingesetzt die sowohl im verband als auch einzeln operieren konnten. Das hatte dann zur folge das die die schwimmenden Steinklötzte wie die ersten Klasse (ala Victory) nicht mehr in die Kriegsführung pasten. Bis 1805 wo die Britische Marine noch gleichwertige Gegner hatte (Frankreich und Spanien) kam es einzig und allein darauf an was man austeilen konnte Segeleigenschaften waren zweitranig.


    In Amerikanischen Britischen zeigte es sich dann das wenn man einen Segelschiff mit gute Segeleigenschaften und guter Bewaffnung in den Krieg schickte eben diese dicken Linienschiffe nichts mehr zu melden hatten, zwar waren sie in einen direckten Duell breitseite gegen breitseite deutlich überlegen nur nutze es Ihnen nichts da es diese Schiffe nie auf so eine Konfrontation ankommen ließen. Im gegenzug konnten aber die schweren Linienschiffe wie eben die Victory nicht die eigen Handelsschiffe schützen und die 38 Fregatten die es von den Segeleigenschaften mit den Superfregatten aufnehmen konnten waren diesen im Kampf deutlich unterlegen.


    Das führte dann dazu das eben nicht mehr die dicken Linienschiffe (ala Victory und Co) die Hauptlast des Kampfes trugen sondern auf einmal die Fregatten.


    Und selbstverständlich trug die Marineführung dieser entwicklung rechnung. Und zwar Weltweit.


    P.S. ich kucke morgen mal wegen Satzbau udn rechtschreibung nach im moment ist mir das nicht möglich da mein pegel zu hoch ist.

  • Hm, die Fregatten wurden nach 1815 sicher nicht mehr als linientauglich befunden wie davor.


    Die USA haben sich aus der Unterlegenheit heraus für den Kampf mit den Fregatten entschieden, weil sie wussten das sie im direkten Duell mit der britischen Seemacht kein Land sehen würden. Die Briten waren davon nicht überrascht, aber von dem Ausgang der ersten Einzelduellen vielleicht schon. Allerdings haben sie schnell reagiert und ebensolche Schiffe gebaut, aber niemand wäre dabei auf die Idee gekommen das Linienschiff deswegen auszumustern. Und warum auch? Ein Linienschiff war auch den Schweren Fregatten überlegen. Die Fregatte konnte das Linienschiff nicht ersetzen und hat es auch nicht.


    Es stimmt allerdings das nach 1815 eine Reduktion der Linienschiffe und Fregatten in Marinen der Welt stattgefunden hat. Die Gründe dafür sind aber andere. Bei drei Staaten hat es in der Schiffbautätigkeit keinerlei Änderung gegeben. Nämlich Großbritannien, Frankreich und Russland. Hier hat man die selben hohen Stückzahlen produziert wie vor 1815. Außer Frankreich vielleicht, denn durch die napoleonischen Bauprogramme hatte man nach Kriegsende einen sehr hohen Bestand an Schiffen der für die franz. Bedürfnisse etwas zu hoch war. Nach 1830 hat man die Bauprogramme aber wieder aufgenommen.


    Bei anderen Ländern kann man schon einen deutlichen Minderung und Verkleinerung der Flotten erkennen: So Schweden, Dänemark, die Niederlande, das Osmanische Reich, Portugal und Spanien. Die Erklärung liegt allerdings nicht in neuen taktischen Überlegungen sondern eher in der veränderten geopolitischen Lage dieser Länder. Es waren schlicht und ergreifend keine Großmächte mehr und brauchten demzufolge auch keine großen Flotten mehr.


    Der Kampf um die Ostsee war entschieden. Hatten hier Dänemark u. Schweden lange um die Vorherrschaft gekämpft so trug letztendlich Russland den Sieg davon. Spanien verlor den Großteil seines Kolonialbesitzes und damit auch den Status als Weltmacht. Hatte das Land um 1790 noch 70 Linienschiffe und die gleiche Anzahl an Fregatten so war davon 1815 nicht mehr viel davon übrig. Nachgebaut wurde allerdings auch nichts mehr. Erst 1853 bzw. 1854 hat Spanien wieder 2 Linienschiffe neu gebaut. Fregatten wurden allerdings auch nicht in großer Stückzahl neu gebaut. Es sind kaum mehr als ein Dutzend gewesen. Die meisten entsprechen allerdings dem schweren 50-Kanonen Typus. War wohl eher eine einfache Kosten-Nutzen-Rechnung.


