[HRR alt] Brabanter Bote für Stadt und Land

  • Erste Ausgabe vom 16.11


    Neues aus Antwerpen und Brabant
    Neuigkeiten aus unserer schönen Heimat!


    - König Albert erliess den "Gutsbeschluss", laut dem ab sofort die Leibeigenen, die auf den Feldern des Königs
    arbeiten, von Abgaben befreit sind. Der Beschluss wurde allgemein positiv aufgenommen.


    - Graf Friedrich von Brabant untersagte den Antwerpern Bettlern gestern, Samstag den 15.11, an Feiertagen vor den
    Kirchen des Königreiches herum zu lungern, nachdem sich Bankier van der Laampe beschwerte hatte, da er nach
    eigener Aussage "von einem dreisten und vollschlanken Weibsbild in hochheiligem Orte unchristlich angegangen
    wurde, ihr sittenwidrigerweise ein Gastmahl zu bereiten, auf das man sich näher kennen lerne." Tatsächlich stellte es
    sich im Nachhinein herraus, dass es sich bei der Person um eine Küchengehilfin von Herr´n van der Laampe handelte,
    die den Bankier um mehr Essen anflehte, da sie sonst von den Knochen fallen würde.


    - Auf dem Hofe des Edwin Hoople, eine Stunde vor Antwerpen, wird zur Stunde feierlich die Glühwein-Saison
    begonnen, die vom Landwirtschaftsabgeordneten Julius Robertus persönlich eingeleutet wird, mit der traditionellen
    "Weindusche", in der Herr Robertus die erste Flasche des Jahres in die Zuschauermenge schüttet-


    Neues aus Frankreich
    Hier erfahren sie alles, was es in der Normandie und Paris zu wissen gibt.


    - Der Bischof von Lüttich wurde heute, nachdem er in der Kathedrale von Rouan die Messe gehalten hatte, auf dem
    Heimweg von einem Unbekannten überfallen und ausgeraubt. Dann schlug der Täter Hochwürden mit einer Keule in
    die Ohnmacht, aus der er drei Stunden später wieder erwachte. Die Ärzte bemühen sich zur Stunde um ihn, er wurde
    in die "Rote Laterne" gebracht, das Etablissement, vor dem sich der Überfall ereignete. Ein Indiz auf den Täter ist der
    starke Alkoholgeruch, der an Hochwürden haftete, der Täter scheint ein ausgemachter Alkoholiker zu sein.


    - In der Rou de Mourge in Paris wurde am Mittwoch dieser Woche ein neuer Buchladen eröffnet, in dem der Besitzer,
    Phillipp Rousseau vor allem erstklassige Kriminalromane verkauft, etwa den Bestseller "Das Holzpendel" von Autor
    Emund Allan Piot.


    Quo vadis, imperie?
    Unsere Rubrik, in der man alles über Vorgänge im ganzen Reich erfährt.


    - Der neue König von Böhmen, Prinz Eisenherz, hat das Amt des Kämmerers niedergelegt. Das ganze Reich wartet nun
    auf die Ernennug eines neuen Kämmerers durch den Deutschen König.


    - Der Polenkonflikt ist immer noch unabsehbar, die Fürsten sind sich uneins. Während manche die Rückdrängung der
    Polen fordern, werden teils gar Stimmen über eine völlige Vernichtung derer laut. Demnächst wird der Kaiser wohl
    einen neuen Reichstag berufen, auf dem über dieses Thema verhandelt wird.


    - Im Krieg gegen die französischen Seperatisten ist eine gewisse Stagnation eingetreten. Es geht nicht vor, aber man
    weiss nicht wirklich, wie man mit der Situation zurecht kommen soll.


    - In Lübeck wurde heute ein Gedenkgottestdienst abgehalten, zum gedenken an die tapferen Männer, die im Kampf gegen die Heiden ihr Leben liessen. Viele Grosse des Reiches fanden sich dort ein.



    Zum Schluss
    Hier erscheinen von nun an wöchentlcih ein Rätsel für die geneigten Leser, sowie ein kurzer Kommentar von Gesellschaftskritiker Jost Haschne.


