• Also das neue Material legitimiert Wikileaks ja wohl voll und ganz, wenn was dran ist.


    Problematisch wird es nur, wenn die Reaktion der Bevölkerung nicht angemessen ist, sprich ein Aufschrei durch die Welt geht.
    Und da das nicht passieren wird, können Politiker rund um den Globus bald ganz entspannt und unverholen das machen, was sie wollen.

  • Stern:


    Zum Thema Bevölkerung und Wikileaks:

    Zitat

    Berlin. Die Mehrheit der Deutschen steht Wikileaks ablehnend gegenüber. Laut dem ARD-„Deutschlandtrend“ finden es 53 Prozent der Befragten nicht gut, dass die Plattform vertrauliche Dokumente veröffentlichen.


    Die Mehrheit der Deutschen steht dem Enthüllungsportal Wikileaks ablehnend gegenüber. Laut dem am Donnerstag veröffentlichten ARD-“Deutschlandtrend“ finden es 53 Prozent grundsätzlich nicht gut, dass es eine solche Plattform gibt, „auf der vertrauliche politische und militärische Dokumente anonym veröffentlicht werden, die der Öffentlichkeit sonst nicht zugänglich sind“. 43 Prozent der Bundesbürger finden dies hingegen grundsätzlich gut.


    Konkret auf Wikileaks bezogen finden es demnach 31 Prozent richtig, dass das Enthüllungsportal vertrauliche Berichte und Einschätzungen von US-Diplomaten über Krisenherde und Politiker aus aller Welt veröffentlicht hat. Zwei Drittel der Deutschen (65 Prozent) sind hingegen der Ansicht, dass solche Dokumente weiterhin vertraulich beziehungsweise geheim bleiben sollten. Für die Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen befragte Infratest dimap von Montag bis Dienstag dieser Woche 1004 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch. (afp)

  • John, mach die Zitate kleiner, und setz links zu den Artikeln. Es gibt in deutschland eine ganze nwirtschaftszweig der sich daruf spezialisert hat zu lange Zitate zu finden und die Betreiber der Seiten wo Sie gepostet worden sind abzumahnen. Das ist kein Scherz.

  • Berlin. Die Mehrheit der Deutschen steht Wikileaks ablehnend gegenüber. Laut dem ARD-?Deutschlandtrend? finden es 53 Prozent der Befragten nicht gut, dass die Plattform vertrauliche Dokumente veröffentlichen.

    Gibt mehrere Umfragen dazu und sie unterscheiden sich je nach Seite, bei Spiegel Online glaub ich waren es 60% dafür, liegt wohl am unterschiedlichen Publikum, unterm strich dürfte es so 50:50, wobei das Gesamtbild vermutlich sehr viel differenzierter ist, gibt ja viele Leute die prinzipiell dafür sind, aber die Art nicht gut finden oder andere die prinzipiell dagegen sind, aber es doch gut finden wenn solche Sachen raus kommen.

  • Und es natürlich auch auf den Zeitpunkt der Befragung ankommt.
    Wenn man Leute direkt nach Veröffentlichung von amerikanischen Foltervideos im Irak fragt, ist die Zustimmung zu Wikilieaks bestimmt größer als jetzt nach dem Kasperltheater mit den Diplomatendepeschen.
    Kein Mensch glaubt an innerstaatliche Verstimmungen wenn es um Videos geht. Wenn man aber liest, daß die USA und Rußland gerade auf einem guten Weg zu Abrüstungsverhandlungen und einem gemeinsamen Raketenschirm waren, sich also deutlich annähern und dann werden amerikanische Diplomaten zitiert, die Rußland, Putin und alle anderen Politiker als unzivilisierte Affen und Teile der Mafia bezeichnen, ist das mehr als unglücklich aus der Sicht der Befragten, da kontraproduktiv.

  • Unglücklich?
    Unglücklich ist es aber auch, daß man es gar nicht mehr gewohnt ist mit offenen Karten zu spielen und sich hinter Oberflächlichkeit und leerem Geschwätz versteckt. Diplomatisch halt.
    Putin wird schon wissen wie wo über ihn gedacht wird, es ist ihm aber völlig egal. Dafür hat er seine Leute, die mit viel Mühe solche Informationen sammeln. Gut, nun gibt es sie gratis in I-Net.
    Genau wie die Meinungen über deutsche Politiker. Da wurde offensichtliches noch mal in schriftform festgehalten und in´s Netz gestellt. Wenn einem das Spiegelbild nicht gefällt, bringt es auch nichts den Spiegel zu zerschlagen. Der Spiegel ist in Ordnung, er zeigt nur das was alle sehen.

