Wirtschaftssysteme und -zusammenhänge - Globalisierung

  • Wem Sicherheit am wichtigsten ist der investiert einfach in Rüstung? Kriege gibts immer, egal ob Pandemie, Finanzkrise oder Naturkatastrophe.


    Und generell sollte man nur spekulieren wenn man den Verlust auch verkraften kann?


    Wenn ich Geld hätte würde ich mir eine Eigentumswohnung oder so zulegen. Aber darüber denke ich nach wenn ich es habe...

  • Und generell sollte man nur spekulieren wenn man den Verlust auch verkraften kann?

    Ja, genau. Es darf nicht weh tun, wenn es weg ist.
    Ich hatte auch mal für 1000€ Aktion einer interessanten TEC-Schmiede gekauft, die hatten, als ich die dann verkauft habe nur noch einen Wert von vielleicht 20Euro, ca. 50€-cent die Aktie. Ich musste dann noch 30 Euro blechen, um die in den USA loszuwerden, da sie nicht mehr in Europa gehandelt wurden :grübel:


    Die stehen jetzt bei 0,012 Dollar. Da habe ich also fast alles richtig gemacht :D

  • Habe einmal als Teenager ein bisschen Geld zum Spaß in RWE-Aktien investiert, als es hieß RWE habe eine Technik entwickelt, Internet über die normale Stromsteckdose zu ermöglichen oder so ähnlich. Dachte das wird der Renner. Naja, was soll ich sagen.


    Seitdem lasse ich die Finger davon. Ich verstehe zu wenig von Aktien und habe auch keine Lust mich damit auseinanderzusetzen. Als Geschichtslehrer unterrichte ich jedes Jahr die Weltwirtschaftskrisen, die es ja eigentlich immer zyklisch gab. Reich werde ich also wohl nicht mehr. Arm aber hoffentlich auch nicht.


    Aber ich glaube wenn ich in Aktien investieren würde, dann wohl tatsächlich in Waffenproduzenten, Hersteller von Sicherheitssystemen für Privathäuser, Klimaanlagenhersteller, Pharmaunternehmen, Saatguthersteller, Rohstoff-Unternehmen und Robotik. Da kann man insgesamt doch ziemlich sicher sein, dass man langfristig vermutlich todsichere Gewinne einfahren würde...

  • Nun, scheint eine der schlechteren Entscheidungen gewesen zu sein.

    Mal gewinnt man, mal verliert man. Das ist einkalkuliert, sonst hätte ich die falsche Vorstellung vom Casino Börse. Ich habe mein Depot diversifiziert. WC hatte nicht mal 5% ausgemacht, aber ja, ärgern darf man sich trotzdem. Das Geld habe ich übrigens rausgezogen als die technische Korrektur kurz auf 16 erfolgte. Am Ende ein Verlust von 6 Euro pro Aktie. Dafür sind meine anderen Positionen zurzeit allesamt grün. ETF's sind die ruhige und verlässliche Variante. Das kann langfristig mein Sparschwein werden, aktuell warte ich auf die Rezession, um sich gezielt weiter günstig einkaufen können. ;)

  • Bin mir gerade nicht ganz sicher wo es am Besten reinpasst, aber der Ideologieforscher/Philosoph Slavoj Zizek gab vor ein paar Wochen Bloomberg ein Interview zum Thema Crypto Währungen und Kleinstanlegerdynamiken alá r/wallstreetbets.

    Da der Interviewer wohl nur den ersten Absatz von Zizeks Wikipedia-Artikel gelesen hat, ist das Gespräch schnell entglitten und es wurden mMn die falsche Fragen gestellt vom Interviewer.

    Dafür gibt es eine kleine Rundreise von Zizek zu weltpolitischen Themen wie China, der EU, die Situation in den USA nach der Wahl von Biden, der Corona-Pandemie, Klimawandel und welche Entwicklung der Kapitalismus in Konfrontation mit diesen Herausforderungen möglicherweise machen muss.

    Auch wenn man dem Mann in einigen Belangen nicht unbeding zustimmt sind seine Punkte und Denkansätze oftmals interessant.


    Falls also jemand für eine Dreivertelstunde ein englishsprachiges Interview genießen möchte:
    Slavoj Žižek on GameStop, WallStreetBets, and the Future of Capitalism - Bloomberg

  • "Reiche zahlen ja auch hohe Steuern", ist gerade bei Befürwortern des Turbokapitalismus ein beliebtes Ammenmärchen.


