Beiträge von Grimbold

    Von ihrer Überlegenheit überzeugt, schritt die gegnerische Infanterie energisch gegen die meine. So schnell eilten die abgesessenen Ritter vorwärts, dass meine Kavallerie an den Flanken kaum Platz fand, um mit eingelegter Lanze zu stürmen. Auf der rechten Flanke gelang ein solcher Angriff als Erstes (auf dem Screenshot im Hintergrund), während meine Ritter auf der Linken noch manövrierten. Gegnerischen gepanzerten Reiter gelang hier jedoch ein erfolgreicher Angriff gegen französische Speerträger, die zurückwichen (Vordergrund). Rechts neben ihnen war uns das Schlachtenglück wiederum hold - flämische Pikeniere hielten ihre Reihen geschlossen und konnten abgesessene Ritter in Unordnung bringen.


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    Auch auf der äußersten linken Flanke begann das Gefecht gut. In Unterzahl banden einige meiner Ritter die Besten meines Gegners, während wenige Meter entfernt das Banner meines Oberbefehlshabers, Joscelin D'Aubert in die Reihen gepanzerter (!) Speerinfanterie brach und ungepanzerte gegnerische Infanterie zersprengt werden konnte (rotes Oberteil der HRR-Standarte).


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    Nach wenigen Minuten ging der Schlachtplan im Zentrum vollständig auf. Die gegnerischen Fernkämpfer auf dem Galgenberg hatten nur wenige Bolzen und Pfeile abfeuern können, bevor die Schlachtreihen aufeinander getroffen waren. Anschließend konnten sie nur wenige, gezielte Schüsse abgeben, um den eigenen Kämpfern nicht in den Rücken zu schießen. Mit Schrecken sahen sie die Fleur-de-lis näherrücken und immer mehr Gruppen der Ihrigen die Flucht ergreifen.


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    Nach kurzem, scharfem Handgemenge war die Schlacht entschieden. Denn die generische Kavallerie auf dem linken Flügel konnte von unseren Reitern davon abgehalten werden (siehe Screenshot), in den Kampf um das Zentrum einzugreifen, die gegnerische Infanterie war in Flucht begriffen und den Besetzern des Galgenbergs blieb nichts anderes übrig, als diesen zu räumen. Das Ende der Schlacht wurde dadurch herbeigeführt, dass die Siegbedingungen eingehalten wurde, nach denen mindestens 40% der gegnerischen Streitmacht auf der Flucht sein müssen, während höchstens 25% der eigenen Truppen am Davonlaufen sein dürfen (in diesem Fall flohen 48% von ihnen und 15% von uns).


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    2540 gegnerischen Verlusten, die Hälfte davon gefangen genommen, standen 717 eigene gegenüber. In Zahlen drückte sich die schlachtentscheidende Rolle der französischen Kavallerie dadurch aus, dass sie ungefähr halb so viele Verluste zu beklagen hatte, wie die Infanterie, also überdurchschnittlich viele.


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    Vor einigen Wochen ist Field of Glory II: Medieval erschienen. Dabei handelt es sich um ein eigenständiges Spiel (25 Euro falls man FoG II noch nicht besitzt, ansonsten 20 Euro). Jedoch ist die Engine und damit auch das Gameplay gleich wie im Vorläufer zur Antike, sodass der einzige Unterschied im anderen historischen Kontext besteht. FoG II M bietet momentan (DLCs sind in Arbeit) Fraktionen des europäischen Hochmittelalters von 1040 bis 1270. Eine Zeit in der schwere Kavallerie die Heere dominierte, was den taktischen Fokus angeht, abgesehen von einigen Ausnahmen wie den Mongolen, den baltischen Stämmen und den Schotten. Dafür verantwortlich waren technologische Entwicklungen, vor allem die Einführung des Steigbügels, der den Kampf mit eingelegter Lanze ermöglichte, welcher für die überragende Schockwirkung der schweren Reiterei verantwortlich war, als auch die soziale Vorherrschaft des Adels, der in der Lage war die Kosten eines Ritterlebens zu tragen (Lebensführung, Ausrüstung, Gefolge). Die herausragende Bedeutung der im Lauf der Zeit immer schwerer gepanzerten Reiter manifestierte wiederum ihre soziale Stellung im feudalen System. Im Spiel werden solche Einheiten als “Knights and Sergeants” bezeichnet. Dem liegt zugrunde, dass wenn Ritter in geschlossenen Formationen kämpften, sie einige (üblicherweise einer, zwei oder drei) ihrer nichtadeligen Gefolgsleute an ihrer Seite hatten. Diese waren selbst gut ausgerüstet und unterstützten ihre Herren im Kampfgetümmel. Im Folgenden verwende ich für solche Formationen schlicht den Begriff Ritter, schwere Kavallerie oder gepanzerte Reiterei. Trotz aller sozialen Dominanz waren sie im Feld nicht unbesiegbar – panzerbrechende Armbrüste, entschlossene Infanterie mit Stangenwaffen und abgesessene Ritter, häufig in Kombination miteinander, konnten Sturmangriffe schwerer Kavallerie zurückschlagen, vom schlachtbestimmenden Faktor des Terrains ganz zu schweigen (siehe bspw. Die Schlacht von Schaulen 1236).