    [i]„Das Geld ist der allgemeine, für sich selbst konstruierte Wert aller Dinge. Es hat daher die ganze Welt, die Menschheit wie die Natur, ihres eigentümlichen Wertes beraubt.
    Das Geld ist das den Menschen entfremdete Wesen seiner Arbeit und seines Daseins, und dieses fremde Wesen beherrscht ihn, und er betet es an."
    [align=center][color=#ff6600]Karl Marx.

  • Klar ist es Putin egal, wie die USA über ihn denken.
    Es ist ihm aber mit Sicherheit nicht egal, daß Drittstaaten wissen wie die USA über ihn denken.


    Keiner der namentlich genannten Politiker weltweit wird die Sache mit einem Schulterzucken wegstecken, auch wenn man jetzt versucht die Angelegenheit diplomatisch gelassen darzulegen.
    Wikileaks sollte sich meiner Meinung nach auf andere Veröffentlichungen konzentrieren und nicht auf so einen Kleinkariertkram.

  • Unglücklich ist es aber auch, daß man es gar nicht mehr gewohnt ist mit offenen Karten zu spielen und sich hinter Oberflächlichkeit und leerem Geschwätz versteckt.


    Das ist jetzt aber ein wenig naiv. Diplomatie hat noch NIE mit "offenen Karten" gespielt. Es ist das Wesen der Diplomatie, dass sie mit "verdeckten Karten" spielt. Anders kann das zum Teil garnicht funktionieren. Läuft doch im Alltag genauso. Du gehst ja auch nicht zu Deinem Chef und sagst ihm ins Gesicht und vor versammelter Mannschaft, dass Du ihn für ein Arschloch hälst. Auch wenn Du vielleicht in der Kneipe über ihn ablästerst. Warum sagst Du das nicht? Weil Du Deinen Job verlieren würdest und er einen Mitarbeiter.
    Genausowenig gehst Du i.d.R. zu Deiner Freundin hin und antwortest auf die Frage: "Schatz findest Du mich eigentlich zu dick?" mit "Ja Schatz, das tue ich!". Warum sagst Du das nicht? Weil es nur Nachteile bringt. Bei der Diplomatie ist es genauso. Man kann denken, dass man Kim Jong Il für ein fettes Schwein hält, aber man sollte es ihm nicht gerade beim Essen sagen.

  • http://www.spiegel.de/netzwelt…tik/0,1518,732611,00.html


    So so, angeblich gab es Angriffe auf die Seite und deswegen ist wikileaks.org down und man weicht auf wikileaks.ch aus.
    Dauert nicht mehr lange und man mietet sich Server in Nordkorea.
    Für wie doof halten die einen eigentlich? Die US-Regierung übt einen enormen Druck aus, sei es auf Amazon, die den Server zur Verfügung gestellt hatten und Tableau Software oder jetzt auf EveryDNS.
    Die schwedische Staatanwaltschaft und die Vergewaltigungsvorwürfe, der Haftbefehl von Interpol, die Morddrohungen in England diese Woche.
    Geht´s noch auffälliger?


    Btw: wenn ich die IP aus dem Artikel verfolge komme ich in Roubaix raus und nicht in der Schweiz.

  • Naja ich begrüße Wikileaks, acuh wenn sich daraus vielleicht mal kurzfristig Nachteile ergeben können, finde ich die Botschaft, dass Geabren hinter verschlossenen Türen aufgedeckt wird und werden kann sehr viel wichtiger für eine friedvolles Zusammenleben.
    Man stelle sich vor, es werden Ahmadinedschafs Pläne udn Notizen aufgedeckt. Evt. Sachen zur Wahlfälschung udn Wählerbetrug. Sowas wäre doch der Hammer.



    Alleine wegen solcher süffisanten Passagen begrüße ich dann auch Wikileaks
    Da sagt noch einer die Amis haben keinen Humor:


    http://www.spiegel.de/politik/…and/0,1518,732056,00.html



    sogar der Part über den Erkenntnisgewinn finde ich sehr interessant:

    Zitat

    True wilderness, even in mountainous Bavaria, hasn't really existed in Germany for generations -- nature is good, as long as it is controlled, channeled, and subdued.