    Das Portal ProPublica hat mal die tatsächlichen Steuern der reichsten US-Amerikaner aufgeschlüsselt.


    Bei Jeff Bezos sind es 0,98%, bei Elon Musk 3,27%. Die niedrigste Rate zahl Warren Buffett, nämlich 0,10%. Der zeigt sich immerhin sehr transparent und hat nach dem Bericht von ProPublica seine Daten veröffentlicht. Seine 0,10% sind absolut legal und basieren auf legaler Steuervermeidung.


    Wie Jeff Bezos sich arm rechnete, um einen Kinderbonus zu kassieren - DER SPIEGEL

    The Secret IRS Files: Trove of Never-Before-Seen Records Reveal How the Wealthiest Avoid Income Tax — ProPublica

  • Und wieviel zahlen sie in Anteilen vom Gesamtsteueraufkommen?

    Und das ist relevant weil?

    Vermutlich immer noch immer einiges. Aber ist das fair? Das ist ein lächerlicher Bruchteil der relativen Steuerlast eines Durchschnittsverdieners. Aber während der Durchschnittsverdiener das bemerkt, würde es diese Leute doch nicht jucken.

    Zumindest glaube ich, dass wir irgendwann im Bereich von einigen hundert Millionen (zur Erinnerung, eine Milliarde sind 1000 Millionen) ein Niveau erreichen, auf welchem der Besitz von noch mehr Vermögen unmöglich irgendwelche Auswirkungen auf den eigenen Alltag haben kann.

  • Mich würde erst einmal interessieren, wieviel von diesem Vermögen reinvestiert wird. Vermutlich weit über 95%. Das heißt das ist in der Regel Betriebsvermögen. Relevant wäre dann für mich bspw. auch wieviele Firmen, Betriebe und Arbeitsplätze von diesen Vermögenden Personen geschaffen werden, die dann wiederum für zahlreiche Steuereinkünfte über Lohnsteuern, Mehrwertsteuern usw. usf. sorgen. Wenn man fragt wie hoch der Steuersatz von Jeff Bezoz oder Elon Musk im Vergleich zum normalen Bürger ist, dann kann man gleichzeitig ja auch mal fragen, wie viele Arbeitsplätze Jeff Bezoz und Musk geschaffen haben und wieviele ein normaler Bürger schafft.

  • Ja. Wenn Musk die Kurse der Kryptowährungen nach belieben per Twitter reguliert, dann wird das sicherlich enorm belebende Auswirkungen auf die Realwirtschaft haben. Sein Vermögen basiert primär auf dem Wert der Tesla Aktie, also eines Autobauers, der sein Geld größtenteils mit Emissionhandel verdient.

    Zur Ankurblung der Realwirtschaft wäre eine Entlastung kleinerer und mittlerer Einkommen deutlich effizienter. Der Beschäftigte im Niedriglohnsektor verkonsumiert den Großteil seiner Einnahmen und speist sein Geld so direkt wieder in die Wirtschaft ein.


    2880px-Wealth_distribution_by_percentile_in_the_United_States.png

    Es ist wirklich nicht so, das ich jemanden seinen Wohlstand nicht gönnen würde, aber glaubst du, dass solche Dimensionen noch irgendwas mit individueller Leistung zu tun haben? (Die Grafik ist von Wikipedia und auf dem Stand von 2016, natürlich veraltet, die Ungleichheit ist heute deutlich ausgeprägter).

    Um sich die Veränderungen mal vor Augen zu führen, sind dir "Die Simpsons" bekannt? Die Serie gibt es seit Ende der 80er. Homer ist Alleinverdiener in einem Blue Collar Job, hat eine Frau, ein Haus, zwei Autos und zwei Kinder.

    Natürlich ist das eine Zeichentrickserie, die primär der Unterhaltung dient, aber trotzdem auch irgendwie ein Abbild der damaligen Norm. Von dieser Art des bescheidenen Wohlstands können die jüngeren Genrationen in den Staaten größtenteils nur träumen.

  • Die Ansammlung von Reichtum ist im Grunde eine völlig natürliche Entwicklung. Nenn mir bitte ein Zeitalter der Menschheit, indem es nicht Reich und Arm gegeben hätte? Ich rege mich über so etwas gar nicht erst auf, weil ich es inzwischen für einen völlig natürlichen Prozess halte. Die Annahme diesen Vermögensverteilungsprozessen dauerhaft entgegenzuwirken oder ihn gar zu unterbinden halte ich hingegen für relativ utopisch. Zumal sich das Vermögen ohnehin spätestens nach dem Tod dieser Personen nach und nach wieder immer mehr verteilt. Dauert vielleicht einige hundert Jahre, aber letztlich verteilt sich Reichtum immer wieder neu.


