Es braut sich was zusammen im Kaukasus. Georgien will seine abtrünige Provinz wieder einverleiben und Rußland greift militärisch auf Seiten der Separatisten ein. Beide Parteien beschuldigen sich, den Konflikt eskalieren zu haben. Da steht uns wohl einiges bevor, wenn eine Großmacht wie Rußland sich an einem Konflikt beteiligt, in dem die Grenzfragen nicht 100% klar sind.
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Rußland sieht sich anscheinend immer noch als Hausmacht vor Ort, genau genommen versucht man ja sich den Einfluß von Serbien bis in die Mongolei zu sichern. Georgien hat sich schon lange selbständig gemacht und wird auch nicht mehr in der Einflußbereich Rußlands zurückkehren, aber eine Unterstützung der Separatisten durch Moskau ist schon verlockend. Ich denke nicht, daß sich dieser Konflikt groß ausbreiten wird; wird wohl regional sehr begrenzt sein und bald wieder im Sande verlaufen. Einen Konflikt Georgien / Rußland halte ich für unwahrscheinlich, man kann aber nie wissen.
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Ich habe schon einmal einen Bericht über diese angespannte Siutation auf dem Kaukausus gelesen. Der Konflikt zwischen Osseten und Georgier ist alt.
ZitatDie Osseten wanderten im Mittelalter aus Gebieten südlich des Don in den Kaukasus ein. Zunächst lag Ossetien nördlich des Kaukasus. Im 4. bis 5. Jahrhundert migrierten die Osseten in südlichere Gebiete des Kaukasus. Im 5. Jahrhundert sicherte Georgiens König Wachtang I. Gorgassali den Darielpass mit einer Festung, um Angriffen der Osseten vorzubeugen.
Die Besiedelung des heutigen Südossetien durch Osseten begann schon im 5. Jahrhundert. 1842 wurde die russische Verwaltungseinheit Okrug Ossetien (dt. Kreis Ossetien) gegründet. 1918 bis 1921 war Südossetien Teil der von Russland unabhängigen Demokratischen Republik Georgien. 1920 proklamierten die Bolschewiki eine südossetische Sowjetrepublik. 1922 wurde es als Südossetischer Autonomer Oblast ein Bezirk Georgiens in der Sowjetunion.
Am 10. November 1989 beschloss der Oberste Sowjet des Bezirks die Gründung einer Südossetischen Autonomen Sowjetrepublik, die von der Sowjetunion wieder abgeschafft wurde. Es kam zum ersten Südossetien-Konflikt, der bis Januar 1990 dauerte. Georgische Nationalisten belagerten Zchinwali. Truppen des sowjetischen Innenministeriums versuchten, die verfeindeten Seiten zu trennen.
Quelle: Wikipedia
Der Konflikt besteht also schon seit ca. 1500 Jahren, die Fronten sind verhärtet und eine Verhandlungsbasis scheint zurzeit fern. In dem älteren Bericht wurden anderen aussgesagt, dass die Ossetier so gut wie kein Militär besitzen, lediglich Milizen, die bereit sind ihr Leben für die Freiheit ihres Landes zu geben. Daher baten sie einst die Russen um Hilfe, d.h. seit Jahren beherbergt Süd-Ossetien eine starke, russische Sicherheitstruppe.
Sollte es also wirklich weiterhin zu Kampfhandlungen kommen, dann kann dieser Konflikt wahrlich eskalieren. -
Hoffentlich kann man die Situation friedlich lösen. Was mich verwundert, warum Russland versucht die Stabilität seiner Nachbarländer zu mindern. Hofft es das sie für ihre Hilfe Anerkennung durch die neuen autonomen Staaten bekommt und so seinen Machtbereich erweitern kann?
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Wird wohl von beidem etwas sein. Der Kalte Krieg ist zwar vorrüber, aber in vielen Fällen schlägt sich Rußland doch immer noch auf die Seite, mit denen die USA nichts anfangen können. Ob das jetzt Serbien ist oder der Iran. Die USA stehen ja auf Seiten Georgiens, da ist so eine Trotzhaltung Rußlands nicht überraschend. Auch wenn ich auch denke, daß eine stabile Region für Rußland wichtig wäre.
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Zitat
doch immer noch auf die Seite, mit denen die USA nichts anfangen können
Ich sag nur Mudschahedin und Herr Hussein. Sie wollten zwar keinen autonomen Staat gründen, aber trotzdem haben sie das Land extrem destabilisiert.
Die Amerikaner sind nicht viel anders als die Russen.
Was ist eigentlich mit dieser kleinen Republik in der Ukraine am Fluss Dnjerpe?