    Ich glaube die Amis haben da recht. So bekommt man ganz gut den Spiegel vorgehalten.
    Vielleicht wirkts ja auch bei Putin und Konsorten, wenn diese zu soviel Selbstreflektion in der Lage sind.

  • Aber daß sich die angeprangerten moralisch ändern werden, wird ja wohl nicht passieren. Den pädagogischen Effekt halte ich für minimal.
    Man paßt einfach besser auf seine Dokumente auf in Zukunft und macht weiter wie bisher.
    Es wird immer ein Leck geben, so viel ist auch klar. Aber man minimiert das Risiko indem Vertaruenspersonen einfach besser überprüft werden bevor man sie auf Posten setzt.

  • Es wird immer ein Leck geben, so viel ist auch klar. Aber man minimiert das Risiko indem Vertaruenspersonen einfach besser überprüft werden bevor man sie auf Posten setzt.

    naja ich hab da mal ne Arbeit drübergeschrieben, ging zwar eher um das Den Haager Kreisgverbrechertribunal und wie sich das, bzw. eine mögliche Verfolgung auf die Despoten dieser Welt auswirkt, aber den Schluss kann man wohl übertragen.
    Solche Menschen wollen in Frieden und großer Anerkennung ihren Lebensabend verbringen. Sie wollen dass man sie bewundert. Sie wollen ihre Macht behaubten. Sie wollen nicht an den Pranger gestellt werden.
    Und dies macht Wiki Leaks indirekt
    Es deckt auf und prangert dadurch an.
    Von daher kann man evtl. dadurch doch ein vorsichtigeres Vorgehen erwarten, wenn zu erwarten ist, dass bei allzu pblen Exzessen die Internetcommunity aufschreit, was zu Ansehens und Machtverlust führt.

  • Es mag sein, daß sich diverse Personen ein vorsichtigeres Vorgehen zulegen, aber moralisch ändern werden sie sich nicht.
    Daß das Statedepartment ( um mal beim aktuellen Fall zu bleiben ) seit Jahrzehnten Daten und Profile sammelt, hat wahrscheinlich niemanden ernsthaft überrascht, nur die Arroganz der USA, die aus diesen ersichtlich wird.
    Und die Arroganz werden die USA auch nicht ablegen, sie werden weiterhin Berichte sammeln, nur von nun an einfach besser darauf aufpassen.


    Nebenbei bemerkt: lest Ihr eigentlich nur die Berichte über die Berichte oder direkt bei Wikileaks selbst?

  • Sicher ist assange Staatsfeind Nr. 2 in den USA. Die Vorwürfe wg. der sex. Belästigung sind doch nur vorgeschoben, genauso wie bei Kachelmann. Haben denn die Staatsanwaltschaften keine wichtigeren Fälle?
    Ich hoffe, daß er es schafft nicht vorGericht gestellt zu werden und, daß Wikileaks noch mehr brisante Ereignisse veröffentlicht. Das nächste mal, soll es ja um Gangsterbankern gehen! Ich wünschte mir, so was gäbe es auch in Deutschland. :ninja:

  • Guck doch mal auf deren Website, da stehen noch ganz andere Sachen.
    Wikileaks ist ja weltweit tätig und einer der Mitgründer ist auch Deutscher.


    Und wenn es von deutschen Banken interessanteres zu vermelden gibt als eine Schreibtischnummer des Vorstandvorsitzenden der Commerzbank mit seiner Chefsekretärin, werden wir auch aus dem deutschen Bankensektor Neuigkeiten lesen können.

  • Geht´s noch auffälliger?


    Warum? Ist doch logisch, dass die versuchen Wikileaks dicht zu machen. Kann ich voll und ganz nachvollziehen und finde ich aus staatlicher Sicht auch richtig.


    Die Vorwürfe wg. der sex. Belästigung sind doch nur vorgeschoben, genauso wie bei Kachelmann.


    Was weißt Du, was wir nicht wissen?

  • Na von den selbstgefälligen Urteilen seitens der USA, die neben jedem der Politiker stehen.
    Und zwar natürlich ausschließlich aus Sichtweise der USA und dem Nutzen, der sich für sie ergibt.


    Beispiel Guido: neben den Einschätzungen der einzelnen Personen standen ja auch Bewertungen. Guido ist nicht Joschka ist nicht Genscher.
    Recht einfach rauszulesen, daß Guido am wenigsten den Erwartungen der USA entspricht, Genscher zur Primetime aber schon.

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