    Zu Musk:

    Außerdem entwickelte er im Alter von zehn Jahren Interesse an Computern und begann sich mit Programmiersprachen sowie der Programmierung seines Commodore VIC 20 zu beschäftigen.[11] Als Zwölfjähriger entwickelte er das Videospiel Blastar, das er für 500 US-Dollar an die Computerzeitschrift PC and Office Technology verkaufte.


    Wie viele 12 Jährige kennst du, die sowas machen? Die Menschheit bringt halt Genies hervor. Musk oder Gates spielen für mich in einer ähnlichen Liga wie Mozart, Beethoven oder Einstein.


    Und Reichtum wird letztlich immer über die Nachfrage geregelt. Lass dir was einfallen, was alle haben wollen und wo nur du drauf gekommen bist. Zack.

  • Zumal sich das Vermögen ohnehin spätestens nach dem Tod dieser Personen nach und nach wieder immer mehr verteilt.


    Nein, der Reichtum konzentriert sich. Wenn du einen Berg Aktien und Immobilien erbst, kannst du dir davon noch mehr Aktien und Immobilien kaufen. Wenn du ein Unternehmen erbst das Gewinne erzielt, wird es vermutlich auch weiterhin Gewinne erzielen. Wenn du deine Kinder durch Eliteschulen und -Unis prügelst wird schon eines bei rauskommen das es drauf hat dein Vermächtnis fortzuführen.

  • Wenn man fragt wie hoch der Steuersatz von Jeff Bezoz oder Elon Musk im Vergleich zum normalen Bürger ist, dann kann man gleichzeitig ja auch mal fragen, wie viele Arbeitsplätze Jeff Bezoz und Musk geschaffen haben und wieviele ein normaler Bürger schafft.

    Wie war das nochmal mit alle Menschen seien gleich?

    Die Ansammlung von Reichtum ist im Grunde eine völlig natürliche Entwicklung.

    Es war auch eine völlig natürliche Entwicklung, dass die meisten Menschen noch vor 200 Jahren mit über 30 regelmäßig an Krankheiten verendet sind.

    Glücklicherweise haben wir uns damit nicht zufrieden gegeben.

    Wie viele 12 Jährige kennst du, die sowas machen? Die Menschheit bringt halt Genies hervor. Musk oder Gates spielen für mich in einer ähnlichen Liga wie Mozart, Beethoven oder Einstein.

    Viele Kinder und Jugendliche beschäftigen sich mit Programmierung.

    Die meisten davon prahlen halt nur nicht damit und haben kein Vermögen was das BSP gleich meherer Länder übersteigt und dafür auch noch verehrt werden.

    Wenn Musk jetzt schon als Messlatte für Genies herhalten muss, dann sind unsere Standards de facto nicht mehr vorhanden.

    Sobald er seinen Mund aufmacht, kommt leider nicht viel Intelligentes dabei heraus.

    Sein Vermögen hat er mit einen netten Startschuss von Mama und Papa aufgebaut, Unsummen an staatlicher Förderung kassiert, mit dem er sich dann vorhandes know-how und Technologien eingkaufte, seinen Namen druntersetzte und neu vermarktet hat. Mit anderen Worten, Musk ist ein klassischer Kapitalist, welcher die Vorraussetzungen hatte sich Produktionsmittel anzueignen und darüber die Arbeits- und Schöpfungskraft seiner Mitmenschen zur eigenen Bereicherung auszubeuten.

    Möchte auch noch daran erinnern, dass Musk ein Corona Leugner ist und sich wie ein schreiendes Kleinkind verhalten hatte, als seine Werke in den USA Aufgrund mangelnden Arbeitsschutzes während der schwersten Pandemiezeit geschlossen wurden. Er ging dabei sogar so weit, dass er versuchte die US-Regierung zu erpressen und damit drohte die Fabriken ins Ausland zu verlegen.

    Besos Amazon stellte unlängst eine abgeschirmte Telefonbox in ein Werk, wo sich die Mitarbeiter*innen tolle Kurzfilme zur psychischen Gesundheit anschauen können. Leider haben sie nicht einmal Zeit auf die Toilette zu gehen und dürfen in Flaschen und Plastiktüten ihr Geschäft verrichten.

