[R2TW] Fraktionstaktiken: Karthago

  • Ich werde hier allgemeine Taktiken beschreiben, wie man Karthago sowohl in der Kampagne als auch in Schlachten führen kann und damit sehr weit kommt. Karthago gehört mit Abstand zu den schwierigsten Fraktionen in TW:R2, da die Provinzen weit auseinander sind und man sie nur schwer verteidigen kann (zumindestens effektiv) und man um die 800 weniger an Grundeinkommen hat.


    Zur Lage:


    - Wir halten die Region Karthago in Afrika, der Rest gehört Lybien, im Norden gehört uns Karalis und im Westen Quard Hadasht
    - Die Römer im Norden hassen euch und wird euch recht schnell den Krieg erklären
    - Im Osten sind die Nasamonen, Kyrenaika und Ägypten, beide sind neutral zu euch
    - Im Nordwesten, Spanien, seit ihr im Krieg mit den Turdetaner
    - Im Südwesten befindet befinden sich die Getuler, diese mögen euch auch nicht
    - Im Süden sind die Garamanten, die euch ebenfalls nicht leiden können



    Ihr müsst euch auf drei Dinge konzentrieren:


    1) Ausbau der Armeen mit besseren Einheiten
    2) Handelsbeziehungen mit so vielen Völkern wie möglich --> Baut eine Flotte nur mit einem General --> fährt damit nach Norden und Osten um auf mehr Völker zu treffen
    3) Schutzbündnisse mit Völker eurer Wahl, ihr werdet die Unterstützung brauchen



    Zuerst baut ihr eine eurer Nebensiedlungen aus, damit ihr bessere Einheiten rekrutieren könnt. Ihr erforscht dazu auch im Militärzweig um die Militärgebäude bauen könnt. Karthago hat am Anfang ziemlich schlechte Einheiten und müsst daher in den entsprechenden Siedlungen diese ausbauen, eh nur auf die zweite Stufe, um die besseren Einheiten rekrutieren zu können. Solange verteidigt ihr euch nur und zieht euch in eure Städte zurück.
    Gleichzeitig macht ihr Handelsabkommen und Schutzbündnisse. Nach einer Zeit sollten eure Armeen halbwegs besser ausgerüstet sein.



    Expansionspolitik in Spanien:


    Führt in Spanien Expansionspolitik und beginnt mit den Turdetaner. Schaut, dass ihr einerseits eure Provinzen vollständig bekommts, andererseits verbündet euch mit den Feinden eurer Feinde. In Spanien gibt es mehrere Völker, die im Krieg miteinander liegen. Nachdem die Turdetaner ausgerottet wurden, könnt ihr euch entscheiden, ob ihr zuerst die Garamanten oder die Getuler angreift. Da euch beide nicht leiden können, wird dies früher oder später passieren.
    Danach könnt ihr weiter in Spanien expandieren --> greift ein Volk an, dass sich bereits im Krieg mit einem anderen befindet. Bei mir waren das die Kantabrer, welche im Krieg gegen die Averner waren (diese waren zu dem Zeitpunkt gemeinsam mit den Massalianer von Mitte Frankreich bis nach Spanien expandiert und dementsprechend stark). Ich habe den Arvernern den Krieg erklärt und konnte mich somit ganz leicht mit den Kantabrer verbünden. Ihr könnt ruhig etwas nach Norden expandieren, bekommt jedoch nicht zu viele Feinde, ihr werdet einen Großteil eurer Armeen gegen die Römer brauchen.
    Sobald eure Armeen stark genug sind, beschützt/hilft euer Klientelkönigtum




    Expansionspolitik im Norden:


    Die Römer zählen zu den härtesten Gegner. Die Feldschlachten mit ihnen werden sehr schwer und die Verluste werden auf beide Seite hoch sein. Führt daher unbedingt eure besten Einheiten und Generäle gegen sie. Es wird sehr wahrscheinlich sein, dass sich die Römer mit den Spartaner und den Athener verbünden. Daher werden sie erst im Osten beschäftigt sein, da sie gerne dort in einen Krieg mithineingezogen werden. Nutzt diese Zeit um in Spanien Siedlungen zu erobern und alles auszubauen, ihr werdet viel Geld und viele Verbündete brauchen.
    Sollten die Römer beginnen euch anzugreifen, werden sie zuerst eure einzige Siedlung in Magna Graecia erobern und anschließend zu Sardinien und Corsica übergehen. Karalis muss aber unbedingt gehalten werden. Aus irgendeinem Grund beginnen die Römer deswegen noch nicht nach Afrika einzufallen, sondern konzentrieren sich auf Karalis. Da die Stadt mit Mauern versehen ist, könnt ihr sie leicht mit Pikenieren und einem Angriff von Hinten verteidigen, und das mit ziemlich niedrigen Verlusten. Ihr braucht dazu aber eine gut ausgestattete Armee.
    Wenn ihr euch nun dazu entscheidet die Römer anzugreifen, würde ich euch diesen Weg empfehlen:


    2014-03-19_00004.jpg - directupload.net
    (Ignoriert meine Situation im Norden, dass war bei mir so, achtet auf den markierten Weg)


    Bei diesem Feldzug sind eure Primärziele einmal Brundisium und Rom. Ersteres erobert ihr, indem ihr den Weg über Magna Graecia geht. Rom erreicht ihr, wenn ihr von Alalia aus direkt nach Rom übersetzt oder vorher Neapolis angreift. Ihr müsst dabei so schnell wie möglich die beiden Hauptstädte einnehmen. Durch die Mauern und euren Pikenieren habt ihr einen sehr großen Vorteil. Auf einer Feldschlacht sind die Kämpfe sehr kostspielig und können euch wertvolle Zeit kosten.


