Noch so ein Thema sind Klamotten. Außer welches Material und wo das genäht wurde keinerlei Infos.
Wo kommt die Baumwolle her? wie wurde die angebaut? wo wurde die verarbeitet? wie und womit wurde die gefärbt? wo und wie wurde die gewebt? und wer hat dann unter welchen Bedingungen die Klamotten zusammengenäht ?
Weiß ich als Verbraucher alles nicht, aber ich trage laut Politik mit meiner Kaufentscheidung die Verantwortung und bin damit dann Schuld an den Zuständen in den Herstellerländern.
Ich mach das zufällig beruflich darum hier die Antworten auf deine wahrschienlich rethorischen gemeinten Fragen:
Wo kommt die Baumwolle her:
-> Das weiß niemand. Genausogut könntest du fragen aus welchem Borloch stammt das Erdöl aus dem das Plastik deiner Computermaus hergestellt wurde. Es gibt ein paar Zertifizeirungen, über die eine gewisse NAchverfolgbarketi hergestellt werden kann, nur In der Masse ist das nicht Rückverfolgbar. Baumwolle wird sehr viel in Indien, China, Brasilien und den USA angebaut. Mit Indien liegt man pi mal Daumen relativ nah an der realität.
Wie wurde die Angebaut:
-> Zu 98,3% nicht nach Bio Standard. Der Überwiegende Anteil wird afaik noch per Hand, also nicht Maschinell geerntet. Hängt auchg ein wenig mit der Struktur zusammen. Vor allem in Indien und verschiedenene Afrikanischen Ländern gibt es noch sehr viele smallhold Farmer, für die Maschienen zu teuer sind. In den USA und auch in großen Teilen Chinas wird Maschinell gerntet
Wo wurde die Verarbeitet
-> Ginning im Anbauland, Spinning kann in vielen Ländern Stattfinden. Dazwischen befinden sich die Baumwollagenturen, die Mengen weltweit kaufen und verkaufen. Besoender schweitzer Firmen sind da als die klassichen Rohstoffhändler sehr aktiv.
Es wird nach qualität sortiert und nicht nach Ursprungsland. Von daher ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Baumwolle deines T-Shirts aus verschiedenen Ländern stammt.
Wo und wie wurde die gewebt
-> Je nach Preislage und "Made in Label"
Wenn es in Europa gewebt wurde, dann hat das Kleidungsstück häufig zusätzlich das Label der WEberei irgendwo angebrach, zum Beispiel Marzotto im Anzug oder Candiani in der Denim. Dasselbe gilt auch für Japan. Wenn der Stoff in Japan gewebt wurder, dann wird das irgendwo auf einem Label erwähnt!
Gewebt wird ansonsten sehr viel in China und Pakistan. Die Meterwar für in In Sri Lanka oder Bangladesh genähte Denim oder Hemden kommt sehr viel aus China. Pakistan oder der Türkei (Türker ist dann schon wieder Hochpreisieger)
Bei Wirkwaren wie T-Shirts wird Stoff in der Regel im Produktionsland bzw. im Werk was auch näht gestrickt (Rundstrick). Bei gewebter Baumwoll Ware , wie Hemden und Denim kommt diese in der Regel aus China oder Pakistan.
Wie und womit wurde die gefärbt
-> Das hängt ganz von der Farbe und dem gewünschten Effekt ab. Es gibt unfassbar viele möglIchkeiten Stoffe oder Garne zu färben
Bei den großen (Adidas, Puma, Inditex, C&A H&M uw.) k mit einem ZDHC konformen Farbstoff und Textilhilfsmittel. Bei den ganzen mittleren und kleinen Marken, weiß das niemand so genau. Die setzen sich dort maximal mit den EU importregeln auseinander (REACH).
Wer hat dann unter welchen Bedingungen die Klamotten zusammengenäht
-> In der Regel eine Frau, und gebügelt hat es ein Mann. In China war es eine sehr alte Frau, weil die Jungen lieber Iphones zusammenstöpseln als Bekleidung zu nähen.
In Malaysia und Taihland war es vermutlich eine Gastarbeiter aus Bangladesch oder Myanmar, der in Schuldknechtschft gehalten wird. Das gilt aber nicht nur für Bewkleidun, sondern für alle Produkte aus diesen Ländern. Immer weniger jemand aus Myanmar, da dort gerade alle Ihre Zelte abbrechen. In Myanmar kann es auch bei einem Subcontractor von Kindern / Tennagern zusammengenäht werden. Extrem viele Baumwoll Teile kommen aus Bangladesh. Die gesetzliche Arbeitszeit ist 8 Stunden an 6 Tagen, geplant wird mit 10 Stunden an 6 Tagen und Tatsächlich sind es regelmäßig 12 und mehr an 7 Tagen die Woche. Das längeste was ich gesehen habe war eine Chinees der 90 Tage lang durchgearbetet hat.