    Den neuen Fregatten-Typus haben allerdings alle Marinen gebaut. Die Linienschiffe sind aber im Gegensatz dazu auch gewachsen. Von einer Wachablösung kann demnach überhaupt nicht die Rede sein. Sicher waren die neuen Fregatten fast so groß wie ein 64-Kanonen Zweidecker aus dem 18. Jahrhundert, aber tauglich in der Phalanx der neuen Linienschiffe mitzuschwimmen waren sie deswegen noch lange nicht. Denn die neuen Linienschiffe haben auch in der Tonnage kräftig zugelegt gehabt. Nelson's Dreidecker Victory wirkte gegen einen der neuen 90-Kanonen Zweidecker fast schon winzig. Zumal einer der neuen Zweidecker eine größere Tonnage hatte als die alten Dreidecker, von den neuen Dreideckern mal erst gar nicht zu reden.


    Dadurch das die Royal Navy selbst solche großen Fregatten gebaut hat sich der Vorteil der USA schnell negiert, wie der Erfolg von Endymion gegen die President zeigt. Die brit. Blockade der US-Küste konnten die US-Fregatten nicht brechen und die neuen brit. Fregatten machten Jagd auf die US-Raider während die Linienschiffe das Land in die Knie zwangen. Um England wirklich beizukommen brauchten die USA selbst Linienschiffe. Nur mit den Fregatten, so schön und beeindruckend sie auch waren, war kein Krieg zu gewinnen.

  • Da ich die Diskussion um die Linienschiffe und Fregatten sehr gut und interessant finde, bitte ich darum, einen seperaten Thread dafür aufzumachen.


    Es währe nicht schlecht, wenn die Relevanten Threads dorthin kopiert werden könnten....
    (ab Thread 504)


    Dann währe dieser Thread auch wieder beim alten Thema :)

  • Jetzt sag ich auch mal ein Wörtchen dazu:


    In gewisser weise habt ihr beide ja Recht: Die Seekriegstaktik hat sich gewandelt, aber die Linienschiffe wurden nciht irrelevant.


    Vor 1815 hatten Fregatten wie gesagt ja nur als Begleitfahrzeuge zu dienen. Die Lineinschiffe beider Länder Trafen sich und entschieden, ob ein Landkrieg stattfinden würde. Wenn die Angreifende Flotte siegreich war, so konnte man über den Seeweg sehr schnell eine Invasion starten, siegte aber die Feindflotte musste man viele Truppen zur verteidigung der eigenen Küste abstellen.


    Nach 1815 hatten Fregatte die Aufgabe im großen Stil die Feindlcihen Transporter zu zerstören und den Handel zu unterbinden. Ein reiner Transporter musst also von einem ganzen Fregattengeschwader beschützt werden, denn wenn eine Invasionsarmee vom Nachschub abgeschnitten war, hatte sie wenig Chancen auf einen Sieg.


    Die Linienschiffe eigneten sich nciht um die schnellen Transporter zu beschützen, konnten aber nur von Linienschiffen versenkt werden. Es gab keine Waffe gegen sie. Sie wurden zum Teil selbst als Truppentransporter oder ähnliches eingesetzt. Sie konnten Seestraßen blockieren, etc.


    Die Tatsache, dass es kein wirkliches gegenmittel gab, machte sie immernoch zur Gefahr. 3-4 Linienschiffe konnten ganze Städte zerstören, wenn sie genug Munition hatten.


    Im Britisch-Amerikanischen Kreig änderte scih also nur die Aufgabe der Linienschiffe, nciht aber ihre Bedeutung. Diese änderungen spürte man in Europa aber erst viel später, denn man hätte sich, im Kriegsfall immernoch mit den Linienschiffen getroffen.


    Da das alles aber erst nach 1800 war ist es für Empire schlicht irrelevant. small ships beat beat ships of the Line ist völliger Schwachsinn, darin sind wir uns wohl hoffentlich einig!

  • Crusader Fregatten wurden nie für Linientauglich befunden.


    Warum lösten dann die Fregatten die Linienschiffe als Hauptkampfträger ab:


    1. ab 1778 wurden die Engländer von den Franzosen gezwungen die Linientaktik abzuänder bzw. aufzugeben, da die neue Französiche Taktik des Schlagens und Ablaufens der Royal Navy Niederlagen zuführte. Admiral Rodney war dann der erste Admiral der sich in der Schlacht bei "The Saintes" (1782) traute die Linienformation aufzulösen um die Feindliche Line zu durchbrechen (diese Taktik wurde überigens von einer zivilen Landratte entwickelt).


