Star Trek: Wie groß ist die Sternenflotte überhaupt

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  • Star Trek - Wie groß ist die Sternenflotte eigentlich?

    Da das Weltgeschehen und damit der Ausblick in die nähere Zukunft derzeit auch keinen Grund für Optimismus sind, beschäftige ich mich derzeit mit anderen Dingen. Da man über historische Sachen nicht schreiben darf, ohne dass irgendwelche Personen um die Ecke kommen, dann mal was ganz anderes. Man kann sowas im Internet dutzendfach nachlesen, keine Frage, aber einfach mal: just for fun!


    Eine Frage, die ich mir immer mal wieder gestellt habe – und über die Zeit auch für mich selbst beantwortet habe, ist tatsächlich die Frage, wie groß ist die Sternenflotte in Star Trek überhaupt. Aber alles, was nun folgt, sind nur meine eigenen Vermutungen und Schlussfolgerungen. Sie müssen daher nicht stimmen.



    Hauptindikator, um die Größe der Sternenflotte ermessen zu können, sind die vergebenen Registrierungsnummern der Schiffe, die man in den Serien und Filmen der sogenannten Prime-Zeitachse (also ohne Discovery, ohne Strange New Worlds – obwohl ich die Serie für mich selbst dazu zähle – und natürlich auch ohne den drei Kinofilmen der Kelvin-Zeitleiste [J.J.-Verse]).

    Auf Bilder der genannten Schiffe muss aber an der Stelle verzichtet werden. Ich empfehle da die Seite Deviantart, und da vor allem die schönen Typbilder des Artisten Enethrin. Die sind einfach klasse!

    Mit der dritten Staffel von Picard hat die Sternenflotte mit der USS Gregory Jein - NCC-103145 - die 100000er-Marke durchbrochen. Angefangen bei der 2151 in Dienst gestellten USS Enterprise – NX-01 –, dem Typschiff der sogenannten NX-Klasse und das erste Warp-5-Schiff der zu dem Zeitpunkt noch Erd-Sternenflotte, muss die Sternenflotte demnach bis in das Jahr 2401 hinein bereits über 100.000 Schiffe in Dienst gestellt haben.

    Natürlich muss nicht hinter jeder vergebenen Nummer auch ein tatsächlich in Dienst gestelltes Schiff stecken. Als Beispiel soll die Vorgehensweise der US Navy dienen. Wenn die USN neue Schiffe in Auftrag gibt, dann vergibt sie auch gleich die künftige Registrierung oder Kennung. Einen Name tragen die Schiffe zu diesem Zeitpunkt nicht, denn dieser wird in der Regel erst vor dem Stapellauf ausgewählt und bekanntgegeben. Wenn der Bau von Schiffen aber aufgrund von äußeren Begebenheiten aufgegeben bzw. annulliert wird, dann wird die einmal vergebene Nummer nicht noch einmal vergeben.

    So geschehen, nach den beiden Weltkriegen, als die USN ganze Schiffsserien annulliert hat, weil diese aufgrund des Kriegsendes nicht mehr benötigt worden. Es ist daher möglich, dass dies auch des Öfteren in der Historie der Sternenflotte geschehen ist.

    Die US Navy vergibt die Kennung ihre Schiffe abhängig von dem Schiffstyp. Innerhalb der USN kann daher im Prinzip die gleiche Nummer mehrmals vorkommen, entscheidend ist halt der Zusatz, dem man jedoch nie auf den Schiffen selbst findet. Träger haben heutzutage die CVN-Kennung [Carrier Vessel Nuke], gefolgt von einer Nummer; bei Kreuzern lautet sie CG [Cruiser Guided]; Zerstörer haben DDG [Destroyer Guided] etc. Wenn die USN eine neue Kennung/Schiffstyp einführt, dann fängt deren Nummerierung stets bei eins an, und wird dann kontinuierlich fortgeführt.