Die wird doch auch nur von Russland unterstützt. -
Meinst Du Abchasien? Da überlegt man sich zur Zeit, ob man gegen Georgien eine zweite Front eröffnen möchte.
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Naja, vermute ähnliches wie Mogges. Rebellenüberfälle und Hinterhalte, usw., aber keinen großen Konflikt der die Grenzen verschieben könnte. Außer Russland kommt wieder auf Ideen
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Ich schätze so weit werden die Russen schon nicht gehn, und vielleicht in Georgien einfallen. Das wär zu schlecht für ihr Image.
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Ich hoffe es, aber schau dir mal die USA im Irak an, gut, da ging es um Öl aber ihr Image waren denen Schnurz-egal.
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Aber die USA hatten mit dem "Krieg gegen den Terror" eine mehr als eine gute "Ausrede", auch wenn es ihnen niemand geglaubt hat. Dieses Argument fehlt Putin und Genossen.
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Hier Mogges, ich meinte Transnistrien.
http://de.wikipedia.org/wiki/TransnistrienDer "Krieg gegen den Terror" wird aber auch von Russland geführt, z.Bsp. in Tschetschenien.
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Genau, die Russen sehen die Georgier eben kurzerhand auch als Terroristen an, im eigenen Land können sie genug Propaganda machen.
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Ach, die Russen haben kein Problem mit den Georgiern.
Ich denke sie versuchen einfach ihren Machtbereich zu erweitern und eine Art Sattelitenstaat zu errichten.Hier ein Bericht der DPA, laut dem wurde Russland um Hilfe gerufen.
ZitatDPA - vor 2 Stunden 44 MinutenMoskau/Tiflis (dpa) - Zur Verteidigung gegen die Militäroffensive aus Georgien hat die abtrünnige Region Südossetien Russland offiziell um bewaffneten Beistand ersucht.
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Die Behörden in der südossetischen Hauptstadt Zchinwali riefen die russische Führung auf, das Leben der Bevölkerung in der Konfliktregion zu schützen, meldete die Agentur Interfax. Medien berichteten am Freitag von vielen Toten und Verletzten. «Wir brauchen ein militärisches Eingreifen, damit der Krieg aufhört, der Aggressor gestoppt wird und die Seiten an den Verhandlungstisch zurückkehren», sagte Südossetiens Vertreter in Russland, Dmitri Medojew, am Freitag.Der Kreml teilte in Moskau mit, das Russland unter Leitung von Präsident Dmitri Medwedew gegenwärtig Hilfsmaßnahmen prüfe. Russland hat in der Region Friedenstruppen stationiert und bot die Aufnahme von Flüchtlingen an. Georgien erhebt seit langem den völkerrechtlich verankerten Anspruch auf die abtrünnige Region. Tiflis hoffe, Südossetien schnell einnehmen zu können, sagte der georgische Integrationsminister, Temur Jakobaschwili, laut Medien. Der südossetische Präsident Euard Kokojty wies Berichte zurück, Zchinwali werde bereits von georgischen Truppen kontrolliert.
Beobachter sprachen am Freitag von einem «handfesten Krieg» im Südkaukasus. Der georgische Präsident Michail Saakaschwili hatte am Donnerstag einen Waffenstillstand angeordnet. Die Feuerpause wurde aber wenig später gebrochen. Georgische Behörden begründeten das mit der «notwendigen Herstellung der konstitutionellen Ordnung». Eine offizielle Kriegserklärung gab es aber nicht. Der Konflikt reicht bereits Jahre zurück, in der kleinen Bergregion galt in den vergangenen Jahren ein brüchiger Waffenstillstand.
Und noch ein Video
http://de.news.yahoo.com/zoomi…-im-kaukasus-a411c04.htmlDa ist ganzschön was los, dass sind nicht nur einfach ein paar Schamützel.
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Hier Mogges, ich meinte Transnistrien.
http://de.wikipedia.org/wiki/TransnistrienDer "Krieg gegen den Terror" wird aber auch von Russland geführt, z.Bsp. in Tschetschenien.
Gehört das nicht zu Moldawien?
Hab heute Vormittag zufällig eine Dokumentation üder Russlands "eingefrorene Konflikte" gesehen auf Phoenix,eben dort wurde Abchasien und Südossetien behandelt, danach kam dann die Sondersendung für den Konflikt.
