Zu allererst gibt man sämtliche Provinzen, außer jenen südlich der Alpen in Italien, Spanien und Afrika auf. Die Truppen, die jenseits dieser Grenzen stationiert sind, sollten nach Möglichkeit nicht aufgelöst werden, sondern in zügigen Märschen in die weiterhin besetzten Regionen zurückgezogen werden, um unnötige Kosten bei der erneuten Rekrutierung zu vermeiden.
Die Vorzüge von Italien und Spanien sind sehr einleuchtend: kleine Landgrenzen, und im Vergleich zu den Provinzen in Zentral- oder Nordeuropa, sind jene in Spanien und Italien regional kompakter und dehnen sich nicht in instabiles Territorium aus. Zudem bleibt zu erwähnen, dass diese Gebiete nach dem einsetzenden abfallenden Klima weiterhin eine gewisse, wenn auch geringe, Fruchtbarkeit bieten.
Als Folge der aufgegebenen Siedlungen, wird es zu großen Unruhen kommen. Diese dauern jedoch nur drei Runden an und lassen schnell in der Intensität nach. Dennoch wird man alle Hände voll zu tun haben mit den aufkeimenden Rebellionen zurecht zu kommen. Das Aufkeimen von Seperatistenfraktionen ist innerhalb der zuvor genannten Grenzen mit aller Gewalt zu unterbinden. Hier muss man eventuell mit kleinen Armeeverbänden eher flexibel agieren. Es wird die wohl schwerste Phase des Spiels sein. Jeder Fraktion im nördlichen Europa sollte mit Feindseligkeit begegnet werden. Bündnisse oder dem Einsetzen von Marionettenstaaten ist aufgrund der religiösen und kulturellen Differenzen in der Regel nicht zu trauen. Daher bietet es sich an Diplomatie an dieser Front ruhen zu lassen. Ich gebe sogar den Rat den dortigen Fraktionen stets mit Krieg zu begegnen – es ergibt sich daraus ein Vorteil, der sich erst später abzeichnet und auf den ich dann eingehen werde.
Da wir nur einen nennenswerten Handelspartner haben, nämlich das oströmische Reich, sehen wir von der Ausbeutung von vorhandenen Ressourcen eher ab. Auch Handelsgebäude im Allgemeinen sollten abgerissen werden. Statt Handelshafen stets auf Fischereihafen setzen und parallel den Aufbau von Nahrungsemporium und dem Auf- und Ausbau der Statthalterresidenz setzen. Ich empfehle bei der Landwirtschaft immer auf Vieh zu setzen. Ein allgemeiner Nahrungsüberschuss wirkt sich nachhaltig positiver auf das Reich aus, als der zusätzliche Gewinn durch Schafe oder der stark von den Erntebedingungen abhängigen Getreidewirtschaft. Sollten für bestimmte Gebäude Ressourcen benötigt werden, stets die kleinsten Abbaugebäude errichten, um Verschmutzung niedrig zu halten. Das sorgt für öffentliche Ordnung und beugt Unruhen vor. Industrielle Gebäude, wenn überhaupt, dann nur in der kleinsten Variante einsetzen aus demselben Grund. Ich habe nur auf diese gesetzt, als mir das oströmische Reich im späteren Spielverlauf zeitweilig den Handel kündigte, und ich plötzlich Geld generieren musste. Durch die bis dahin stabile Lage in meinen Provinzen konnte ich in zahlreichen Umbau durch den Bau von Zinngießereien und Gerbereien Einkommen generieren, aber es war zusätzlich noch nötig mein Heer eine Weile zu schmälern. Und da wären wir schon beim nächsten Punkt:
Es ist essentiell das Bündnis mit dem oströmischen Reich so vital wie möglich zu halten. Vor allem zu Beginn wird ein erheblicher Teil des Abkommens mit dem Handel mit dieser Fraktion generiert. Ein Abbruch der Handelsbeziehungen kommt in einer frühen Phase des Spiels einem Todesurteil gleich – ich hatte das Glück, dass ich erst später nachsichtig wurde, finanzielle Reserven hatte (wenn auch nicht große) und dementsprechend reagieren konnte…
In den Grenzregionen in Italien und Spanien ist es förderlich in den Bau von Wachstuben und deren Weiterentwicklung zu investieren, vor allem in erstgenannter Region, da dort sehr intensive und zahlreiche Angriffe stattfinden werden.
So weit so gut: in Spanien und Italien setzen wir vorerst auf Defensive. Ich hatte lange Zeit in Norditalien drei Armeen stationiert, die Angreifer zurückschlugen. Bei Bedarf konnte ich eine abziehen und ins italienische Kernland, Sizilien, oder sogar Karthago abziehen, um mit etwaigen Rebellionen umzugehen oder Angreifer zurückzuschlagen, die vom östlichen Mittelmeer heransegelten (obwohl das selten nötig war).