    Die Sternenflotte unterscheidet jedoch nicht zwischen den Schiffstypen. Die aktiven Schiffe bekommen alle eine NCC-Nummer verpasst. Wobei die Bedeutung des NCC-Präfix nicht geklärt ist. Des Weiteren sind die bekanntesten Kennungen:


    NCC – aktive Sternenflottenschiffe

    NX – Schiff in der Erprobung

    NAR – Zivilschiffe der Föderation


    Daneben existieren aber noch die Kennungen NFT, YLT, NSP, NC, NCD und BDR.


    Die Sternenflotte mag bei der Registrierung zwar nicht zwischen Schiffstypen unterscheiden, verfügt aber dennoch über verschiedene Typen im Einsatz. Der vorherrschende Typ ist das Forschungsraumschiff mit ausgeprägter Selbstverteidigungs- bzw. Angriffskomponente. Es mögen keine Kriegsschiffe im eigentlichen Sinne sein, doch suggerieren die Filme und Serien, dass Sternenflottenschiffe zu den kampfkräftigsten Einheiten gehören, die so im Weltall unterwegs sind. Dabei gibt es über die Zeit sehr große Raumschiffe wie die Constitution-, Ambassador-, Galaxy/Nebula- Sovereign- oder Odyssey-Klasse (Enterprise-F) über mittlere Typen wie die Miranda (Reliant)-, Constellation (Stargazer)-, New Orleans-, Springfield-, Cheyenne-, Akira-, Steamrunner (Appalachia)-, Intrepid (Voyager)-, Luna (Titan)-, NeoConstitution- oder Duderstadt-Klasse (Intrepid), bis hin zu kleinen Einheiten wie der Oberth- und Nova-Klasse (Equinox).

    Überraschend ist, dass selbst ultrakleine Raumer wie die Runabouts der Danube-Klasse, die man aus DS9 kennt und kaum größer als Shuttles sind, ihre eigene NCC-Kennung haben. Ebenfalls über eine eigene NCC-Nummer verfügen Scoutschiffe, wie das von Data aus Star Trek: Der Aufstand. Das gezeigte Schiff hat zwar keinen Namen, wohl aber mit NCC-75227 eine eigenständige Kennnummer.

    Die Sternenflotte setzt aber auch Passagierschiffe ein, wie die USS Jenolen (NCC-2010), die seinerseits den guten alten Scotty zu seinem Ruhestandsdomizil nach Norpin V fliegen sollte. Daneben setzt die Sternenflotte vermutlich aber auch Frachtschiffe ein, von denen man allerdings nie eines in den Filmen und Serien gesehen hat. Am ehesten gehen wohl die Schiffe der Wallenberg-Klasse als Frachtraumer durch, die man in Picard Staffel 1 gesehen hat, mit denen Admiral Picard viele Romulaner in den Föderationsraum evakuiert hatte, während ihre Sonne kollabierte, obwohl diese Schiffe eher als Tugs, also Schlepper, beschrieben werden. Bei der bekannten Kobayashi Maru ist nicht ganz klar, ob es ein Zivilschiff war oder doch eine Einheit der Sternenflotte. Das Schiff wurde offiziell nie gezeigt, einzig im New Trek von Abrams sieht man eine Version dieses Schiffes.

    Wenn man bedenkt, dass der Bedarf allein an Scoutschiffen und Runabouts in die tausende gehen muss, die noch dazu sicher nicht so lange wie die großen Schiffe in Dienst bleiben, dann erscheinen 100.000 Schiffe über einen Zeitrahmen von über 250 Jahren dann doch nicht zu viel.



    Über die Dienstzeiten von Sternenflottenschiffen ist nicht viel bekannt. Wie Marineschiffe, dürfte diese aber 30 Jahre oder mehr betragen. In einigen Publikationen ist auch eine Dienstzeit von 80 bis 100 Jahren angegeben, was wiederum eine beständig gute Wartung und Modernisierung voraussetzt.

