Ich habe mich direkt nach der Ankündigung von Empire spontan pessimistisch zur TW-Zukunft geäußert und stehe auch jetzt noch dazu. Der Hintergrund dessen ist aber gar nicht die Mainstream-Orientierung mit Bombengrafik und Idioten-KI, über die sich alle immer beschweren. Schließlich gibt es ja jede Menge Spiele, die bei allen Leuten ankommen und trotzdem viel Tiefe bieten - Rome und M2 haben sich auch in etwa so orientiert, mit mMn gutem Ergebnis.
Nee, was ich vor allen Dingen befürchte, ist, dass sich CA dieses Mal einfach übernimmt. Es gibt ein neues Szenario mit neuer Engine, "Next-Gen-Grafik", völlig neuer Strategiekarte und dann auch noch die Seeschlachten. Gemessen an der Arbeit, die da ansteht, müssten die ja ihr Budget mehr als vervielfacht haben. Da das eigentlich nicht sein kann, werden Teile des Spiels schlicht nicht fertig. Und es wäre am Ende einfach nur schade, ein Spiel mit Supergrafik und Seeschlachten usw., aber mit saublöder KI und nur drei Einheiten pro Nation zu haben (übertrieben, ich weiß). Für CA hieße das: jede Menge Arbeit (= Geld) investiert, mit ernüchterndem Ergebnis. Hat also gar nicht viel mit der Frage "Hardcore oder Mainstream?" zu tun.
Paradebeispiel dafür ist die Gothic-Reihe. Da gab es erst zwei originelle, sehr gute Teile mit unglaublich dichter Atmosphäre usw. Ich hab's mit Begeisterung gespielt und es war auch im Laden sehr erfolgreich. Dann kam Teil 3. Da war dann nicht mehr viel von den genannten Qualitäten zu sehen und das Spiel war auch noch völlig verbuggt. Warum? Weil die Entwickler größenwahnsinnig geworden sind und sich völlig übernommen haben. Die Spielwelt musste unbedingt zehnmal (oder so) größer werden, natürlich mit Top-Grafik usw. Tja, da blieb dann wohl keine Zeit mehr für Story, Dialoge und Quests... 