    Falls man mal einen Herzinfakt am Fließband hat, kommt auch erst jemand vorbei, wenn der Supervisor bemerkt, dass du deine Produktivität auf einmal nicht mehr erreichst.

    Gates, der ja noch zum Teil das Image eines Philanthropen hatte, hat dieses auch ziemlich verwirkt, als er sich vollständig gestreubt hatte gegen eine Patentfreigabe der Coronaimpfstoffe.

  • Das Argument Arbeitsplätze ist ein ziemlich mieses, ich habe mal nachgerechnet. Auf einen Arbeiter kommt bei Google fast 1 Million Dollar Umsatz, bei Amazon immer noch 300k. Ich bin mir sicher es gibt effizientere Wege Arbeitsplätze zu schaffen. Auf die gesamte deutsche Volkswirtschaft bezogen hätten wir nur 3,8 Millionen Arbeitsplätze bei der gleichen Verteilung (für Google), immerhin 12 Millionen für Amazon (die ja auch bekannt sind dafür das sie so gut bezahlen). In Wahrheit sind die Arbeitsplätze 10-fach höher, wodurch man sagen kann pro 100k Investment wird ein Arbeitsplatz geschaffen. Aber abgesehen davon ist Umverteilung elementar für jedes System, es gab schon immer massive Umverteilung und die Industrie ist nie gestorben. Natürlich heulen die immer herum, aber wie war es? In den USA War der Höchststeuersatz mal bei 80!!% in den 40-60, Zeiten größer Krise wie jeder Weiß, bis sie dann heute auf 40% abgesunken sind weswegen die USA in den letzten 40 Jahren durchboomte (Spoiler, das WAchstum blieb trotz der Steuersenkunden gleich, was damit heißt das letzlich nur mehr Wohlstand auf die eine Seite geschaufelt wurde). Aber wie wir sehen zahlen sie ja ohnehin nicht den regulären Steuersatz, sondern weniger als es der eigentlich Minimalsatz ist.


    Hinzu kommt das die Chancen nicht gleich verteilt sind, Reiche Menschen werden tendenziell reicher, sie haben die Mittel Politik zu beinflussen um reicher zu werden, sie haben die Ökönomie der Skaleneffekte auf ihrer Seite und Systemvorteile. Abgesehen von Netzwerken und besserer Bildung die sie weitergeben, wenn ein armer mal wirklich reich werden sollte. Aber selbst wenn man richtig fies ist und einem Bezos 90% seines Einkommen wegnehmen würde dann hätte er immer noch 18 Milliarden. Damit wäre er 2005 noch der 10. Reichste der Menschen der Welt gewesen, heute hat Platz 10 54. Eine schlappe Steigerung um das Dreifache innerhalb von 15 Jahren. Aber sicher hat die Arbeitsmoral von diesen Leuten nur zugenommen.


    Ein Mann wie Bill Gates, der ja lange Zeit der Reichste Mensch der Welt war, hat sicherlich aus unternehmerischer Sicht sehr gute Entscheidungen getroffen. Aber es wäre naiv zu sagen er hätte sie nicht getroffen wenn er am Ende nur 10 Milliarden gehabt hätte und nicht 90. Hohe Steuern, besonders progressiv, entmutigen keine Leute sich weniger zu bemühen. Ich kenne das eher von der anderen Richtung, das man bei geringen Einkommen wenn man es geringfügig steigert mehr zahlt und dadurch weniger hat. Aber besonders so wie das US-Steuerrecht meines Wissens in seiner Intention funktioniert würde es bei Reichen nie so funktionieren. Sie würden für jeden Dollar den sie mehr verdienen auch ein paar mehr Cents haben.


    Oder um es mal anders aufzuzeigen. In Großbritannien zahlen die ärmsten 10% Haushalte 47% ihres Einkommens für Steuern. Bei den Reichsten sind es nur noch 35% (bei den Spitzenverdienern, sprich Millionären und Milliardären bestimmt günstiger). Das sind nur Steuern, nicht lebenkosten. Auch ungerecht oder? Ganz abgesehen davon das ein System ohne Umverteilung in seiner Konsequenz zu einer Konzentratition alles Geldes auf eine kleine Gruppe führt, die sich wahrscheinlich auch noch heiratet und einmischt, sodass sie sich auch tendenziell reich hocherben (sprich wie Adelsgesellschaften, aber diesmal halt bloß ohne landesrechtlichen Verpflichtungen und mit Unternehmerischen Verstand).