    Für Verwirrung sorgt die Tatsache, dass man TNG zeitgleich mit den Kinofilmen der Kirk-Ära drehte, und man es für eine gute Idee hielt, zahlreiche Modelle aus den Kinofilmen auch in TNG und später DS9 zu übernehmen, obwohl zwischen den Filmen (2280er Jahre) und Serien (2360 - 2370er Jahre) an die 80 Jahre liegen. Was in finanzieller Hinsicht Sinn gemacht haben mag, machte innerhalb der Timeline so richtig keinen. Oberth-, Miranda- und Excelsior-Klasse kommen so auf an die 100 Jahre Produktionszeit – noch dazu äußerlich nahezu unverändert, auch wenn es von der Miranda-Klasse einige Subklassen gab. Und nicht zu vergessen, die im Jahr 2293 in Dienst gestellte Enterprise-B aus Treffen der Generationen, die eine modifizierte Excelsior ist – und als Modell in DS9 als Lakota noch einmal einen Auftritt hatte. Noch in den Massenszenen des Dominion-Krieges (2373 – 2375) gehören Schiffe der Miranda-u. Excelsior-Klasse zu den prominentesten Schiffen im Bild.

    Witziger weise haben die Macher seinerseits darauf verzichtet, auch das Modell der Constitution-Klasse für TNG zu verwenden, wohl um die Einzigartigkeit der Enterprise-A zu unterstreichen. Für die Schlacht von Wolf 359 (2367) sind aber zwei unbenannte Schiffe der Constitution-Klasse möglich. In den Serienszenen des Schlachtfelds kann man zwei zerstörte Untertassensektionen erkennen.

    Picard Staffel 3 dichtete dann mit der USS Constance, NCC-10367, für Shaw, dann ein neues Schiff für die Verlustliste hinzu. Noch dazu ein Schiff der Constellation-Klasse. Und wenn man die niedrige Nummer bedenkt, muss die Constance irgendwas zwischen 40 und 50 Jahre alt gewesen sein. Warum man aber ein neues Schiff dazu nahm, und damit den Canon brach, und nicht eines der vielen bekannten zerstörten Schiffe, wissen wohl nur die Macher.

    Auch bei dem Flaggschiff von Admiral Hanson nahm man Veränderungen vor. In TNG ist dies die USS Melbourne, NCC-62043, bei der es sich noch um ein Schiff der Nebula-Klasse handelte, dessen Modell allerdings statt der markanten Sensor-u. Waffenplattform am Heck, zwei zusätzliche kleine Warpgondeln hatte. Das Ganze nannte man Proto-Nebula.

    Für den Pilotfilm zu DS9 hat man dann aus der Melbourne eine Excelsior gemacht, die noch dazu die hohe Kennung behalten hat, was jetzt keinen Sinn mehr machte. Hauptgrund für die Änderung war wohl, dass man für eine Excelsior ein detailliertes Modell hatte, während man von der Proto-Nebula quasi nur ein Wrack hatte.

    Während die Set-Designer für TNG nicht viele eigene Schiffe bauen durften, haben sie für die Borg-Doppelfolge und der Schlacht von Wolf 359 gleich 6 neue Schiffsklassen kreiert. So die New Orleans-Klasse, die Cheyenne-Klasse, die Freedom-Klasse, die Springfield-Klasse, die Niagara-Klasse und die Challenger-Klasse, die alle vom üblichen Design etwas abwichen. Leider waren die Schiffe nur als Wracks zu sehen, weswegen Schiffe aus diesen Klassen später nie wieder zu sehen waren. Schade!


    Die Krux mit den Registrierungsnummern:

    In einer nun beinahe über 60jährigen Produktionszeit mit vielen Filmen und Serien haben es die Macher schon in der Original-Serie geschafft, dahingehend Verwirrung zu stiften.