In Spanien waren Rebellionen wesentlich häufiger, weswegen ich dort ein Heer an der Grenze und ein weiteres, wenn auch kleines, mobil durch Spanien ziehen ließ, um Rebellionen niederzuschlagen. Dort bietet es sich sogar an ab und an Rebellionen aufkommen zu lassen, um durch das Niederschlagen von denselben die Traditionen einer Legion sehr schnell und effektiv steigen zu lassen. Man kann so auch andere Legionen anreisen lassen, Truppen verschieben und die Traditionen abwechselnd steigern.
Offensiv verhalten wir uns ausschließlich in Afrika. Wenn Westafrika erobert ist, gibt es dort keine Invasoren zu befürchten und dem wirtschaftlichen Ausbau steht nichts im Weg. Auf keinen Fall Marionettenstaaten installieren!!!
Die Goldmine in Spanien sollte möglichst schnell ausgebaut werden. Ein Statthalter, der die Korruption drückt, kann dort viel Geld erwirtschaften.
Bei eroberten Siedlungen habe ich alle kulturellen und religiösen Gebäude abgerissen. Landwirtschaftliche und sanitäre Anlagen können verschont werden, sofern sie ein Mindestmaß an Boni mit sich bringen (verhältnismäßig sind diese nämlich in der Regel ähnlich effizient oder gar effizienter als die römischen Entsprechungen).
Hat man diese geographische Ausweitung erreicht, wird das oströmische Reich zunehmend an Größe und Schlagkraft verloren haben. Es wäre töricht sich dem Norden zuzuwenden. Stattdessen gilt es über den Landweg in Richtung Ostafrika zu expandieren. Die dortigen Provinzen sind oft wesentlich gewinnbringender, als germanische oder gallische Siedlungen und können durch Fischereigebäude mehr Nahrung erzeugen. Es ist essentiell auf Zeit zu spielen. Man wird öfters Rückschläge erleiden und Legionen verlieren, da die dortigen Fraktionen alle verbandelt sind und man nur wenige Armeen anrücken lassen können wird, die noch dazu, zumindest zu Beginn, einen weiten Weg zu überwinden haben.
Man sollte sich auch darauf einstellen, dass die dortige Expansion ein höheres Intervall von Flotten und Armeen in Sizilien, Süditalien und Afrika mit sich bringt. Dafür wird das oströmische Reich militärisch entlastet und das Vorgehen gegen gemeinsame Feinde wird die Diplomatie sehr deutlich positiv beeinflussen.
Irgendwann in dieser oder kurz vor dieser Phase des Spiels werden die Hunnen als diplomatischer Partner auftauchen. Da wir die nördlichen Ländern feindlichen Stämmen überlassen haben und die Hunnen zu Beginn dort expandieren (und das in der Regel eher offensiv), hat man viele gemeinsame Feinde. Es ist absolut essentiell ein Bündnis mit den Hunnen einzugehen und dieses zu erhalten. Dies wird sich durch die gemeinsamen Feinde und die Tatsache, dass diese immer wieder in Grenzschlachten bekämpft werden, im Idealfall leicht realisieren lassen. Hier tut sich allerdings ein potentielles Problemfeld auf: oftmals sind bis dahin Hunnen und Oströmer verfeindet. Es ist weiser finanzielle Reserven in Form von Geschenken beiden dieser Fraktionen zukommen zu lassen, anstatt sie offensiv in Kriege zu verpulvern. Es ist eine Gratwanderung, aber es sollte sich arrangieren lassen beide Bündnisse aufrecht zu erhalten.
Während man also zögerlich, aber beständig in Ostafrika und im Nahen Osten expandiert, sollte man versuchen die wirtschaftliche Kraft ebenso langsam, aber beständig auszubauen. Man sammelt seine Kräfte, setzt sie sorgsam ein und wartet bis Attila geboren wird. Da wir mit den Hunnen gut Freund sind, wird Attila uns nicht offensiv begegnen. Bis dahin sollten die drei Armeen in Italien nach Möglichkeit fast schon volle Größe erreicht haben. Es kann übrigens vorkommen, dass hunnische Armeen in Italien in Plünderstellung gehen. Vollkommen egal – einfach ignorieren, bis deren Hauptarmee unter Führung von Attila die Alpen überquert. Wie gesagt – er greift nicht an, aber, wohl, weil es so programmiert wurde, zieht er ins italienische Festland. Dann vereinen wir die drei Armeen und greifen Attila an – so oft wie nur irgend möglich (automatischen Schlachtverlauf wählen; da gewinnt man mit wenigen Verlusten; auf offenem Feld tut man sich sonst gegen eine volle Hunnenarmee nur unnötig schwer); im Idealfall dauert das eine, im schlechtesten drei Runden. Man sollte ihn nach Möglichkeit nach Süden, also ins Landesinnere treiben, daher die Armeen so aufstellen, dass er dies bei der Flucht macht. Nach drei Schlachten war es das für Attila und das nimmt der Bedrohung der Hunnen viel weg. Unter Attilas Führung ist die Moral der hunnischen Truppen so formidabel, dass sie in jeder Einheit, selbst, wenn die Niederlage besiegelte Sache ist, und der General tot, bis zum letzten Mann kämpfen.