    Auf den Weg zur Hauptstädten könnt ihr mit den Siedlungen folgende Dinge machen, es richtet sich nachdem wie stark Rom ist:
    - Nehmt sie ein und geht einfach weiter zur nächsten Siedlung (Empfehlenswert: Am Anfang beim Feldzug von Süden aus, dadurch bekommen die Römer weniger Geld und ihr müsst möglichst schnell Brundisium erreichen)
    - Greift sie an und brennt alles nieder (Empfehlenswert: Später, wenn ihr nicht mehr viel Zeit habt und die Römer einfach ausbluten lassen wollt weil sie noch immer zu viele Armeen/Geld haben)
    - Nehmt eine Siedlung ein und lasst eure Einheiten auffüllen (Empfehlenswert: Wenn eure Armee schon sehr angeschlagen ist)



    Diese Strategie hat folgende Vorteile:
    - Durch den Fall Roms und Brudisium haben sie wesentlich weniger Einnahmen
    - Durch den Fall von Brudisium haben sie nicht mehr einen schnellen und sicheren Übersiedlungsweg von Osten aus
    - Durch die Besetzung dieser Städte, könnt ihr mit den anderen Armeen die restlichen Siedlungen erobern bzw. beruhigen. Sie direkt neben den Hauptstädten stehen zu lassen macht keinen Sinn, da die Römer einfach sie angreifen und der Vorteil der Mauern zunichte ist


    Die Römer müssen natürlich nicht wie bei mir im Osten expandiert sein, sie können auch schon längst von der Etruskischen Liga oder den Lybier besiegt worden sein. Das ändert aber nichts an der Taktik, wendet diese halt an das jeweilige Volk an.



    Expansionspolitik im Osten:


    Wenn ihr einmal die Römer besiegt habt, könnt ihr beginnen den Osten anzuschauen, den ihr bis hierher absolut in Ruhe gelassen habts. Dort wird es ziemlich rund gegangen sein, schließlich gibt es zahlreiche Völker, die Krieg führen und dazu auch noch zwei "Supermächte", Ägypten und die Seleukiden, die miteinander Krieg führen werden. Ihr könnt entweder ein Militärbündnis mit Ägypten machen, (oder welche Fraktion auch immer gerade Ägypten haltet) um die Ziele bezüglich den gehaltenen Provinzen zu erreichen. Oder ihr stellt euch mit den Feinden von Ägypten gut und greift Ägypten an.
    Da gibt es nicht wirklich eine besondere Taktik, wählt euren Feind weise und nimmt Verbündete mit in den Krieg.
    Sollte es einmal zum Stellungskrieg kommen, dann greift einfach die gegnerischen Siedlungen an und brennt sie nieder oder plündert sie. Das wird den Gegner viel Geld kosten mit der Zeit.



    Die Kampagne hat mir sehr viel Spaß gemacht und zählt definitiv zu den härtesten! Ich hoffe, dass diese Vorangehensweise euch etwas hilft! Bedenkt auch, dass es manchmal vielleicht ratsamer ist, sein Klientelkönigtum zu beenden, anstatt in einen weiteren Krieg hineingezogen zu werden, den ihr euch nicht leisten könnts!
    Meiner Meinung nach gibt es bei dieser Kampagne drei wichtige Schritte, die man befolgen muss:


    1) Sucht euch Verbündete und nicht erst zu spät so wie ich! Ich musste dann als Notfallplan die Klientengönigtümer, die man ganz am Anfang des Spiels hatte, auflösen, ihnen ein Schutzbündnis und Militärischen Zugang anbieten, damit sie mir helfen konnten. (Sie waren von meinem Reich "eingesperrt"). Für den Sieg müsst ihr die Provinzen nicht selber halten, ein Militär Bündnis mit der entsprechenden Fraktion reicht aus --> führt nicht gegen jeden Krieg den ihr seht!
    2) Bildet eure Armeen und Siedlungen aus. Dies dient dazu, dass ihr in der Schlacht, vor allem gegen die Römer, nicht den kürzeren Zieht und dennoch genug Geld bekommt
    3) Nehmt euch einen Feind nach dem anderen vor, überhastet nichts, expandiert nicht zu rasch und lasst ruhig die eine oder andere Siedlung in die Hand des Feindes fallen! Es zahlt sich manchmal aus nur die Hauptstädte zu verteidigen, aufgrund den Mauern und den dadurch niedrigeren Verlusten



    Taktik für Hauptstädte verteidigen:


    Eine Einheit Pikeniere vor das Tor, dahinter und an die Seite jeweils eine Einheit Schwertkämpfer/Hopliten. Ihr lasst den Feind nur soweit reingehen, dass sie mit den Pikenieren zum Kämpfen beginnen. Von der Seite charged ihr dann in den Gegner rein mit anderen Einheiten. Wenn dann 2 von 3 Tore angegriffen werden, geht beim dritten Tor mit Kavallerie/dem General (wenn er eine Elefanteneinheit ist) und charged dem Gegner in den Rücken.