    In dieser Serie sieht man an Sternenflottenschiffe nur Einheiten der Constitution-Klasse. Für das Typschiff USS Constitution ist die Kennung NCC-1700 angegeben, wobei die Enterprise mit NCC-1701 das zweite Schiff der Klasse war. Mit der USS Constellation brachte man aber alles in Unordnung, in dem man dem Schiff die Kennung NCC-1017 verpasste, wobei auffällt, dass die Nummer der der Enterprise ähnelte. Für das Modell nutzte man tatsächlich einen Bausatz der Enterprise und stellte die Nummer einfach um. Die 1017 ist aber leider Quatsch und alle Erklärungsversuche eigentlich sinnlos, trotzdem ist es drin. In Picard Staffel 2 kann man die Constellation NCC-1017 im Hintergrund in der Reihe berühmter Sternenflottenschiffe sehen, während sich Picard mit Elnor unterhält, bevor dieser auf die Excelsior hochbeamt.

    In Star Trek III taucht zum ersten Mal mit der USS Grissom, NCC-638, ein Schiff der Oberth-Klasse auf. Die Nummer suggeriert, dass das Schiff lange vor der Enterprise gebaut worden war, es sieht dafür aber zu modern aus. Auch das Brückendesign ist viel zu zeitgemäß. Es passt also nicht. Aber gut möglich, dass die Grissom auch ein Refit-Design ist. Der Originalentwurf demnach ein anderer war. Von der Grissom muss die Sternenflotte jedenfalls dann so begeistert gewesen sein, dass sie noch in den 2350er Jahren solche Schiffe neu in Dienst stellte – u.a. USS Cochrane, NCC-59318, oder Rikers erster Einsatz als Lieutenant, die USS Pegasus, NCC-53847.

    Noch in den Kinofilmen der 1980er Jahre haben die Schiffe der Sternenflotte vierstellige Zahlen, wobei die Excelsior mit der NCC-2000 die höchste hat. In TNG haben die aktuellen Designs dann hohe 60.000er Nummern und gehen schon stark in Richtung 70.000.

    Zur Zeit von TNG kann man vermuten, dass die Sternenflotte an die 20.000 bis 30.000 Schiffe in Dienst hat. Vielleicht sogar mehr, wenn man die Langlebigkeit mancher Schiffsklassen mitbedenkt. Die Zahl erscheint viel, aber das Raumgebiet der Föderation erstreckt sich allerdings auch über 8.000 Lichtjahre (First Contact) und viele Schiffe sind keine Tiefenraumforschungsschiffe. Zumindest erklärt das, dass die Sternenflotte immer zu wenige Schiffe zur Verfügung hat, um auf verschiedene Ereignisse reagieren zu können.

    Mit First Contact begann auch die Militarisierung von Starfleet-Designs. Egal ob Sovereign (Enterprise-E), Akira, Saber/Sabre, Norway oder Steamrunner, ein Einsatz als Kriegsschiff, um der Borg-Bedrohung zu begegnen, ist diesen Schiffen deutlich anzusehen.

    Unter Fans sorgte im Verlauf von DS9 nicht nur die Defiant für Furore, sondern auch ein Schiff, bei dem man es gar nicht beabsichtig hatte, nämlich die USS Centaur, NCC-42043. Auch wenn man das Schiff in nur einer Folge zu sehen bekommt. Ob es auch in den späteren Massenszenen vorkommt, kann ich nicht sagen, glaube aber nicht.

    Einen echten Fauxpas leistete man sich dann in der Voyager-Folge Flaschenpost mit der USS Prometheus, der man mit NX-59650 eine unglaubwürdig niedrige Kennung verpasst hat. Star Trek-Chefdesigner Michael Okuda war dies zu unangenehm, dass er die Kennung später auf NX-74913 änderte. In der betreffenden VOY-Folge trägt das Schiff natürlich aber weiterhin die niedrige Kennung.

    Das ganze mutet merkwürdig an, da in DS9 (Rätselhafte Fenna) bereits eine Prometheus aus der Nebula-Klasse vorkam, die die Kennung NCC-71201 hatte. Was aus diesem Schiff geworden ist, ist unklar. Entweder ist es im Dominion-Krieg verloren gegangen oder wurde umbenannt. Wie die Prometheus in VOY dann diese niedrige Nummer bekommen konnte, ist dennoch komisch. Gut möglich, das die CGI-Firma den Fehler verursacht hat.