    2. Die siege von Abukir und Trafalgar wurden von Nelson deswegen gewonnen weil er die Taktik des Durchbrechens noch verfeinerte: Er räumte seinen Kapitänen deutlich mehr Freiheiten in der Kampfführung ein, Sein Zeil war es die feindliche Line so zu durchbrechen das er mit mehren Schiffen einen teil der Line abschnitt (bei Trafalgar war es die Nachhut) und diese dann Im Nahkampf ausschaltet.


    3. Die Siege von Nelson zeigen dann entdültig das die Linienformation völlig überhohlt war.


    4. Der Amerikanisch Britische Krieg zeigte dann Fregatten einen Deutlich effecktiveren Seekrieg führen konnten als ganze Flotten der anderen Nationen.


    Somit waren die Linienschiffe ala Victory also der ersten Klasse überhohlt da sie:


    1. In einen Krieg Ihrer Hauptaufgabe das Kämpfen in einer Linie nicht mehr nachkommen konnten da die Linienformation veraltet war und im Flottenkampf zur Niederlage führte.
    2. Trafalgar gezeigt hatte des es selbst bei den Massiven Schlachten der Linienschiffe es nun nicht mehr alleine auf die Feuerkraft ankam sondern eben auch auf die Manovierfähigkeiten (Die Schiffe der Franzöisch/Spanischen Vorhut konnten nicht rechtzeitig Ihren in bedrängnis geraten Schiffen der Nachhut zur Hilfe eilen da sie zu Lahm und behäbig waren)
    3. Sie für andere Aufgaben der Seekriegsführung (bis auf belagerungen und beschießen von Küsten) nicht zu gebrauchen waren.


    DAS führte dann dazu das die Hauptlast des kampfes nun auf einen anderen Schiffstype überging (der wie du richtig erkannt hast nicht in die Linie gehörte, aber die Linie war Geschichte) der nicht mehr nur nach der Feuerkraft seiner Breitseiten ausgesucht wurde sondern aufgrund des breiten Spektrums das diese Schiffe abdecken konnten.



    Und warum änderte der Amerikanische Britische Krieg die Seekriegführung:


    Hauptsächlich Strategisch. Mit den Ausschalten der Britischen Fregatten verloren die Briten genau die Klasse die als einzigste erfolgversprechend gegen Kaperer eingesetzt werden konnte. Und Hier liegt dann auch der erflog der Amerikanische Fregatten nicht der verlust der Fregatten schmerzte das Brische Empire sondern das Sie nun in einen Seegebiet keine möglichkeit mehr hatten gegen die Kaperschiffe der Amerikaner effecktive vorgehen zu können.
    Die Amerikaner stellten Massenhaft Kaperbreife aus und es waren nicht die 3 Fregatten die den Englischen Handel so zusetzten sondern eben massen von Kaperschiffen.


    Das führte dann dazu das eine noch so mächtige Britische Flotte bestehend aus Linienschiffen eben nichts dagegen tun konnten einzig und alleine die Fregatten waren dazu in der Lage.


    Und die anderen Nationen waren extrem erstaunt über diesen erfolg. 3 Fregatten fügten den Britischen Empire mehr Schaden zu als ganze Flotten es vermochten hatten. Kein wunder also das die anderen Nationen nun ebenfalls Fregatten deutlich mehr beachtung schenkten.


    Und das blieb so bis die Schlachtschiffe Ihre aufgabe des beseitigens der Superfregatten (heute wurde man Kreuzer sagen) wieder dank besser technik übernehmen konnten.

  • @Eisen, ich denke du gehst mit deinen Schlußfolgerungen immer einen Tick zu weit.


    Die "neue" Durchbruchtaktik mag die Seeschlachten zwar in der Schlußphase in eine taktisch neue Dimension gelenkt haben, aber das Linienschiff war deshalb trotzdem nicht überholt. Allein schon weil die Geschütze weiterhin in den Breitseiten aufgestellt waren konnte es nur eine Möglichkeit geben diese effektiv zur Geltung zu bringen. Mit der Linie eben. Jede Seeschlacht hat auch weiterhin mit der Linie begonnen nur der spätere Durchbruch hat den Seeschlachten ein entscheidenderes Ende, gegenüber den früheren Gefechten die meist ohne echte Entscheidung schlossen, gegeben.