    Es geht mir hierbei nicht darum das es Arme und Reiche gibt (die wird es nach Definition eh immer geben), sondern mir gehen besonders Superreiche gegen den Strich. Leute wie Bezos, die, wenn sie jedes Jahr 10% ihres Vermögen zählen müssten, langfristig um die 12 Millionen Euro zahlen könnte und damit 7% der Sozialleistungen in DT finanzieren würde. Und er würde sicherlich nichtmal ärmer werden.


    Und es werden nicht Genies entlohnt, es werden Unternehmer entlohnt durch das System. Es ist doch oft so das die wirklichen technischen Innovationen von Menschen gemacht werden die dann nicht die großen Gewinne einfahren (natürlich gehen sie nicht arm aus), aber die Gewinne von denen eingestrichen werden die es eben vermarkten können, wobei dann es genau genommen auch relativ egal ist um welches Produkt es geht. Klar haben Gates, Musk etc, die "Gründer" Kentnisse in ihren Bereichen, es sind ja auch keine Heuschrecken die durch die Länder ziehen und gute Ziele suchen. Aber spätestens in der zweiten Generationen ist das ja eh vorbei, der Urenkel von den "Innovativen" Rockefeller ist heute noch 160 Millionen Wert. Sicherlich wenig im Vergleich zum Ursprungsvermögen, aber trotzdem nach 100 Jahren noch respektabel. Klar, über Jahrtausende verteilen sich vermögen vllt. neu, aber auf lange Sicht sind wir alle Tot und deswegen leben wir auch nie. Wobei in Florenz die Reichsten Familien die gleichen wie vor 600 Jahren sind. Also vllt. doch keine große Verteilung. Denn zu wem fließt das Geld auch eher? Zu anderen Reichen. Das ist die gleiche Logik nach der am Ende einer Adelsegellschaft alles Adelig sind.


    John, erfinde du mal ein besseres Betriebsystem als Windows und ich wette mit dir du würdest dadurch nicht reich werden (aufgrund Pfadabhängigkeiten etc). Bezos hatte die ultimativ geniale Idee eines Online-Buchhandels (er hatte bestimmt auch als erste überhaupt die Idee das sowas möglich ist, wo sind die Ultrareichen Erfinder des Internets und von Programmiersprachen?), fairerweise relativ früh(1994) und war damit schon sehr erfolgreich (1996 Umsatz von 16 Millionen Dollar, ein Jahr darauf 150), was bei realer Betrachtung schon sehr viel ist. Aber es wuchs ja noch weiter und ironischerweise stieg der Anteil des Gewinns am Gesamtzumsatz immer weiter: Von 10.000 Millionen 2018 auf 21.000 2020 (der Umsatz selbst ist nur um 1/3 gestiegen, dh. die Gewinnmarge wurde erhöht und als Arbeitschbeschaffung wurde das Unternehmen immer ineffektiver).


    Genie ist sicher sehr Zweifelhaft, klar sind es keine dummen Menschen die Reich werden, aber wie gesagt, man wird ja nicht durch fortgesetze Innovation wirklich reich sondern allein dadurch das ein Unternehmen sich zu einem immer größeren Schneeball in einem expandieren Markt sich entwickelt bis sie alles erdrückt (was schon im 19 Jhr, ein Problem war, damals hat man solche Unternehmen zerschlagen vwas man meiner Meinung auch dringend tun müsste).


    Kurz zusammengefasst: Durch Märkte ballt sich Reichtum, die reiche Personengruppe wird prozentuall nicht groß wachsen und daher ist es enorm wichtig umzuverteilen und hohe Steuern halten keine Superreichen davon ab weiter zu wirtschaften.

  • Ich halte Bill Gates zumindest in innovativer Hinsicht für ein Genie. Das berechtigt ihn sicherlich dazu, einer der reichsten Männer der Welt zu sein. Trotz allem darf eine herausragende Begabung oder unvorstellbarer Reichtum nicht zu einem Sonderstatus über dem Gesetz führen und von jeglicher Verpflichtung gegenüber dem Staat entbinden.


    Auch diese moderne Ablasshandel Mentalität widert mich an. Ein schlechter Mensch kann sich doch nicht durch Millionenspenden rein waschen. Dietmar Hopp ist ein gutes Beispiel dafür. Er hat sich widerrechtlich eine Sondergenehmigung für seinen Dorfverein angeeignet und wenn die Menschen ihn deswegen ausbuhen, dann spendet er ein paar Millionen für örtliche Altenheime und meint, dadurch wären alle Verbrechen quasi aufgehoben.