    Für Konfusion sorgte auch die aus Voyager bekannte USS Equinox, NCC-72318, aus der Nova-Klasse, die es ähnlich wie die Voyager in den Delta-Quadranten verschlagen hat, wo die Crew des kleinen Schiffs mit erheblichen Problemen zu kämpfen hatte, und dabei fern von Moral und Ethik agierte. Die Equinox selbst ist aber nicht der Kontinuitätsbruch, sondern das Typschiff der Klasse, die USS Nova, deren Kennung mit NCC-73515 angegeben ist. Zumindest trug ein Schiff dieses Namens diese Kennung in Star Trek: Nemesis, als eines der Schiffe der Omega-Kampfgruppe, die der Enterprise gegen Prätor Shinzon zur Hilfe kommen sollte. Aber natürlich macht es keinen Sinn, dass das Typschiff einer Klasse, eine höhere Kennung trägt, als die Folgebauten. Allerdings ist auch nicht klar, ob es sich bei dieser Nova, um das Schwesterschiff der Equinox handelte.

    Auch Star Trek: Picard hat einige Probleme. Für Unmut sorgte die 1. Staffel nicht nur wegen der eher mäßigen Story, sondern auch wegen der Kreativlosigkeit bei der Flotte von Riker, in der die Schiffe alle derselben Klasse angehörten, nämlich der durchaus beeindruckenden Inquiry-Klasse und sich nur im Design der Warpgondeln leicht unterschieden.

    Für Staffel 2 gelobte man Besserung, und kreierte mit der neuen Stargazer aus der Sagan-Klasse, einen gänzlich neuen Schiffstyp, der toll ankam (jedenfalls bei mir) sowie eine neue Excelsior-Klasse, die nicht weniger gut aussieht. Gleichzeitig adaptierte man aus Star Trek Online gleich mehrere Schiffsklassen, die so in den Canon wanderten. Diese sind zwar wie für STO meist üblich, Neuinterpretationen alter, bekannter Klassen, aber man muss den STO-Designern zugutehalten, dass sie sich echt Mühe geben und es drauf haben. Gagarin-, Sutherland-, Ross- und Reliant-Klasse sind schick, zudem bekommt man auch die Luna-Klasse zu sehen, die bis dahin nur in den Romanen vorkam, zu der u.a. Rikers Schiff, die USS Titan, NCC-80102, gehört.

    Für Staffel 3 machte man aus der Luna-Titan, die NeoConstitution-Klasse. Ob so ein vollkommener Umbau wirklich Sinn macht, bei dem man das Original-Schiff überhaupt nicht mehr erkennt, sei mal dahingestellt. Aber den Machern war wohl klar, das aus der Titan einmal die Enterprise-G wird, und ein Schiff mit dem Namen Enterprise folgt natürlich gewissen Grundsätzen im Design. Dem musste man wohl gerecht werden.

    Dazu kreierte man mit der USS Intrepid, NCC-79520, aus der Duderstadt-Klasse wieder einen gänzlich neuen Schiffstyp. Die Kennung ist für ein Schiff aus dem 25. Jahrhundert aber viel zu niedrig. Nur zum Vergleich, die 2376 in Dienst gegangene Titan von Riker, trägt eine 80.000er-Kennung [siehe oben]. Für zusätzliche Verwirrung sorgt die USS Trumbull, die ein Schwesterschiff der Intrepid ist, und die die noch bescheuertere Kennung NCC-72370 erhalten hat. Mir ist unklar, warum?

    Ebenfalls neu, ist die Echelon-Klasse, bei der es sich im Prinzip um eine 2-Gondel-Version der Sagan-Klasse handelt.

    Für die Flotte beim Frontiers-Day übernahm man weitere Schiffe aus STO. So die Odyssey-Klasse (Enterprise-F), die Edison-Klasse, deren Vertreter USS Harlan mit NCC-52277 eine unsinnige Registrierung erhalten hat sowie die Pathfinder-Klasse (Voyager-A).