    Die Ami-Fregatten haben den Briten nur kurz Kopfzerbrechen bereitet da sie, in weitaus höhere Zahl, ähnliche Schiffe bauten. Handelsraider waren auch keine Erfindung der USA sondern eine völlig normale Sache während der Segelschiffära. Ob nun die erfolgreichen franz. Kaperer des Sonnenkönig - Jean Bart, Duguay-Trouin, Forbin, Cassard - oder der große Kaperer Napoleons - Robert Surcouf - für die Briten nichts neues. Kaperbriefe sind nun wirklich kalter Kaffee gewesen.


    Eine Blockade der Küste durch Linienschiffe konnten Fregatten nicht hoffen aufzubrechen, daß allein zeigt schon das sie nicht den hohen Stellenwert haben konnten den du ihnen andichten willst. Sie waren weiterhin "nur" die Augen und Ohren der Flotte und wurden für Operationen eingesetzt, für die Linienschiffe zu Schade waren.


    In der Seeschlacht von Navarino haben zwar Fregatten in beiden Flotten und sehr hoher Zahl teilgenommen. Die türkisch-ägyptische bestand sogar bis auf drei Linienschiffe komplett aus Fregatten und kleineren Seglern. Allerdings hat gerade das fehlen der Linienschiffe und der schlechte Ausbildungsstand der türk.-ägypt. Mannschaften die Niederlage der Osmanen erzwungen. Die Alliierten waren mit ihren Linienschiffen den gegnerischen Fregatten weit überlegen und ein Linienschiff war auch um einiges wiederstandsfähiger als eine Fregatte. Ebenso verschossen Linienschiffe auch eine deutlich schwerere Breitseite als Fregatten.


    Kreuzer haben sich nicht direkt aus einem bestehenden Typ der Segelschiffzeit entwickelt sondern mit Kreuzen meinte man nur ein bestimmtes Tätigkeitsfeld das häufig durch Fregatten erledigt wurde, aber auch durch Linienschiffe, wie z.B. das patrollieren der Handelsrouten. Dies hat man dann späthin für den neuen Kriegsschiffstyp mit Dampfantrieb übernommen. In vielen Marinen gab es noch zeitglich mit den neuen Kreuzern auch weiterhin große Dampffregatten.

  • Crusader und du bist zu langsam ;)


    Linienschiffe brauchte man damit sie in einer Linie gegen andere Linienschiffe kämpften.
    Doch genau diese Konfrontation war nach 1805 nicht mehr gegeben (selbst euer Lieblingsbeispiel ala Navarino wurde nicht in Linie gekämpft da es eine Schlacht im Hafen war und von Ihren Ankerplätzen gestartet worden ist), den keine Nation konnte sich mit der Royal Navy messen (alleine schon von der anzahl der Linienschiffe).
    Das änderte sich erst 1812 mit den Amerikanischen Superfregatten.


    Und schon änderte sich der Seekrieg, die ganzen Linienschiffe in Ihren Flotten konnten nicht eine dieser Fregatten stoppen die sich aus einen Ärgernis zu einen echten Problem der Engländer entwickelten.


    Weswegen sie auch so drastisch Reagierten (alleine der aufwand um die drei fregatten zu stoppen war gigantisch).


    Und damit erreichten sie mehr als es andere Flotten von Linienschiffen vermocht hatten was auch jede andere Nation so sah und Ihre Seekriegsstrategie dahingehend angepast hat.

  • Obwohl es für mich eh nur noch 2 Möglichkeiten gibt, entweder endet dein Seekriegsgeschichtsbuch 1840 oder du bist einfach nur unbelehrbar, habe ich trotzdem mal eine Skizze der Seeschlacht vom Skaggerak.


    Diese Schlacht fand, auch wenn es nicht in dein Geschichtsbild passt, statt vom 31. Mai 1916 bis zum 1. Juni 1916. Und ja, es ist eine Schlacht in Linie.
    .




    Und ansonsten wünsch ich dir mit deinen "Es gab nach 1805 keine Linienschiffe und keine Linientaktik mehr" Bekehrungs-Thread noch viel Spaß. :laugh: :laugh: :laugh:

  • Und dabei dann noch um Schiffe der ersten Klasse ala Victory und Santisima Trinidad wie ich es schon den ganzen Thread über betone.


    Und dazu:



    Diese Seeschlacht war nicht mehr mit den Linienschiffschlachten aus dem 17 Jahrhundert vergleichbar:


    Linientaktik 17Jahrhundert :
    Passiergefechte


    Linientaktik 20 Jahrhundert:
    Crossing T und Gefechtskehrtwende.