    Armeenzusammenstellung:


    Mein General ist immer eine Elefanteneinheit. Ich habe 5-6 Afrikan. Pikeniere, 3-5 Lybische Schwertkämpfer, 2-5 Karthag. Hopliten und 2-4 Kavallerieeinheiten, wahlweise auch 2 Plänkler anstatt 4 Kavallerie Einheiten.
    Später kann man wenigere Hopliten/Schwertkämpfer nehmen und sie durch 2 Elefanteneinheiten ersetzen.



    Taktik in Schlachten:


    Ich habe die Pikeniere in die vorderste Reihe gestellt, in Phalanx Form. Dahinter die Schwertkämpfer, an der Seite die Hopliten und die Kavallerie. Hinter den Schwertkämpfern Elefanten. Ich lasse den Feind in einem Kampf mit den Pikenieren verwickeln, gehe mit den Hopliten und Schwertkämpfern an der Seite vorbei und falle in die Flanke. Die Hopliten verhindern einen gegnerischen Kavallerieangriff auf meine Schwertkämpfer. Mit der Kavallerie töte ich die Fernkämpfer, weil ich erst dann meine Elefanten einsetzen kann. Die verfallen gerne in Raserie (kann sie also nicht mehr kontrollieren), wenn der Feind mit Feuerpfeilen/Feuerspeere auf sie schießt.
    Die Elefanten führt man auch am Besten hinter die feindlichen Reihen, setzt Massensturm ein und greift den Gegner an. Meistens fliehen dann die feindlichen Einheiten sehr schnell, da der (Moral-)Schaden äußerst groß ausfällt.



    Für Kritik, Anregungen und dergleichen bin ich offen und ist auch gewünscht! Der Beitrag wird dann vor allem mit Eurer Hilfe erweitert und verbessert!



    Das gilt für alle, besonders für den stillen Leser: Ihr könnt auch selber beginnen über eine andere Fraktion zu schreiben, wie man sie am Besten spielt usw! Schaut einfach bei den bereits bestehenden Threads vorbei, da wird dann auch dabei stehen, über welche Fraktion wer plant zu schreiben...!

  • Grundlegend möchte ich sagen: Guter Guide. Jedoch gibt es zwei Dinge, die ich zu bemängeln habe:


    Zitat

    Wir halten die komplette Afrika Provinz, die komplette Provinz Sardinien und Corsica, dazu noch in Mauretania Iol, Tingis und in Carthagines die Siedlungen Qart Hadasht und Ibossim








    1.) Würde ich immer von der Vanilla Version ausgehen, da Spieler die auf diesen Guide zurückgreifen theoretisch gezwungen sind die von dir angesprochene Mod downzuloaden.




    2.)

    Zitat

    Hierzu empfehle ich die Mod "Hegemonia: Large Empire Standalone", welche Karthago die Gebiete gibt, die es eigentlich hatte um die Zeit.

    Ist diese Aussage einfach falsch. Karthago hat in dieser Mod genauso wenig die Gebiete die es zu dieser Zeit hatte wie im Vanilla Spiel, wobei es im Vanilla Spiel doch deutlich besser dargestellt wurde. In dieser Mod hat Karthago lediglich mehr Gebiete, was dafür sorgt, dass Karthago leichter zu spielen ist.


    Karthago Nova (Quarth Hadasht) wurde erst 227 v. Chr. von Karthago "Neu" gegründet, weshalb diese Stadt im karthagischen Einflussbereich eigentlich nichts zu suchen hat. Einzig Gadira würde hierfür in Frage kommen. Keine Ahnung was sich CA hierbei gedacht hat.


    In Afrika selbst ist die Sache mit den Vasallen ideal gelöst, da es auch nicht anders aussah. Karthago hatte zwar einige Gründungen entlang der Küste vorgenommen, hat dies aber auch auf die Küste beschränkt, sodass die Ansiedlungen der dort ansässigen Stämme eigentlich nach wie vor die Mehrheit inne hatten. Karthagos Politik war ähnlich dem römischen Bundesgenossensystem aufgebaut, jede Menge Neugründungen um das Gebiet zu erschließen, der maßgebende Unterschied ist jedoch: Karthago war einfach eine "Händlerkaste" um es überspitzt auszudrücken, während Rom an ernsthafter Territorialgewinnung interessiert war.





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