    Die in der Serie immer wieder getätigte Aussage, dass sich die gesamte Flotte bei der Erde zum Frontiers Day versammeln würde, kann nicht stimmen. Laut der sehr guten Seite Ex Astris Scientia sind es 339 Schiffe, von denen 82 namentlich bekannt sind, aber nur 73 sieht man auch.


    Für ein ständiges kleines Ärgernis, inzwischen jedenfalls, sorgt bei mir der allzu große Überhang an Menschen auf Sternenflottenschiffen. Auch das sich deren Namen immer nur auf die Erde beziehen ist unglaubwürdig. Den übrigen 150 Mitgliedsvölkern der Föderation dürfte das kaum gefallen.

    An komplizierten Masken kann es kaum liegen. Serien wie Babylon 5 haben das viel besser hinbekommen. Die Föderation ist wohl doch ein Homo-Sapiens-Sapiens-Club – nun ja, zumindest in den Filmen und Serien.

    Das es anders sein könnte, zeigt in DS9 die USS T'Kumbra, NCC-62100, aus der Nebula-Klasse, deren Crew sich ausschließlich aus Vulkaniern zusammensetzt. Gut möglich, das wir bisher immer den menschlichen Teil der Starfleet gesehen haben, und auch die anderen Völker, wie die Andorianer, Caitianer, Saurianer, Telleriten, Bolianer etc. eigene Schiffe besetzen – oder wenigstens einige -, wobei man auf die standardisierten Starfleet-Designs zurückgreift. Also verschiedene Flotten, aber ein einheitliches Kommando. Grundsätzlich steht es Starfleet-Mitgliedern aber wohl frei, wo sie dienen wollen.

    Das ist nur eine Vermutung und wird on-Screen auch nicht bestätigt, würde aber Sinn ergeben. Es ist schon schade genug, dass sich alle relevanten Föderationsorganisationen anscheinend auf der Erde befinden – aber irgendwo müssen sie ja sein.

    Komisch ist, dass kein Schiff nach den Mitgliedsplaneten, Raumkolonien oder deren Hauptstädten benannt sind.

    Nach dem Dominion-Krieg begannen die Kennungen der Starfleet-Schiffe mit 80.000er-Nummern, wie bei den neuen Schiffen der Luna-Klasse, um dann 2401 bei 103.000 anzukommen. Was bedeutet, dass zwischen 2376 und 2401 an die 23.000 Schiffe aller Klassen der Raumflotte zugelaufen sein müssen. Was ausgereicht haben dürfte, um die Verluste des Dominion-Kriegs auszugleichen und ältere Tonnage zu ersetzen.


    Als Anerkennung haben einige Schiffe und Schiffsklassen inzwischen die Namen nach verdienten Designern, VFX-Spezialisten, Modellbauern oder deren Angehörigen erhalten.

    Die Duderstadt-Klasse (Intrepid) ist nach Dorothy R. Duder (1952 – 2022) benannt, der Frau von Maskenbildner und Special-Effect-Künstler Doug Drexler, die unter anderen als Food Stylistin für ST: Enterprise arbeitete und 2022 an Krebs verstarb. Auch nach Drexler, der neben Star Trek auch an Battlestar Galactica beteiligt war, wurde ebenfalls ein Schiff benannt: die

    USS Drexler; NCC-97626, ein Schiff der Pathfinder-Klasse für Picard 3.

    Die USS Trumbull, NCC-72370, aus der Duderstadt-Klasse wurde nach dem 2022 verstorben VFX-Spezialisten Douglas H. Trumbull benannt, der unter anderen an ST: Der Film gearbeitet hat.

    Nach Chefdesigner Michael Okuda wurde mit der USS Okuda, NCC-74107, ein Schiff der Sovereign-Klasse benannt, das in Picard 2 und Picard 3 zu sehen war.