Bezahlt wird ein gesetzlich festgelegter Mindestlohn. Man kann davon Leben, aber zur Seite legen, fürs alter sparen wird schon schwierig auch mit den Überstunden. Die ArbeiterInnen sitzen in der Regel auf Bänken oder Hockern. Die Arbeit ist hart und wird überall schlecht bezahlt, allerdings besser als andere Factory Jobs oder Arbeti auf den Brickfields. Sobald es in einer Gesellschaft bergauf geht, verschwinden die Näherinnen aus den Fabriken und machen andere Jobs wie z.B. Supermarkt Verkäuferin. Ist auch einer der Gründe warum, bei uns nicht mehr Produziert wird. Den Knochenjob will hier niemand machen.
Vor Ort hat man dann auch mit der Ortsüblichen Fahrlässigkeit was Unfallrisken angeht zu kämpfen. Und mit Macho gehabe. Echter Männer tragen halt keine Schutzhandschuhe bei der Arbeit, auch wenn das Bandmesser die Hand abrasiert wenn mann nur eine bisschen verrutscht und die örtliche Gesundheitsversorgung einen dann dem rest gibt. In Banlgesch gilt ansonsten auch, dass die Bekleidungsfabriken deutlich sicherere Arbeitsplätze bieten als welche die für den lokalen Markt produzieren. Bei einheimischen Produkten für Einheimische (wie z.B. Saft) kontrolliert niemand ob überhaupt irgendwelche Sicherheitsvorschriften eingehalten werden. Bei jedem Betrieb der Exportiert geben sich die Prüfer der verschiedenen Kunden und der unterschiedlichen Zertifizierer die Klinke in die Hand.
Weiß ich als Verbraucher alles nicht, aber ich trage laut Politik mit meiner Kaufentscheidung die Verantwortung und bin damit dann Schuld an den Zuständen in den Herstellerländern.
-> Nope, die Firmen tragen für ihr eigenes Handeln die verantwortung, und darüber hinaus trägt die Politik die Verantwortung dass es Firmen dazu ermächtigt hat.
Mit dem LKSG müssen wir jetzt schauen wo in unseren Lieferketten Menschenrechtliche Risiken sind, und Maßnahmenhaben um diesen zu begegen.
Was Politik nicht macht, ist den Import aus Ländern mit bestimmten Risiken (Malaysia = Sklavenarbeit) zu verbieten aufgrund der vorhanden Risiken. Das wäre halt immer diploamtisch heikel.
Das Bild, dass der westliche Verbraucher, die Zustände in den Produktiosnländern verursacht haben soll ist Bullshit. Das waren immer schon die Firmen, die billiger produzieren sollten. Ganz vorne mit dabei war auch immer schon z.B. Aldi oder Lidl.
Der Witz ist nämlich das die teuren Markenklamotten meist in den selben Fabriken genäht werden wie die Kik Billigware, der einzige Unterschied ist das etwas bessere Material bei den Markenklamotten und natürlich die deutlich größere Gewinnspanne. Zu den oben genannten Punkten erfährst du gar nichts.
Jein, die Fabriken in denen Puma, Adidas oder Boss produzieren sind andere, als die mit denen Kik oder NKD arbeitet. Es gibt zwar eine gewisse Überschneidung auch zwischen unterschiedlichen Preiskategorien, aber nicht so krass. Nicht nur die Meterware auch der Verarbeitungsanspruch ist da schon deutlich anders. Die Qualtät die Puma erwartet kann Kik gar nicht bezahlen. In der Regel ist es so, dass Fabriken die noch gerade eben den Preis des Billigheimers hinbekommen, diesen als weiteren Kunden zur Kapazitätsasulastung mitschleppen, aber hauptsächlich für H&M oder United Colours of Benetton produzieren. H&M arbeite dann mit Fabriken, die auch für Puma produzieren. Bei den Fabriken wo Kik und NKD dann die Masse machen, hat man eher überschneidungen mit Aldi und Lidl.
Die großen veröffentlichen auch alle Ihre Lieferkette online. Man kann tatsächlich die Firmen anzeigen lassen wo genäht wurde und wo die Meteware herkommt, nur nicht runtergebrochen aufs Teil. Mit der Information kann man allerdings in der Regel nicht viel Anfangen.
Edit: Welcome to my TED talk ...