    In einer ersten Multiplayerschlacht versuchte ich mich, was die Zusammensetzung meiner Streitmacht und den taktischen Einsatz der Einheiten angeht, einigermaßen am historischen Vorbild zu orientieren. Mein Gegner wählte den Zeitraum um 1100 als Kontext und befehligte Truppen des Kaisers des Heiligen Römischen Reichs, ich die des französischen Königs. Er wählte einen Ansatz, der in gleicher Weise für viele Armeen der Antike hätte gewählt werden können, dadurch aber nicht automatisch aus dem historischen Kontext des Hochmittelalters fällt. Man könnte ihn fast als zeitlos bezeichnen – schwere Infanterie im Zentrum, eine Reihe von Plänklern und Fernkämpfern zur Abnutzung des Gegners und zur Wahl des Terrains, Kavallerie an den Flanken. Für mich sollte die gepanzerte Reiterei die Entscheidung bringen. So führte ich so viele Ritterformationen wie möglich mit mir, ließ zwei von ihnen jedoch zu Fuß kämpfen, um meine Infanterie zu unterstützen. Letztere bestand aus zwei guten Einheiten flämischer Speerträger, einigen leichten Truppen mit Blankwaffen, zur Ausnutzung von Lücken (deshalb in der zweiten Reihe aufgestellt) sowie dem Rückgrat zeitgenössischer Armeen, klassischer Speerinfaterie (im Spiel “Defensive Speermen”). Auf Fernkämpfer verzichtete ich fast vollständig, lediglich eine Einheit Plänkler sollte die Infanterie für kurze Zeit von den gegnerischen Fernkämpfern abschirmen.


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    Zahlenmäßig war er im Vorteil (5000 gegen 3700 Mann), außerdem wurde seine linke Flanke durch einen Hügel (der Galgenberg) geschützt und gestärkt. Sein rechter Flügel beheimatete den Großteil seiner Ritter. Diese aus dem Feld zu schlagen, wäre für mein größeres Kavallerieaufgebot keine besondere Schwierigkeit gewesen, hätte jedoch Zeit gekostet. Bis dahin hätte seine überlegene Infanterie mein Zentrum aufgerieben. Aufgrund seiner zahlreichen Fernkämpfer zwang er mich in die Offensive. So blieb also nur eins: Meine gepanzerte Reiterei gegen sein Zentrum anzusetzen und auf die Schockwirkung der französischen Ritter zu vertrauen. Dafür wollte ich meinen Gegner so lang wie möglich im Glauben lassen, dass meine Reiter auf den Flanken bleiben würden und ließ diese hierfür erst im letzten Moment nach innen eindrehen (rote Pfeile). Dieser Plan erschien auch aus einem anderen Grund plausibel – durch das schnelle und hoffentlich unerwartete Vorpreschen meiner gepanzerten Reiter sollten Zeit und Gelegenheit minimiert werden, in der diese dem Beschuss der deutschen Armbrüste und Bögen ausgesetzt werden würden. Dabei hatte ein kleinerer Teil der Ritter die undankbare Aufgabe, seine schwere Kavallerie zu beschäftigen (schwarze Linie) und zu verhindern, dass jene in die Kämpfe im Zentrum eingriffen.


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    Doch ein Durchbruch im Zentrum war nicht garantiert, schließlich standen dort seine abgesessenen Ritter, die über schwere Stangenwaffen verfügten (im Spiel “Heavy Weapon”) und nicht weniger gepanzert waren als ihre aufgesessenen französischen Pendants.


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    Fortsetzung folgt.

    Danke auch von meiner Seite für den schönen Bericht. Das sieht nach einer herausfordernden Ausgangslage aus. Man kann es deinem Gegner nicht verdenken, dass er die Flusslinie hält, sodass seine Männer eine Chance gegen die Legionäre haben. Da sich eure leichten Truppen jetzt mehr oder weniger aufgerieben haben, scheint ein Angriff über den Fluss unumgänglich oder? (das Szenario vorausgesetzt Rom muss siegen und für die Thraker wäre ein Patt ein Erfolg)


    Auf seiner linken Flanke scheint er viele Peltasten zu haben, aber was sind das für Truppen im Zentrum? Sehen aus wie Thraker in Hoplitenmanier. Glaubst du, ein Kampf deiner Besten gegen seine Thraker im/am Fluss ist gewinnbar?

    Deine Armeeliste erlaubte nur eine einzige Kavallerie Einheit, du oller Tacitus

    Der war gut! ;)
    Allerdings stimmt das nicht. Ich hätte immerhin drei Einheiten reinholen können. Aber habe die Punkte lieber in die infanteristische Stärke der Römer investiert.



    Ich habe auch genug Fehler gemacht, keine Frage, gleichzeitig kann ich mir aber auch nicht wirklich ausmalen, wie ich diese Schlacht hätte gewinnen können. Dahr würde ich mich über Tipps freuen

    Ich mache mir bald darüber Gedanken. Können gerne mal Skypen deshalb und unsere Erkenntnisse hier teilen.


    Edit:
    Unser Fazit war, dass Twilight vielleicht besser damit gefahren wäre, seine Armee einen klaren Schwerpunkt zu geben, bspw. durch seine Elefanten und/oder mehr Infanterie aufs Feld gebracht hätte, wie günstigere Bürgermiliz (siehe meine Schlacht als Karthago gegen Drache) oder er die Kavallerie anders (massiert?) eingesetzt hätte.

    Rom gegen Karthago (Twilight)


    In einer neuerlichen Schlacht zwischen Twilight und mir, trafen Armeen aus der Zeit des Ersten Punischen Krieges aufeinander. Der Zeitpunkt bedeutete für die Römer kaum fremde Hilfstruppen zur Verfügung zu haben sowie auf Velites verzichten zu müssen. Letztere wurden laut Livius erst im Zweiten Punischen Krieg eingeführt, als sie die bisherige leichte Truppengattung, sogenannte Rorarii, ablösten. Im Kampf der Plänkler waren die Karthager, mit ihren balearischen Steinschleuderern, also leicht überlegen. Überhaupt scheint dieses Matchup für die Römer vielleicht das Schwierigste gegen Karthago zu sein, dass, auf meinen ersten Blick, keine (oder kaum?) Einschränkungen seines Einheiten-Rosters hinnehmen muss. Hier wäre interessant, wie Twilight das Matchup empfand.