    Die zur Echelon-Klasse gehörende USS Sternbach, NCC-97942, ist nach Richard "Rick" M. Sternbach benannt, der seit ST: Der Film an zahlreichen Filmen u. Serien als visueller Designer an Star Trek mitarbeitete. Er fertigte Miniaturbauten von Stationen u. Raumschiffen an. Außerdem war er technischer Berater für DS9 und Voyager sowie ST: Nemesis, wo er Bauten des Argo-Shuttles und des neuen Warbirds der Valdore-Klasse anfertigte.

    Die ebenfalls zur Echelon-Klasse gehörende USS Cole, NCC-97938, ist nach der Grafikdesignerin Carole L. Cole – in den Credits als Lee Cole geführt - benannt, die u. a. an ST: Der Film u. ST: Der Zorn des Khan gearbeitet hat.

    Die USS Eaves, NCC-97261, aus der Pathfinder-Klasse ist nach Produktionsdesigner John Eaves benannt, der seit TNG an jedem Film und jeder Serie mitgewirkt hat. Das Design der Enterprise-E aus First Contact ist sein Werk. Ebenso viele Schiffe aus der Discovery-Pilotfolge, die Discovery selbst miteingeschlossen. Dazu auch an New Trek unter Abrams, sowie Picard u. Prodigy.

    Die USS Gregory Jein, NCC-103145, aus der Jein-Klasse, die nur als Illustration existiert und von John Eaves gezeichnet wurde, ist nach dem Modellbauer Gregory "Greg" B. Jein benannt, der 2022 verstarb. Seit TNG hatte er an Star Trek mitgearbeitet und unter anderen die Niagara-Klasse konzipiert.

    Die USS Curry, NCC-42254, die man aus DS9 kennt und insgesamt ein merkwürdiges Design darstellt, ist nach Dan Curry benannt, der als Modellbauer und VFX-Spezialist- sowie Producer für Star Trek gearbeitet hat. So hat er u. a. 7 Emmy Award gewonnen und war für 12 nominiert.

    Die Obena-Klasse aus Lower Decks, eine modifizierte Excelsior-Klasse mit Sovereign-Warpgondeln, ist nach dem Lower Decks-Art Designer Nollan Obena benannt.


    Und noch was: Caitianische Sturmtruppen müssen im Krieg gegen das Dominion mit den Jem'Hadar kurzen Prozess gemacht haben – sind ja schließlich sowas wie große Katzen. Oder Saurianer erst. Die müssen doch mehr können, als nur Brandy zu machen.


    Und damit soll es gut sein.


    Aber wie groß ist die Sternenflotte nun eigentlich. Um ehrlich zu sein, keine Ahnung. Nach meiner Vermutung sind es aber wirklich 20.000 bis 30.000 oder gar an die 40.000 Schiffe. Sehr viele sehr kleine Schiffe bekommen eine NCC-Nummer vergeben. Noch dazu gibt es verschiedene Hilfsschiffe, die es geben muss, aber die man praktisch nie gesehen hat. Hinzu kommt eine außergewöhnliche Langlebigkeit von Starfleet-Designs.

    Früher empfand ich solche Zahlen als zu überdimensioniert, aber inzwischen halte sich sie doch für möglich. Wenn man davon ausgeht, dass auch die anderen Mitgliedsvölker eigene Schiffe haben, haben müssen, dann kann das durchaus aufgehen. Die Namen der Schiffe, die sich zu 99,99 Prozent alle auf die Erde beziehen, mögen für den hiesigen irdischen Fernsehzuschauer sein, machen aber für die Föderation selbst so keinen Sinn.

    Das Raumgebiet der Föderation ist groß, und selbst eine Flotte von 40.000 Schiffen, von denen nur ein Teil sogenannte Deep Space Explorer sind, hätte enorme Probleme damit, dieses zu überwachen und weiterhin in die unerforschten Weiten vorzustoßen. Den Durchmesser der Föderation kann man mit 8.000 Lichtjahren nur schwerlich erfassen.

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