    Das sind völlig andere Konzepte und nicht mehr miteinander zu vergleichen.

  • Natürlich ist Navarino ein gutes Beispiel, denn die Seeschlacht beweist das das Linienschiff der Fregatte immer noch haushoch überlegen war. Und seit den Durchbruchseeschlachten gab es ohnehin keine reinen Liniengefechte mehr.


    Mit der Royal Navy konnte sich auch nach 1812 keiner messen und die Superfregatten waren zwar überraschend, aber dannach die Regel. Was für dich ein drastisches reagieren darstellt war für Briten nur Weiterentwicklung bereits vorhandener Schiffstypen. Niemand hätte auch nur im entferntesten angenommen deswegen das Linienschiff zum alten Eisen zu zählen. Linienschiffe bildeten die Schlachtflotte und die Fregatten waren weiterhin Aufklärer und Flottengeleiter.


    Selbst so eine große überarmierte Fregatte, wie die franz. "La Belle Poule" mit ihren 60 Kanonen aus dem Jahr 1834, war kein ebenbürtiger Gegner für ein Linienschiff. Sie war zwar so groß wie manches Linienschiff 50 Jahre vorher, allerdings haben sich auch die Linienschiffe im selben Zeitraum in Größe und Armierung mehr als deutlich gesteigert.

  • Und genau das ist auch das Problem der schweren Linienschiffe.


    Breitseite an Breitseite waren Sie allen anderen Schiffen deutlich überlegen, aber mit den auflösen der Linientaktik (im Klassischen Stil) wurden neben der reinen Feuerkraft auch andere Dinge wichtig.
    Trafalga hatte es gezeigt das die schweren Linienschiffe zu langsam sind und zu unbeweglich also zu star in Ihrer Ausrichtung, geschaffen für den Kampf in der Linie und dort allen überlegen, jedoch ausserhalb der Linie nicht zu gebrauchen (Ich rede nach wie vor von den schweren Schiffen ala Victory ;) , 3 und 4 Klasse sind ebenso wie die Superfregatten zu betrachten (nehmen sich nicht viel).


    Nun änderte sich aber die Seekriegsführung (Strategie) der Feinde des Britischen Empires (also der Royal Navy) die es vermieden mit großen Flotten aus Linienschiffen sich mit der Royal Navy zu messen sonder Statt dessen eben denm Fregattenkrieg wählten. Und genau dieser Fregatenkrieg (Britisch Amerikanischer Krieg 1812) offenbarte eine Schwachstelle in der bis dahin unbesiegten Royal Navy.


    Das wiederrum führte dazu das eben die Royal Navy gezwungen wurde diese Schwachstelle zu schließen, und die gigantischen Linienschiffflotten der Engländer konnten es nicht.
    Deswegen waren die Engländer gezwungen Ihre Seekriegsführung zu ändern (weg vom Flottenkampf hin zum Einzelkampf zwischen Schiffen).

  • Etwas älter aber ich würde das gerne noch reinschreiben.
    Das sich die Seegefachte geändert hatten, stimmt ausnahmslos, es gab späterer Zeit noch weitere Gefechte in der auch (nicht abgewrackte) Linienschiffe eingesetzt wurden. Aber die Hauptflotten wurden von allen großen Seenationen mit Fregatten bestück. Amerika hatte dazu quasi gezwungener Massen mit angefangen, warum?
    Kein Geld als neuer Staat und in dieser Zeit nicht mal Ansatzweise die Hafenkapazität um große Linienschiffe zu bauen. Man bediente sich Fregatten, schnell zu bauen und mit erheblich weniger Mannschaftsstärke zu bedienen. Abgesehen davon hatte sich Fregatten bewährt. Es lohnte sich einfach zwei schnelle Fregatten zu bauen die man noch dazu kostengünstig unterhalten konnte anstatt auf ein Linienschiff zu warten und hoffen das man genug Besatzungsmietglieder findet.


    Fakt ist Linienschiffe waren zwar tolle Schiffe aber hatten ihre Bedeutung verloren, da viel zu groß und damit in Punkte Wenigkeit eingeschränkt, zu Kostenintensiv und gepresste Mannschaften, fielen auch langsam weg. Die Methode der Zwangsrekutierng fiel (zur See) ebenfalls nach und nach weg.
    Die Briten hatten das schnell gelernt, siehe vorige Post (Britisch-Amerikanischer Krieg). Von da aus ging es schnell weitere zu anderen Nationen.


    grüße

  • Mächtige Dreidecker-Linienschiffe wie die Victory, Santissima Trinidad, Le Ville de Paris mögen zu ihrer Zeit die Ausnahme gewesen sein, aber im 19. jahrhundet waren sie die Regel.