    Meine Streitmacht war folgerichtig klassisch römisch-republikanisch, der ersten Hälfte des 3. Jh. v. Chr. - leichte Truppen in Front, um die Legionäre vor den gegnerischen Leichten abzuschirmen, dann eine schachbrettartige, tiefe Formation meiner Hoffnungsträger, der schweren Bürgersoldaten. In der ersten Reihe gut ausgerüstete Männer im besten Alter, an den Flanken unsere Veteranen (Dunkelrot), in der vorletzten Reihe die Unerfahrenen (Weiß), schließlich eine dünne Linie Triarier. Zwischen den Kohorten postierte ich wiederum einige leichte Truppen. Diese sollten ihre Munition möglichst nicht an den gegnerischen Leichten verschwenden, sondern den gefürchteten, unvermeidbaren Trumpf der Karthager aufs Korn nehmen - die Kriegselefanten. Lediglich rund 300 Reiter der Oberschicht bildeten meine Kavallerie. Sie sollten vornehmlich aufklären und ihr Pendant so lange wie möglich beschäftigen. Viele von ihnen sollten in Erfüllung dieser Aufgabe ein recht unrühmliches Ende gegen Twilights numidische Reiter finden.



    Der Anmarsch zum Feind erfolgte über malerische Felder und Wege eines sizilianischen Tals. Die Karthager hatten auf einem Höhenzug und weiter links einem Hügel Aufstellung genommen (Orange). Twilights Position erschien aussichtsreich. Über keine Artillerie verfügend würde ich ihn wohl kaum von seinen Anhöhen herunterbekommen. Seine Aufstellung ließ folgenden Plan erahnen: Sein Zentrum aus griechischen Söldner-Hopliten und karthagischen Bürgermiliz sollte die römischen Legionäre schwächen, bevor seine aus angriffsstarken lusitanischen Schwertkämpfern (Scutarii) bestehende zweite Linie meine Männer den Hang hinabtreiben sollte. Die gallischen Söldner an den Flanken, unterstützt durch rund 60 Kriegselefanten, sollten womöglich meine Flanken bedrohen. Twilights mittlere und schwere Kavallerie (rote Kreise) würde ihre Mobilität zur vollen Entfaltung bringen können, hatte ich ihnen schließlich nichts entgegenzusetzen.



    Was also tun? Ich musste alles daran setzten, seine Kavallerie davon abzuhalten, in meinem Rücken in die Kämpfe eingreifen zu können und zugleich meine Flanken so zu besetzen, dass sie dieser standhalten würde können, aber dabei nicht zu viele Truppen zu binden. Gleichzeitig erlaubte die ähnliche Zahl an Männern auf beiden Seiten keine Angriff auf breiter Front. Bei ausgeglichenem Zahlenverhältnis wäre ein Angriff auf einen höher positionierten Gegner zum Scheitern verurteilt worden, da seine Kriegselefanten Löcher in meine gedehnte Linie trampeln würden. So musste ich eine Schwerpunktbildung vornehmen. Der Angriff sollte auf den Hügel halblinks gerichtet sein (grüner Pfeil), dort isolierten die Geländebedingungen einen Teil seiner Armee. Gleichzeitig sollten meine Truppen an allen anderen Frontabschnitten defensiv agieren (rote Kreise). Sie sollten Zeit gewinnen und sich dabei nicht überflügeln lassen.



    Ein mörderisches Schauspiel auf jenem Hügel begann seinen Lauf. Die Kämpfe waren erbittert. Gerade als meine Legionäre die Oberhand zu gewinnen schienen, krachten 40 Kriegselefanten in die Kohorten. Twilight schien dem Kampf um den Hügel, von ihm bald als "Mörderhügel" bezeichnet, eine ebenso große Bedeutung wie ich zuzumessen - er entsandte seine hispanische Reserve (roter Pfeil). Doch die entschlossen kämpfenden und taktisch günstig manövrierenden Legionäre fegten schließlich alle Karthager vom Hügel. Der karthagische Oberbefehlshaber sowie der Befehlshaber über die rechte Flanke wurden mitsamt ihren Elefanten in die Flucht geschlagen.


    Durch Twilights Einsatz seiner Reserven sah ich nun die Chance für einen Angriff auf sein Zentrum gekommen. Wie auf dem Exerzierplatz rückten die Kohorten vor. Gladius kreuzte sich mit Dory, Scutum traf auf Hoplon.



    Der Zusammenprall war kurz und eindeutig - die Hopliten gerieten in Unordnung und wurden Schritt für Schritt zurückgedrängt, den Hang hinauf. Welch Beweis römischer Schlagkraft!



    Die griechisch-karthagischen Reihen brachen. Auch unerfahrene römische Einheiten zeichneten sich hierbei aus.



    Twilights Kavallerie konnte auf meiner Linken wichtige Einheiten binden, beide Kräfte neutralisierten sich dadurch. Auf meiner rechten hingegen nutzen meine Truppen ein großes Geröllfeld geschickt aus, um ihre rechte Flanke gegen die gegnerischen Reiter zu sichern.



    Hier setze der Gegner seine verbliebenen 20 Elefanten mit gutem Effekt ein. Jedoch zahlte sich nun aus, einige Plänkler zurückgehalten zu haben. Noch über viel Munition verfügend (roter Kreis) brachte ein Schwarm Speerwerfer mehrere Elefanten zu Fall, wonach die anderen panisch wurden und nur noch über wenig Kampfwert verfügten.



    Mittlerweile war das gesamte karthagische Zentrum in eine heillose Flucht geraten.



    Durch das nun existierende diskrepante Kräfteverhältnis von der Hoffnungslosigkeit der Situation überzeugt, zogen sich auch die Reste der einst stolzen karthagischen Armee zurück. Es waren die Siegbedingungen aktiviert worden, mindestens 40% der gegnerischen Streitmacht in die Flucht zu schlagen und dabei mindestens 25% weniger Verluste erlitten zu haben (roter Kreis).



    So blieb der Sieg für Rom verlustarm. Roma victrix!