    "Ein Hund sitzt auf einem Stuhl und kaut an einem Knochen. Vor ihm liegt ein Besen. Der Hausherr ist nirgends zu sehen, es regnet draussen und ist verdammt kalt und es stinkt furchtbar nach Rauch in der Wohung, aber man merkt, dass der Rauch abzieht. Weder Türe noch Fenster sind offen. Was ist mit dem Hausherren passiert?"


    "Nun, wie ironisch, dass Hochwürden gerade vor einem Freudenhaus überfallen wurde. Da sieht man mal, diesen Schurken ist garnichts heilig. Nicht einmal der heiligste Zufluchtsort verzweifelter Männer wird verschont, der sicherste Hafen, den sich ein Matrose nur denken kann."

  • Extraausgabe vom 18.11


    Antwerper Armee nimmt Brügge


    Heute, den 18.11, haben die tapferen Soldaten Brabants, die Stadtgarnison von Antwerpen, unter Führung ihrer Majestät, Graf Friedrich, die Seperatisten in Brügge vernichtet! Der Angriff war von langer Hand geplant und bis ins letzte Detail perfekt umgesetzt. Eine Stunde vor Sonnenaufgang war die zweite Kohorte unter Führung von Graf Friedrich vor Brügge angelangt, wo sie mit einigen Entsatztruppen aus Frankreich zusammenstiessen, die Prinz Gottfried aus Paris entsandt hatte. Die Spione des Königs hatten sich bei den Rebellen eingeschlcihen und die Tore für die Truppen geöffnet, die den feigen Feind nun vollkommen unerwartet überfielen und vernichteten. Mit diesem grossartigen Sieg hat König Albert wieder einmal seine Souveränitat bewiesen.

  • Ausgabe vom 25.02


    Neues aus Antwerpen und Brabant


    -Graf Friedrich von Namur, Graf von Brabant und königlicher Kanzler, erliess das "Metzger-Edikt". Dieses besagt, dass nur noch
    Montags bis Freitags geschlachtet werden darf, um am sonntäglichen Feiertag nicht den Gestank verderbenden Fleisches
    ertragen zu müssen.


    - In der Koppstrasse, Hausnummer 23, Antwerpen, wurde die erste Bibliothek des Königreiches gegründet. Die Institution wird
    von ihrer Exzellenz König Albert selbst gefördert. Im Moment besteht das Sortiment aus etwa dreihundert Manuskripten
    religiösen Inhaltes, zwölf Kochbüchern, zwei Handbüchern über die Jagd, neun Sammelsurien, drei Romanen, siebenhundert
    Bibeln und einer Abteilung von circa dreissig Büchern "speziell für Erwachsene". Die Mitgliedschaft und das Ausleihen der Werke
    ist kostenlos, wer die Bücher jedoch nicht in einwandfreiem Zustand, oder garnicht zurück bringt, hat mit bis zu zwei Wochen
    am Pranger zu rechnen, faules Gemüse inklusive.


    - Die Strassenkehrer und Müllmänner von Antwerpen haben sich zu einer Gewerkschaft zusammengeschlossen, damit der
    Konkurrenzkampf zwischen den beiden grossen Familien im Brabanter Müllbeseitigungsgeschäft, den van Huytens im Westen
    und den Meiters im Osten, nicht länger auf den Schultern der Gewerkschaft ausgetragen wird. Bürgermeister Lars Stevensson
    sprach von einem "wichtigen Schritt in die richtige Richtung".


    - In einer Kleinstadt südlich von Antwerpen wurden bei den Bauarbeiten für ein neues Bordell Überreste eines Menschen gefunden,
    zusammen mit ein paar alten Dornen in der Kopfhöhle.
    Brabanter Experten sind sich sicher, endlich das Jesusgrab gefunden zu haben, Theologen anderer Nationen stehen dem ganzen
    skeptisch gegenüber. Die Knochen wurden umgehend in einen Glaskasten in den Kölner Dom transportiert, wo sie jetzt der
    Öffentlichkeit zugänglich sind, das Ansehen der Knochen kostet zehn Gulden, davor beten fünfzehn Gulden und ein Ölgemälde
    von sich mit den heiligen Gebeinen fünfzig Gulden.