    Deswegen sollte man solche Leute lieber gleich richtig zur Kasse bitten, dann häuft sich gar nicht so viel Vermögen für scheinheilige Spendenaktionen an und das Land hat direkt mehr Geld zur freien Verfügung.

  • Weil schon im Grundgedanken des Kommunismus, nämlich der gewaltsamen Enteignung der Bourgeoisie, der Sündenfall mit einprogrammiert ist, der notwendigerweise immer in den Totalitarismus und in die Gewaltherrschaft führen muss. Und diese Forderung geht auf Marx und Engels zurück, nicht auf Lenin.

    Gewaltsam? Sehr interessant. Wo fordert das Marx? Oder glaubst du, eine Enteignung kann nur gewaltsam sein, wenn es um Umverteilung geht?

  • Weil schon im Grundgedanken des Kommunismus, nämlich der gewaltsamen Enteignung der Bourgeoisie, der Sündenfall mit einprogrammiert ist, der notwendigerweise immer in den Totalitarismus und in die Gewaltherrschaft führen muss. Und diese Forderung geht auf Marx und Engels zurück, nicht auf Lenin.

    Gewaltsam? Sehr interessant. Wo fordert das Marx? Oder glaubst du, eine Enteignung kann nur gewaltsam sein, wenn es um Umverteilung geht?

    Im „Kommunistischen Manifest“. Natürlich kann das nur gewaltsam sein, wie sollte es sonst ablaufen? Anders wäre es völlig undenkbar. Die Leute geben wohl kaum freiwillig ihr gesamtes Eigentum ab. Und „despotisch“ ist ja auch unmissverständlich.


    Zitat:

    Der erste Schritt in der Arbeiterrevolution ist die Erhebung des Proletariats zur herrschenden Klasse, „die Erkämpfung der Demokratie“. Nach und nach werden die Produktionsmittel in den Händen des Staates, „d. h. des als herrschende Klasse organisierten Proletariats, zentralisiert“. Dazu sind vorübergehend despotische Eingriffe in die bürgerlichen Produktionsverhältnisse erforderlich.[8]In den fortgeschrittensten Ländern sind dies: Enteignung des Grundeigentums, starke Progressivsteuer, Abschaffung des Erbrechts, Beschlagnahmung des Eigentums von „Emigranten und Rebellen“, Errichtung einer monopolistischen Nationalbank mit Staatskapital, Verstaatlichung des Transportwesens, Vermehrung und Verbesserung der Nationalfabriken, der Produktionsinstrumente und Ländereien nach einem gemeinschaftlichen Plan, gleicher Arbeitszwang für alle, Errichtung industrieller Armeen, besonders für den Ackerbau, allmähliche Beseitigung des Unterschieds zwischen Stadt und Land, öffentliche und unentgeltliche Erziehung aller Kinder, Abschaffung der Kinderarbeitin der heutigen Form. Es gelte also, die alten Produktionsbedingungen aufzuheben, um die Klassengegensätze aufzuheben.

    Quelle: Manifest der Kommunistischen Partei – Wikipedia

  • John


    "Im Gegenteil war eine starke kommunistische Bewegung für Engels ein Mittel, um einen seiner Meinung nach andernfalls unvermeidlichen blutigen Konflikt zu vermeiden:


    "Sind diese Folgerungen richtig, m[eine] H[erren], ist die soziale Revolution und der praktische Kommunismus das notwendige Resultat unserer bestehenden Verhältnisse –, so werden wir uns vor allen Dingen mit den Maßregeln zu beschäftigen haben, wodurch wir einer gewaltsamen und blutigen Umwälzung der sozialen Zustände vorbeugen können. Und da gibt es nur ein Mittel, nämlich die friedliche Einführung oder wenigstens Vorbereitung des Kommunismus.“"


    "Primär war dabei stets die Forderung nach der Vergesellschaftung der Produktionsmittel, also der Enteignung des sich in Privatbesitz befindlichen Kapitals, um es mittelbar oder unmittelbar auf alle Menschen verteilen zu können. Engels schlug zu diesem Zweck 1845 eine allgemeine, progressive Kapitalsteuer[2] vor, die die bestehenden Steuern ersetzen sollte. "


    Ich will nicht leugnen, dass es zu Gewalt kommen könnte aber wenn die Bourgeoisie die Weitsicht hätte,in einer idealen Welt , würde es nicht zur gewaltsammen Enteignung kommen. Bedeutet meine Aussage, der Mensch ist der Fehler und nicht das System , ist valide.


    Kommunismus bei Marx und Engels – Wikipedia

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