    Entscheidend war sicherlich, dass Twilights Kavallerie nicht entscheidend eingreifen konnte und ich die Initiative (der Angriff auf den Hügel) an mich riss. Mein Wagnis auf Kavallerie fast gänzlich zu verzichten hatte sich ausgezahlt. Ich denke insgesamt ein faires Matchup. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass Twilight der Sieg der römischen Infanterie trotz seines Geländevorteils zu einfach vorgekommen ist.

    Freut mich, dass es gefällt.


    Twilight hätte durchaus gewinnen können, im Falle unserer inaktiven Zentren. Entscheidend war, was die Kataphrakte vermögen würden. Ich maße mir hier keine Kritik an seinen Manövern an, denn es ist recht umständlich diese 'Panzer' effektiv übers Feld zu bewegen. Allerdings stand keineswegs fest, dass ich seine Reiter fast vollständig würde abfangen können. Er hätte vermeiden können, dass meine Kamelreiter einen flankierenden Sturmangriff auf eine seiner Einheiten ansetzen konnten (siehe Bild). Sein Weg war aber durch felsiges Terrain limitiert und ich hatte die innere Linie, somit hatte er einiges gegen sein Manöver stehen. An anderer Stelle hätte er aber wiederum vermeiden können, in einen Kampf mit meinen Phalangiten verwickelt zu werden. Im Nachhinein lässt sich das aber natürlich einfach sagen. Gleichzeitig spielt bei der Berechnung von Kämpfen in FoG II der Zufallsfaktor eine Rolle. Es wäre interessant was er selbst zu der Situation sagt, ich jedoch würde resümieren, dass sein Manöver die Kataphrakte in meinen Rücken zu bekommen schwierig war, aber erfolgreicher hätte durchgeführt werden können.



    In meinem obigen Schlachtnarrativ bin ich nicht auf meine rechte Flanke eingegangen. Sie stellte auch einen Faktor für meinen Sieg dar, allerdings weniger konkret wie ein flankierender Elefantenangriff. (aber was könnte auch ähnlich konkret sein? :D ) Folgend ein Bild, auf dem man erkennt, dass es mir noch vor Eintreffen der Elefanten gelungen war, Twilight auf seiner Linken zu überflügeln. Genug um die Schlacht auf längere Sicht (wäre die Nacht später gekommen) zu gewinnen, aber tatsächlich nicht genug um eine schnelle Entscheidung auch ohne Elefanten herbeiführen zu können. Dafür sorgte eine Einheit seiner Thraker, die meine Flankierung teilweise abriegelten (rechts im Bild).



    Twilight und ich waren uns einig, dass wir lieber ohne Fluss gekämpft hätten. So hätte vermutlich das Zentrum die Schlacht entschieden, bevor Kataphrakte oder Elefanten hätten eingreifen können. Aber wer weiß das schon, Clausewitz hat ja mal etwas sehr Wahres über Schlachtpläne und ihre Dauerhaftigkeit geschrieben.

    Gefechte gegen die Forenmitglieder drachee und Twilight


    Die Schlacht mit Drache war ein Aufeinandertreffen zwischen einer ostgermanischen Streitmacht mit einem weströmischen Heer ca. 400 n. Chr. Erstere operierten zu dieser Zeit häufig mit einem Schwerpunkt auf Reiterei und nur vergleichsweise wenige, Fußvolk (bspw. die Vandalen). So sollte man mit ihnen ihre Manövrierfähigkeit und Mobilität ausnutzen. Die Schlachtentscheidung kann nur die Kavallerie herbeiführen. Mit nur sechs Kriegsscharen hatte ich das Maximum an mittlerer und schwerer Infanterie gebracht, die zur Verfügung stand. Die Flexibilität der damaligen römischen Armeen erlaubte es Drache dagegen ebenfalls starke berittene Kräfte ins Feld zu führen, jedoch musste sein Schwerpunkt die Infanterie bleiben. Hier gönnte sich mein Gegner Klasse statt Masse - Legio Comitatensis, unterstützt von leichteren Auxilia Palatina sowie elitären Legio Palatina und nur wenige Limitanei. Das Gelände machte die gegnerische Aufstellung unvorhersehbar. So entschieden wir uns beide für eine breite Aufstellung, das gesamte Areal umfassend, das immer wieder von Wäldern durchsetzt war. Es war wohl ein Fehler meine Warbands in zwei Blöcken, getrennt voneinander, aufzustellen (rot markiert). Ich versprach mir davon mehr Möglichkeiten zur Schwerpunktbildung, im Endeffekt brachte ich die Männer dadurch aber in Unterzahlsituationen gegen die Legionäre. Drache hatte seine Kavallerie vollständig auf seinem rechten Flügel massiert, was meinen schlechter gepanzerten, aber wendigeren und zahlenmäßig überlegenen Reiterscharen erlaubte, sie früh aus dem Feld zu schlagen.



    Die gegnerische Infanterie zu bekämpfen, erwies sich dagegen als weitaus größere Herausforderung. Idealerweise sollten einige hundert Reiter isolierte Einheiten frontal binden, während andere diese in der Flanke nehmen und aufreiben sollten (wie im Bild).



    Dies gelang jedoch nur selten, da das Gelände weiträumige Umgehungen verhinderte und die Römer meist ihre Formationen hielten, womit sie ihre Flanken gegenseitig schützten.



    Ihnen standen aber nicht länger undisziplinierte Heerhaufen wilder Krieger gegenüber, die enigermaßen berechenbar waren, wie noch einige hundert Jahre zuvor (es sei denn man marschierte durch deren Wald ..), sondern gut geführte, mobile taktische Einheiten zu Pferde. Manchmal ließen sich die römischen Formationen in ihrer Angriffswut gegen die ausweichende Kavallerie isolieren und niederkämpfen.