    Neues aus Frankreich


    - General Silberstein ist mit seinem Heer weiter nach Süden vorgestossen und hat heute die Grenze zur Grafschaft Toulouse
    überschritten. Nun wird endlich der Ring um die Franzosenfeste geschlossen und den Feinden ein weiterer Schlag versetzt.


    - Rouen wird belagert. Eine grosse französische Armee hat erneut die Grenzen zur Normandie überschritten und belagert nun die
    grosse Feste des Königreiches. König Albert ist umgehend mit seinem Heer aufgebrochen, unsere normannischen Brüder zu
    schützen, nachdem er die Belagerung von Caen gebrochen hat ( siehe Rubrik "Quo vadis, imperie?" ).


    - In Caen wurde das Hafenviertel renoviert. Die neuen Anlagen für den Fischfang wurden vom Pariser Stararchitekten Jean Paul
    entworfen. Am 01.03 ist die feierliche Einweihung durch Prinz Gottfried, den Statthalter von Caen.


    - Auf den Feldern vor Paris beginnt zur Stunde das grosse Brotfest. Drei Tage lang dreht sich vor den Stadtmauern alles um das
    braune Allzwecknahrungsmittel, in sämtlichen Mühlen und Bäckereien ausserhalb von Paris stehen die Türen für Besucher offen.
    Der Baron von Ile-de-France, des Königs jüngster Sohn, eröffnet das Fest. Im Vorfeld liess er das Polizeiaufgebot verdoppeln,
    er fürchtet Tumulte und Diebstähle in den Backstuben.


    Quo vadis, imperie?


    - Erzbischof Lukas von Köln wurde zum Kardinal ernnant. Experten schreiben ihm gute Chancen zu, in Bälde Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz zu werden. Man errechnet ihm auch gute Chancen, der nächste Papst zu werden.


    -König Albert I. bezwang vor wenigen Tagen ein Rebellenheer, das Caen belagerte. Die Briganten unter dem reichsweitbekannten
    Nullnummer-Adligen Abraham David Josef Detlef von der Habichtsheide wurden mit minimalen Verlusten geschlagen, der König
    und seine beiden Söhne, Graf Friedrich und Prinz Gottfriedm die ihn in die Schlacht begleiteten, trugen jedoch ein paar Narben
    davon. Von der Habichtsheide wurde gefangen genommen und wird am Sonntag dieser Woche mit vierhundert seiner Soldaten in
    Brügge öffentlich exekutiert.


    -Der Rechtsstreit zwischen dem Herzog von Bayern und dem Kaiser, respektive dem König von Böhmen, dessen Anklage vom
    Kämmerer, dem Herzog von Mailand, geführt wird, geht in die nächste Runde. Vor wenigen Tagen wurden die Verhandlungen
    aufgenommen, unter der Führung des im Eilverfahren zum obersten Richter des Reiches erklärten Herzog von Österreich. Bisher
    wurden noch keine Ergebnisse erzielt, abgesehen von erhitzten Gemütern und einem Sühnevorschlag des Kömmerers, der
    jedoch auf kein grosses Einverständniss stiess. Noch muss erst einmal die Schuldfrage geklärt werden.


    -Der Kreuzzug wächst. Viele deutsche Fürsten haben bereits ihre Heere mobilisiert, manche sind bereits von Pisa ins Heilige
    Land aufgebrochen. Bei uns erfahren sie die Erfolge in Palästina garantiert eher, als bei der nichtexistenten Konkurrenz.


    -Der Papst erliess das Kapitular von Pisa. In dem ellanlangen Register finden sich viele Reformen. Einzusehen ist das Kapitular
    bei ihrer örtlichen Kirche, am Portal.


    Zum Schluss


    "Ein Mann geht zur Stadt. Da kommen ihm vier Frauen entgegen. Zwei von ihnen tragen einen Sack mit zwei Katzen darin, eine einen Sack mit sieben Tauben und eine trägt einen Sack voll Weinbeeren. Wie viele Beine nähern sich demnach der Stadt?"


    "Da sieht man es mal wieder, Regenten sind Gottes Vertreter für uns auf Erden. Der Feind rennt in unserem Land rum, wie es ihm passt, und die göttliche Obrigkeit veranstaltet für uns eine Zerstreuung. Was könnte einen den schon besser von einem Dolch im Bauch ablenken, als zu erfahren, wie man Brot herstellt?"

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