Ab diesem Zeitpunkt ist das Spiel quasi schon gewonnen. Ich habe die Länder nördlich der Alpen weiterhin den Barbaren überlassen und mich eher auf östliche Ländereien konzentriert. Es waren die nördlichen Stämme, die für mich die Hunnen als Fraktion ausgelöscht haben ohne großes Zutun auf meiner Seite (abgesehen von vier oder fünf Defensivschlachten). Erst, nachdem das Sassanidenreich mit seinen Marionettenstaaten stark verkleinert war, habe ich mich vorsichtig in den Norden gewagt. Dort habe ich weniger auf militärische Stärke und eher auf Diplomatie und das gegenseitige Ausspielen der Fraktionen gesetzt, während ich im Osten meines Reichs genau die andere Schiene fuhr.
Apropos: Besetzt keine militärischen Positionen. Es schadet nur der Loyalität der Generäle, die nicht gewählt werden (und das sind immer mehr als solche, die Ränge bekleiden) und die Vorteile, die daraus entstehen sind marginal. Es gibt eine schlechte Eigenschaft, die bei dem Herrscher der Fraktion zu massiven Geldverlusten führt (ich glaube es ist Geizhals) – diese kann jederzeit auftreten. In diesem Fall einen Attentäter auf ihn ansetzen. Dasselbe gilt für „Folterknecht“, das die öffentliche Zufriedenheit in allen Provinzen erheblich drückt. Immer auf ein Gleichgewicht der Macht im Senat achten, damit daraus keine öffentlichen Unruhen entstehen.
Militärische Gebäude nur in Einzelfällen bauen, Söldner bedacht und möglichst kurzfristig als integralen Teil der Heere verwenden (armenische Schleuderer und kurdische Bogenschützen sind da noch die nützlichsten Einheiten; das Rekrutieren von Katapulten ist hilfreich, aber sie sollten nach Einnahme der gewünschten Stadt wieder entlassen werden; die kosten reichlich Unterhalt; vereinzelt sind auch Schocktruppen wie Axtkämpfer oder Elefanten zu empfehlen; in sehr bedrängten oder engen Situationen kann man auch einmal die finanziellen Reserven in die Hand nehmen und alles rekrutieren was verfügbar ist; sollte man die Schlacht gewinnen, kann man sie immer noch entlassen, sollte man verlieren, war es eben auch eine einmalige Ausgabe; empfehlenswert sind zudem noch die berittenen Bogenschützen der Hunnen, aber nicht wegen ihrer Bögen, sondern wegen dem Sturmangriff – auf Nahkampfangriff stellen, anrennen lassen, Geschwindigkeit erhöhen und man durchbricht fast jede Formation).
Bei Agenten, die auf Landwegen unterwegs sind, immer darauf achten, dass sie zumindest bei jeder zweiten Runde eine Aktion setzen oder eine aktive Stellung einnehmen. Ansonsten erhalten sie, vor allem am Anfang ihrer Karriere, sehr schnell sehr nachteilige Eigenschaften. Das kann man auch vermeiden, indem man sie in Schiffen andocken lässt. Ich habe meine Spione immer eingesetzt, um in goldreichen Provinzen die Korruption zu drücken (genauso wie ich dort Statthalter mit dementsprechenden Eigenschaften eingesetzt habe), während Geistliche und Streiter die Frontarbeit erledigten.
Es ist im Übrigen möglich verwandte Frauen mit verwandten Männern zu verheiraten. Nicht, dass ich das per se gut finden würde, aber manche Eigenschaften von Frauen können sich sehr vorteilhaft auf einen Statthalter auswirken. Und genau bei diesen ist es möglich. Man muss auf das Familienfenster gehen. Dann geht man in den Bereich des Stammbaums, in dem sich die Frau befindet, danach öffnet man das Fenster mit den Statthaltern, das an der rechten Seite eingeblendet wird. Dann wählt man die Frau an, wählt Heiraten und klickt mit den Ring auf den vergebenen Statthalterposten (also das Porträt des Statthalters). Nachteilige Eigenschaften bei den Kindern wären mir nicht aufgefallen.
Beim Angriff eines Katapults die Kavallerie möglichst gedehnt und locker aufstellen. Wenn man ihr dann noch einen Zick-Zack-Kurs vorgibt, gibt es meist keine Verluste.