    So sollte der Sieg schlussendlich den durchs Land ziehenden Germanen gehören, nach erbittertem und unvorhersehbarem Kampf. Auffällig war, dass Drache fast ebenso viele Männer durch Tod wie durch Verwundung verlor (rot markiert) - ein Zeichen unerbittlicher Nahkämpfe.




    Der Kontext der Schlacht mit Twilight war ein wahrer Klassiker - Ptolemäer gegen Seleukiden im späten 3. Jahrhundert v. Chr. Wir beide konnten auf das bewährte Arsenal der Diadochenreiche zurückgreifen, wobei er eine furchterregende Truppe von rund 1500 Kataphrakten ins Feld führte und ich dagegen Kriegselefanten und Katapulte. Dominiert sollte die Schlacht durch einen Fluss werden, auf den die beiden Zentren unserer Armeen gleichmäßig zumarschierten. Keine der beiden Seiten wollte als Erste ihre schwerfälligen Phalanx-Formationen über den Fluss senden, wo sie zwangsläufig im Nachteil gegen ihre ebenbürtigen Gegner am erhöhten Ufer sein würden.



    Die Schlacht sollte sich an den Flanken entscheiden. Mir war klar, dass ich Twilights Kataphrakte so gut wie möglich abriegeln musste, sodass sie die Schlacht nicht entscheiden können würden. Dazu versammelte ich eine Kampfgruppe aus Elefanten, Kamelreitern und kaum ausgebildeter Phalanx. Die beiden Ersteren brachten seine schweren Reiter in Unordnung und setzten ihnen im Nahkampf zu, während sich die Phalangiten ihre Gegner mit ihren Piken vom Leibe hielten.



    Im Zentrum herrschte stundenlang verbissene Spannung, als sich beide schimmernden Phalanxblöcke gegenüberstanden und verfluchten. Lediglich an den Flanken der Formationen wagten es einzelne Einheiten leichter Infanterie den Fluss zu überqueren und den Phalangiten des Gegners zuzusetzen. Es dämmerte schon, als es auf ganzer Linie zum 'Clash of Pikes' kam - dem Aufeinandertreffen der Phalangiten. Die Lage der Seleukiden wurde plötzlich hoffnungslos, als Teile meiner Kriegselefanten, von der erfolgreichen Abwehr der Kataphrakten zurückkehrend, durch einen Schirm an gegnerischen Bogenschützend brechend, in die Flanke von Twilights Silberschilde stieben, Tod und Verderben bringend.



    Schließlich war es der Einbruch der Nacht, der dem Kampf ein Ende bereitete.



    Twilight gelang es in der Dunkelheit seine Einheiten zu lösen und sich mit einigermaßen ausgeglichenen Verlusten zurückzuziehen. Der Sieg gehörte den Ptolemäern, aber der Kampf um Syrien war nicht entschieden worden!


    Achso, in Ordnung, danke für die Info.
    Ich hatte angenommen, dass die Formationen im Spiel unterschiedlich groß sind. Z.b. bei Pike & Shot vom selben Publisher haben die unterschiedlichen Kavallerie- und Infanterieformationen je nach befolgter Doktrin bzw. Taktik auch unterschiedliche Truppenstärken.
    Also z.B. Schweizer Gewalthaufen und spanische Tercios alten Typs haben z.B. eine größere Truppenstärke als die Einheiten des 17. Jahrhunderts, die wieder stärker vom niederländischen und schwedischen Brigadesystem geprägt sind, etc.

    Das ist auch in FoG II so. Nur eben nicht in Bezug auf die verschiedenen Hopliten und die persischen Infanterietypen.

    Danke für die gute Frage Draconarius. Das ist durch die gewählte Einheitenzusammenstellung verursacht. Ich investierte vergleichsweise viel in meine gepanzerten berittenen Bogenschützen (die kostspieligste Einheit der Perser), wohingegen die griechische Kavallerie nicht gut, aber günstig ist und meine Gegner davon nicht viel aufs Feld brachten. Bei der Infanterie sind die Kosten sehr ähnlich. Die Unsterblichen etwa bewegen sich auf einem Level mit den besten Hopliten und das reguläre persische Fußvolk kommt schlechteren Hopliten gleich (die etwa 1/3-1/2 der gegnerischen Armeen ausmachten). Die 3000 - 4000 Mann unterschied sind also auf meinen vergleichsweisen Fokus auf Kavallerie zurückzuführen. Im Rückblick war die Investition in die Reiter in der verlorenen Schlacht ein Fehler. Es bleibt mir ein kleines Rätsel, wie ich die Schlacht hätte führen sollen. Gerne hätte ich weitere ähnliche Gefechte, zum prüfen meiner Thesen.


    Mittlerweile haben beide Seiten noch ein, zwei Einheiten in die Roster hinzubekommen, dabei besonders interessant verschiedene Formen von Peltasten (also nicht einfache Speerwerfer, sondern nach thrakischem Vorbild ausgerüstete Infanterie). Dadurch würden die Gefechte nun etwas anders gespielt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Unsterblichen damals schon als "armoured" galten oder nur als "protected". Vielleicht wurden sie mittlerweile etwas gebufft, sodass sie besser standhalten.



    Karthager gegen Römer (drachee)


    Nun zu einer "freundschaftlichen" Schlacht zwischen Forenmitgliedern. Drache, nennen wir ihn der Einfachheit so, kommandierte eine römisch-republikanische Armee und ich eine Karthagische. Schauplatz war Nordafrika in der Zeit um 150 v. Chr. Ich wusste ich würde es mit überlegener Infanterie zu tun haben, weshalb ich durch meine Armeezusammenstellung eine zahlenmäßige Überlegenheit schaffen wollte. So rekrutierte ich ganze zehn Einheiten karthagischer Bürgersoldaten, die zwar günstig aber unzuverlässig im Kampf sind. Ich postierte sie hauptsächlich in den hinteren Linien, meiner schachbrettartigen Aufstellung, durch fähigere spanische, gallische und lybische Infanterie unterstützt. Vier Kriegselefanten sollten die linke Flanke meines Gegners bedrohen, während ihn meine linke Flanke umfassend packen sollte, um die Entscheidung herbeizuführen.