    Schon vor Beginn der Napoleonischen Kriege wurden die kleineren Linienschiffe mit 50 - 64 Kanonen weitesgehend ausgemustert. In Frankreich gar nicht mehr gebaut, da man sich auf die Standardtypen mit 74, 80 und 110 Kanonen beschränkte. Die Briten bauten eigentlich auch keine mehr sondern bestritten ihren Bedarf mit den vorhandenen. da sie zahlreiche Linienschiffe kleinerer Flotten eroberten bekamen sie aber laufend solche kleinen Linienschiffe dazu.


    Die Masse der Linienschiffe stellten schon immer die mittleren Typen des dritten Ranges dar mit 74 Kanonen. Ab der ersten Hälfte des 19. Jahrunderts mit 84 - 90 Kanonen. Dieser Schiffstyp hat mit Fregatten gar nichts gemein und war aufgrund seiner kupferbeschlagenen Rümpfe auch recht wendig und oftmals auch schnell genug eine Fregatte einzuholen.


    Alle Flotten haben weiterhin Linienschiffe gebaut, auch die neuen Seenationen, wie Österreich, Brasilien oder Chile, sogar die USA haben welche besessen.


    Das Grössenwachstum der Fregatten ist einfach damit zu erklären das durch das Verschwinden der kleineren Linienschifftypen (50er u. 64er) eine Lücke entstanden war und diese einfach besetzt werden musste.


    Das Rückgrat der Schlachtflotten bildeten die mittleren Typen und eine Fregatte war dagegen chancenlos.


    Wie will man den mit Fregatten eine Küstenblockade aufbrechen - geht gar nicht. Da die Flotte in erster Linie dem Schutz der eigenen Küste dient brauchte man einfach weiterhin Linienschiffe um diesen zu garantieren.


    Die Briten haben bis 1860 weiter munter Linienschiffe gebaut und das nicht zu knapp. Das gilt im übrigen auch für sämtliche andere Seenationen.


    Bestand der Royal Navy um 1860:
    3 Dreidecker Linienschiffe mit je 130 Kanonen (Royal Sovereign, Marlborough, Duke of Wellington)
    15 Dreidecker mit je 120 Kanonen (Prince of Wales, Howe, Royal Albert, St. George, Royal William, Waterloo, Neptune, Royal George, Prince Regent, Trafalgar, Britannia, St. Vincent, Nelson, Hibernia, Caledonia)
    1 Dreidecker mit 116 Kanonen (Windsor Castle)
    3 Dreidecker mit 104 Kanonen (Royal Adelaide, Princess Charlotte, Queen Charlotte)
    1 Dreidecker mit 100 Kanonen (Victory)
    4 Zweidecker mit ja 100 Kanonen (Gibraltar, Conqueror, St. Jean d'Acre, Donegal)
    4 Dreidecker mit je 98 Kanonen (Excellent, Impregnable, Ocean, Dreadnought)
    16 Zweidecker mit je 92 Kanonen (Anson, Atlas, Hood, Revenge, Hero, Edgar, Renown, Orion, Algiers, Hannibal, James Watt, Caesar, Princess Royal, Agamemnon, Rodney)
    4 Zweidecker mit je 90 Kanonen (Exmouth, Aboukir, Albion, Nile)
    1 Zweidecker mit 86 Kanonen (Frederick William)
    10 Zweidecker mit je 84 Kanonen (Monarch, Thunderer, Calcutta, Bombay, Clarence, Powerful, Formidable, Vengeance, Asia, Ganges)
    18 Zweidecker mit je 80 Kanonen (Defiance, Irresistible, Brunswick, Cressy, Majestic, Mars, Colossus, Meeanee, Lion, Centurion, Superb, Goliath, Collingwood, London, Indus, Bellerophon, Cambridge, Canopus)
    1 Zweidecker mit 78 Kanonen (Vanguard)
    40 Zweidecker mit je 74 Kanonen (zuviele Namen .....)
    1 Zweidecker mit 72 Kanonen (Imaum)
    3 Zweidecker mit je 70 Kanonen (Boscawen, Nonpareil, Carnatic)


    Warum haben wohl so einen Bestand an Linienschiffen gehabt?

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