Man muss aber auch sagen, es ist sind ja keine Geldkoffer, die da hin und hergereicht werden. Es fließt ja kein Geld direkt, sondern es werden der Ukraine Kredite gegeben, mit der sie dann wiederum ihre Leute bezahlen kann, oder westliche Waffen kaufen usw. Diese sind auch nach dem Krieg nicht vergessen.
Auch bei den Hilfslieferung-Paketen, mit Waffen und Munition, wird sehr oft mit theoretischem Geld gespielt. Nehmen wir die Strela, die zu Anfang des Krieges geliefert wurden. Da hat jede bestimmt mal über 10k Ostmark gekostet. Die waren aber zur Verschrottung vorgesehen. Der tatsächliche Wert ist also eigentlich 0 Euro, eher kosten sie sogar noch etwas, wenn man sie wirklich fachgerecht entsorgt. Das haben jetzt die Ukrainer übernommen.
Die Wiesel hatten vielleicht in den 70ern mal einen Wert von 250k das Stück. Aber die sollten eigentlich schon lange weg sein und waren in Ausmusterung. Sie hatten also nur noch Schrottwert.
Sicher kostet die Wiederherstellung und Neuanschaffung von Material Geld, was nicht so teuer wäre, wenn man mehr Reserven behalten hätten, aber das ist ein anderes Thema. Von dem Geld wandert aber ein guter Teil auch wieder zurück an den Staat, durch Steuern, Abgaben und Konsum. Auch müssen andere Staaten ihre Bestände wieder auffüllen, wodurch hier auf Jahre eine Sicherung von Produktion und Aufträgen gewährleistet ist. Verbucht man die paar Panzerhaubitze 2000 als Werbung, hat es sich absolut gelohnt.
Dass die Energie teurer wird, weiß man seit Jahren. Dass sich Deutschland so massiv von Russland abhängig gemacht hat, statt einen Mix von verschiedenen Lieferanten zu machen, hat nichts mit dem Krieg zu tun. Warum ging das mit den LNG auf einmal so schnell? Hätte man auch schon vor 10 Jahren machen können. Gleichzeitig könnte man den Energiekonzernen genau auf die Finger schauen, ob deren Kosten wirklich einen so hohen Preis rechtfertigen oder ob sie nicht nur so hoch sind, weil sie es einfach können. Man hätte sogar einen Obergrenze-Festpreis festlegen können oder die Preis zumindest zeitweise unter staatliche Aufsicht stellen.
Es wurde halt auch einfach vieles verschleppt und liegen gelassen oder auch ignoriert in der Richtung: Bei der nächsten Wahl sind wir ohnehin nicht mehr in der Verantwortung. Das ist aber nicht der Krieg Schuld dran, sondern eine Politikerelite, die sich gerne selbst beweihräuchert, wie toll man das doch alles gemacht hat und eigene Fehler faktisch gar nicht kennt, sich Experten ins Haus geholt hat, von denen man feststellt, dass diese massiv daneben liegen. usw. usf.
Auch stellt sich die Frage, wenn es Deutschland sagen wir mal 5% seiner Wirtschaftkraft kostet, wie viel kostet es eigentlich Russland?
Ohne einen einzigen Mann zu verlieren hat man Russland gut 500k Verluste beigebracht, vom verloren Material und der geschrotteten Wirtschaft ganz zu schweigen. Hier wird ein strategischer Gegner auf Jahrzehnte geschwächt, für einen Bruchteil dessen, was es kosten würde, selbst aktiv zu werden.
Das sollten die Politiker vielleicht mal viel mehr kommunizieren. Aber da ist ja unser Kanzler ja jetzt nicht unbedingt das beste Beispiel.