    Drache hatte seine besten Legionäre, seine Veteranen, auf den rechten Flügel gestellt (gelb markiert). Sie könnten meine Überflügelung verhindern. Seine enge Aufstellung in zwei Reihen spielte mir jedoch in die Hände. Sie begünstigte eine Umfassung.



    Folgend sieht man Draches Reaktion den Umfassungsversuch - er zieht seine Flanke in die Länge, sodass seine Veteranenlegionäre meine, den kleinen Abhang hinunterstürmenden, Spanier und Karthager aufzuhalten. Dadurch dünnt er jedoch seine Linie aus.



    Meine gallischen Söldner durchbrachen im Sturmangriff den Schwachpunkt seiner ersten Linie im Zentrum (rote Pfeile zeigen den Durchbruch an), jüngst eingezogene und schlecht ausgebildete Legionäre ("Raw Legionaries"). Dadurch, dass Drache seine Veteranen nach rechts verlagert hatte, klafften nun Lücken in seinem Zentrum. Das ungestüme Vordringen der Gallier bereitete mir vorerst Sorgen, sie könnten dadurch in der Flanke gefasst werden, jedoch waren diese unberechtigt, da Draches zweite Linie zu ausgedünnt war. Währenddessen hielt meine rechte Flanke, die sich stark auf den Einsatz der Kriegselefanten stützte, den Römern lange genug stand. Hierbei tat sich besonders eine Einheit leichter nubischer Reiterei (lila Kreis) hervor.



    Der Kampf auf der Rechten war äußerst verbittert und neigte sich langsam den Römern zu. Er gewann mir aber ausreichend Zeit und band genügend römische Einheiten, um auf der Linke und im Zentrum zu siegen.


    Der Kampf um die linke Flanke:



    Der Kampf war extrem heftig, jedoch nicht allzu lang. Die Legionäre waren allen meinen Infanteristen im direkten Kampf überlegen, aber die Zahl meiner Einheiten und die Überflügelung erlaubte regelmäßig Flankierungen, die auch nötig waren um die Römer zu bezwingen. Schließlich begegneten sich im Zentrum der Kämpfe der römische und der karthagische Kommandeur. Abimilki, Sohn des Sirom, befehligte seiner Männer einen Sturmangriff in den Rücken der Veteranen um Clodius Galvisius, der einem Wurfspeer zum Opfer fiel. Die Schlachtentscheidung war ohnehin bereits gefallen, vielleicht hatte der Senator den Tod in der Schlacht gesucht, um die Niederlage nicht verantworten zu müssen.



    Die verbliebenen römischen Truppen, die auf ihrer linken Flanke gesiegt hatten, zogen sich hastig zurück, um einen totalen Zusammenbruch zu verhindern. Das Schlachtfeld bot einen grausigen Anblick.



    Für Karthago war die Schlacht trotzdem sehr günstig ausgegangen - bei 18% eigenen Verlusten waren mehr als die Hälfte der römischen Streitmacht aufgerieben worden. Karthago war noch einmal von einer Invasion gerettet worden!



    Das war eine der ersten Partien von Drache, er hat sich gut geschlagen und ich freue mich auf weitere Aufeinandertreffen. Übrigens auch mit TxTwilight, der FoG mittlerweile auch spielt.

    Folgend meine Eindrücke zum Matchup von Persern und Griechen aus der Zeit der Perserkriege (frühes 5. Jh. v.Chr.) im ersten DLC zu FoG II "Immortal Fire", anhand zweier Multiplayerschlachten. In beiden kommandierte ich persische Armeen. Diese wählte ich, weil die griechische Seite der damaligen Kriegsführung allgemein bekannt ist und auch ihr euch sicherlich schon häufig mit dieser, aber nicht mit jener der Perser beschäftigt habt. Zudem unterlagen persische Armeen in Aufeinandertreffen mit hellenischen Streitkräften regelmäßig, bis zum Untergang des Persischen Reiches durch Alexanders Makedonen, so reizte mich auch die Herausforderung. Um die Spannung gleich herauszunehmen - ich gewann eine Schlacht und verlor die andere. Ich möchte den Hergang hier nicht detailliert schildern, sondern meine taktischen Eindrücke schildern, falls es unter euch Interessierte an dieser geschichtsträchtigen Konfrontation gibt.


    Zur Armeezusammenstellung und Aufstellung: Die Perser setzten auf Flexibilität. Ihr Rückrat bestand aus Infanterie, die durch ihre Bewaffnung mit Bögen, Speeren und großen Schilden sowohl für den Fern- als auch den Nahkampf geeignet war. Eine Schwerpunktbildung wird dem Spieler durch die Existenz einer stehenden Haustruppe der Großkönige erlaubt, der von den Griechen sogenannten Unsterblichen. Sie kämpfen auf dieselbe Weise wie die Masse der persischen Infanterie, sind jedoch besser ausgebildet und ausgerüstet. Griechische Söldnerhopliten sind rar, aber sehr wertvoll. Als Plänkler fungierten große Gruppen von Bogenschützen. Aus dem Adel rekrutierte sich der Kern der Kavallerie - gut geschützte berittene Bogenschützen, die sich im Nahkampf gegen jede Kavallerie halten konnten. So hat man eine erhebliche Feuerkraft zur Verfügung, die gegnerische Fußtruppen noch vor dem Nahkampf aufreiben kann und gegnerische berittene Bogenschützen unschädlich macht. Eine hervorragende Ausgangslage gegen die früheren Feinde der Perser. Die Kriegsführung der Griechen jedoch bot den idealen Konter. Deren leichte Plänkler konnten viel Feuer der Perser absorbieren, während die Hopliten durch ihre Ausrüstung gegen dieses vergleichsweise gut geschützt sind. Im Nahkampf war diese schwere griechische Infanterie den Perser überlegen. Im Spiel können sich lediglich die Unsterblichen gegen die meisten Hopliten (diese existieren in verschiedenen Klassen) behaupten (Siegchance ca. 50%). So ist der persische Kommandeur darauf angewiesen, den Nahkampf so lange wie möglich zu vermeiden und den Gegner abzunutzen. Dazu ist die Ausnutzung von Gelände von elementarer Bedeutung.