Das das russische Militär dort Blauhelm spielt, scheint wohl nur zum Schutz des russischen Kapitals zu dienen. Sie leihen geld damit Firmen expandieren können und damit die Anti-georgische Stimmung anhält. Dort gibt es eine Jugendgruppe die regelmäßig unter russischer Flagge demonstriert und ins Internet können,etc. Damit werden sie geködert. Der Vereinsleiter ist der Chef des örtlichen Geheimdienstes. Es hängen auch überall Plakate von Putin herum.
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Ja,stimmt. Transnistrien gehört zu Moldawien, liegt aber an der ukrainischen Grenze. Hab mich wohl etwas vertan.
Das Putins Partei den alten Tagen der Sowjetunion nachtrauert ist ja bekannt.
Allerdings muss man zugeben, dass Georgien hier als Agreesor angesehen wird und Russland hat dies natürlich dankend angenommen, um dort zu intervenieren.
Hoffentlich entwickelt sich daraus kein großer Konflikt und es kann scnell wieder für Frieden gesorgt werden. -
Das das russische Militär dort Blauhelm spielt, scheint wohl nur zum Schutz des russischen Kapitals zu dienen. Sie leihen geld damit Firmen expandieren können und damit die Anti-georgische Stimmung anhält. Dort gibt es eine Jugendgruppe die regelmäßig unter russischer Flagge demonstriert und ins Internet können,etc. Damit werden sie geködert. Der Vereinsleiter ist der Chef des örtlichen Geheimdienstes. Es hängen auch überall Plakate von Putin herum.
Und daß nicht internationale Blauhelme vor Ort sind ist wohl ein Zeichen dafür, daß das niemanden zu interessieren scheint. Ist ja eigentlich ein Witz, daß gerade Rußland, das sich im Konflikt nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, dort den Beschützer spielt.....
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Zitat
Und daß nicht internationale Blauhelme vor Ort sind ist wohl ein Zeichen dafür, daß das niemanden zu interessieren scheint.
Es muss alt wohl erst Sachen wie Massaker passieren, damit die Welt aufhorcht und die UN eingreift. Im Moment versucht man die Situation auf diplomatische Wege zu lösen.Hier übrigens der Grund, warum Russland sich so stark angagiert vom ORF
ZitatDie Lösung könne es nur geben, wenn man miteinander redet. Reden müsste Russland mit den Führern der Südosseten und sie dazu bringen, mit den Georgiern zu sprechen. Was den Konflikt wirklich entschärfen könnte, wäre eine weitgehende Autonomie innerhalb Georgiens. Das Problem dabei: Im russischen Nordkaukasus gibt es eine weitere ossetische Republik, nämlich Nordossetien. Und die besteht auf einer Vereinigung mit Südossetien. Das hieße aber im weiteren Verlauf, dass Südossetien in den russischen Staatsverband aufgenommen wird. Dass Russland zulässt, dass sich Nordossetien unabhängig erklärt, ist völlig undenkbar
So, ich füge mal ein paar neue Nachrichten aus den Krisenherd ein.
Georgien wird seine Truppen nicht abziehenZitatSaakaschwili nicht bereit zu Truppenabzug aus Südossetien
Der georgische Präsident Micheil Saakaschwili hat einen Abzug der georgischen Streitkräfte aus der abtrünnigen Teilrepublik Südossetien ausgeschlossen. Er gab der BBC World ein Interview.Auf die Frage nach einem Abzug fragte Saakaschwili zurück, warum man die „Streitkräfte vom georgischen Territorium zurückziehen“ solle. Saakaschwili zeigte sich bereit zum internationaler Verhandlung und zu einem Waffenstillstand, nicht aber zu einem Truppenabzug.
Es gibt erste Meldungen über die Opfer
ZitatBei den Kämpfen in der abtrünnigen georgischen Teilrepublik Südossetien sollen mehrere Hundert Menschen ums Leben gekommen sein. Dies meldete die international nicht anerkannte Führung der abtrünnigen Teilrepublik.
Der Spiegel meldete an späten Nachmittag sogar, es habe mehr als 1.000 beim Vorgehen der georgischen Streitkräfte gegeben.
Nach Berichten westlicher Medien nannte der Führer Südossetiens, Eduard Kokojew, das Vorgehen der georgischen Streitkräfte einen Völkermord.
Das russische Verteidigungsministerium meldete, bei dem Konflikt seien 10 russische Soldaten getötet worden.
Über die Zahl der Opfer herrscht derzeit keine Klarheit.
Mein Beileid -
Ok Leute jetzt wurde es ernst Georgien ist in Zchinwali einmaschiert und hat 2 russische Kampfjets abgeschossen.Die Russen natürlich schwören Rache und haben bereits Panzer über die Grenze geschickt.
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