    Folgend die Aufstellungen aus der ersten Schlacht. Die Unsterblichen in Reserve, Söldnerhopliten rechts des Zentrums, die Adelskavallerie auf der rechten Flanke, in Richtung des offenen Geländes. Die Griechen (hellblau) rückten mit den besten Hopliten in der ersten Linie, hinter einem Plänkler-Schirm, vor, dahinter Hopliten in Reserve. Ich wollte den Hügelkamm voraus besetzen, links durch einen Fluss und rechts durch ein Gehöft begrenzt.



    Doch der leichte Höhenvorteil des Hügelkamms erwies sich als zu gering, um die mörderischen Hopliten aufzuhalten, die sich durch die persische Infanterie hindurchstritten, nachdem sie von mehreren Pfeilhageln überschüttet worden waren. Am Besten hielten sich noch unsere Söldnerhopliten. Der Kampf war innerhalb von nur 30 Minuten entschieden. Die überlegene persische Kavallerie hatte aufgrund dieser kurzen Zeit keine Rolle spielen können.



    Die Unsterblichen konnten vorerst noch einige Löcher stopfen, wurden schließlich jedoch von der Flucht des Zentrums mitgerissen.



    Ungefähr gleich viele Männer auf beiden Seiten waren getötet oder verwundet worden. Während jedoch nur 105 Griechen vom Feld geflüchtet waren, flüchteten 3101 Perser, aus einer Streitmacht von knapp über 10 000 Mann. Sie hatten dem Ansturm der Hopliten nicht standhalten können. Eventuell hätte eine breitere und weniger tiefe Aufstellung ein besseres Ergebnis für die Perser erbracht, denn die Unsterblichen hatten den Zusammenbruch als Reserve nur um wenige Minuten verzögern können. Allerdings standen hier rund 14 000 Griechen 10 000 Persern gegenüber, was ein Flankieren der Hopliten unmöglich gemacht hätte. Tatsächlich glaube ich, dass ein persischer Sieg hier nur mit großem Kriegsglück (quasi Würfelglück) möglich gewesen wäre. Vielmehr hätte ich wohl auf viel Kavallerie verzichten sollen, um meine Hauptlinie zu stärken. Die Kavallerie erschien mir allerdings ein einziger persischer Vorteil. Das Gelände war optimal ausgenutzt worden und trotzdem hatten die Perser den Griechen nicht standhalten können. Der griechische Strategos hatte seine Männer bestmöglich eingesetzt, indem er so schnell wie möglich mit seinen Besten gegen mein Zentrum vorgerückt war und sich weder von Pfeilhageln, noch von persischer Kavallerie auf der linken Flanke hatte beirren lassen.



    Für den Sieg in der zweiten Schlacht war hauptsächlich mein Gegner verantwortlich, der mir mit seinem Manövrieren in die Karten spielte. Ich hatte meine Schlachtlinie wieder am geeignetsten Gelände ausgerichtet - unwegsames Terrain auf der Rechten, ein Hügelkamm auf der Linken. Mein Gegner splittete seine Truppe daraufhin in zwei große Schlachthaufen auf, das ungünstige Gelände dabei jeweils frontal nehmend. So konnte ich meine Feuerkraft ausspielen. In folgendem Bild ist das Ergebnis eines Kreuzfeuers gegen eine Einheit Hopliten zu erkennen (siehe Pfeile im Boden und Stärkeangabe der markierten Hopliten):



    Hier sieht man den Angriff der Griechen auf den Hügelkamm auf meiner Linken:



    Was folgte war ein Massaker. Meine Männer verschossen so viele Pfeile, dass sie diese während der Schlacht, die mehrer Stunden dauerte, auf dem Feld wieder aufsammelten, um an Munition zu kommen (wird von der Spielmechanik tatsächlich berücksichtigt). Obwohl einzelne griechische Abteilungen meine Linie hier und dort durchstießen, war der Sieg nie in Gefahr. Dafür sorgte die Flexibilität der persischen Truppen - während sich die Griechen nach einem Angriff schwerfällig neu ausrichten mussten, um erneut vorzustoßen, hielt die persische Infanterie ein dauerndes Feuer aufrecht.



    Von den 14 560 Griechen, die auf 11 566 Perser getroffen waren, waren 9496 getötet oder verwundet worden oder hatten das Feld frühzeitig verlassen. Die Perser verloren dagegen 2884 Mann, also ein Viertel ihrer Gesamtstärke. In der Schlacht konnte ich die Stärken der Perser, Flexibilität und Feuerkraft, ausspielen können.


    Insgesamt sehe ich jedoch die Griechen stark im Vorteil. Ein fähiger Strategos wird kaum gegen eine gleichfähigen persischen Kommandeur geschlagen werden. Er sollte auf die Stoßkraft seiner schweren Infanterie vertrauen und versuchen, das Gros der Perser so schnell wie möglich in Nahkämpfe zu verwickeln. Der Perser sollte das Gelände nutzen, sich so aufstellen, dass flankierendes Feuer möglich ist und jeden Fehler des Gegner sofort ausnutzen, um eine Chance zu haben. Außerdem könnte man vielleicht eine bessere Armeezusammensetzung wählen, als ich. Eine die möglicherweise eine zahlenmäßige Überlegenheit erlaubt und somit die eigenen taktischen Möglichkeiten erweitert. Mir war aber wichtig, der überlegenen griechischen Infanterie möglichst viel Qualität entgegenzusetzen, sodass meine Truppen im Nahkampf zumindest eine Chance haben würden. In der ersten Schlacht stellte sich heraus, dass dies nicht genug war, um eine Balance zu erreichen. In der zweiten Schlacht zahlte es sich aus, da der Gegner die falschen Schwerpunkte setzte und ungünstig manövrierte.

    Die Sieben Samurai ist sicherlich am nächsten dran, an modernen europäische Sehgewohnheiten. Hat ja auch einige namhafte Regisseure inspiriert. Wie die anderen genannten Filme von Kurosawa toll, aber mit anderem Fokus. Würde die Liste noch mit Yojimbo: Der Leibwächter ergänzen. Wer Für eine Handvoll Dollar mag, wird verblüfft sein!

    Ein kleiner Einschub, ganz pragmatisch: Was hältst du denn davon, dass in der Zeit NS-Deutschlands Schiffe nach Spee und Hipper benannt wurden? Glaube dass wurde noch nicht erwähnt, vielleicht scheiden die beiden Bennenungsmöglichkeiten damit für dich ja schon weg.

    Danke für die promten Antworten!


    Was ich mit Videos über Details meinte, war bspw. ein fünfminütiges Video über ein konkrete Operation oder ein Gefecht oder eine spezielle Mechanik, vllt. auch ein Schiff oder neuen Flugzeugtyp. Eine Operation könntest du mit bewegten Bildern sehr plastisch illustrieren. Wenn es um eine Mechanik wie die Nachschubversorgung geht, würde das den Lesern/Zuschauern, die wenig Ahnung vom Spiel haben, eure Kampagne vielleicht zugänglicher machen. Du könntest also verschiedene Schlaglichter setzen, die das Spiel näher bringen, ohne Romane verfassen zu müssen.

    Likedeeler:
    Das Spiel "ist so langsam". So eine Runde in WitP:AE dauert seine zwei Stunden, mindestens. Mit Denkzeit (die sich ja nicht zwangsläufig vor dem Bildschirm abspielt) wohl noch deutlich länger, ich schätze insgesamt auf 3 - 4 Stunden Aufwand, ganz ohne AAR-Schreiben. Insofern toll dass sich die beiden das zutrauen und uns teilhaben lassen. Bei solchen Runden ist es doch schlussendlich immer so: Der Weg ist das Ziel.


    Danke für die Einblicke und Statistiken. Ab und zu ein Video zur Gesamtlage oder auch kleinen Details, zur besseren Illustration wären fantastisch, aber nur ein Sahnehäubchen, also keinen Stress.


    Ein paar Fragen:
    Sind die japanischen Flugzeugverluste verlässlich oder so unsicher wie die der japanischen (Handels)Marine?
    Wie schätzt du die Kampfkraft so einer kaiserlichen Garde-Division, im Vergleich zu normalen Infanterie (?)-Divisionen, ein? Wie viele hat der Gegner?
    Weshalb hatten deine Stuarts vergleichsweise leichtes Spiele mit den japanischen Fahrzeugen, waren sie etwa in Überzahl?
    Was hälst du von der Idee den Kommandeur des 2nd Tank auszutauschen? Scheint ja kein guter Führer zu sein.


    Und die Frage der Fragen: Was treibt deiner Meinung nach die Kido Butai? Jede Info zur strategischen Lage wäre interessant - gerne per PN, wenn dein feuerspuckender Kontrahent davon keine Kenntnis bekommen soll.

    Beziehst du dich auf mich Fairas?


    Ich gebe zur Frage ob Bürgerkriege sich in ihrer Destruktivität von anderen Kriegen unterscheiden auch keine Meinung ab. Ich würde Bürgerkriege nicht in dieser Hinsicht als spezifisch in irgend eine Richtung deuten.
    Mein Input sollte eine kritische Perspektive auf das Argumentieren mit Opferzahlen werfen. Sehr wohl könnte man nämlich Bürgerkriege abseits von Statistiken mit anderen Kriegsformen vergleichen. Aber dann würde die Diskussion vielleicht zu theoretisch :ninja:


    Einen Krieg in der Steinzeit mit 100 000 Toten hätte sich übrigens an erster Stelle aus ganz pragmatischen Gründen, wie zeitgenössische Formen von Logistik, nie ereignen können. Wo siehst du also denn Sinn einer solchen hypothetischen Relation?

    Ich möchte einen kleinen Input zum Thema Verhältnismäßigkeit von Opferzahlen aus (Bürger)Kriegen in der Geschichte geben. Mdr.1 hat auf Ähnliches schon hingedeutet.
    Ein Psychologe von der Uni Harvard argumentierte mal in einem sehr provokanten Buch zugunsten eines von Relativität geprägten Blickwinkels auf Verlustzahlen in Kriegen. Man müsse stets die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen der Konflikte vor Augen halten, um die Destruktivität eines Kriegs beurteilen zu können.


    Er führte das Extrembeispiel frühzeitlicher Streitwagen ins Feld, welche er als "Massenvernichtungswaffen" deklarierte. Diese hätten innerhalb von wenigen Minuten Dutzende Menschen töten können (per Bogenschütze, ungefähr 3 Gegner pro Minute), was in der Frühgeschichte einem Genozid gleichgekommen wäre, wo bedeutende Siedlungen lediglich aus einigen Hütten bestanden hätten.


    Diese Perspektive soll provozieren und den Blick weiten, mehr Aussagekraft hat sie natürlich nicht. Schlussendlich bleibt die Problematik Massengewalt vergleichend zu betrachten: Misst man die "Schrecklichkeit" von Kriegen oder Genoziden an Operzahlen, an relativen Opferzahlen zur durchschnittlichen Bevölkerungszahl, an der "Qualität" von Gewalt, an dem psychischen Leiden der Opfer in Quantität oder Qualität? Vergleiche scheinen hier in zwangsläufig unausgegoren und irreführend.